Honor Magic 4 Pro im Test: Neuanfang im Highend-Segment
Honor Magic 4 Pro im Test: Kann es uns verzaubern?
Das neue Flaggschiff-Modell von Honor wurde anlässlich des MWC 2022 vorgestellt, im ersten Eindruck ließen die Details zur Ausstattung auf ein gelungenes Highend-Comeback hoffen. Allerdings greift Honor nicht über den Preis an: Mit 1.099 € unverbindliche Preisempfehlung (UVP) für die kleinste Speichervariante knackt der Hersteller die magische Grenze von 1.000 €. Umso mehr muss Honor bei Software, Verarbeitung, Alltagsleistung und vor allem der Update-Unterstützung punkten.
- sehr schnelle, sichere Gesichtserkennung
- schnelles Laden mit 100 Watt (Super Charge) auch kabellos möglich
- einfache Hülle + 100 W Charger liegen bei
- tolle Kamera (hoher Detailreichtum, scharfer Zoom, hohe Farbtreue etc.)
- heller, großer, sich dynamisch anpassender Bildschirm
- vergleichsweise langsamer Fingerabdruckscanner
- 135-W-Netzteil für 100 W kabelloses Laden muss zugekauft werden, ebenso das Tischladegerät mit aktiver Kühlung
- Speicher nicht erweiterbar
- hoher Preis
Einschätzung zum Honor Magic 4 Pro: Premium-gerechte Top-Ausstattung
Klein ist das Honor Magic 4 Pro nicht, dafür sorgt der 6,81 Zoll große OLED-Bildschirm. Bei dieser Größe reicht die erweiterte FullHD+-Auflösung aus, zumal es sich auch noch um ein sogenanntes LTPO-Panel handelt. Das bedeutet nichts anderes, dass eine adaptive Bildwiederholrate mit bis zu 120 Hertz je nach Inhalt möglich ist. Hinzu kommt ein Fingerabdrucksensor im Display und ein auf allen vier Seiten abgerundetes Displayglas. Optisch macht das Honor Magic 4 Pro daher so einiges her.
Im Inneren arbeitet der aktuelle Top-Prozessor Snapdragon 8 Gen. 1 von Qualcomm. Zuvor war für das Honor Magic 4 Pro noch ein MediaTek Dimensity 9000 Chip im Gespräch gewesen. In Sachen Speicherausstattung darf man sich in Deutschland auf 8 GB RAM und 256 GB internem Speicher freuen.
Die ausführlichen Spezifikationen haben wir hier für Dich:
Scharfe Kamera für mehr als nur schnelle Schnappschüsse
Ein Hauptaugenmerk liegt auch beim Honor Magic 4 Pro auf der Kamera. Dafür sprechen alleine schon zweimal 50 Megapixel Auflösung für den Hauptsensor und die gemischte Ultraweitwinkel- und Makrokamera. Komplettiert wird das Kamera-Setup von einem 64-Megapixel-Teleobjektiv, welches einen 3,5-fachen optischen Zoom ermöglicht, gepaart mit 100-fachen Hybridzoom (optisch + digital). Einmal mehr kommt ein zusätzlicher ToF-Sensor für schnellere und bessere Tiefeninformationen zum Einsatz, was bei Bokeh-Effekten oder auch Entfernungsmessung durch Apps seine Vorteile ausspielen kann.
Selfies werden hingegen mit moderateren bis zu 12 Megapixel aufgenommen, wobei ein zusätzlicher ToF-Sensor für natürlichere Bokeh-Effekte sorgt. Zudem ist die ToF-Kamera auch für die Entsperrung via Gesichtserkennung zuständig. Hierbei legt der Hersteller besonders viel Wert auf die Formulierung „3D Erkennung“, was wahrscheinlich als ein Vergleich zu Apples Face ID angedeutet werden soll. Im Alltag funktioniert der 3D-Face Scan extrem schnell und zuverlässig, insbesondere, wenn Du „Direktes Entsperren“ aktivierst, ohne extra nochmal den Lock-Screen wegwischen zu müssen.
Die Gesichtserkennung ist im Test tatsächlich deutlich und spürbar schneller als die Fingerabdruck-ID mit dem Fingerabdruckscanner unter dem Display. Dieser auf Ultraschall basierende Sensor von Qualcomm (3D Sonic Sensor Gen 2) reagiert sogar vergleichsweise langsam und konnte im Test nicht mit den optischen Fingerabdruckscannern z.B. im OnePlus 10 Pro oder Xiaomi 12 mithalten, auch wenn diese Lösung sicherer und dünner sein soll. Eure Fingerabdruck- und/oder Gesichtsdaten und Passwörter landen übrigens auf einem speziellen Sicherheitschip im Magic 4 Pro.
Beispielfotos
Hier haben wir Dir, wie gewohnt, ein paar Beispielfotos zusammengetragen, die Dir die Kamera des Honor Magic 4 Pro und ihre Möglichkeiten veranschaulichen.
100 Watt Super Charge im Test
Ein weiteres Top-Feature für den Alltag ist Honors Super Charge beim Magic 4 Pro. Mit 100 Watt am Kabel sprintet die Ladung einem quasi davon – innerhalb einer halben Stunde ist das Gerät von komplett leer auf komplett voll galoppiert. Das 100-Watt-Netzteil mit 20 Volt und 5 Ampere liegt dem Honor Magic 4 Pro bei. Möchtest Du das Ganze auch noch kabellos genießen, musst Du Dir die eigens entwickelte Ladeschale mit Lüfter (es wird sehr warm!) dazu holen. Diese gibt es zusammen mit dem großen Netzteil für Vorbesteller gratis.
Damit sinkt die Ladeleistung mit dem mitgelieferten Netzteil allerdings auf 80 Watt! Um den Verlust auszugleichen wird ein ebenfalls separat erhältliches und größeres 135-Watt-Netzteil nötig. Mit dem lädt das Honor Magic 4 Pro dann ebenfalls 100 Watt ohne selbst am Kabel zu stecken. Ob wir hier noch eine (ebenso leistungsstarke) Ladelösung fürs Auto sehen werden, wagen wir allerdings zu bezweifeln.
Wenn Du bedenkst, dass vor einem halben Jahr – beim Honor 50 – noch 66 Watt angesagt waren und das schon schnell war: Die 100 Watt sind extrem.
Fazit: Honors Highend-Comeback ist hier
Seit Honor als eigenständiges Unternehmen agiert, mussten Fans der Marke hierzulande auf ein waschechtes Flaggschiff-Smartphone warten. Mit dem Honor Magic 4 Pro ist nun das ersehnte Highend-Modell da. Es stimmt die technische Ausstattung und die Software, in Form von Honor’s Magic UI 6.0 auf Basis von Android 12, kann die Möglichkeiten auch weitestgehend ausreizen.
Honor versieht das Magic 4 Pro mit seiner Magic UI in Version 6 auf Basis von Android 12. Auf den ersten Blick unterscheidet sich das Erlebnis nicht groß, von Magic UI 4. Wenn Du schonmal ein Huawei- oder Honor-Smartphone mit seiner dem iPhone nachempfundenen Oberfläche in Händen gehalten hast, wirst Du Dich sofort zurechtfinden. Honor packt leider nach wie vor Doppel-Apps und vorinstalliere Apps von Partnern auf seine Geräte.
Honors Galerie und Google Fotos teilen sich z.B. die Funktionalität. Wenn Du den Google Kalender brauchst, musst Du den allerdings erst nachladen. Ebenso nutzt Honor SwiftKey von Microsoft als Standardtastatur, die sich natürlich leicht z.B. durch das Gboard (Googles Tastatur) – oder jede andere Tastatur – ersetzen lässt. Sechs Partner-Apps sind dabei, die sich jedoch problemlos löschen lassen, wenn Du sie nicht nutzt. Wir sind davon generell keine großen Fans und würden eher für ein wirklich sauberes Erlebnis beim Start mit einem neuen, teuren Gerät plädieren.
Die Dopplung von Apps ließe sich natürlich vermeiden, aber auch Honor möchte Dich ein bisschen in sein Ökosystem einsperren und will eine eigene Honor ID (zusätzlich zur Google ID) spätestens dann, wenn Du eine Honor Smartwatch, wie die brandneue Honor Watch GS 3 mit dem Magic 4 Pro koppelst. Da die Uhren auch nicht mehr mit Wear OS kommen, kannst Du Google Fit nur noch als Meta-Gesundheits-App nutzen, da Honor Health verpflichtend zu nutzen ist. Eine separate Uhren-App gibt es nämlich nicht.
Preise und Verfügbarkeit vom Honor Magic 4 Pro
Das Honor Magic 4 Pro kann ab sofort (24. Mai 2022) vorbestellt werden und es gibt nur eine Speichervariante: 8 GB RAM + 256 GB interner Speicher für 1.099 € in der Farbe Cyan oder Schwarz.
Diese UVP kannst Du Dir mit einer Vorbestellung etwas mildern, denn Honor hat ein sehr attraktives Paket geschnürt:
Der offizielle Verkaufsstart für das Honor Magic 4 Pro ist der 31. Mai 2022.
weiterführender Link: Honor-Produktseite
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