Glasfaser-Ausbau: Bis 2025 werden die Ziele laut Breko erreicht, danach wird es schwierig
Ist der vollständige Ausbau der Glasfaser in Deutschland bis 2030 noch zu schaffen? Der Bundesverband Breitbandkommunikation (Breko) hat daran anhand eigener vorgestellter Zahlen Zweifel, auch wenn Deutschland weiter auf einem guten Weg liegt. Es braucht aber politische Änderungen, um die Ziele rechtzeitig zu erreichen.
So wird das Ziel 2025 50 Prozent der Haushalte, bei denen Kabel zumindest in der Straße liegen (Homes Passed), wohl übererfüllt. Statt 50 Prozent sind sogar 54 Prozent denkbar, so der Breko. Doch das Wachstum hat sich im vergangenen 12-Monatszeitraum deutlich verlangsamt.
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Glasfaserausbau: Wachstum verlangsamt sich
So lag das Wachstum beim Glasfaserausbau bis Juni 2024 nur noch bei 15,4 Prozent. Im Vorjahreszeitraum hingegen wurden noch 36 Prozent erreicht. Diese Verlangsamung der Investitionen macht ein Erreichen von 100 Prozent im Jahr 2030 wohl nicht mehr möglich.
Laut Breko-Prognose wird der Ausbau nur in einer Spanne zwischen 76 und 86 Prozent dem politischen Ziel entsprechen.
Immerhin: Bei den sogenannten „Homes Connected„-Anschlüssen (Glasfaseranschlussquote), hier liegt das Kabel bis zum Haus, gibt es deutliche Fortschritte. Die Unternehmen sorgten im letzten Jahr verstärkt dafür, die letzten Meter anzuschließen. Die Quote stieg um 18 Prozent von 18,3 Prozent Mitte 2023 auf nun 22,8 Prozent im Juni 2024. Zwischen Mitte 2022 und Mitte 2023 stieg diese Quote nur um 3,5 Prozent. Bis 2030 rechnet der Breko, dass die Quote bei 48 bis 58 Prozent liegen wird.
Gleichzeitig steigt auch die Anzahl der Verträge, die Glasfaser dann wirklich nutzen. Diese „Homes Activated“-Anschlüsse stiegen um rund 800.000 auf 5,2 Millionen Anschlüsse. Ein Wachstum von etwa 19 Prozent.
Beim reinen Ausbau sind besonders die nördlichen und östlichen Bundesländer weit fortgeschritten. Schleswig-Holstein hat sogar fast 90 Prozent Ausbauquote erreicht und kann es mit skandinavischen Ländern aufnehmen, so der Breko. Die östlichen Bundesländer liegen fast alle bei über 50 Prozent. Nur Thüringen und Berlin liegen darunter. Berlin ist mit 28,5 Prozent sogar das Schlusslicht.
Bedarf an Bandbreite wächst
Der Breko geht davon aus, dass dies aufgrund steigender Bandbreitenbedürfnisse zu einem Problem wird, denn die alte Technik kommt an ihre Limits. Zudem geht der Breko davon aus, dass auch weiterhin Haushalte sowohl Mobilfunk als auch Festnetz nutzen werden.
Die Bandbreitennachfrage im Download liegt laut Breko im Durchschnitt aktuell bei 249 Megabit/s bei privaten Anschlüssen. Bis 2028 soll sich dies auf 859 Megabit/s mehr als verdreifachen.
Wenn Du Dich für weitergehende Informationen interessierst: Die rund 40 Seiten starke Marktanalyse bietet der Breko als Download an.
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