Mittelklasse mit echtem Zoom und starkem Display

HMD Skyline im Test: Edles Design-Smartphone ausprobiert

Mit dem HMD Skyline hat der Hersteller ein spannendes Mittelklasse-Smartphone auf den Markt gebracht. Der erfrischende Look mit dem kantigen Gehäuse um das abgerundete Display macht neugierig. Die Spezifikationen samt 144-Hz-Display und optischem Zoom wirken vielversprechend. Ob das Handy überzeugt, liest Du in diesem Test.
Unser Test des HMD Skyline

Unser Test des HMD Skyline

HMD Skyline im Test: Liebeserklärung an das Lumia 1020

Sukzessive schleicht die finnische Firma HMD Global den Smartphone-Markennamen Nokia aus. Dennoch lässt sich kaum bestreiten, dass das Skyline an einstige Lumia-Handys wie das Nokia Lumia 1020 erinnert. Sowohl optisch anhand des eckigen Gehäuses mit kurvigem Display als auch technisch anhand der ambitionierten Kamera gibt es Parallelen.

Das HMD Skyline ist ab 499 € (UVP) erhältlich und wildert so,mit in den Gefilden eines Galaxy A55 (ab 479 € UVP). Uns haben einige Aspekte am stilvollen Design-Neuling gefallen, das wir in der Farbe Pink als Testgerät erhielten. Solltest Du das Samsung-Handy links liegen lassen und lieber zum Nokia-Handy ohne Nokia-Schriftzug greifen? Die Antwort liefert der Test.

Skyline
Display: 6,55"
Akku: 4600 mAh
Speicher: ab 256 GB (erweiterbar)
Hauptkamera: 108 Megapixel
Dual-SIM:
5G:
Gesamtnote: 8,39 Alle Tests
Sieht gut aus, bietet viel fürs Geld und hat auch noch schlaue Ideen am Start: Das HMD Skyline ist ein empfehlenswertes Smartphone zum angemessenen Preis. Besonders verlockend ist das Gerät für all diejenigen, die die Frontkamera sehr häufig nutzen.   Sven Wernicke - Redaktion
Profilbild Redakteur

Peppiger Look und Verarbeitung auf Spitzenklasse-Niveau

Zumindest, wenn Du wie wir das HMD-Mobiltelefon in der Variante Neon Pink erwirbst, fällst Du auf. In dieser Farbgebung sind nämlich die Ecken um den Bildschirm noch besser zu erkennen. Die geschwungenen Kanten des Gehäuses sind ebenfalls ein Blickfang. Der Aluminiumrahmen schimmert leicht metallisch. Ein Handschmeichler ist das Skyline ebenfalls.

Durch das rückseitige matte Glas fasst es sich angenehm an und liegt rutschfest in der Hand. Spalten findest Du nicht, alles ist passgenau gefertigt, das HMD Skyline wirkt wie aus einem Guss. Eine metallene Schraube fällt rechts unten auf. Löst Du diese, kannst Du die Rückseite aufhebeln und einfach Reparaturen durchführen. Ein löblicher Ansatz für die Nachhaltigkeit.

Highend-Display für die Mittelklasse

Display des HMD-Smartphones

Display des HMD-Smartphones

In diesem Smartphone steckt ein Bildschirm, den man normalerweise in wesentlich teureren Smartphones erwarten würde. Die P-OLED-Anzeige aktualisiert nämlich Inhalte mit bis zu 144 Hz. Da kann selbst das Galaxy S24 Ultra nicht mithalten. Auf 6,55 Zoll erstrecken sich 2.400 x 1.080 Pixel. Entsprechend gibt es ein Seitenverhältnis von 20:9 und eine Schärfe von 402 ppi.

Mit 1000 cd/m² schafft es das HMD Skyline nicht in die Hitliste der Handys mit den hellsten Displays. Jedoch hatten wir selbst bei starkem Sonnenlicht keine Probleme, die Anzeige komfortabel abzulesen. Die Farben sind lebendig, ohne zu knallig zu sein. Blickwinkel und Kontrast beurteilen wir als hervorragend. Ein wenig schade ist aber das etwas ältere Schutzglas (Gorilla Glass 3).

Kameras des HMD Skyline auf dem Prüfstand

Vielversprechendes Kamera-Setup

Vielversprechendes Kamera-Setup

Eindrücke der hinteren Triple-Kamera

Uns regt es auf, wenn Hersteller unnütze Knipsen verbauen, nur damit auf dem Datenblatt mehr Kameras zu sehen sind. Die minderwertigen Tiefensensoren und Makro-Module mit 2 MP oder 5 MP braucht kein Mensch. Wir sind froh, dass HMD Global das genauso sieht und ein Triple-Kamera-Setup mit Weitwinkel, Ultraweitwinkel und optischen Zoom realisiert.

So sieht das hintere Fotografie-Setup aus:

  • Weitwinkel: 108 MP, Blende f/1.7, Isocell HM6, optisch stabilisiert
  • Ultraweitwinkel: 13 MP, Blende f/2.4
  • Telefoto: 50 MP, Blende f/2.0, zweifach optischer Zoom

Die Weitwinkel-Einheit mit Samsung-Sensor liefert gute Ergebnisse. Authentische Farben, viele Details und eine hohe Gesamtschärfe wissen zu gefallen. Zu den Rändern hin nimmt die Auflösung geringfügig ab. Feine Strukturen wie Asphalt oder Fell fängt die Kamera zufriedenstellend ein. Der Autofokus verlangt bei schwierigeren Lichtbedingungen aber teils mehrere Anläufe.

Der optische Zoom weiß ebenfalls zu überzeugen. Mit ihm sind tolle Porträtaufnahmen oder Blumenfotos mit schönem Bokeh (unscharfer Hintergrund) möglich. Allerdings benötigten wir etwas mehr Abstand, bis der Autofokus eingriff. Farben und Detailreichtum überzeugen auch bei dieser Knipse, wenngleich die Aufnahmen etwas wärmer ausfallen.

Die Ultraweitwinkel-Kamera ist das schwächste Exemplar des rückseitigen Trios. Zwar ist die Verzeichnung (verzerrte Ansicht) erfreulich gering, die Randschärfe aber auch. In der Bildmitte ist die Schärfe zufriedenstellend. Insgesamt könnte das Modul etwas mehr Details liefern. Der Weißabgleich funktioniert jedoch prima.

Eindrücke der vorderen Kamera

Bist Du auch enttäuscht von den Selfies Deiner Frontkamera? Wenn Du das HMD Skyline kaufst, ist das nicht mehr der Fall. Viele Hersteller sind geizig und verzichten auf einen Autofokus im vorderen Objektiv. Die Folge sind unscharfe Fotos. HMD will auch Selfie-Fans zufriedenstellen.

So ist die Frontkamera ausgestattet:

  • 50 MP, Blende f/2.5, Autofokus, Augenerkennung

Das klingt nicht nur auf dem Papier gut, sondern überzeugt auch im Alltag. Trotz wolkigem Himmel konnten wir schöne Selfies einfangen. Knackscharf, Feinheiten wie Bartstoppeln oder die Textur eines T-Shirts sind gut erkennbar. Du kannst sogar einen weiteren Blickwinkel auswählen, um noch jemanden mit aufs Foto zu bekommen.

Selfie vom Autor

Selfie vom Autor

Kurzum; das ist eine der besten Frontkameras, die wir bisher getestet haben. Die Scharfstellung ist zuverlässig, die Farben sind realistisch. Einzig das Bokeh könnte ein wenig ausgeprägter sein.

Nachtaufnahmen im Check

Mit dem HMD Skyline lassen sich auch passable Aufnahmen bei Dämmerung machen. Zwar gehen einige Details verloren und aus Büschen wird teils grüner Matsch, insgesamt sind dennoch die meisten Objekte gut erkennbar. Außerdem begeistern auch unter diesen Lichtbedingungen die Farben. Die letztgenannten Eindrücke beziehen sich auf die Weitwinkel-Kamera.

Ultraweitwinkel bei Dämmerung

Ultraweitwinkel bei Dämmerung

Diese kann, bei längerer Belichtung und ruhiger Hand, auch brauchbare Nachtfotos kreieren. Hingegen kapitulieren das Ultraweitwinkel– und das Telefoto-Modul schon bei Dämmerung. So sind die Ultraweitwinkel-Aufnahmen sehr dunkel bei schlechtem Licht und die Zoom-Kamera hat große Probleme beim Scharfstellen.

Die Performance des HMD Skyline

Im HMD Skyline steckt viel Power

Im HMD Skyline steckt viel Power

Arbeitsgeschwindigkeit im Alltag

Dank des Snapdragon 7s Gen 2 ist das Mittelklasse-Smartphone erheblich schneller als das von uns getestete HMD Pulse Pro. So haben wir im Benchmark AnTuTu eine Steigerung um den Faktor 2,6 gemessen. Die mehr als 590.000 Punkte zeugen von ausreichend Leistungsreserven. In Geekbench wurden ebenfalls gute 1.031 Punkte (Single-Core) sowie 2.892 Punkte (Multi-Core) erreicht.

Der Qualcomm-Chipsatz setzt sich aus vier Cortex-A78-Kernen (bis zu 2,4 GHz) und vier Cortex-A55-Kernen (bis zu 1,95 GHz) zusammen. Als Grafikeinheit hat das SoC die Adreno 710 integriert. Der 4-nm-Fertigungsprozess sorgt für eine hohe Energieeffizienz. Außerdem kann das HMD Skyline auf einen Arbeitsspeicher von 8 GB RAM zurückgreifen.

Du wirst das Handy also kaum ins Schwitzen bringen. Es genügt für fordernde Spiele wie Asphalt Legends Unite und Diablo Immortal sowie Multitasking mit vielen Apps oder anspruchsvolle Videobearbeitung. Die Alltagsgeschwindigkeit ist auf einem hohen Niveau. Nur sehr selten ruckelte eine Animation und das auch nur bei einer Armada an offenen Anwendungen.

Internet und Telefonie

Mit dem HMD Skyline erhältst Du zahlreiche Verbindungsmöglichkeiten. Ins Mobilfunknetz geht es via 5G, LTE und 2G, in das WLAN-Netz bei 5 GHz und 2,4 GHz (Wi-Fi 6e). NFC, GPS, Bluetooth 5.2, ein Fingerabdrucksensor in der Power-Taste und USB Typ C runden die Schnittstellen ab. Der Handyempfang war stets auf dem hohen Niveau unseres privaten Smartphones.

Internetausflüge und Streaming waren selbst in einem Feld bei bis zu 22 MBit/s noch möglich. Das heimische WLAN-Netz unserer 250-MBit-Leitung reizte das HMD-Telefon mit 238 MBit/s beinahe vollständig aus. Die Gesprächsqualität ist ein weiterer Pluspunkt des Skyline. Wir verstanden unser Gegenüber sehr gut und er uns auch. Verbindungsabbrüche gab es keine.

Die Akkulaufzeit auf dem Prüfstand

Aufgeladen wird natürlich per USB C

Aufgeladen wird natürlich per USB C

Im HMD Skyline steckt ein 4.600 mAh messender Akku. Das ist ordentlich, aber kein Rekordwert. Entsprechend schafft es das Produkt nicht in die Liste der Handys mit den besten Akkus. Insgesamt gibt es eine zufriedenstellende Laufzeit. Wir kamen zwei Tage und 19 Stunden ohne Steckdose aus. Dabei war die Displayhelligkeit auf 80 Prozent und alle Schnittstellen waren aktiv.

Der Bildschirm blieb drei Stunden und 46 Minuten eingeschaltet. Wir nutzten Netflix, YouTube, Chrome, WhatsApp, die Kamera, führten Benchmarks durch und telefonierten eine halbe Stunde. Für ein Mittelklasse-Smartphone ist dieser Wert akzeptabel. Weil es kein Always-on-Display gibt, hatten wir uns aber etwas mehr Ausdauer erhofft.

Aufladen kannst Du das HMD Skyline entweder mit 33 W kabelgebunden oder 15 W kabellos via Qi2. Ein Ladekabel befindet sich im Lieferumfang, ein Netzteil hingegen nicht.

HMD Skyline im Vergleich zur Konkurrenz

Wie bereits eingangs erwähnt, sehen wir das Galaxy A55 als größten Rivalen des finnischen Neulings. Vergleicht man die Ausstattung beider Smartphones, hat das Skyline in vielen Bereichen die Nase vorne. Das Display ist schneller, die hinteren Kameras sind besser und die Selfie-Kamera ist besser. Außerdem lädt das HMD-Handy schneller – auf Wunsch sogar drahtlos.

Ein weiterer Vorteil ist die einfache Reparierbarkeit, durch die Du beispielsweise den Akku flott austauschen kannst. Mit 4.600 mAh ist der Akku des Skyline aber kleiner als jener des Galaxy A55, das Schutzglas sowie der Wasser- und Staubschutz (nur IP54) sind ebenfalls schlechter. Insgesamt würden wir das HMD-Smartphone vorziehen, es gibt aber ein Problem: den Preis.

Weil das Galaxy A55 schon fünf Monate auf den Markt ist, bekommst Du es ab 311 € ohne Vertrag. Bei unserem Testgerät in der oben genannten Ausstattung mit mehr Speicher sind mindestens 499 € fällig. Eine Lösung dafür wäre, das HMD Skyline mit einem guten Handyvertrag zu ergattern.

Das sagt die Fachpresse

Die Testergebnisse im Überblick:

Gesamtnote: 8,39 von 10

Fazit zum HMD Skyline

Seitenansicht des Skyline

Seitenansicht des Skyline

Der Hersteller macht mit diesem Smartphone vieles richtig. Ein hochwertiges, stylisches Äußeres geht mit einer guten Kamera und einem tollen Display einher. Sogar Selfies enttäuschen nicht. Performance, Empfang und der vorbildliche Reparatur-Ansatz sind weitere Vorzüge. Der Wasserschutz könnte aber genauso wie die Akkulaufzeit besser sein.

Außerdem finden wir es schade, dass nur zwei OS-Upgrades versprochen werden. Es ist Android 14 vorinstalliert, nach Android 16 ist also Schluss. Vielleicht korrigiert der Hersteller die Zeitspanne zugunsten des Nachhaltigkeitsaspekts nach oben. Wenn wir schon bei Software sind: ein Always-on-Display wäre per Aktualisierung schön.

Es bleibt festzuhalten, dass das HMD Skyline ein hübsches, edles Smartphone ist, das mit seiner Zoom-Kamera und der Reparierbarkeit Mittelklasse-Maßstäbe setzt.

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Profilbild von André
Mobilgeräte aller Art sind neben der Fotografie die große Leidenschaft von André. Diese Leidenschaft verbindet er seit 2008 mit einer weiteren Passion, dem Schreiben. Angefangen bei einem US-amerikanischen Android-Blog folgten eine Festanstellung bei einem Technik-Portal und Tätigkeiten bei diversen (Online-)Redaktionen. Mittlerweile selbstständig ist der gebürtige Pfälzer bestrebt, informative und unterhaltsame Artikel aus der Welt der Mobilfunkbranche bereitzustellen.

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