Handys dank KI clever wie nie

KI Handys: Mit künstlicher Intelligenz wird das Smartphone wirklich smart

Dieses Jahr ist Künstliche Intelligenz (KI) ein großes Thema für Smartphones. Wir stellen Dir eine Übersicht von Herstellern wie Samsung, Apple und Google und ihren besonderen KI-Ansätzen zur Verfügung.
Künstliche Intelligenz ist ein großer Smartphone-Trend

Künstliche Intelligenz ist ein großer Smartphone-Trend (Bild: Pixabay)

KI-Revolution bei Handys zündet nicht bei allen Anbietern

Insbesondere missfiel bisher das KI-Phone der Telekom. Vollmundig angekündigt, handelt es sich doch bislang um ein Konzept-Phone, dessen Umsetzung bisher noch in den Sternen steht.

In der Benutzeroberfläche soll man aktuell nur shoppen und Reisen buchen können. Zwar funktioniere das ohne die App wechseln zu müssen, von einer KI-Revolution sei der Ansatz aber noch weit entfernt.

Honor will Dich wiederum mit einer professionellen Hintergrundunschärfe für Sportfotos und einer Augensteuerung ködern. Leider bleibt Dir die schlaue Augensteuerung des Magic 6 Pro in Europa vorerst verwehrt und die künstliche Unschärfe war nicht sichtbar.

Smartphones und KI: Samsung und Xiaomi durchaus gelungen

Am meisten ist c’t von Samsung überzeugt. Die Galaxy AI des Galaxy S24 soll gute Dienste verrichten. Beispielsweise die Live-Übersetzung von Telefongesprächen ist ein großer Mehrwert für Dich. Xiaomi punktet indes mit künstlichen Fotos realer Personen. So kannst Du das Xiaomi 14 mit 20 Bildern füttern und etwa ein Strandbild von Dir mit Texteingaben kreieren.

Aber der Reihe nach, im Folgenden findest Du eine Auswahl der wichtigsten KI-Funktionen, die Handys aktuell oder in Zukunft erhalten sollen.

KI Handys: Samsung prescht mit Galaxy AI nach vorne

Während innerhalb der EU noch um eine KI-Gesetzgebung gestritten wird, geht die Entwicklung bei den Smartphone-Herstellern rasant voran. KI-Funktionen für Handys sind eher die Regel, denn die Ausnahme. Seien es Texte und Notizen, Lösungen für die Bildbearbeitung, eigenes generierte Wallpaper oder Live-Übersetzungen. Wir haben gesammelt und stellen Dir vor, was die wichtigsten Smartphones in Sachen KI draufhaben.

  • Tipp: Hier gibt’s einen ersten Einblick in Samsungs KI. Möchtest Du mehr erfahren, dann schau in unseren Beitrag zum Galaxy KI Test.

Mit dem neuen Galaxy S24 hat Samsung seine schlaue Software Galaxy AI eingeführt. Diese spart Zeit bei wichtigen Interaktionen, greift Dir in Alltagssituationen unter die Arme und reißt Sprachbarrieren ein. Die neuen Funktion sollen umfangreich sein, so umfangreich, dass gerüchteweise sogar von einem kostenpflichtigen Abomodell für Samsungs KI gesprochen wird.

Folgende Funktionen bewirbt Samsung als die Höhepunkte seiner KI:

  • Circle to Search
  • Live-Übersetzung
  • Notizen-Assistent
  • Foto-Assistent

Circle to Search, zu Deutsch „Einkreisen zum Suchen“, bereitet wichtige Informationen aus dem Internet zu gewünschten Objekten auf. So kannst Du beispielsweise einen Kreis um schicke Schuhe auf einem Foto oder um eine Katze in einem TikTok-Video zeichnen, um zu Googlen. Du würdest dann etwa Hinweise zur Marke der Schuhe und Rasse der Katze bekommen.

Circle to Search von Samsung

Circle to Search von Samsung

Besonders praktisch im Urlaub oder generell bei der Verständigung mit ausländischen Mitmenschen ist die Live-Übersetzung. Sie sorgt dafür, dass weder Du noch Dein Gegenüber beim Telefonieren ein Fragezeichen über dem Kopf haben. Galaxy AI übersetzt nämlich eure gesprochenen Sätze in Echtzeit. Das funktioniert übrigens auch in Chats wie WhatsApp.

Manchmal fällt es einem schwer, sich kurz zu fassen. Gut, dass Samsung den Notiz-Assistenten hat. Er analysiert Deinen Text, egal ob neu verfasst oder als Textdatei gespeichert und generiert eine Zusammenfassung. Dich stören Proportionen oder Positionen in Deinen Urlaubsfotos? Der Foto-Assistent kann Objekte verschieben und skalieren.

Apple AI: Große Pläne für Siri und Co.

Selbstverständlich arbeitet Apple ebenfalls an Lösungen rund um Künstliche Intelligenz. Manche davon sind bereits verfügbar, andere in Planung. Spätestens mit dem iPhone 16 soll dann Apple Intelligence bzw. Apple AI auf den Smartphones Einzug halten.

Die clevere Dynamic Island macht den Bereich um die Kamera schlau, magische Porträts werten Schnappschüsse auf. Und da wäre noch die pfiffige Gesichtserkennung. Ferner sind große Upgrades für Siri in iOS 18 eben als Apple Intelligence geplant.

Fassen wir den jetzigen Stand zusammen:

  • Dynamic Island (verfügbar)
  • Magische Porträts (verfügbar)
  • Face ID (verfügbar)
  • Schlaueres Siri (kommt noch)

Mit der Dynamic Island hat Apple den Bereich um das Kamera-Loch clever gemacht. Grafisch anspruchsvoll und übersichtlich in Szene gesetzt erhältst Du dort allerlei wichtige Informationen. Beispielsweise anstehende Termine, die Dauer einer Sprachaufzeichnung, den Status einer AirDrop-Verbindung oder eine Wegbeschreibung bei der Navigation über Karten.

Dynamic Island von Apple

Dynamic Island von Apple

Magie durch KI – das sind die magischen Porträts. Sicherlich kennst Du den unscharfen Hintergrund (auch Bokeh genannt), der Gesichter hervorhebt. Die magischen Porträts des iPhone 15 ermöglichen es Dir, selbst nach der Aufnahme ein gewünschtes Gesicht mit diesem Effekt zu versehen. Das Handy erkennt übrigens Menschen und Haustiere und kann Fotos von ihnen direkt als Porträt speichern.

Mit Face ID hat Apple die Gesichtserkennung revolutioniert. Zuvor gab es nur eine zweidimensionale Methode, von der wir Dir ohne KI-Einsatz dringend abraten, da sie sich leicht mit einem Foto austricksen lässt. Face ID arbeitet dreidimensional und verwendet neben speziellen Sensoren eine clevere Software. Aktuell arbeitet Apple außerdem an einer besonderen KI-Version von Siri.

Google verfolgt innovative KI-Ansätze

Google ist ja mit Bard bzw. Gemini vorne mit dabei, was die Entwicklung von KI-Modellen angeht. Mittlerweile wurde Gemini für Android ausgerollt. Und wir haben das Ganze bereits getestet.

Da Googles Wurzeln bei Diensten und Software liegen, verwundert es wenig, dass der Konzern auch bei seinen Pixel-Smartphones dort den Fokus hat. In der Werbung seiner Handys macht der Hersteller hauptsächlich auf Software-Features aufmerksam. Manche Funktionen sind neueren Smartphones wie dem Pixel 8 und natürlich auch dem Pixel 8a vorbehalten. Wandern aber auch in Partnergeräte, wie zum Beispiel ab dem 8. Mai in das Motorola Edge 50 Pro! Die wichtigsten Google-KI-Kniffe sind:

  • Magischer Radierer
  • Live-Übersetzung
  • Circle to Search
  • Magische Textvorschläge
  • KI-Wallpaper

Sicherlich kennst Du die frustrierende Situation; Du hast gerade ein geniales Foto geschossen und bestimmte Objekte oder fremde Personen im Hintergrund stören die Szene. Google ermöglicht Dir mit dem magischen Radierer, dieses Problem aus der Welt zu schaffen. Die KI erkennt „Fremdkörper“ auf dem Bild und lässt sie Dich mit einem Klick entfernen.

Magische Textvorschläge von Google

Magische Textvorschläge von Google

Mit den Pixel-Handys gehören Sprachbarrieren der Vergangenheit an. Es lassen sich Mitteilungen und Videos umgehend übersetzen. Der Chipsatz Tensor G3 des Pixel 8 ermöglicht sogar eine Live-Übersetzung bei Sprach- und Videoanrufen. Circle to Search gleicht der Methode von Samsung. Auch hier umkreist oder markierst Du Elemente, um eine Suche einzuleiten.

Zu guter Letzt erklären wir noch die magischen Textvorschläge. Dieses Feature wertet Google Messages und Gmail auf. Ein Stift-Symbol führt Dich zu einem speziellen Bearbeitungsmodus. Anschließend lassen sich Texte in verschiedenen Stilen, etwa seriös, lyrisch oder poetisch, umschreiben. Hierfür ist ein Pixel 6 oder neuer erforderlich.

KI-Wallpaper für einen individuellen Hintergrund bietet wiederum nur das Pixel 8 (Pro).

Xiaomi bringt hypermäßige KI aufs Handy

Während Samsung und Apple um die Spitze des Smartphone-Markts kämpfen, hält ein China-Hersteller schon seit ein paar Jahren bequem den dritten Platz. Die Rede ist von Xiaomi, eine Firma, die auch hierzulande durchstartet. Mit HyperOS hat das Unternehmen eine neue Benutzeroberfläche für seine Handys vorgestellt.

Diese hat unter anderem folgende KI-Features:

  • Intelligente Geräuschunterdrückung bei Anrufen
  • Künstliche Intelligenz für die Kamera
  • Sichere 2D-Gesichtserkennung durch KI
  • Textgenerator

Wenn Du in einem vollen Restaurant, am Bahnhof oder am Flughafen telefonieren möchtest, ist das oft wegen des Lärms schwierig. Die intelligente Geräuschunterdrückung von Xiaomi verwendet einen speziellen Algorithmus, der die Stimme von der Umgebung trennt. So sollst Du auch an öffentlichen Plätzen besser telefonieren können.

HyperOS von Xiaomi

HyperOS von Xiaomi

Künstliche Intelligenz findet auch bei der Kamera-Software des Herstellers Verwendung. Beispielsweise, um Fotos zu verbessern oder Porträts mit einem hübschen Bokeh zu versehen. Im Normalfall ist eine zweidimensionale Gesichtserkennung äußerst unsicher. Xiaomi optimiert sie durch eine KI-Analyse. So sollst Du das Feature nicht mehr leicht austricksen können.

Die zuvor genannten Funktionen sind teils auch für ältere Softwareversionen des Herstellers erhältlich. Hingegen sind der Textgenerator, die Bild-zu-Doodle-Umwandlung, die Suche in natürlicher Sprache und das Extrahieren von Text aus Fotos HyperOS vorbehalten. Ein Update für die Serie Xiaomi 13 ist in Vorbereitung.

Honor wird ohne Huawei noch schlauer

Damit Honor nicht weiter unter den Konsequenzen des US-Handelsembargos leiden muss, trennte sich Huawei von seiner Untermarke. Als eigenständiger Konzern gibt es alle Vorzüge wie Google-Apps, 5G und das neueste Android.

Apropos Android: MagicOS 8.0, eine Benutzeroberfläche für Android 14, ermöglicht diese Honor-KI-Vorzüge:

  • Foto-Suche mit vagen Beschreibungen
  • Video-Clips mit KI erstellen
  • Voraussagen von Nutzer-Bedürfnissen
  • Textgenerator
  • Handy-Steuerung mit den Augen

Mit der cleveren Foto-Suche sollst Du einfach ein ganz spezielles Bild anhand einer ungefähren Beschreibung finden können. Etwa eine Aufnahme von einem Hund, der in der Luft ein Frisbee fängt. Dank des großen Sprachmodells (LLM, Large Language Models) mit sieben Milliarden Parametern kann MagicOS 8.0 sogar Videoclips per KI generieren.

Magic Capsule von Honor

Magic Capsule von Honor

Besonders praktisch für Dich dürften aber die kontextbezogenen Voraussagen sein. Stell Dir vor, Du bekommst von einem Freund im Chat einen Text mit einer Adresse. Du hältst die Nachricht gedrückt und das Honor-Handy schlägt Dir vor, zur Adresse zu navigieren. Außerdem gibt es weitere passende Vorschläge für Anwendungen.

Kommen wir zum Textgenerator. Dieser erstellt beim Magic6, Magic6 Pro und bald per Update weiteren Honor-Smartphones wie dem Magic5 Pro nicht nur Texte in verschiedenen Stilen. Ähnlich wie bei Samsung besteht die Möglichkeit, sich eine Zusammenfassung kreieren zu lassen. Mit der sogenannten Magic Capsule kannst Du überdies das Honor Magic6 Pro über Künstliche Intelligenz mit den Augen steuern.

Qualcomm Snapdragon 8s Gen 3 soll mehr KI-Funktionen bringen

Der neue Qualcomm Snapdragon 8s Gen 3 soll KI-Funktionen auch auf Mittelklasse-Handys bringen. Der Chip wurde im März 2024 vorgestellt. Details findest Du in unserer verlinkten News.

Telekom: Netzbetreiber tüftelt an KI-Handy

Das KI-Phone-Konzept der Telekom

Das KI-Phone-Konzept der Telekom (Bild: ALBERT GEA/Reuters)

Am Bonner Netzbetreiber geht der Trend der schlauen Software natürlich ebenfalls nicht vorbei. Die Firma nimmt dabei den Mund besonders voll und verspricht Dir künftig eine App-freie Nutzung mit einem angepassten T Phone. Das sollen die Vorteile sein:

  • Kein Jonglieren mit mehreren Apps
  • Intuitive Bedienung per Sprachbefehl
  • Schlaue Bild- und Videobearbeitung
  • Per Cloud oder lokal per Snapdragon 8 Gen 3

Prinzipiell sind das spannende Ansätze. Weitere Informationen über das KI-Smartphone der Telekom findest Du in diesem Bericht. Wie wir in unserem Update dieses Ratgebers festgehalten haben, hapert es aber noch an der Umsetzung.

d914f076dc034052bba5e53e9dc7f414
Profilbild von André
Mobilgeräte aller Art sind neben der Fotografie die große Leidenschaft von André. Diese Leidenschaft verbindet er seit 2008 mit einer weiteren Passion, dem Schreiben. Angefangen bei einem US-amerikanischen Android-Blog folgten eine Festanstellung bei einem Technik-Portal und Tätigkeiten bei diversen (Online-)Redaktionen. Mittlerweile selbstständig ist der gebürtige Pfälzer bestrebt, informative und unterhaltsame Artikel aus der Welt der Mobilfunkbranche bereitzustellen.

Kommentar verfassen

Hinweis: Beiträge werden vor Veröffentlichung von der Redaktion geprüft.
Name
E-Mail
optional, wird nicht veröffentlicht

Mit Absenden des Formulars akzeptiere ich die Datenschutzerklärung und die Nutzungsbedingungen.