National Roaming bei 1&1 Drillisch: Vodafone übernimmt als neuer Partner
National Roaming soll 1&1-Netz unterstützen
Durch das Abkommen zum National Roaming ist eine wichtige Hürde für den Ausbau des 1&1-Drillisch-5G-Netzes gefallen. Denn klar: Ein Netzausbau dauert und wer will schon in ein Mobilfunknetz mit nur wenig Funkmasten und geringer Abdeckung wechseln? Wie beim internationalen Roaming wechselst Du dann automatisch ins Netz mit der jeweils besseren Abdeckung – ohne weitere Kosten.
Vodafone wird neuer National-Roaming-Partner
Wie 1&1 in einer Pressemitteilung erklärte, erfolgte der Wechsel des National-Roaming-Partners zum 29.08.2024. Wo der Empfang im 1&1-5G-Netz nicht ausreicht, wechselst Du dann automatisch ins Vodafone-Netz.
Ab dem 29. August 2024 steht 1&1-Neukunden in noch nicht von 1&1 selbst versorgten Gebieten das Netz von Vodafone zur Verfügung. Der Wechsel zwischen den Netzen erfolgt automatisch und ist für Handynutzer nicht wahrnehmbar.
Auch 1&1-Bestandskunden können zukünftig das 1&1 5G-Netz in Verbindung mit Vodafone National Roaming nutzen. Dazu wird 1&1 bis Herbst 2025 die Mobilfunktarife seiner mehr als 12 Millionen Kundinnen und Kunden schrittweise migrieren.
Die Änderungen finden schrittweise und im Hintergrund statt. Vodafone teilte uns dazu mit:
Die Umstellung auf das 1&1 5G-Netz wird über Konfigurationsanpassungen „over the air“ (OTA) vorhandener SIM-Karten durchgeführt. In der Regel ist kein Austausch der SIM-Karte erforderlich. Die Umstellung des Roaming-Partners erfolgt für Kunden und Kundinnen ebenfalls unmerklich in den 1&1 Rechenzentren, parallel dazu gibt es „over the air“ Änderungen der SIM Karten-Einstellungen.
Das 1&1 5G Netz ist nach langer Ankündigungsphase endlich da: Am 08.12.2023 ist das vierte Mobilfunknetz in Deutschland gestartet. Drillisch-Tarife wechseln damit ins 1&1-5G-Netz.
Zur Unterstützung kommt National Roaming zum Einsatz. Seit 29.08.2024 ist das Vodafone-Netz (statt zuvor o2) die Fallback-Lösung.
National Roaming mit Vodafone und Telefónica (o2)
Interessant bleibt die bewegte Geschichte, die 1&1 mit den National-Roaming-Partner verbindet. Wer sich erinnert: Ehemals gab es bei 1&1 auch Tarife im Vodafone-Netz. Und 1&1 hatte ehemals auch mit Vodafone über eine National-Roaming-Partnerschaft verhandelt, sich jedoch für die Telefónica als Netzpartnerin entschieden – und zwar am 05.02.2021.
- Im Sommer 2023 folgte dann eine überraschende Nachricht: Die Telefónica sei raus, so 1&1. Stattdessen solle Vodafone übernehmen. Heißt: Mit 1&1-Tarif würdest Du die Netzabdeckung von Vodafone und 1&1 nutzen (statt von o2 und 1&1) (wir berichteten).
- Das Ganze wurde, ebenso überraschend, im November 2023 wieder abgemildert: Zum Start des 1&1-Drillisch-5G-Netzes im Dezember 2023 stand erst die Telefónica als Netzpartnerin zur Verfügung, erst seit Ende August erfolgte dann schrittweise die Umstellung auf Vodafone.
Für Dich heißt das also: Wechselst Du zukünftig in einen 1&1 Tarif, wirst Du das neue 1&1 Mobilfunknetz nutzen, in schlechter ausgebauten Regionen jedoch zukünftig auf das Netz von Vodafone zurückgreifen.
Bessere Netzabdeckung dank National Roaming
Durch das National Roaming wird sich dann auch die Netzabdeckung deutlich verbessern. Schließlich sind mit o2 und später dann Vodafone zwei Netze mit sehr guten Testergebnissen in den alljährlichen Netztests verfügbar. Der Verbindungsanteil des eigentlichen 1&1-Netzes dürfte sich dann schrittweise erhöhen.
Einen nicht ganz aktuellen Vergleich findest Du mittels Mobilfunk-Netzkarte heraus, die die Bundesnetzagentur bereitstellt.
FAQ zum National Roaming (Häufige Fragen)
Was ist National Roaming?
Beim National Roaming kannst Du mit der SIM-Karte in Deinem Handy auch innerhalb Deutschlands in einem anderen Netz telefonieren, surfen und simsen. Was wir ganz selbstverständlich von Auslandsreisen kennen – das Smartphone bucht sich mangels Heimatnetz bei einem anderen Netzbetreiber ein – wird es also auch hierzulande wieder geben.
Durch National Roaming erhielt 1&1 erst Zugang zum o2-Netz, seit August 2024 ist Vodafone National-Roaming-Partner. Gleichzeitig wird das Unternehmen das eigene Mobilfunknetz weiter aufbauen. Somit erhält Deutschland neben den Netzen von Telekom, Vodafone und o2 (Telefónica) ein viertes Mobilfunknetz.
Bei welchen Anbietern steht National Roaming zur Verfügung?
Neben den Originaltarifen von 1&1 befinden sich auch die Drillisch-Marken (wie handyvertrag.de oder sim24) im 1&1-Netz (Drillisch wurde ja bereits vor Jahren von 1&1 übernommen) und bekommen damit National-Roaming-Unterstützung. Weitere Anbieter mit National Roaming sind die Tarife von WEB.DE und GMX.DE – beides Untermarken von 1&.
Was kostet National Roaming?
National Roaming, also der Wechsel zwischen den Handynetzen innerhalb von Deutschland, ist kostenlos möglich. Und zwar aufgrund von Vereinbarungen zwischen den einzelnen Netzbetreibern.
National Roaming Chronologie seit 2015
- Zuletzt gab es bis 2015 vier Netze, bevor E-Plus von der Telefónica aufgekauft wurde. Die Integration in das Telefónica-Netz wurde dank National Roaming umgesetzt.
- National Roaming soll ab Dezember 2023 zur Unterstützung des neuen vierten 1&1 Netzes zum Einsatz kommen.
- Die Übereinkunft zwischen 1&1 Drillisch und Telefónica Deutschland gilt rückwirkend ab Sommer 2020 für fünf Jahre und enthielt ursprünglich eine Option über ein Vier- sowie eine sich anschließende Fünf-Jahres-Verlängerung.
- 2023 wurde bekannt, dass 1&1 ab 2024 jedoch Die Kooperation mit der Telefónica zurückfahren und Vodafone als National-Roaming-Partner ins Boot holen möchte.
- National Roaming umfasst die 2G- und 4G-Netzabdeckung. Im Jahr 2023 einigten sich 1&1 und o2 überraschend darauf, auch 5G im National Roaming anzubieten.
National Roaming hilft 1&1 Drillisch als 4. Netzbetreiber
Drillisch hatte Anfang 2019 bei den Versteigerungen der Bundesnetzagentur (kurz BNetzA) Frequenz-Spektren für 5G erstanden, muss das entsprechende Netz hierfür aber noch weiter auf- und ausbauen. Durch das National-Roaming-Prinzip lassen sich Lücken nun schneller schließen und grundlegende Funklöcher im 1&1-Drillisch-eigenen Netz verhindern.
Kurzum, 1&1 Drillisch kann so als eigenständiger Netzbetreiber komplett eigene Tarife vermarkten, ohne auf wenige kleine Gebiete beschränkt zu sein.
In unserem Handytarif-Vergleich findest Du eine Übersicht mit den besten Tarifen – auch von 1&1.
Seit dem 15.04.2015 läuft das National Roaming bei o2 und E-Plus.
Was bedeutet National Roaming für E-Plus-Tarife?
Dank National Roaming können alle o2- und E-Plus-Kunden das GSM-Netz (für Telefonie) und das UMTS-Netz des jeweils anderen nutzen (gilt auch bei vielen Marken, die eines dieser Netze nutzen). Die Vorteile liegen auf der Hand: Durch das Roaming wird eine bessere Netzabdeckung für das mobile Internet gewährleistet.
Das National Roaming wird jetzt Schritt für Schritt auch für die LTE-Netze der beiden Anbieter angeboten. Laut Nutzerberichten kann man schon in einigen deutschen Großstädten als E-Plus-Kunde das LTE-Netz von o2 nutzen. Das National Roaming funktioniert hier nur in die eine Richtung, da das LTE-Netz von E-Plus schrittweise abgebaut wird.
- Zunächst haben nun also alle knapp 42 Millionen Kunden von Telefónica (o2 und E-Plus), die Möglichkeit, das GSM- und 3G-Netz des jeweils anderen zu nutzen. Weil o2 bisher vor allem in den Städten gut ausgebaut ist und E-Plus in der Fläche einen guten Empfang bietet, wird das einen Mehrwert liefern. Ein Netzwechsel findet immer dann statt, wenn das Heimatnetz nur GSM-Versorgung hat und im anderen Netz UMTS verfügbar ist.
- E-Plus-Kunden, die zum Beispiel in Gebäuden bisher Probleme mit dem Empfang hatten, sollen jetzt durch das Roaming im o2-Netz besser surfen können. Insgesamt will Telefónica damit 88% statt nur 76% der Bevölkerung in Deutschland mit UMTS (und bald LTE) versorgen.
Mehr Infos zu GSM, UMTS, LTE und Co. findest Du in einem Info-Artikel zu den verschiedenen Mobilfunkstandards.
Netzeinstellungen aktivieren
Damit die neuen Netzeinstellungen für das National Roaming bei Dir aktiviert werden, musst Du Dein Handy einmal neu starten. Solltest Du dann beim Surfen in Deinem Netz auf 2G runtergestuft werden, wechselst Du automatisch ins andere Netz hinüber, wenn dort 3G zur Verfügung steht.
Das soll auch auf Deinem Display sichtbar sein. Wenn Du z.B. als o2-Kunde im E-Plus-Netz unterwegs bist, solltest Du ein Plus („+“) neben dem o2-Netzsymbol sehen – also z.B. „o2 – de +“. Bei BASE dementsprechend „BASE DE+“.
Für wen gilt das nationale GSM, 3G und LTE-Roaming?
National Roaming gilt zunächst für alle Kunden von o2 und E-Plus, sowie BASE. Doch auch fast alle Marken, die diese Netze nutzen, profitieren.
Tchibo und Fonic (o2-Netz) gehören z.B. dazu, ebenso wie Aldi Talk, blau.de und simyo (E-Plus-Netz) und viele andere. Auch die unterschiedlichen Marken des Providers Drillisch wie z.B. Smartmobil, DeutschlandSIM, Maxxim, Simply oder Yourfone nehmen am National Roaming teil. Die Netzanzeige auf dem Display ändert sich jedoch nicht.
Auch freenet-Tarife (früher mobilcom-debitel, kurz: md) im o2- und E-Plus-Netz profitieren vom National Roaming. Die Netzkennung variiert hier von Endgerät zu Endgerät. In der Regel steht aber „freenet“ oder „fn.de“ auf dem Display, unabhängig davon, in welchem Netz Du bist.
Die nächsten Jahre
Durch die Netz-Zusammenlegung werden Gelder frei, um das LTE-Netz weiter auszubauen. Telefónica, der jetzt schon nach Kundenzahlen größte Mobilfunkkonzern Deutschlands, will dann eine LTE-Netzabdeckung von 90% der Bevölkerung anstreben (bisher 62%). Bis 2018 will der Konzern zudem beide Netze vollständig ineinander integriert haben.
Falls Du vor der Frage stehst, ob Du einen Tarif im o2- oder E-Plus-Netz nehmen sollst, lässt sich folgenden sagen: Es gibt nun praktisch keinen Unterscheid mehr zwischen den Netzen, was die GSM-, UMTS- und bald auch LTE-Nutzung angeht – egal, ob Du einen E-Plus- oder o2-Tarif nimmst.