JIM-Studie zur Smartphone-Nutzung und Onlinezeit bei Jugendlichen
JIM-Studie: Geräte- und Internetnutzung von Jugendlichen
Der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest (mpfs) widmet sich der Analyse rund um den Konsum internetfähiger Endgeräte durch Jugendliche. Explizit geht es um die Altersgruppe zwölf bis 19 Jahre. Die folgenden Zeilen offenbaren Dir das ermittele Nutzungsverhalten. Vielleicht befindest Du Dich selbst in dieser Altersgruppe oder hast Sprösslinge im entsprechenden Alter.
Für die aktuelle Studie aus dem November 2023 hat mpfs 1200 Jugendliche in ganz Deutschland befragt. Dabei wurden Themen rund um Endgeräte wie Smartphones und Tablets sowie Dienste wie WhatsApp und Netflix aufgegriffen. Wir haben die spannendsten Entdeckungen aus der JIM-Studie für Dich zusammengefasst.
Beachte auch unsere Empfehlungen bezüglich Handytarife für Kinder und Schüler.
Handybesitz, Streaming und Onlinenutzung
Derzeit befindet sich in 99 Prozent der deutschen Haushalte ein Smartphone sowie ein Computer oder Laptop. Am zweithäufigsten ist ein Fernsehgerät (97 Prozent) anzutreffen. Im vergangenen Jahr setzte sich der Aufwärtstrend der jugendlichen Smartphone-Besitzer fort. Waren es 2022 noch 95 Prozent, stieg der Wert 2023 auf 96 Prozent. Danach folgen Computer / Laptop mit 73 Prozent.
Auf Videostreaming-Dienste haben 86 Prozent der Befragten Zugriff. Ein Plus von zwei Prozent im Vorjahresvergleich. Wahrscheinlich verwendest auch Du oder Kids in Deinem Umfeld Musikstreaming, wie es bei 79 Prozent der Teilnehmer der Fall ist. Eine Steigerung um drei Prozent. Ziemlich heftig mutet die tägliche Onlinenutzung des Nachwuchses von 224 Minuten an (knapp vier Stunden).
Smartphone-Nutzung nach Alter und wichtigste Apps
Moderne Medien und Smartphones an sich sind aus dem heutigen Alltag nicht mehr wegzudenken. Übertreiben es die Jugendlichen aber mit dem Handygebrauch? Zumindest halten sich die jüngeren User zwischen zwölf und 13 Jahre zurück. Sie sind etwa zwei Stunden täglich am Smartphone-Display. Ab 16 Jahre wird die Bildschirmzeit von vier Stunden gesprengt.
An den beliebtesten Handy-Apps hat sich 2023 im Vergleich zu 2022 kaum etwas geändert. Bestimmt machst auch Du wie 79 Prozent der Jugendlichen von WhatsApp Gebrauch. Weit abgeschlagen auf der zweiten Position befindet sich Instagram mit 31 Prozent. Die TikTok-Nutzung hat sich von 24 Prozent auf 25 Prozent gesteigert. Ebenfalls populär sind YouTube, Snapchat und Spotify.
JIM-Studie 2023: Überblick der wichtigsten Fakten
Wir listen Dir jetzt die zuvor genannten und weitere spannende Erkenntnisse der Umfrage Stand 2023 übersichtlich auf:
- 99 Prozent der Haushalte haben ein Smartphone, 96 Prozent der Kids besitzen selbst eines
- die tägliche Onlinenutzung steigerte sich von 204 Minuten in 2022 auf 224 Minuten
- Jugendliche zwischen 12 und 13 Jahre haben eine tägliche Handy-Displayzeit von 121 Minuten
- Jugendliche zwischen 14 und 15 Jahre haben eine tägliche Handy-Displayzeit von 203 Minuten
- Jugendliche zwischen 16 und 17 Jahre haben eine tägliche Handy-Displayzeit von 250 Minuten
- Jugendliche zwischen 18 und 19 Jahre haben eine tägliche Handy-Displayzeit von 261 Minuten
- Computer, Fernseher und Videostreaming befinden sich in 99, 97 und 86 Prozent der Haushalte
- die Kids haben in 81 Prozent der Haushalte Zugriff auf ein Tablet und in 69 Prozent auf eine Spielkonsole
- Jugendliche verwenden zu 86 Prozent Videostreaming und zu 79 Prozent Musikstreaming
- nach dem Handy sind PC (73 Prozent), TV (57 Prozent) und Tablet (56 Prozent) am häufigsten im Besitz des Nachwuchses
- die beliebtesten Apps der Teenager sind WhatsApp, Instagram, TikTok, YouTube, Snapchat, Spotify, Facebook und Google
Entwicklung von jugendgefährdenden Erfahrungen
Das Internet ist nicht nur von netten Menschen oder Wahrheiten bevölkert. Leider stehen auch unangenehme Begebenheiten wie Beleidigungen und Falschmeldungen an der Tagesordnung. Deshalb wollte der mpfs von den Jugendlichen wissen, welche heiklen Erfahrungen sie im vergangenen Monat gemacht haben.
Besonders häufig (58 Prozent) wurden die jungen Menschen Opfer von Fakenews. In 2022 waren es noch 56 Prozent. Beleidigungen erfuhren 2023 schon 51 anstatt 48 Prozent der Kids. Extreme politische Ansichten (42 Prozent), Verschwörungstheorien (40 Prozent) und Hassbotschaften (39 Prozent) lagen auf den weiteren Plätzen.
Ungewollt pornografischen Inhalten sowie persönlichen Anfeindungen waren 23 beziehungsweise 14 Prozent der Jugendlichen ausgesetzt. Zögere nicht, Hilfe zu holen, sollten Du oder ein Teenager in Deinem Umfeld von solchen Vorfällen betroffen sein.
JIM-Studie 2021: Smartphone-Nutzung bei Jugendlichen leicht gesunken
Hier noch einmal ein Überblick über die interessantesten Ergebnisse der JIM-Studie 2021:
- 94 Prozent der Jugendlichen besitzen ein eigenes Handy oder Smartphone. In 98 Prozent der Haushalte gibt es mindestens ein Handy oder Smartphone.
- 92 Prozent der Befragten nutzt das Smartphone täglich, weitere 3 Prozent mehrmals die Woche.
- Die Online-Nutzung ist leicht gesunken, liegt jetzt bei durchschnittlich fast punktgenau 4 Stunden (2021: 241 Minuten, 2020: 258 Minuten).
- 94 Prozent der Mädchen und 92 Prozent der Jungen nutzen primär das Smartphone, um online zu gehen. Weniger als jedes dritte Mädchen (27 Prozent) und weniger als die Hälfte der Jungen (42 Prozent) geht über einen klassischen Computer online. Notebooks nutzen rund die Hälfte der Befragten.
- YouTube, Instagram und WhatsApp bleiben die liebsten Anwendungen, TikTok gewinnt an Bedeutung. Spotify bleibt die beliebteste App zum Musikhören.
- 72 Prozent der Jugendlichen haben Zugriff auf einen Musikstreaming-Dienst (Abo wie Spotify), 83 Prozent auf Videostreaming (Abo wie Netflix oder Amazon Prime).
- 91 Prozent nutzen Handy-Apps zum Spielen, 72 Prozent gaben an, täglich zu spielen. Im Schnitt verbringen Jugendliche 110 Minuten täglich mit digitalen Spielen. Das Smartphone ist das wichtigste Gerät für Spiele geworden. Wichtigstes Spiel ist nach wie vor Minecraft.
- Über die Hälfte der Jugendlichen gab an, im letzten Monat mit Hassbotschaften (58 Prozent), extremen politischen Ansichten (56 Prozent) oder Verschwörungstheorien (51 Prozent) konfrontiert worden zu sein.
- Erstmals Teil der JIM-Studie sind Angaben zum »Überdruss digitaler Kommunikation«. 72 Prozent gaben an, mehr Zeit als geplant am Smartphone zu verbringen. Die Hälfte gab an, handyfreie Zeit bewusst zu genießen. Immerhin jede*r Fünfte gab an, von den vielen Möglichkeiten von Social Media oft überfordert zu sein.
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