Kritik am Gutachten der BNetzA

Breko: Deutscher Mobilfunkmarkt ist mangelhaft

Kürzlich berichteten wir von einer Untersuchung der Bundesnetzagentur (BNetzA), die einen gesunden Mobilfunkmarkt hierzulande attestierte. Der Bundesverband Breitbandkommunikation (Breko) hält die Studie aber für realitätsfern.
Breko in einer Sitzung (c) iTV Coburg

Breko in einer Sitzung (c) iTV Coburg

Deutscher Mobilfunkmarkt laut Anbietern mangelhaft

Manchmal weichen die Wahrnehmungen von Sachverhalten ab. So empfinden direkt involvierte Parteien bestimmte Umstände anders, als Parteien, die sich von außen einen Einblick verschaffen. Ein solches Szenario erlebst Du jetzt, wenn es um die Studie zum bundesweiten Mobilfunkmarkt geht. Die BNetzA hat WIK-Consultant sowie Ernst & Young für diese Untersuchung beauftragt.

Von den Ergebnissen ist die Bundesnetzagentur begeistert, sieht einen fairen Wettbewerb für Telekommunikationsunternehmen und gute Mobilfunkprodukte für Verbraucher. Damit geht Breko nicht konform. Der Zusammenschluss zahlreicher Firmen rund um stationäres und mobiles Breitband prangert sowohl die Untersuchung als auch die Marktsituation an.

BNetzA-Studie irritiert Mobilfunkanbieter

Breko hat via heise einen Brief geteilt, in dem sich der Bundesverband an den Beirat der Bundesnetzagentur wendet. Möglicherweise siehst Du, wie auch die Vereinigung, Lücken im Gutachten. Mehr noch, Breko spricht von „erheblichen Irritationen und Unverständnis“, die das Dokument bei Mobilfunkdiscountern und Dienstleistern entfacht hat.

Der Verband kritisiert, dass die Aussage, es herrsche ein „wirksamer Wettbewerb“, sich „nicht mit den praktischen Erfahrungen“ decke. Inhaltlich und methodisch gebe es zahlreiche Mängel. Zudem entstünde der Eindruck, dass der Bericht stark von eigenen Interessen der Bundesnetzagentur geleitet sei. Es seien „wichtige Zusammenhänge falsch dargestellt oder ganz ausgelassen“.

Geschäftskundenbereich und Mobilfunk-Performance

Wenn Du ein Geschäftshandy hast, dürfte es Dich sicherlich interessieren, wie es um die hiesige Mobilfunklandschaft im Businessbereich bestellt ist. Die Bundesnetzagentur scheint das kaum zu interessieren. Breko ist enttäuscht, dass der wichtige Geschäftskundenmarkt lediglich kurz in einer Fußnote angerissen wird und ansonsten keine Erwähnung in der Untersuchung findet.

Außerdem gebe es in Vorleistungsvereinbarungen erhebliche Defizite hinsichtlich der Bandbreiten. Du hast sicherlich auch schon bemerkt, dass viele kleinere Anbieter nur geringe LTE- und 5G-Geschwindigkeiten bieten. Wenn sie könnten, würden sie auch mehr offerieren. Der Up- und Download sei für die Diensteanbieter laut Breko „weit unterhalb des technisch möglichen“.

Mäßige Performance liegt nicht an den Smartphones

Dass die Netzbetreiber selbst die genutzten Bandbreiten drosseln, würden die Autoren der Studie Breko zufolge komplett ausblenden. So sei dies auch der Grund für die niedrigen Geschwindigkeiten. An den Smartphones läge es nicht. Über 90 Prozent der von den Anbietern verkauften Handys seien nämlich 5G-fähig. Sicherlich hast Du auch ein 5G-Handy.

Der Beirat soll die Marktumfrage nun kritisch hinterfragen und „eine faire Entscheidung im Sinne eines funktionierenden Wettbewerbs“ ermöglichen. Hiervon würden Verbraucher, Geschäftskunden und der Glasfaserausbau profitieren, so Breko.

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Profilbild von André
Mobilgeräte aller Art sind neben der Fotografie die große Leidenschaft von André. Diese Leidenschaft verbindet er seit 2008 mit einer weiteren Passion, dem Schreiben. Angefangen bei einem US-amerikanischen Android-Blog folgten eine Festanstellung bei einem Technik-Portal und Tätigkeiten bei diversen (Online-)Redaktionen. Mittlerweile selbstständig ist der gebürtige Pfälzer bestrebt, informative und unterhaltsame Artikel aus der Welt der Mobilfunkbranche bereitzustellen.

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