Huawei P60 Pro im ersten Hands-on: Das neue Fotohandy hat alles, was Du willst – aber nichts, was Du brauchst.
Zum Beginn unserer Reise mit dem Huawei P60 Pro wagen wir einen kleinen Rückblick auf die Pro-Geräte der P-Serie von Huawei, die von Anfang an im Zeichen der mobilen Fotografie stand und einige Erstfeatures für sich verbuchen kann.
Die Huawei P-(Pro)-Serie – ein kurzer Rückblick
Bei uns begann alles vor ziemlich genau fünf Jahren mit dem Test zum Huawei P20 Pro:
„Unterm Strich liefert Huawei mit dem P20 Pro im Test, insgesamt betrachtet, eines der besten Android-Smartphones in diesem Jahr ab: Die Kamera ist phänomenal – wenn auch nicht perfekt – der Akku sehr ausdauernd und auch die erlebte Geschwindigkeit des Systems lässt keinerlei Wünsche offen. Abgerundet wird die tolle Ausstattung durch ein grandioses, großes Display und vieles mehr!“
Aber natürlich ging dem 2016 schon das Huawei P9 (Plus) voraus, gefolgt von der P10-Serie in 2017. Das P9 (Plus) war außerdem das erste Smartphone mit einem zweiten Sensor, der neben der reinen Erfassung von Schwarz-Weiß-Werten (Monochrom) auch zur Tiefenbestimmung für einen schnelleren Autofokus und den Bokeh-Effekt in Porträtaufnahmen verbaut wurde.
So überdauerte die P-Serie einen Tiefschlag gegen Huawei und nach einer Zwangspause ging es 2023 dennoch mit dem P50 Pro weiter:
- Huawei P20 Pro (Mai 2018)
- Huawei P30 Pro (April 2019)
- Huawei P30 Pro – Kameratest (April 2019)
- Huawei P30 Pro New Edition (Mai 2020)
- Huawei P40 Pro (April 2020)
- Huawei P50 Pro (März 2023)
Huawei hat zum Launch des neuesten Handys der P-Serie, dem Huawei P60 Pro, selbst einen Rückblick mit Fotobeispielen im eigenen Blog veröffentlicht. Wenn Du also einen Deep-Dive in die Thematik machen möchtest, steht dem nichts im Wege!
Das Huawei P60 Pro im Hands-on
Was meinen wir damit, wenn wir sagen, „Das Huawei P60 Pro hat alles, was Du willst, aber nichts, was Du brauchst?“ Nun, leider Gottes könnten wir hier unseren Text zum Vorgänger, dem Huawei P50 Pro, vom letzten Jahr fast 1:1 wieder posten. An wichtigen Stellen – die eben nichts mit der Kernfunktionalität als Foto-Smartphone zu tun haben – hat sich nichts geändert.
Bei Design und Verarbeitung ist Huawei Weltklasse und das bleibt auch beim P60 Pro so. Insbesondere die helle Rückseite namens „Rococo Pearl“ hat es uns angetan. Durch den Herstellungsprozess wird eine perlmuttartige Farbgebung erzielt, die bei jedem Gerät anders und damit einzigartig ist. Die Anordnung der Triple-Kamera auf der Rückseite mit ihrem mehrstufigen „Huckel“ soll absichtlich an Kleinformatkameras erinnern.
Wie sich das eigene neue „Kunlun Glas“ in puncto Bruchsicherheit und Kratzfestigkeit schlägt, bleibt Tests anderer vorbehalten. Es fühlte sich jedenfalls nicht irgendwie seltsam an. Das zu allen vier Kanten gewölbte Design („Wasserfall“) bleibt, wenn auch etwas weniger akzentuiert, als noch im P50 Pro.
Kein 5G, kein Google – Jahr 4 nach dem Embargo
Huawei konnte immerhin halbwegs aktuelle und leistungsstarke Technik in Form eines Snapdragon 8+ Gen1 in das P60 Pro verbauen, doch auch dieses SoC (System on a Chip) kommt ohne 5G-Modem. Das ist an sich kein Problem, da auch 4G-Topgeschwindigkeiten (LTE Max) in den deutschen Netzen selten dauerhaft erreicht werden. Es ist nun aber so, dass 5G immer noch eher ein Marketingwerkzeug ist, als „mehr Speed für Surfer“ zu liefern. Zumindest die drei großen Netzbetreiber werden ihren Kunden keine Geräte mehr anbieten, die ohne 5G kommen.
Das Fehlen von 5G ist – zumindest hierzulande – also nur ein Problem, weil die Netzbetreiber es zu einem machen. Beim zweiten Punkt kann man Huawei allerdings kaum unter die Arme greifen. Ob ein Entwickler oder Diensteanbieter sich dazu entscheidet, für die Huawei Services zu entwickeln und gleichzeitig Android mit Google-Diensten und iOS zu bedienen, wenn die zu erwartende Kundschaft inzwischen verschwindend gering ist, ist zumindest mal unwahrscheinlich und – je noch Größe des Unternehmens – auch unmöglich.
Apps, die in der App Gallery vertreten sind, funktionieren und erhalten automatisch Updates – das ist hier natürlich nicht das Problem. Es sind hingegen die Apps, die man händisch von der jeweiligen Seite des Anbieters oder gar über die Huawei-Suche Petal Search und APK-Anbieter side-loaden und immer selbst – über den exakt gleichen Weg – updaten muss. Selbst dann ist noch nicht garantiert, dass eine App auch läuft. Denn wenn sie auf Google Services zurückgreift, die nicht vorhanden sind, ist sehr schnell Schluss. Wie und ob hier Huawei auch bei internationalen App-Entwicklern – gerade die aus den USA dürften sich hier direkt verweigern – am Ball bleibt oder bleiben kann, ist unklar.
Fotos: So sehen Beispielaufnahmen vom Huawei P60 Pro im Hands-on aus
Beim Hands-on mit dem Huawei P60 Pro konnten wir schon einige Aufnahmen bei Low Light machen und stellen die nun hier zur Schau:
Leica hat ja nun sehr öffentlich seine Kooperation mit Huawei beendet und mit Xiaomi einen neuen Partner gefunden, der die Marke tragen darf. Kurzerhand wurde eine eigene Marke erfunden, unter der künftig alles zum Thema Fotografie vereint wird: XMAGE. Die eigenen, jährlichen Foto-Awards heißen demnach nun ab sofort auch Huawei Xmage Awards 2023.
Das Triple-Kamerasystem des Huawei P60 Pro besteht aus folgenden Einzelelementen:
- 48 MP Ultra Lighting Kamera (ƒ/1.4 ~ ƒ/4.0 Blende, OIS)
- 13 MP Ultra Weitwinkelkamera (ƒ/2.2 Blende)
- 48 MP Ultra Lighting Telefotokamera (ƒ/2.1 Blende, OIS)
Damit ist auch sofort klar: Der Monochrom-Sensor, der für mehr Kontrast in Aufnahmen sorgte, ist wieder abgeschafft. Die zehnstufig verstellbare, physische Blende der Hauptkamera ist aber auch ein Megafeature – d. h. sie ist nicht auf ihre größte Größe festgelegt und kann den Lichteinfall je nach Situation regulieren. Für die Aufnahmen mit wenig Licht hat sie mit ƒ/1.4 gleichsam auch noch die derzeit größte Blende einer Smartphone-Kamera im Angebot.
Der 3,5fache optische Zoom mit dem Telefoto-Periskop holt Dir entfernte Motive nah in den Sucher und macht dank 48-MP-Sensor und Bildstabilisierung ebenso scharfe Bilder. Der Zoom lässt sich auch für Porträtaufnahmen mit weichem Hintergrund und wenig Licht nutzen.
Fazit: Nutze jede Möglichkeit, den Preis des Huawei P60 Pro zu drücken
Die Kamera ist wie immer einen Blick wert und wenn Du das Huawei P60 Pro für dieses Feature z.B. als Zweithandy kaufst, versuche zu sparen, wo Du kannst, denn der UVP ist aufgrund der Einschränkungen und älteren Chips einfach viel zu hoch. Die Vorbesteller-Deals kommen da z. B. gerade recht!
Neben all den Features sollte die Möglichkeit zum schnellen Laden des Akkus (4.815 mAh) mit 88 Watt nicht unerwähnt bleiben! Anstelle von Harmony OS wird in Deutschland EMUI 13.1 die Benutzeroberfläche. Der Speicher ist mit Huaweis eigener Speicherkarte (NM Card) um weitere 256 GB erweiterbar.
Preis und Verfügbarkeit des Huawei P60 Pro im ersten Hands-on
Das Huawei P60 Pro ist ab heute in den Farben „Rococo Pearl“ und „Schwarz“ vorbestellbar und kommt am 22. Mai 2023 in den Handel.
Die unverbindliche Preisempfehlung für 8+265 GB Speicherplatz liegt bei 1.199 €. Die Version (nur in schwarz!) mit 12+512 GB Speicherplatz liegt bei 1.399 € (UVP).
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