iPhone statt Hardware-Terminal

Apple Tap to Pay: Neue Bezahlmethode startet in Deutschland

Apple macht das kontaktlose Bezahlen für den Einzelhandel einfacher. Statt eines Hardware-Terminals reicht ein iPhone, um Geld von der Kundschaft zu erhalten. Was sich für Dich ändert, erfährst Du hier.
Zwei Menschen am Gemüsestand halten iPhones gegeneinander, um mit Apple Tap to Pay einen Einkauf zu bezahlen

Für mobile oder besonders kleine Händler und Händlerinnen kann Apple Tap to Pay praktisch sein, weil sie außer einem iPhone keine extra Hardware fürs kontaktlose Bezahlen brauchen. (Bild: Apple)

Apple hatte auf der Hausmesse WWDC 2024 eine Funktion für das kommende iOS 18 angekündigt, mit der sich Bekannte Geldbeträge durch das Berühren zweier iPhones überweisen können. Doch das ist nicht mit der Bezahlmethode gemeint, die Apple heute als Tap to Pay in Deutschland gestartet hat. Stattdessen geht es um einen Service für den Handel. Folgendes steckt dahinter.

So funktioniert Apple Tap to Pay für den Handel

Wollen Ladengeschäfte kontaktloses Zahlen per NFC anbieten, brauchen sie bisher ein Gerät mit NFC-Lesefläche, an das Du Dein Smartphone oder eine Bankkarte hältst. Mit Apple Tap to Pay ist das nicht mehr nötig. Statt eines separaten Hardware-Terminals reicht dem Kassenpersonal ein iPhone, um Zahlungen der Kundschaft entgegenzunehmen. Das ist für Läden interessant, die keine feste Kassentheke haben oder das Bezahlen auf der ganzen Ladenfläche anbieten wollen. Ebenfalls attraktiv ist das für Kleinstgeschäfte oder mobile Dienstleistungen, die kein Zusatzgerät anschaffen und mit sich führen müssen.

Damit das klappt, braucht das Kassenpersonal mindestens ein iPhone Xs oder ein neueres Modell mit aktuellem iOS. Außerdem muss darauf eine iOS-App von einem Zahlungsanbieter laufen, der das „Tap to Pay“-Verfahren akzeptiert. Direkt zum heutigen Start macht zum Beispiel SumUp mit, ein Anbieter dessen weiße Hardware-Terminals weit verbreitet sind. Zudem sind die Plattformen von Adyen, Commerz Globalpay, myPOS, Nexi und Viva dabei. Im Laufe des Jahres stoßen mollie, Payone, Revolut, die Sparkassen-Finanzgruppe und Stripe hinzu.

Wie Du Einkäufe mit Apple Tap to Pay bezahlst

Wenn Du bisher schon Einkäufe mit Deinem Smartphone oder dem NFC-Chip Deiner Bankkarte bezahlst, ändert sich für Dich praktisch nichts. Du streckst Handy oder Zahlkarte hin, per NFC wird der Vorgang autorisiert. Eine Ausnahme besteht nur Dann, wenn Du eine Girocard der Sparkassen nutzt oder Deine digitale Geldbörse damit verknüpft ist. Das klappt noch nicht, das Finanzinstitut braucht noch Zeit.

Ansonsten bezahlst Du als Kund oder Kundin via Tap to Pay mit diesen Zahlungsmitteln:

Die Transaktionen sind verschlüsselt. Dafür sorgt ein Chip namens Secure Element im iPhone und der Apple Watch. Dadurch erfahre selbst Apple nicht, was gekauft wird und wer es kauft, betont der Konzern. Weder Apple noch das Ladengeschäft würden Kartennummern oder Transaktionsinformationen auf dem Gerät oder auf Apple-Servern speichern.

Das bietet Tap to Cash für Privatleute ab iOS 18

Tap to Pay gibt es in den USA und anderen Ländern schon seit 2022. Nun bringt Apple das Verfahren auch nach Deutschland. Es ist nicht zu verwechseln mit „Tap to Cash“, eine Funktion, die für das im Herbst kommende Betriebssystem iOS 18 geplant ist. Ist sie aktiviert, können Privatleute zwei iPhones aneinanderhalten und via Apple Pay Geldbeträge austauschen. Aber diese Funktion ist anders als Tap to Pay ausschließlich für Hardware, Software und Dienste von Apple gedacht. Android bleibt außen vor.

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Profilbild von Berti Kolbow-Lehradt
Berti ist freier Technikjournalist mit einem Her(t)z für Smartes - vom Smartphone bis zum Smart Home. Weil er dazu gerne Tipps gibt, trägt er den Beinamen "RatgeBerti" und schreibt darüber außer für die Handyhasen für viele weitere große Magazine.

Foto: Daniel Kunzfeld

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