Narwal Freo Z10 Ultra Saugroboter im Test – oder: Wer das Putzen scheut, muss die Wartung übernehmen
Narwal Freo Z10 Ultra neu bei Amazon
Unboxing zum Narwal Freo Z10 Ultra im Test
Wahrscheinlich der netteste Teil für alle, die gern neue Technik auspacken: die Box(en)!
Nimmt Dir Arbeit ab, macht Dir Arbeit – Narwal Freo Z10 Ultra im Test
120 Tage. Also ganze dreimal pro Jahr musst Du nur noch den Staubbeutel wechseln, den Rest macht der Freo Z10 Ultra! Soweit so verführerisch. Aber natürlich besteht so ein Staubsaugerroboter, der auch noch wischen kann, aus weit mehr Teilen, die in gewissen Abständen Aufmerksamkeit oder einen Wechsel brauchen.
Ob Du beim persönlichen Budgetieren von Zeit und Nutzen mit dem Putzen selbst schneller bist (und es liebst), als der Freo bleibt ganz Dir überlassen und hängt sicher auch von der zu reinigenden Fläche ab.
Wasser will rein und wieder raus
Als offensichtlich großer Posten ist das regelmäßige Leeren bzw. Nachfüllen der beiden Wassertanks ganz oben auf der Wartungsliste. Überlässt Du die Reinigung ganz der KI („Freo-Modus“), kann die sich eben auch schon mal dazu entscheiden, dieselbe Fläche viermal zu reinigen und dementsprechend schnell das Wasser von frisch zu schmutzig zu pumpen.
Bei der Test-Erstreinigung war nach der Kartierung der zu reinigenden Flächen und insgesamt 1,7 Stunden Arbeitszeit (~10 m² mit Fliesen/Granit/PVC) der Tank leer.

Auskippen und nachfüllen – die Wassertanks im Freo Z10 Ultra (Foto: Handyhase.de)
Wenn Du wirklich alles genau selbst steuern willst, dann hast Du in der App die Möglichkeit dazu. Aber der Freo-Modus, bei dem das Gerät selbst über die Anzahl der Wischzyklen pro Fläche, der Feuchte und der Sorgfältigkeit entscheidet, ist ja gerade ein Kaufargument für den Z10 Ultra. Wer will sich schon damit befassen?
Narwal Freo Saugroboter Test: Kanten werden sauber, aber nicht besonders hohe Sockelleisten
Beim Saugen gibt es genau das gleiche Spiel – manuelles Nachjustieren würden wir nur empfehlen, wenn Dir beim dauerhaften Einsatz des Freo Z10 Ultra irgendwelche Missstände auffallen. Ecke XY wird immer vernachlässigt, dann öffne da eine Zone in der App, in der er eben maximal aktiv werden soll, und das am besten dreimal.

Doppelmopps in Form eines Reuleaux-Dreiecks drehen und schrubben Flecken weg (Foto: Handyhase.de)
Dank der ausfahrbaren Dreiecks-Mopps („EdgeReach“) erwischt er aber eigentlich wirklich jede Kante. Im Test hatte er damit jedenfalls kein Problem. Apropos Kante: Der Vorgänger hatte mit der „EdgeSwing“-Bürste ein separates Tool für die Reinigung der Sockelleisten, das dem Z10 Ultra jetzt abgeht.
Mehr Autarkie nur durch Nachrüsten eines Wasseranschlusses
Auf der IFA 2023 war das große neue Ding aus der Welt der auch wischenden Staubsaugerroboter die feste Verbindung zwischen Basisstation und Wasseranschluss bzw. -abfluss. Suchst Du nach so einem Modell, musst Du entweder zur Konkurrenz greifen oder ein fertiges Kit von Drittherstellern für den automatischen Wasseraustausch erwerben. Tatsächlich stellt Narwal selbst so ein „Automatic Water Exchange System“ her (2021 waren sie die Ersten, die das überhaupt schon konnten).
Das ist aber leider derzeit offiziell nicht in Deutschland zu bekommen. Es ersetzt die beiden mitgelieferten Wassertanks für Frisch- und Schmutzwasser. Ob das auf Amazon.de erhältliche Nachfüll- und Entwässerungssystem wirklich wie versprochen funktioniert, haben wir hier nicht testen können.

Narwal Freo Z10 Ultra und Dockingstation (Foto: Handyhase.de)
Wartung fällt kleinteilig aus, ist in Summe aber nicht zu unterschätzen
Ganz so einfach sollte man sich die Gegenüberstellung der eigenen Arbeit an dem Gerät und der Arbeit, die es für einen übernimmt, aber unserer Meinung nach nicht machen.
Die Wartung erfolgt in der Regel nicht immer komplett, sondern nur in kleinen Teilen – die Tanks leeren und füllen ist eine Angelegenheit von einer Minute, wenn dann mal alle halbe Jahre der (wiederverwendbare) Schwammfilter im Kanister gewechselt werden muss, werden daraus zwei.
Die Reinigungsmittel sind in Sekunden gewechselt und die Reinigungsplatte für die Mopps hält man mal unter fließendem Wasser. Wenn der Freo etwas gereinigt haben möchte, sagt er Bescheid.
Verbrauchsmaterialien von Narwal
Die Mopps und die kleinen Seitenbürsten sind für 150 Stunden „gut“, die Rollenbürste hält doppelt so lang und der Flüssigbehälter im Roboter übersteht drei Monate Laufzeit. Eine Grundreinigung des HEPA-Staubfilters, der Reinigungsplatte, der Sensoren und der Räder sollte je nach Bauteil alle zwei bis vier Wochen erfolgen oder wenn offensichtlich nötig.
Im Grunde musst Du für Dich entscheiden – und dabei ist völlig egal, ob Du zum Narwal, Ecovacs, Roborock oder Dreame greifst – ob Du lieber saugst und wischst oder am Gerät bastelst.

Duftet nach Zitrone und Basilikum: der Standardreiniger zum Narwal Freo Z10 Ultra (Foto: Handyhase.de)
Narwal bietet Platz für Spezialreiniger wie Fleckentferner
Wenn Du einen zusätzlichen Spezialreiniger einsetzen möchtest – es gibt derzeit Fleckentferner und Pflegemittel für Holzböden – wird dieser im Abteil direkt neben dem Staubbeutel (s. u.) montiert, ob hier dann immer noch für 120 Tage Staub „Platz“ ist, können wir nicht sagen.

Neben dem Staubbeutel ist rechts hinter einer Abdeckplatte ein zweiter Steckplatz für einen weiteren Reiniger. (Foto: Handyhase.de)
Am günstigsten dürfte i.d.R. ein vollständiges Zubehör-Set sein, das beim Vorgänger mit knapp 190 Euro zu Buche schlägt und Dich für neun bis zwölf Monate mit Ersatzteilen versorgt. Hier kommt es auch stark auf die individuelle Abnutzung an, wodurch ein Einzelkauf günstiger sein kann.
Saugst Du mehr, wird die Bürste sicher schneller einen Ersatz brauchen als die Wischmopps oder umgekehrt.
Daten und Fakten zum Freo Z10 Ultra

Narwal Freo Z10 Ultra hebt über niedrigen Teppichen die Mopps an. (Foto: Handyhase.de)
NARWAL Freo Z10 Ultra Saug- und Wischroboter
- Model: YJCC025
- Produktabmessungen:
- Roboter: 355 × 350 × 109,6 mm, 4,5 kg
- Dockingstation: 430,8 × 462 × 388 mm, 12,2 kg
- Abmessungen der Verpackung: 497 × 473 × 541 mm
- Nettogewicht: 16,8 kg
- Bruttogewicht: 20,1 kg (Anm. d. Red.: ja, das Paket ist unhandlich und groß, der DHL-Mann hat sich gefreut)
- Features: 18.000 Pa Hyper-Saugleistung, dreieckige drehende und scheuernde Mopps mit bionischer Verlängerung, Ikonische Null-Haar-Verhedderung durch zertifizierte verwicklungsfreie Schwebebürste und Seitenbürsten, Doppel-KI und Binokulares Sehen – Hindernisvermeidung, Gesunde, leise Staubsammlung in der Dockingstation, Umfassender intelligenter Haustiermodus, Kantensensor mit strukturiertem Licht
- Inhalt: Roboter, Dockingstation, Seitenbürsten (2), Netzkabel der Dockingstation, Benutzerhandbuch, Verlängerungsrampe, Staubbeutel für die Dockingstation (2), austauschbarer Einsatzbehälter (2), Staubfilter (2), Reinigungsmittel, Reinigungsschale
- Akku: 6.400 mAh
- Hersteller: Yunjing Intelligence Innovation (Shenzhen) Co., Ltd. (Narwal)
„Der Narwal Freo Z10 Ultra ist nur ein Update mit mehr Saugkraft und größerem Akku“
Wer sich im Narwal-Putzuniversum auskennt, für den wird der Freo Z10 Ultra – nüchtern betrachtet – ein reines Update des Freo Z Ultra sein, das mehr Saugkraft bietet. Nämlich 18.000 statt 12.000 Pa. Außerdem ist er potenziell länger ohne Nachladen unterwegs: 6.400 mAh statt 5.200 mAh (bisher Standard in den Freos der Z- und X-Serie) stecken in ihm.
Die Dualkamera für den dreidimensionalen 136°-Blick auf die Umgebung und die zwei Chips für die KI sind dort nämlich auch schon vorhanden. An der KI wurde aber inzwischen gedreht und so erkennt diese nun 200 statt 120 Objekte ab 5 mm Größe als Hindernis, die es zu umfahren gilt.

Lacht ruhig, aber der alte PVC-Boden ist immerhin … robust. (Foto: Handyhase.de)
Auf der praktischen Seite fehlt der Basisstation eine Möglichkeit zur Aufwicklung des Netzkabels, welches bei uns allerdings zu kurz ausfiel, daher: 🤷. Die Kraft, die die Wischmopps auf den Boden ausüben, verringert sich allerdings von 12 auf 8 Newton, da der jetzt ausfahrbare Arm vermutlich nicht denselben Druck erzeugen kann, wie der vorher unbewegliche Mopp. Dafür brauchst Du die separate Seitenbürste nicht mehr.
Positiv aufgefallen ist uns übrigens die Verwendung von durchweg Pappe als Abstand-haltendes Packmaterial. Letztes Jahr war das noch alles Styropor.

Freo nach Hause telefonieren! Und wischt dabei den dunklen Steinflur. (Foto: Handyhase.de)
Die Bürste soll wie alle spiralförmigen Bürsten super mit Tierhaar klarkommen – das kann durchaus sein, mangels Haustier war das jetzt aber nicht wirklich testbar. Mit menschlichem Haar kam sie klar. Und noch etwas ist klar: wenn Du nichts zu wischen hast, weil Du überall Teppich und/oder Auslegeware hast, dann benötigst Du auch keinen Narwal. Das wäre mit Kanonen auf Spatzen geschossen.
Die Wischleistung hat uns restlos überzeugt!Michael - Hardware-Experte

Mangels eines Neubaus mit extra Wasserleitungen für einen Roboter sind wir um das Tanksystem auch nicht traurig. Die anschließende Reinigung der Mopps mit an der Station erhitztem Wasser und die eingebaute Heißlufttrocknung laufen wie am Schnürchen und können auch in verschiedener Lautstärke erfolgen, je nachdem wie empfindlich Du bist.

Freo-Mopp im Close-up (Foto: Handyhase.de)
App-Steuerung des Freo Z10 Ultra im Test
Die App ist extrem umfangreich und hat diverse versteckte Ecken, die Du größtenteils aber auch ignorieren kannst, wenn Du Deinen Freo einfach nur automatisch saugen und wischen lassen willst. Worum Du nicht herumkommst, ist die initiale Kartierung Deiner Räumlichkeiten. Nach diesem erstaunlich fixen Prozess muss man ein wenig die Festlegung für Böden in Räumen suchen – Auslegeware gibt es nicht, hier musst Du erst den tatsächlichen Boden wählen, der darunter liegt (z.B. Holz) und dann kurzflorigen Teppich.
Die Übergänge erkennt das System selbst und im Test kam es auch nie dazu, dass der Freo auf einem Teppich wischen wollte.
Foto- und Videofunktion mit Cloud-Anbindung
Für diverse „Spielerei-„Funktionen braucht der Freo Z10 Ultra Berechtigungen, die Du natürlich nicht geben musst, da sie auch eher wenig zur grundlegenden Funktionsweise beitragen. Wenn Dein Staubsaugerroboter unterwegs auch Fotos oder Videos machen soll, oder Du ihn wie ein ferngesteuertes Spielzeug per Hand steuern willst, lässt sich die Funktion an der Station aktivieren, braucht aber diverse Berechtigungen, die Du eher heikel einstufen könntest und überträgt Gerätedaten an Narwal, die für die Nutzung angeblich notwendig sind.
Fairerweise muss man Narwal aber zugestehen, dass die Funktion willentlich aktiviert werden muss und auch dann mit einem PIN-Code gesichert ist und so nicht von jedem, der auf die App zugreifen kann, benutzt werden kann.
Zwei-Wege-Kommunikation zwischen Handy und Freo ist damit auch möglich, aber es gibt ja wohl auch andere Möglichkeiten, mit den Kindern oder dem Hund zu sprechen. Eine Art Wachmodus in Abwesenheit ließe sich damit sicherlich auch realisieren, er hat aber keinen eingebauten Bewegungsmelder, fährt also nur stumpf die vorgegebene Route ab. Einzig sinnvoll erscheint uns hier die Option zur Fernsteuerung – zur Kontrolle einer Bewegungsmeldung durch eine andere Smart-Home-Überwachungskamera. Aber auch nur dann.
Preis und Verfügbarkeit des Narwal Freo Z10 Ultra im Test
Der Narwal Freo Z10 Ultra ist ab heute für 1.299 Euro vorbestellbar und kommt am Montag, 21. April 2025, in den Handel. Wenn Du Dich beeilst, kannst Du ein reichhaltiges Zubehörpaket abstauben.
Im Narwal-Shop gibt es im Launchfenster zwischen dem 21.04. und dem 11.05. außerdem 200 Euro Rabatt auf den Freo Z10 Ultra, der Dich dann effektiv 1.099 Euro kostet.

Je ein HEPA-Filter, ein Kleintank und ein Staubbeutel sind bereits vorinstalliert und noch einmal als Ersatz separat dabei. (Foto: Handyhase.de)
Wer Sockentransportarme oder ein Hüpfsystem zur Schwellenüberwindung sucht, wird hier nicht fündig. Die halbrunde, löchrige Schale auf dem oberen Bild ist übrigens die genoppte Reibe, an der sich die Doppelmopps sauber rubbeln können. Sie wird nach Entfernen von Transportpappe unten in die Dockingstation eingelegt.
Narwal-Produktseite: Freo Z10 Ultra
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