Welches Handy bietet am meisten fürs Geld?

Honor 200 Pro vs. Poco F6: Kampf der Budget-Flaggschiffe

Mit dem Snapdragon 8s Gen 3 sind günstigere High-End-Smartphones wie das kürzlich vorgestellte Honor 200 Pro und das Poco F6 möglich. Weshalb ist das Honor-Handy aber deutlich teurer als das Poco-Handy? Lohnt sich der Aufpreis? Wir vergleichen die beiden Mobiltelefone.
Honor 200 Pro vs. Poco F6

Honor 200 Pro vs. Poco F6

Honor 200 Pro vs. Poco F6: gravierende Designunterschiede

Das Äußere des Honor 200 Pro

Mit dem Honor 200 Pro fällst Du unterwegs auf. Besonders, wenn Du Dich anstatt für Schwarz für Ocean Cyan (Mintgrün) oder Moonlight White (Weiß) entscheidest. Diese Varianten haben eine Rückseite mit Muster. Apropos Rückseite: Das ovale Kamera-Element ist ein weiterer Blickfang. Ein unkonventionelles Merkmal, welches wohl nicht jeden Geschmack trifft.

Die Front des Honor 200 Pro ist ebenfalls auffällig. Es gibt ein vierseitig gebogenes Display und eine pillenförmige Aussparung für die Frontkameras. Du hast richtig gelesen, Plural, denn es sind zwei Module für Selfies verbaut. Mit 8,2 mm ist das Smartphone ziemlich dünn. Allerdings wiegt es stolze 199 g. Hinten und vorne besteht das 200 Pro aus Glas.

Das Äußere des Poco F6

Willst Du ein Smartphone, das eher zurückhaltend gestaltet ist, dürfte Dir das Poco F6 gefallen. Das Handy wurde bewusst minimalistisch entworfen. Die matte Rückseite beinhaltet drei Kreiselemente. Zwei für die Kameras und eines für den rund arrangierten LED-Blitz. Mit seinem flachen Display hat das Smartphone eine traditionell gefertigte Anzeige.

Der Bildschirm wird von einem winzigen Kameraloch (Punch-Hole) unterbrochen. Die Xiaomi-Tochter verbaut vorne und hinten beim Poco F6 hochwertiges Schutzglas in Form des Gorilla Glass Victus. Neben Schwarz stehen Dir Green (Grün) und Titanium Color (eine Art Champagner) als Farben bei diesem Smartphone zur Auswahl. Das F6 ist 8 mm dünn und wiegt 179 g.

Poco F6
Display: 6,67"
Akku: 5000 mAh
Speicher: ab 256 GB
Hauptkamera: 50 Megapixel
Dual-SIM:
5G:
Gesamtnote: 8,92 Alle Tests
Das Xiaomi Poco F6 sieht nicht nur attraktiv aus. Bei dem Gebotenen stellt sich zu Recht die Frage: Wer braucht hier noch zwingend ein doppelt so teures Smartphone? Der Prozessor ist leistungsstark, auch Kamera, Speicherausstattung, Akku und Display geben sich keine nennenswerte Blöße. Das Poco F6 ist ein schicker Allrounder, der sich aufgrund der Performance auch prima für Gamer eignet.   Sven Wernicke - Redaktion
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Honor 200 Pro vs. Poco F6: Unterschiedliche Displaystärken

Vorderseite des 200 Pro

Vorderseite des 200 Pro

Bildschirm des Honor 200 Pro

Bei diesem Handy brauchst Du fast eine Sonnenbrille. Es gibt eine irrwitzige maximale Helligkeit von 4000 cd/m². Direkte Sonneneinstrahlung oder sehr helle Beleuchtungen wie in Kaufhäusern erschweren das Ablesen also nicht. Durch die vierfache Krümmung wirkt die Anzeige des Honor 200 Pro überdies nahezu randlos. Der Bildschirm nimmt 91 Prozent der Front ein.

Geschützt wird das Panel durch Aluminosilikatglas. Dieses Schutzglas stammt von der deutschen Firma Schott. Auf dem 6,78 Zoll großen OLED-Panel tummeln sich 2.700 x 1.224 Pixel. Das entspricht einer Schärfe von 437 ppi. Die maximale Aktualisierungsrate beträgt 120 Hz. HDR-Inhalte kannst Du auf dem Display anschauen.

Bildschirm des Poco F6

Die Poco-F6-Anzeige ist mit bis zu 2400 cd/m² sehr hell. Sofern keine extremen Lichtbedingungen in Deiner Umgebung vorherrschen, erkennst Du die Anzeige problemlos. Klasse ist das 1920-Hz-PDM-Dimmen. Dadurch werden Deine Augen geschont, weil der Bildschirm weniger flackert. Das plane Display wirkt nicht so modern, ist aber zeitlos.

Etwa 89 Prozent der Vorderseite nimmt die 6,67 Zoll messende Anzeige des Poco F6 in Anspruch. Die 2.712 x 1.220 Pixel resultieren in eine Schärfe von 446 ppi. Inhalte aktualisiert das Smartphone mit bis zu 120 Hz. Auf HDR in Form von HDR10+ und Dolby Vision musst Du nicht verzichten. Die hohe Touch-Abtastrate von maximal 2160 Hz ist für Mobile-Games von Vorteil.

Honor 200 Pro vs. Poco F6: Fotografie-Ausstattung

Rückseite des 200 Pro

Rückseite des 200 Pro

Kameras des Honor 200 Pro

Dass Honor sehr gute Kameras verbaut, wissen wir unter anderem durch das Magic6 Pro. Zwar kommt das Honor 200 Pro nicht ganz an die Qualität dieses Modells heran, überzeugt aber dennoch. Folgende Kameras sind integriert:

  • Weitwinkel: 50 MP, Blende f/1.9, 1/1,3-Zoll-Sensor, optisch stabilisiert
  • Telefoto: 50 MP, Blende f/2.4, 2,5-fach optischer Zoom, optisch stabilisiert
  • Ultraweitwinkel: 12 MP, Blende f/2.2, Autofokus

Dank des riesigen Sensors der Weitwinkel-Einheit kannst Du auch bei schlechtem Licht gute Bilder schießen. Außerdem ist der optische Zoom ein großer Pluspunkt. Die 50 Megapixel starke Frontkamera ist mit Blende f/2.1 ebenfalls recht lichtstark. Leider fehlt ihr ein Autofokus. Immerhin soll der 2-MP-Tiefensensor (Blende f/2.4) Dir bessere Selfies ermöglichen.

Kameras des Poco F6

Xiaomi hat ebenfalls schon viele erstklassige Kamera-Smartphones geliefert. Die Marke Poco stellt mit dem F6 ein gelungenes Fotografie-Handy zur Verfügung. Es ist aber nicht so flexibel wie das Honor 200 Pro. Diese Kameras sind verbaut:

  • Weitwinkel: 50 MP, Blende f/1.6, 1/1,95-Zoll-Sensor, optisch stabilisiert
  • Ultraweitwinkel: 8 MP, unbekannte Blende, ohne Autofokus

Zwar ist das lichtstarke Objektiv der Weitwinkel-Einheit löblich, der Sensor ist wiederum sehr klein. Noch dazu fehlt eine Zoom-Kamera und das Ultraweitwinkel-Modul hat keinen Autofokus. Deshalb kannst Du damit keine Makroaufnahmen tätigen. Die Frontkamera geht mit 20 MP und Blende f/2.2 in Ordnung, fokussiert aber auch nicht automatisch.

Honor 200 Pro vs. Poco F6: Viel Parität bei Kernhardware

Rückseite des F6

Rückseite des F6

Honor 200 Pro und Poco F6: SoC und Speicher

Wie bereits eingangs erwähnt, verfügen die beiden Budget-Flaggschiffe über den Chipsatz Qualcomm Snapdragon 8s Gen 3. Diese Plattform lässt Dich nicht im Stich, egal wie anspruchsvoll ein Mobile-Game ist, wie intensiv Videobearbeitung erfolgt oder wie viel Multitasking ansteht. Der Cortex-X4-Kern mit bis zu 3 GHz und die GPU Adreno 735 überzeugen.

Insgesamt gibt es acht CPU-Kerne. Das SoC ist im stromsparenden 4-nm-SoC gefertigt. Als Unterstützung erhält die Plattform sowohl beim Honor 200 Pro als auch beim Poco F6 viel Arbeitsspeicher. Honor bietet nur eine Variante mit 12 GB RAM und 512 GB Flash an. Poco hat neben einer solchen Ausführung eine Edition mit 8 GB RAM und 256 GB Flash parat.

Honor 200 Pro und Poco F6: Konnektivität

Die Schnittstellen beider Smartphones sind nahezu identisch. Es stehen für Dich 5G, LTE, Dual-Band-WLAN (Wi-Fi 6), NFC und ein In-Display-Fingerabdrucksensor parat. Bei GPS, USB-C (2.0) sowie Infrarot für den Einsatz des Handys als Universalfernbedienung sind sich die Kontrahenten ebenfalls einig. Lediglich beim Bluetooth ist das F6 mit 5.4 anstatt 5.3 besser aufgestellt.

Honor 200 Pro vs. Poco F6: Stromversorgung unter der Lupe

Stromversorgung des Honor 200 Pro

Honor lässt sich nicht lumpen und spendiert Dir einen 5.200 mAh messenden Akku auf Silizium-Karbon-Basis. Die nicht austauschbare Batterie lässt sich kabelgebunden mit 100 W laden. Nach einer Viertelstunde sollst Du schon 60 Prozent Aufladung haben. Die 100 Prozent werden schließlich nach 41 Minuten erreicht. Geladen wird per USB-C.

Ein praktisches Feature des Honor 200 Pro ist das flotte kabellose Aufladen (66 W). Nach 30 Minuten ist die Batterie per Qi zu 64 Prozent gefüllt. Außerdem kannst Du andere Geräte mit dem 200 Pro entweder kabellos oder kabelgebunden aufladen. Da sind aber nur maximal 5 W möglich.

Stromversorgung des Poco F6

Beim Poco-Handy erhältst Du eine etwas kleinere, aber immer noch gute 5000-mAh-Batterie. Eine rasante Geschwindigkeit beim Aufladen ist auch beim F6 gegeben. Mit 90 W per PD3.0 soll es das leere Handy nach 35 Minuten auf 100 Prozent schaffen. Austauschbar ist der Akku nicht. Leider fehlt dem Poco F6 das drahtlose Aufladen und das Aufladen anderer Geräte komplett.

Das sagt die Fachpresse

Smartphone gesamt CHIP connect Computer­­Bild Notebook­­Check Amazon DxO Handyhase
Honor 200 Pro 9,39 Note 1.5 - Note 1.4 - - 151 Zum Test
Xiaomi Poco F6 8,92 Note 1.7 - Note 2 88 % 4.4 - -

2 Smartphones im Test, maximal 10 Punkte möglich.

Bitte beachte, dass sich die Bewertung für Smartphones bei den Testportalen (und damit auch in dieser Liste) im Zeitverlauf verändern können und wir leider nicht jede Veränderung mitbekommen. Insbesondere für ältere Smartphones mögen sich die Einzel- sowie Gesamtergebnisse damit verändern. Genau deshalb erfährst Du die ausführlichen Tests ja auch, wenn Du auf die verlinkten Noten klickt. Dort kannst Du diese Werte noch einmal für Dich überprüfen. An der Grundaussage ändert sich trotz der veränderlichen Werte meist aber nichts.

Honor 200 Pro vs. Poco F6: Fazit

Vorder- und Rückseite des F6

Vorder- und Rückseite des F6

Mit einer UVP von 799 Euro ist das das Honor 200 Pro deutlich teurer als das Poco F6 mit einer UVP von 449,90 Euro für die 256-GB-Edition. Vergleicht man die 512-GB-Edition, was in Anbetracht derselben Speichermenge des 200 Pro sinnvoller ist, fallen 499,90 Euro für das F6 an. Trotzdem ergibt sich ein Unterschied von satten 300 Euro. Ist das Honor 200 Pro wirklich so viel besser?

Wenn Du eine deutlich bessere Kamera, ein möglichst helles Display und drahtloses Aufladen brauchst, ist der Aufpreis eine Überlegung wert. Ansonsten solltest Du das Geld sparen und Dich lieber für das Poco F6 entscheiden. Beide Smartphones liefern gemessen an ihrem Preis eine gelungene Ausstattung. Trotzdem würden wir Dir zu einem günstigen Handyvertrag raten.

Eine Alternative könnte das Motorola Edge 50 Ultra sein. Aufgrund des aktuellen Verkaufsverbots des Herstellers in Deutschland kann es aber bald schwierig werden, an dieses Handy zu kommen.

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Profilbild von André
Mobilgeräte aller Art sind neben der Fotografie die große Leidenschaft von André. Diese Leidenschaft verbindet er seit 2008 mit einer weiteren Passion, dem Schreiben. Angefangen bei einem US-amerikanischen Android-Blog folgten eine Festanstellung bei einem Technik-Portal und Tätigkeiten bei diversen (Online-)Redaktionen. Mittlerweile selbstständig ist der gebürtige Pfälzer bestrebt, informative und unterhaltsame Artikel aus der Welt der Mobilfunkbranche bereitzustellen.