Überzeugt: Besser als per Smartphone

Amazon Echo Hub im Test: Alexa-Bedienpanel fürs Smarthome startet

Das Smartphone ist nicht immer zur Hand und Sprachassistenzen sind oft begriffsstutzig. Amazons zentrales Kontrollpult soll für eine praktischere Smarthome-Bedienung sorgen.
Der Amazon Echo Hub in einer Wohnumgebung

Der Amazon Echo Hub ist ein Bedienpanel fürs Smarthome, mit dem man vernetzte Haustechnik zugänglicher als per Smartphone oder Tablet steuert. (Bild: Berti Kolbow-Lehradt)

Mit dem Echo Connect kündigt Amazon ein Smarthome-Gerät an, mit dem Echo Hub bringt der Konzern eines an den Start. Alexa steckt zwar auch drin, aber es ist in erster Linie nicht zu Sprachbedienung gedacht. Stattdessen handelt es sich beim Amazon Echo Hub um ein Touch-Display für Wand oder Tisch, das speziell für die Steuerung von Smarthome-Geräten konzipiert ist.

Dadurch soll es eine Bedienalternative darstellen, wenn das Smartphone oder Tablet nicht griffbereit sind. Zudem können damit auch Gäste oder Kinder auf die Haustechnik zugreifen – selbst ohne die Namen der Geräte zu kennen oder Alexa-Sprachbefehle auswendig gelernt zu haben. Wir hatten vor dem heutigen Marktstart Möglichkeit, einen Echo Hub zu testen. Der Eindruck stimmt.

Das kann der Amazon Echo Hub

Die Form des Echo Hub ähnelt einem Fire-HD-Tablet von Amazon. Das Gehäuse gibt es nur in Weiß. Das Panel ist 202 Millimeter breit, 137 Millimeter hoch und 15 Millimeter dick. Im Rahmen stecken zwei Lautsprecher, die nach oben strahlen. Deshalb ist das Gehäuse so tief.

Das acht Zoll große Touch-Display löst 1.280 x 800 Bildpunkte auf. Ein Infrarotsensor sorgt dafür, dass der Bildschirmschoner bei Annäherung verschwindet und stattdessen direkt die Bedienelemente für Smarthome sichtbar sind. Das ist ein Vorteil gegenüber einem normalen Tablet, das Du immer erst entsperren musst und diverse Apps bietet, die vom eigentlichen Bedienzweck ablenken können.

Mit dem Heimnetz funkt der Echo Hub via WLAN. Zudem versteht er die Funkprotokolle ZigBee, Bluetooth Low Energy Mesh und Thread sowie die Smarthome-Weltsprache „Matter“. Daher ersetzt er bei Bedarf andere für die Funkverbindung nötige Schaltzentralen.

Einen Akku hat der Amazon Echo Hub nicht. Er braucht immer einen Kontakt zur Steckdose. Strom erhält er über USB-C. Mit einer im Lieferumfang enthaltenen Metallhalterung lässt das Panel sich an an die Wand bohren. Alternativ gibt es als extra zu kaufendes Zubehör einen Standfuß für Tisch oder Kommode.

Außer der Smarthome-Bedienung hat auch der Amazon Echo Hub Unterhaltungsfunktionen an Bord, ähnlich wie der Echo Show. Du kannst Sendungen etwa von Amazon Prime Video streamen und Lieder bei Amazon Music und anderen Audiodiensten hören. Anrufe zu anderen Echo-Geräten gehen auch, aber nur per Sprache. Es stecken vier Mikrofone, aber keine Kamera im Gehäuse. Wird das Panel nicht gebraucht, zeigt es Fotos oder Gemälde an, dient also als digitaler Bilderrahmen.

Der Amazon Echo Hub im Test

Im Test überzeugt das Konzept des Echo Hub. Das Gerät lässt sich per Wandhalterung leicht montieren oder per Standfuß auf dem Tisch platzieren. Das Display ist gut ablesbar, für den Zweck fein genug aufgelöst und auch in heller Umgebung leuchtstark genug. Der eingebaute Helligkeitssensor dimmt das Display passend.

Das Aufwecken per Annäherungssensor klappt zuverlässig. Der Echo Hub gibt dann auf Anhieb den Blick auf die Smarthome-Steuerung frei. Die Bedienelemente sind übersichtlicher strukturiert als etwa auf einem Echo Show und auch leichter zugänglich als in der überfrachteten Alexa-App für Smartphone und Tablet. Der dreigeteilte Bildschirm zeigt die im eigenen Zuhause verfügbaren Räume, Gerätekategorien und in Widgets die am häufigsten genutzten Produkte sofort auf einen Blick an.

Mit dem Echo Hub lassen sich alle Smarthome-Geräte bedienen, die Alexa beherrscht. Licht, Heizung und Steckdosen sind daher sowieso an Bord. Aber auch für Saugroboter, Ventilatoren und Rollos gibt es Schaltflächen. Damit hat der Hub dem Echo Show etwas voraus. Denn dessen Oberfläche zeigt diese Gerätekategorien nicht.

Fürs Videostreaming ist das Display hell und kontrastreich genug. Der Ton ist mangels Bass aber zu dünn. Fürs Musik hören sind die Lautsprecher deshalb geradezu ungeeignet. Zu diesem Zweck verbindet man lieber andere Echo-Boxen als Ausgabegerät per Voreinstellung in der Alexa-App.

Apropos, Alexa. Die Sprachassistenz kann auf dem Echo Hub alles, was sie auch auf anderen Echo-Geräten beherrscht. Die vier Mikrofone reagieren gut, auch aus der Ferne. Ihnen kann man per Stummschalttaste die Ohren zuhalten, wenn Alexa zu Gunsten der Privatsphäre nicht mithören soll.

Testfazit und Marktstart

Um auf die Bedienfunktionen für Smarthome-Geräte niederschwellig und verlässlich zugreifen zu können, ist ein zentrales Kontrollpanel von Vorteil. Der Amazon Echo Hub erfüllt diesen Anspruch vorbildlich. Im Test erweist er sich als sehr empfehlenswerte Bedienalternative für Alexas Smarthome-Plattform.

Die Schaltflächen sind sehr gut für einen einfachen Zugriff angepasst. So kommst Du schneller zum Ziel als mit einem Echo Show, der Alexa-App oder auch mit Befehlen für die bisweilen begriffsstutzige Alexa-Sprachassistenz. Das unmittelbare Aufwecken per Annäherungssensor ist eine wichtige Zutat, die zweckentfremdete Tablets nicht bieten. Wer mit Amazon viele Smarthome-Geräte steuert, wird es mit dem Echo Hub einfacher haben.

Der Echo Hub ist ab heute zum Preis von 200 € bei Amazon verfügbar. Das ist ein angemessener Preis, angesichts des Gebotenen. Wer der Wandmontage einen Standfuß vorzieht, findet ein passendes Modell von Sanus für 35 €. Und wer über die Steuerung von Smarthome-Geräten hinaus noch wissen möchte was Amazon sonst noch zu bieten hat, der sollte sich unseren Beitrag zum Online-Riesen gönnen. Hier erfährst Du alles was Du über Amazon wissen musst.

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Profilbild von Berti Kolbow-Lehradt
Berti ist freier Technikjournalist mit einem Her(t)z für Smartes - vom Smartphone bis zum Smart Home. Weil er dazu gerne Tipps gibt, trägt er den Beinamen "RatgeBerti" und schreibt darüber außer für die Handyhasen für viele weitere große Magazine.

Foto: Daniel Kunzfeld

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