1&1: 5G-Mobilfunknetz soll noch dieses Jahr starten
In einem Interview mit der Welt am Sonntag hat United-Internet-Chef Ralph Dommermuth angekündigt, dass noch dieses Jahr der offizielle Startschuss für das Konzern-eigene Mobilfunknetz fallen soll. Anfangs wird es in erster Linie Angebote als Festnetzersatz geben, wie Dommermuth in dem Gespräch erwähnte. Das bedeutet: 1&1-Tarife mit 5G-Mobilfunk wird es zu Beginn vornehmlich in Gegenden geben, in denen das 1&1-eigene DSL- und Glasfasernetz weniger gut ausgebaut ist.
Kunden werden noch dieses Jahr Angebote mit „Fixed Wireless Access“ (kurz: FWA) abschließen können. Dabei handelt es sich um Mobilfunk-fähige WLAN-Router für den stationären Gebrauch an einer festgelegten Adresse.
1&1 5G-Netz: Mobilfunkkunden folgen später
Die ersten Mobilfunkkunden im Sinne klassischer Smartphone-Nutzer sollen voraussichtlich erst Mitte 2023 folgen. Bisher umfasst der Plan für das von 1&1 Mobilfunk aufzubauende Netz etwa 1000 Basisstationen bis Ende 2022. Zum Start werden die rund 11 Millionen 1&1-Mobilfunkkunden daher überwiegend per National Roaming im Telefónica-Netz surfen und telefonieren. Besagte National-Roaming-Vereinbarung mit Telefónica Deutschland ist Bestandteil der Auflagen, welche die Bundesnetzagentur (kurz BNetzA) zum Erwerb der 5G-Funkfrequenzen 2019 auferlegte.
Verschleudern will der Konzern seine Leistung allerdings nicht. So sagte Dommermuth zum Thema Mobilfunkangebote, sie werden „sehr attraktiv sein, so viel steht fest, aber es wird keine Preisschlacht geben.“ Auf neue Tiefstpreise für 5G-Tarife sollten sich Interessierte daher nicht einstellen.
Profitabilität im Blick
Innerhalb weniger Jahre will United Internet das eigene Mobilfunknetz wirtschaftlich rentabel machen. Dazu investiert der Konzern etwa 5 Milliarden Euro in den kommenden Jahren, verteilt auf Funkfrequenzlizenzen, Netzwerkausrüstung und Kosten für Funkturmgesellschaften. „Wir investieren erheblich in die digitale Infrastruktur Deutschlands“, sagte Ralph Dommermuth in dem Interview.
Bis 2025 muss United Internet mindestens 25 Prozent der deutschen Haushalte erreichen, bis Ende 2030 werden 50 Prozent vorausgesetzt. Auch dies ist eine der Auflagen der BNetzA. Anfangs wird sich der Konzern vor allem auf Großstädte wie Berlin oder München und Ballungsgebiete wie das Ruhrgebiet konzentrieren. Dommermuth jedenfalls gibt sich zuversichtlich: „Unser Ziel ist nicht nur, das modernste Mobilfunknetz Europas zu bauen, sondern auch die Ausbauziele früher zu erreichen“, sagte er.
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