Handy am Motorrad: Diese Apps und Zubehör machen das Biker-Leben leichter
Die Motorrad-Saison ist bereits im vollen Gange. Es gibt Apps und auch Zubehör für das Handy, die das Motorradfahren um ein Vielfaches erleichtern können.
Ich selbst fahre seit gut 22 Jahren Motorrad und vor allem in den vergangenen 6 Jahren hat sich eine Menge für uns Motorradfahrende in der Technikwelt getan.
Wie Du das Handy am Motorrad richtig gut nutzen kannst, verraten wir Dir in diesem Artikel.
Die besten Apps und Zubehör für Motorradfahrer und -fahrerinnen
Egal, ob Intercoms, smarte Lösungen oder die Navigation am Motorrad: Mittlerweile gibt es viele technische Spielereien, die aber durchaus auch Spaß machen und so richtig nützlich sein können. Sei es die Handyhalterung am Motorrad, eine nützliche Navi-App oder auch einfach nur ein richtig tolles Gadget.
Vieles davon nutze ich bereits selbst, aber es gibt noch viel mehr spannendes Zeug. Einiges davon stellen wir Dir nun vor.
Calimoto für Android und iOS – Motorrad-Touren-Meister! (Update)
Die App Calimoto ist seit einigen Jahren für viele Motorrad-Tourler ein nahezu unverzichtbares Programm.
Hierbei handelt es sich um eine reine Motorrad-Navigation für iOS und Android, die Strecken anhand Deiner Vorlieben berechnet. So kannst Du bei der Routenplanung angeben, wie kurvig deine Tour sein soll, wie viele Höhenmeter gefahren werden und vieles mehr
Daraufhin berechnet die App Dir eine Strecke, die du dann mit dem Handy am Bike (oder per Sprachansage im Intercom) abfahren kannst. Die Berechnungen werden anhand der Erfahrungen von Millionen Motorradfahrenden vorgenommen.
Die Nutzung von Calimoto ist seit Ende Juni 2023 leider nicht mehr kostenlos. Es wird für die Navigation eine Abogebühr fällig, allerdings sind dann auch alle Funktionen freigeschaltet. Das Abo kostet entweder 9,99 € in der Woche oder 59,99 € im Jahr.
SP-Connect, Quad Lock und RAM Mount – Handyhalterung fürs Motorrad
Jetzt musst Du nur noch das Handy am Motorrad befestigen! Hier gibt es mit den großen drei Herstellern RAM Mount, SP-Connect und Quad Lock hochwertige und sichere Handyhalterungen.
Alle drei durfte ich bereits auf einer Suzuki SV650 und einer Yamaha MT-09 ausprobieren. Sie halten das Handy bei richtiger Anwendung wirklich sicher. Allerdings ist nicht jede Lösung für jedes Motorrad geeignet.
Achte also vor dem Kauf darauf, dass die Halterung an deinen Lenker passt. Entsprechende Angaben machen alle Hersteller. Zudem haben SP-Connect und Quad Lock den Nachteil, dass Du hier passende Handyhüllen haben musst. Es werden also nicht alle Modelle abgedeckt.
RAM Mount ist zwar sehr klobig und das Einsetzen etwas umständlicher, dafür werden aber die meisten Handys ohne Probleme und auch ohne zusätzliche Hülle aufgenommen.
Es gibt aber auch ein schwerwiegendes Manko dieser Handy-Halterungen fürs Motorrad: Dein Handy ist schweren Vibrationen ausgesetzt.
Diese können unreparierbare Schäden an Deiner Smartphone-Kamera verursachen.
Betroffen ist der optische Bildstabilisator (OIS), der dauerhaft Schaden nehmen kann. Die Unternehmen bieten aber Dämpfungen an, um das Risiko deutlich zu minimieren. Dieses verschwindet aber nie ganz. –
- Es gibt also auch mit Vibrationsdämpfer keine Garantie, dass Dein Smartphone keinen Schaden nimmt!
Cardo, Sena und Co. für den Helm – Mach Deinen Kopf-Topf zur Entertainment-Bubble
Intercoms haben mittlerweile die meisten Motorradfahrenden in ihren Helmen verbaut. Die beiden bekanntesten Hersteller sind ohne Zweifel Cardo und Sena. Ich selbst nutze in meinem Shoei GT-Air Helm ein System von Cardo (Freecom 4+) mit Lautsprechern von JBL.
Das Handy wird per Bluetooth mit dem Intercom verbunden und dann kann ich während der Fahrt Musik hören, mir Navigationsansagen auf die Ohren geben lassen oder sogar Anrufe annehmen. Auch die direkte Kommunikation über Funk mit anderen Motorradfahrern ist so möglich.
Fährst Du nicht alleine, sondern mit Freunden und Bekannten, dann lohnt es sich zu fragen, welches Intercom von welchem Hersteller sie nutzen. Denn auch wenn beide Unternehmen angeben, sich mit anderen Systemen verbinden zu können, so ist die Drittanbieter-Kompatibilität wirklich nicht gut.
Nutzt die Mehrheit in Deinem Bekanntenkreis Sena, sollte die Entscheidung also klar sein.
Es gibt auch Helme mit vorinstallierten, hauseigenen Intercoms, die dann aber meist auf den Plattformen von Sena (der Großteil) oder Cardo basieren. Für welches Modell Du Dich schlussendlich entscheidest, kannst Du getrost von deinen eigenen Vorlieben abhängig machen. Achte zudem darauf, dass Dein Helm Aussparungen für Lautsprecher im Inneren hat, um eine Intercom-Anlage installieren zu können.
Beste Tank-Apps fürs Dein Motorrad – Wie beim Auto, so auch beim Zweirad!
Da viele Motorräder noch mit Verbrennungsmotor unterwegs sind, sind Tankstopps unumgänglich. Wir haben bereits einen Ratgeber zu den besten Tank-Apps für Dich bereitgestellt und dieser gilt natürlich auch für Motorräder!
- Für alle, die aber auch mit Elektrorollern oder E-Motorrädern unterwegs sind, lohnt sich ein Blick ebenfalls. Denn einige der Apps bieten auch Übersichtskarten für den Ladesäulen-Ausbau.
Somit kannst Du Dich für Deine Tour entsprechend erkundigen und diese auch vorplanen. Mit Pushnachrichten erhältst Du zudem immer den günstigsten Benzinpreis direkt aufs Handy. In einer Liste der besten Apps fürs Motorradfahren oder eben das „Handy am Motorrad“ sollte so etwas auf keinen Fall fehlen!
Forcite und Co. – Smarte Helme fürs Motorradfahren?
Das australische Unternehmen Forcite hat einen echten Smart-Helm auf den Markt gebracht. Hier ist nicht nur ein eigens entwickeltes Intercom verbaut, sondern auch eine Kamera im Kinnbereich, mit der Du Fahrten aufzeichnen kannst.
Im Helm selbst sind LED-Streifen integriert, die Dir die Fahrtrichtung anzeigen, aber ohne Deine Aufmerksamkeit von der Straße zu lenken. Kostenpunkt für den Helm ohne weitere Extras: Satte 1.299 australische Dollar!
Hersteller wie Shoei aus Japan oder auch das britische Unternehmen Ruroc haben sich an ähnlichen Konzepten versucht.
Der Ruroc Atlas 4.0 bietet mit dem hauseigenen Shockwave-System für einen Aufpreis immerhin ein eigenes Intercom. So richtig smart ist dieses aber nicht, sondern funktioniert eher wie die Geräte von Cardo und Sena.
Beeline Moto – Ablenkungsfreies Navi und… kein Handy am Motorrad!
Ein Modell, das ich leider noch nicht testen konnte, aber durchaus mehr als interessant finde, ist das Beeline Moto des gleichnamigen Herstellers. Es handelt sich dabei um ein rundes Minidisplay, das Du am Lenker befestigst und lediglich Navigationspfeile (und kleinere weitere Infos) anzeigt.
Die Befestigung ist enorm simpel und kann je nach Halterung in Sekunden von Bike zu Bike getauscht werden.
Ein kleiner Nachteil könnte aber die hauseigene App sein, die Du für die Navigation nutzen musst, damit das Beeline Moto funktioniert. Die App ist nicht so gut wie Calimoto und lässt viel im Vergleich zu Apple Maps oder Google Maps vermissen. Für die reine Navigation dürfte dieses aber durchaus ausreichen.
Zudem lassen sich Routen am PC vorkonfigurieren und dann per GPX-Format einfach einfügen.
Handy am Motorrad Fazit: Für alle etwas dabei – Fahr aber bitte vorsichtig!
Bei der Nutzung vom Handy am Motorrad gibt es natürlich auch innerhalb der Biker-Szene unterschiedliche Meinungen. Ich selbst bin auch eher ein Freund des ablenkungsfreien Fahrens, finde aber ein großes Display für längere Touren-Navigationen schon sehr praktisch. Intercoms im Helm sind für mich aber schon zur Pflicht geworden, vor allem in Bezug auf die Kommunikation mit anderen.
Die Technik kann wirklich helfen, das Motorradfahren zu verbessern: Egal, ob nun das Planen von motorradfreundlichen Touren, die Suche nach der nächsten Tankstelle, der Wunsch, mit anderen Fahrenden zu kommunizieren oder aber die riesige App-Vielfalt des Handys auch am Motorrad immer Griffbereit zu haben, im Vordergrund steht.
Wichtig ist aber auch eine sichere Fahrt und die bedingungslose Konzentration auf den Straßenverkehr.
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