Widerspruch empfohlen

Amazon-Prime-Werbeeinblendungen: Stiftung Warentest glaubt nicht an Rechtmäßigkeit

Ab dem 05.02.2024 wird bei Amazons Prime Video auch Werbung ausgespielt. Die Stiftung Warentest rät zum Widerspruch, nachdem die eigene juristische Abteilung sich die Rechtslage angeschaut hat. Im Zweifel müsste aber wohl geklagt werden, wie Stiftung Warentest schon herausfand.
Prime Video ohne Werbung kostet ab dem 5. Februar extra. (Bild: Amazon)

Prime Video ohne Werbung kostet ab dem 5. Februar extra. (Bild: Amazon)

Ist die Änderung des Prime-Abos von Amazon eine indirekte Preiserhöhung? Dieser Frage ging die Stiftung Warentest nach und ließ das die eigene juristische Abteilung die ab dem 5. Februar 2024 kommenden Werbeeinblendungen beurteilen. Und die sind sich mittlerweile sicher: Das neue Einblenden der Werbung ist rechtswidrig.

Laut Stiftung Warentest  ist die Änderung „der Sache nach eine Preis­erhöhung“ und bezieht sich auf Urteile gegen Spotify und Netflix. Es braucht für eine Preiserhöhung eine Zustimmung der Kundschaft. Dementsprechend wäre ohne Deine Zustimmung das Zeigen von Werbung in Prime-Videos nicht rechtmäßig.

Werbeeinblendungen bei Prime? – Widersprich empfohlen

Daher rät die Stiftung Warentest zu einem schriftlichen Widerspruch und stellt dafür einen Musterbrief für Dich bereit. Doch einen Dämpfer gibt es schon. Die ersten Erfahrungen zeigen, dass Amazon den Widerspruch zurückweist. Für rechtliche Klarheit müsste also jemand klagen. Nach Angaben von Stiftung Warentest gibt es auch schon eine Person, die vor dem Amtsgericht Neukölln in Berlin Klage eingereicht hat.

Sollte die Klage Erfolg haben, besteht zumindest die Hoffnung einer Änderung. Stiftung Warentest geht sogar von einer Chance einer Erstattung von 2,99 Euro pro Monat aus. Das ist der Wert, den Amazon selbst für die Option des werbefreien Monats definiert. Sollte die Einschätzung von Stiftung Warentest Bestand haben, wäre dies eine „rechts­widrige Bereicherung“ und Amazon müsste an Dich 2,99 Euro pro Monat erstatten. Mit dem Musterbrief des Widerspruchs machst Du diese Forderung auch schon geltend.

Wenn Du die Werbung im Abo partout nicht sehen willst, dann bleibt Dir wohl nichts anderes übrig, als die rund 3 Euro pro Monat extra zu zahlen. Denn bis ein entsprechender Rechtsstreit abgeschlossen ist, können Monate bis Jahre vergehen. Die Alternative ist die komplette Kündigung des Prime-Abos.

Streaming-Abos sind in den letzten Jahren immer teurer geworden, sodass es sich lohnt, das Angebot genau zu betrachten. Wer nicht so viel schaut, der kommt mittlerweile mit dem Kauf von Serien und Filmen auf Blu-ray Disc oder DVD günstiger weg, da diese nach einigen Monaten meist stark rabattiert werden. Manche Eigenproduktionen der Streaming-Anbieter findest Du auch auf Discs.

Schließlich verdient so ein Streaming-Anbieter auch an jenen, die nicht alle Streamingdienste abonnieren – und derer gibt es mittlerweile recht viele. So manch ein Serienfan hat Netflix, Disney+, Amazon Prime und vielleicht noch Apple TV+ abonniert und ist damit durchaus schon im Bereich von 40 Euro pro Monat – ein typischer Preis einer ganzen Staffel.

Manche Anbieter offerieren ihre Dienste aber auch verbilligt über Telekommunikationstarife an, wie das etwa Congstar macht. Als Serienfan, der viel zu viele Streamingdienste braucht, wäre hier eine Möglichkeit des Sparens für Dich gegeben.

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Profilbild von Andy
Andy ist seit September 2023 ein kleines Teilzeit-Rädchen (Häschen?) im Handyhase-Team. Bereits seit 2005 ist er schon als IT-Journalist tätig und war mal Sysadmin. Er hat einen Hang zu sehr besonderen Themen und Gesellschaft. Durch viele Reisen sind aber auch das Thema Flug und Zug zum Spezialgebiet geworden, das er in anderen Publikationen abdeckt.

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