Digital Wellbeing bei Android und iOS

Konzentrationsmodus und App–Timer: So schraubst Du Deine Nutzungsdauer runter!

Wusstest Du, dass Dir Dein Smartphone Einstellungen bietet, um selbiges weniger zu nutzen? Klingt absurd, ist aber zum Beispiel mit dem Konzentrationsmodus seit Android 10 Realität. Was dieser kann und was Apple auf der anderen Seite bietet, erfährst Du hier.
Konzentrationsmodus

Damit das Smartphone Dich nicht von der Arbeit ablenkt, haben Hersteller Tools für mehr Produktivität entwickelt. (Bild: pixabay.com/foundry_co)

Durchschnittlich fast drei Stunden täglich haben junge Menschen laut einer Umfrage im vergangenen Jahr am Handy verbracht. Die Altersgruppe darüber sind davon ebenfalls nicht weit entfernt. Auch die Anzahl der Jugendlichen, die eine Handy–Sucht haben, ist nach einer DAK–Erhebung deutlich gestiegen.

Kein Wunder, dass sich daher selbst die Smartphone-Hersteller gedrängt sahen, Verantwortung zu übernehmen und Maßnahmen für einen guten und bewussten Umgang mit dem Handy zu ergreifen. Daraus sind schließlich Funktionen für das digitale Wohlbefinden entstanden, die direkt in die Systemeinstellungen der Geräte integriert wurden.

Eine dieser Funktionen ist der Konzentrationsmodus.

Konzentrationsmodus: Samsung und Co. kommen mit Features zum effektiven Arbeiten

Mit dem Upgrade auf Android 10 hat der Plattformbetreiber vielen Smartphone-Reihen eine neue Funktion geschenkt, die die Nutzungsdauer erheblich beschränken soll.

Neben einem dunklen Design und einer neuen Gestensteuerung kam der Konzentrationsmodus. Samsung, Xiaomi, Oppo und einige weitere Hersteller bieten mit diesem Modus die Möglichkeit an, auch bei der Arbeit fokussiert zu bleiben.

So aktivierst Du den Konzentrationsmodus

Den Konzentrationsmodus findest Du über die Systemeinstellungen Deines Smartphones. Unter dem Reiter „digitales Wohlbefinden und elterliche Kontrolle“ erscheint ein Button mit dem Titel „Konzentrationsmodus“. Wählst Du diesen an, so kannst Du direkt einstellen, von wann bis wann Dein Smartphone in diesen Modus versetzt werden soll.

In einer darunterliegenden App-Liste kannst Du dann App auswählen, die für Deine angegebene Zeitspanne gesperrt werden sollen. Idealerweise sind das Anwendungen, die Dich vom Arbeiten ablenken oder auf denen Du allgemein zu viel Zeit verbringst. Bei vielen dürften das Social–Media–Apps wie TikTok, Facebook, Instagram oder Youtube sein.

TikTok mit App-Timer pausieren

TikTok mit App–Timer pausieren: Konzentrationsmodus hilft bei der Pause

Benachrichtigungen, die diese Apps senden, werden für die Dauer des Konzentrationsmodus blockiert. Zudem erscheint eine Erinnerung, solltest Du doch versuchen eine der besagten Apps zu öffnen. Du hast zwar die Möglichkeit den Konzentrationsmodus anschließend zu pausieren, allerdings nur für fünf Minuten.

Der App-Timer: Jetzt ist Schluss mit Binge-Scrolling

Willst Du für Apps jedoch lieber eine konkrete Nutzungsdauer anstatt einer Zeitspanne festlegen, dann dürfte stattdessen der App-Timer für Dich interessant werden. Der Unterschied zum Konzentrationsmodus: Während Du mit dem Konzentrationsmodus festlegst, wie lange Du eine Anwendung nicht nutzen kannst, so legst Du mit dem App-Timer fest, wie lange Du eine solche nutzen darfst.

Um die Funktion zu finden, gehe unter dem Reiter „digitales Wohlbefinden und elterliche Kontrolle“ auf das Feld „App-Timer“ oder „Dashboard“ (abhängig von Deiner Android–Version). Dort kannst Du für Deine Guilty-Pleasure-Apps die Zeit einstellen, die Du für sie maximal aufwenden willst. Sollte diese abgelaufen sein, wird Android diese App sperren. Du kannst die Anwendung dann erst am nächsten Tag öffnen beziehungsweise erst, wenn Du den Timer manuell zurückgesetzt hast.

Das kann der Schlafenszeitmodus

Direkt unter dem Konzentrationsmodus findest Du mit dem Schlafenszeitmodus in der Regel eine weitere Einstellung, welche Dich in der Nacht vor nervigen Benachrichtigungen oder grellen Display-Farben schützt. Diese Funktion aktiviert dann nämlich den Schwarz-weiß-Modus am Handy. Damit Dir Deine süßen Träume bewahrt werden, musst Du einfach nur die Zeit einstellen, in der Du normalerweise schläfst und Du bekommst Deine Ruhe.

Keine Angst, Weckrufe werden natürlich durchgestellt.

Der Modus wird außerdem erst aktiviert, wenn Du Dein Handy innerhalb der Schlafenszeit an Dein Ladekabel anschließt. Ab da weiß das Gerät: „Ok, Lichter aus und ab ins Bett“.

Digitales Wohlbefinden auf IOS

Der App–Timer bei IOS

Auch Apple bietet eine Software mit Funktionen an, die einen bewussten Gebrauch Deines iPhones fördern soll. Wenn Du ein Apple iPhone oder iPad hast, dann stehen Dir zum Beispiel ähnliche Möglichkeiten zur Verfügung, um Deine Apps mit einem Zeitlimit zu versehen. Die Funktion der „App-Limits“ findest Du in den Systemeinstellungen Deines Apple-Gerätes. Im folgenden Bild siehst Du, wo genau:

Konzentrationsmodus IOS

Unter dem Reiter „Bildschirmzeit“ kannst Du unter anderem bestimmte Apps zeitlich begrenzen. (Bild: Handyhase)

Der Fokus–Modus – Apples Digital-Wellbeing-Doktor

Typisch für den kalifornischen Entwickler ist obendrein der Fokus-Modus auf IOS. Er ist wie das Gegenstück zum Konzentrationsmodus. Mit der 15. Version des Betriebssystems stellte Apple zudem verschiedene Modi vor, die unnötige Ablenkung aus dem Weg schaffen sollen.

Einerseits stellt Dir Apple hierfür praktische Fokus-Optionen bereit. Aus dem allseits bekannten „Nicht-Stören-Modus“ sind mittlerweile zusätzlich die Modi „Schlafen“, „Arbeiten“ und „Zeit für mich“ hervorgegangen. Diese sollen Dir helfen, Dein Handy zu den entsprechenden Zeiten beiseitezulegen. Zusätzlich kannst Du obendrein eigene Modi erstellen.

Über diese Jugendschutzeinstellungen verfügt Dein Handy

Vielleicht willst Du aber auch gar nicht Deine Handynutzung einschränken, sondern die Deiner Kinder. Wenn Du Deinen Kids einen bewussten Umgang mit dem Smartphone beibringen willst, dann bieten Dir sowohl Android als auch IOS Dienste, die Dir dabei behilflich sein können.

Family Link bei Android und IOS

Family Link ist eine App von Google. Diese ist kostenlos und ermöglicht es Dir, Googlekonten für Deine Kids zu erstellen. Für diese kannst Du dann verschiedene Beschränkungen aktivieren. Beispielsweise ist es Dir möglich bestimmte Apps von Deinem Handy aus zu sperren, Zeitlimits festzulegen oder einfach die Aktivitäten Deiner Kinder zu überwachen.

family link Keyfeatures auf einen Blick

  • Nutzungseinschränkung des Handys
  • Webseiten filtern
  • Standortverfolgung
  • Bildschirmzeit festlegen
  • Verwalten von Apps
  • Nutzungsdauer überblicken
App Store

google play

Voraussetzung für dieses Prinzip ist, dass Dein Gerät und das Deiner Kinder mindestens über Android 7.0 verfügt. Wie Du Family Link bei Dir und Deinen Sprösslingen einrichtest, hat Dir die Initiative „Schau hin!“ übersichtlich beschrieben.

Family Sharing bei IOS

Im Gegensatz zu Android musst Du Dir bei der Apple-Alternative keine App herunterladen. Die Funktion „Family Sharing“ kommt nämlich standardmäßig auf jedes Apple–Gerät. In den Systemeinstellungen kannst Du verschiedene Apple ID-Konten zu einer Familie hinzufügen. Wenn Du dort auf Dein Profil gehst, siehst Du weiter unten den Button, über den Du diese Funktion einrichten kannst.

Wie Du Familienmitglieder hinzufügst, hat der Youtuber „LoFI Alpaca“ unkompliziert in einem Video erklärt:

Bewusster Handykonsum und mehr Produktivität

Mit dem Konzentrationsmodus und weiteren Featuren, wie der App-Sperre oder dem Fokus-Modus bieten Dir Smartphone-Hersteller die Möglichkeit, ablenkende Apps oder Benachrichtigungen außer Gefecht zu setzen. So kannst Du konzentriert arbeiten und lässt Dich nicht ablenken. Zumindest ist das der Plan.

Vielleicht hast Du ja in letzter Zeit gemerkt, dass Dein Smartphone mehr Störenfried als nützlicher Alltagshelfer gewesen ist und dass Deine Bildschirmzeit durchaus recht hoch ist. Nehme Dir das doch vielleicht zum Anlass, um den Konzentrationsmodus oder eine ähnliche Funktion mal auszuprobieren.

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Profilbild von Samuel
Bevor Samuel im Mai 2023 bei Handyhase anfing, war Technik für ihn eher Nebensache. Dann zündete die Begeisterung - mittlerweile bereitet er für die Community die besten Handy-Deals auf und gibt in verschiedenen Beiträgen seinen Bautzner Senf zu allem, was Dein Smartphone betrifft. Seine Stimme leiht er nebenbei dem Radio-Programm von MDR Sachsen.

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