Handyversicherung: Lohnt sich das? Alle Fragen & Antworten und dazu die besten Anbieter im Vergleich
FAQ: Wichtige Fragen und Antworten zur Handyversicherung
Gleich zum Kauf bieten viele Verkäufer an, das neue Handy zu versichern. Da das Ladenpersonal oder der Online-Shop oft nur mit einem einzigen Partner zusammenarbeitet, wirst Du in der Eile jedoch keinen richtigen Vergleich zwischen mehreren Handyversicherungen anstellen können. Dieser kann sich aber lohnen, damit Du den größtmöglichen Schutz bei niedrigen Kosten erhältst. Doch für einen solchen Vergleich stellen sich wichtige Fragen; allen voran …
🤔 Wann lohnt sich eine Handyversicherung?
Eine Handyversicherung lohnt sich für teure Geräte, die im Falle eines Schadens schnell ersetzt oder repariert werden sollen. Im Versicherungsfall sollten Dir natürlich keine weiteren Kosten entstehen. Leider decken viele Policen nicht alles ab, was den teuren Vertragsabschluss rechtfertigen würde. So kommt unter anderem die Verbraucherzentrale zu dem Schluss: „Geräteversicherung für Smartphone & Tablet [sind] teuer und oft überflüssig“.
Allerdings musst Du in vielen Fällen auch Deine eigene Nutzung berücksichtigen. Nutzt Du dein Gerät beispielsweise jeden Tag und intensiv für die Arbeit und bist somit auf ein funktionierendes Handy oder Laptop angewiesen, dann ist eine Versicherung (mit Express-Austausch) unter Umständen nicht verkehrt! Es kommt auf den Einzelfall an.
Zudem kann eine Handyversicherung sinnvoll sein, wenn der Händler, bei dem Du das Gerät gekauft hast, Insolvenz angemeldet hat. Denn nach einer Geschäftsaufgabe kann es schwierig sein, die Händler-Gewährleistung in Anspruch zu nehmen.
Würden wir die allgemeine Meinung der Verbraucherzentrale also teilen, wäre der Artikel an dieser Stelle zu Ende. Die Kritik des Berichts bezieht sich jedoch in erster Linie auf die lückenhaften Policen, die Dir direkt beim Kauf des Smartphones angeboten werden. Vergleichst Du hingegen in Ruhe unterschiedliche Anbieter, findest Du durchaus eine günstige Handyversicherung.
❓ Handyversicherungen im Vergleich: Welche Anbieter gibt es?
Stellt sich die Frage nach der tatsächlichen Auswahl an Versicherern fürs Smartphone. Du kannst im Endeffekt über gefühlt zahllose Anbieter dein Handy versichern lassen. Wir haben im Folgenden ein paar wichtigsten Versicherungen und sogar zubuchbaren Optionen für dich herausgesucht.
Allianz
Bei der Allianz kannst Du Deine Hausratversicherung um das „MobilPlus“-Paket erweitern. Das verhält sich wie eine Handyversicherung und deckt Schäden am Smartphone oder Tablet unterwegs ab. Versichert wird jeweils nur ein einzelnes Gerät. Die Selbstbeteiligung handelst Du mit dem Berater aus.
AppleCare+
AppleCare ist die Basis-Garantie von Apple zu den eigenen Geräten. Doch es gibt auch noch das verbesserte AppleCare+! Wie die Handyversicherung von Apple funktioniert und was Du beachten solltest, haben wir in einem ausführlichen Artikel zu allen Varianten von Apple Care für Dich erklärt.
Assona
Assona-Handyversicherungen werden über Partnerseiten vermittelt. Sie richten sich preislich ziemlich genau nach der unten beschriebenen Zehntelrechnung, verlangen jedoch eine Selbstbeteiligung von bis zu 99 Euro pro Schadensfall.
Axa
Eine Handyversicherung bei der Axa buchst Du via Schutzbrief24 (siehe unten). Der Weg direkt via Axa wird nicht mehr angeboten.
chubb
Chubb ist der Telekom-Partner, siehe unten.
Ergo
Die Handyversicherung der Ergo nennt sich Gegenstandsversicherung und sie gilt weltweit. Dortige Verträge verlängern sich nicht automatisch und sie decken im ersten Jahr 90 Prozent des Kaufpreises ab. Deckung aber auch der Beitrag sinken mit fortschreitender Laufzeit. Die Selbstbeteiligung verhandelst Du mit dem Berater.
EWP
Hinter EWP steckt die Wertgarantie Handyversicherung. Siehe unten!
Friendsurance Handyversicherung
Friendsurance vermittelt mit der Handyversicherung eine Police der deutschen Barmenia Allgemeine Versicherungs-AG. Das zu versichernde Smartphone darf bei Vertragsabschluss nicht älter als drei Monate sein. Diese Handyversicherung ist ohne Selbstbehalt.
hepster
Hinter hepster verbirgt sich die deutsche MOINsure GmbH. Eines der Versicherungsprodukte ist die Handyversicherung, die Du als flexibles Abo oder als Zwei-Jahres-Paket zum Einmalpreis buchen kannst. Es gibt jedoch eine Selbstbeteiligung von mindestens zehn Prozent der gebuchten Versicherungssumme. Letztere solltest Du also auf den Preis einer Display-Reparatur beschränken, so dass sich die Versicherung im Falle eines Display-Bruchs für Dich noch lohnt.
Inzmo
Inzmo wird betrieben durch die Helvetia Schweizerische Versicherungsgesellschaft in Liechtenstein AG. Die Inzmo-Handyversicherung wird mit Sofortschutz beworben und kostet ab 2,99 Euro pro Monat. Du kannst Dich bequem per App anmelden und dort oder auf der Website auch Schäden melden. Der Selbstbehalt liegt bei 50 Schweizer Franken, also ungefähr 47 €.
o2 Handyversicherung
Exklusiv für o2-Kunden bietet der Mobilfunkprovider auch eine Handyversicherung an. Die Premium-Variante deckt auch Taschendiebstahl sowie Folgeschäden etwa durch Anrufe bei teuren Service-Rufnummern ab. o2 ersetzt Dein kaputtes Smartphone im Schadensfall an Werktagen binnen 24 Stunden. Versicherungsgeber ist Telefónica selbst. Der Selbstbehalt beträgt zehn Prozent des Kaufpreises des versicherten Gerätes ohne Rabatte.
Schutzbrief24
Unter „Elektronikschutz“ verkauft Dir Schutzbrief24 eine Handyversicherung der AXA Versicherung AG. Gegen Aufpreis werden auch Raub oder Diebstahl aus Deinem Auto abgedeckt. Die Kosten bemessen sich am Wert des Handys. Der Schutz gilt weltweit. Der Selbstbehalt beträgt zehn Prozent des aktuellen oder letzten Kaufpreises des versicherten Gerätes.
Schutzklick
Bei Schutzklick wird Dir eine Police der Allianz vermittelt. Bis zu drei Monate nach dem Kauf kannst Du Dein Smartphone dort versichern. Das Besondere bei Schutzklick ist die einmalige Bezahlung für wahlweise ein oder zwei Jahre Handyversicherung. Auch hier kostet Diebstahlschutz extra. Der Selbstbehalt liegt bei mindestens zehn Prozent des ursprünglichen Kaufpreises.
Telekom Handyversicherung
Telekom bietet eine Handyversicherung zu ähnlichen Konditionen wie o2, kostet jedoch etwas mehr. Neben der hohen Prämie wird im Schadensfall ein Selbstbehalt von je pauschal 50 Euro fällig. Die Telekom-Handyversicherung läuft über den Partner Chubb und ist unabhängig vom Mobilfunkvertrag bei der Telekom buchbar.
Vodafone Handyversicherung
Vodafone-Kunden können die Handyversicherung bequem auf ihre Handyrechnung setzen lassen. Leider ist die Police recht teuer. Es gibt einen Selbstbehalt von bis zu 70 Euro. Die Versicherung ist auch beschränkt im Ausland gültig.
Wertgarantie Handyversicherung
Die deutsche Wertgarantie AG verkauft mit so genannten „Geräteversicherungen“ unter anderem auch Schutz für Dein Smartphone. Diebstahlschutz wird gegen Aufpreis zum Bestandteil der Handyversicherung. Die Selbstbeteiligung liegt bei 30 Euro, wenn das Smartphone über 300 Euro wert ist.
Sonderfall: 1&1 Austausch-Service
Der 1&1 Austausch-Service stellt eine Besonderheit der Handy-Versicherungen dar. Der Service ist kostenlos in 1&1-Mobilfunkverträgen enthalten und deckt auch selbstverschuldete Schäden ab (einen alle 12 Monat). Voraussetzungen sind unter anderem, dass das Gerät bei 1&1 gekauft wurde und man im Fall einer Schadensbeseitigung einer Verlängerung der Vertragslaufzeit auf 24 Monate zustimmt. Mehr dazu findest Du in unserem Ratgeber.
⚡ Was deckt eine Handyversicherung ab?
Eine Versicherung für Dein Smartphone sollte das abdecken, was bei Handys üblicherweise auch kaputtgehen kann. Die Deckungshöhe bemisst sich in der Regel am Zeitwert des Smartphones. Für eine gewisse Periode deckt sie den vollen, unsubventionierten/unrabattierten Preis ab. Kläre letzteres jedoch vor Vertragsabschluss ab. Nicht, dass der Versicherungsgeber Dir im Zweifelsfall nur die 49 Euro Zuzahlung für Dein Handy zum Tarif erstatten will.
Schutz gilt nicht immer sofort
Schau nach, wieviel Zeit zwischen Versicherungsabschluss und Versicherungsbeginn liegt. Manche versichern ab sofort, andere erst nach wenigen Wochen. Prüfe überdies, wie alt das zu versichernde Gerät sein darf. Manche Versicherungsgeber stellen Dir keine Police mehr aus, wenn Du das Smartphone schon seit mehr als drei Monaten benutzt. Andere sind kulanter, doch ab einem gewissen Alter lohnt sich die Handyversicherung preislich nicht mehr.
Versicherung oft günstiger als die Reparatur
Der meistens abgedeckte Displayschaden ist einer der Hauptgründe für die Existenz von Handyversicherungen. Viele von ihnen sowie manche Vergleichsportale geben an, dass die Angst vorm Glasbruch durch einen Sturz für die meisten Kunden Grund zum Vertragsabschluss ist. Schließlich ist ein Sturz des Smartphones in den üblichen zwei Jahren Nutzungszeit äußerst wahrscheinlich und ein neues Display oft teuer. Bei manchen Modellen kostet diese Reparatur alleine rund 300 Euro – so viel wie ein neues Mittelklasse-Smartphone. Handyversicherungen sind meistens günstiger als die Reparatur; vor allem wenn Du sie ohne Selbstbeteiligung abschließt.
Aber auch Schäden durch Flüssigkeit oder Feuer kannst Du abdecken lassen, bei denen oft das gesamte Smartphone ersetzt werden muss. Dasselbe gilt für elektrische Schäden durch Blitzschlag oder einen Kurzschluss oder Überspannung durch fehlerhafte Lade-Hardware.
Die oft als „Cyber-Schutz“ bezeichneten Bedienungsfehler tauchen in manchen Handyversicherungen auf. Ob der Versicherungsgeber Deinen Schaden an der Software im Einzelfall durchwinkt und abdeckt, oder ihn als Malware (oft fälschlich als „Viren“ bezeichnet) deklariert und Dich auf den Kosten sitzen lässt, liegt leider oft im Ermessensspielraum.
Bei einigen Providern gibt es übrigens einen Extra-Service, zum Beispiel den 1&1 Austausch-Service. Hier lohnt es sich zu prüfen, was Dein Provider anbietet.
🍺🏠🚗 Kann ich mich gegen Handydiebstahl versichern?
Gegen manche Formen von Diebstahl kannst Du Dich versichern lassen. Dafür müssen wir zunächst zwischen Diebstahl und Raub unterscheiden. Lässt Du Dein Smartphone an einem öffentlichen Ort auf dem Tisch liegen und schaust kurz nicht hin, während ein Dieb zugreift, handelt es sich um einfachen Diebstahl. Gegen diesen wirst Du nicht versichert, da Dein Handy in dem Moment nicht im „sicheren Gewahrsam“ war, wie es in der Police oft beschrieben wird. Finanztip bringt es wie folgt auf den Punkt:
„Nur wenn das Gerät aus einer Hosentasche, Jacken-Innentasche oder aus einer unter dem Arm getragenen Handtasche gestohlen wird, ist es zweifelsfrei versichert.“
Wird Dir das Smartphone hingegen gewaltsam entrissen, kannst Du den Raub polizeilich melden und unter Angabe Deiner IMEI-Nummer Dein Smartphone als gestohlen melden. Anhand dieses Protokolls werden viele Handyversicherungen Dein Smartphone ersetzen oder Dir Geld erstatten.
Eine dritte Form ist Einbruch. Sollte Dein Smartphone nicht ohnehin schon durch die Hausratversicherung abgedeckt sein, ist es innerhalb Deiner Wohnung gegen Diebstahl nach Einbruch versicherbar. Du kannst darüber hinaus auch Dein Smartphone versichern lassen, wenn es aus Deinem sicher verriegelten Auto geklaut wird.
Achte auch auf Ausschluss-Klauseln im Kleingedruckten. Manche Versicherer übernehmen keine Kosten, wenn Dein Smartphone etwa zu bestimmten Uhrzeiten gestohlen wurde.
💰 Was kostet eine Handyversicherung?
Versicherungen für Dein Smartphone werden monatlich, oft auch jährlich und teils einmalig im Voraus für eine bestimmte Laufzeit bezahlt. Die Überschlagsrechnung sollte sein, dass der Schutz nur ein Zehntel des unsubventionierten Neupreises pro Jahr kosten sollte. Bei einem 1.200-Euro-Smartphone sind also 120 Euro für einjährigen Schutz angemessen. Soll Diebstahlschutz inbegriffen sein, kostet dieser meist weitere 30 Prozent Aufpreis; im genannten Beispiel wären das also 156 Euro pro Jahr – das ergibt über 300 Euro für zwei Jahre. Hinzu kommen Selbstbeteiligungen im Versicherungsfall. Wir raten dazu, den Schutz ohne Selbstbeteiligung abzuschließen.
Achte darauf, die Versicherung pünktlich zu kündigen. Viele Verträge kannst Du schon am ersten Geltungstag „zum nächstmöglichen Zeitpunkt“ kündigen; bei anderen musst Du Deinen Kalender bemühen. Denn spätestens im dritten Jahr lohnen sich die Kosten verglichen mit den zu erwartenden Leistungen nicht mehr, da sie sich oft am Zeitwert des Gerätes bemessen. Und dieser sinkt bei Smartphones meist rapide.
📝 Wie funktioniert eine Handyversicherung?
Kurz nach dem Kauf Deines Smartphones suchst Du Dir eine Handyversicherung aus und schließt einen Vertrag ab. Beim Vertragsabschluss registrierst Du Dein Smartphone mit dessen IMEI-Nummer beim Versicherungsgeber. Anhand derer kann es nach einem Diebstahl wieder identifiziert werden.
Im Schadensfall wendest Du Dich per App, Web-Formular, E-Mail oder telefonisch an die Versicherung und übermittelst Fotos vom Schaden. Im Falle eines Raubes oder Einbruchs übermittelst Du ein Polizeiprotokoll mit der IMEI-Nummer. In der Antwort gehst Du auf Rückfragen ein und befolgst weitere Anweisungen.
Im Falle eines Displayschadens kooperieren manche Versicherungen nur mit Partner-Werkstätten; bei anderen hast Du freie Hand. In der Regel wird Dir jedoch kein Geld überwiesen, sondern lediglich die Werkstatt bezahlt. Möglicherweise musst Du in Vorleistung gehen, woraufhin Dir der Betrag später auf Dein Konto gutgeschrieben wird. Im Falle eines Raubes oder Einbruchs wird Dir oft ein Anteil des Wertes des Smartphones erstattet; wie hoch dieser ist, klärst Du idealerweise vor Vertragsabschluss.
🤲 Wo gibt es eine Handyversicherung ohne Selbstbeteiligung?
Nur wenige Anbieter versichern Dein Smartphone und verlangen im Schadensfall keine Selbstbeteiligung. Bei den oben genannten ist dies lediglich bei Friendsurance der Fall. Bei Ergo und Allianz verhandelst Du den Selbstbehalt mit dem Berater. Bei Wertgarantie ist die Beteiligung mit 30 Euro überschaubar niedrig.
💔 Wie kann ich eine Handyversicherung kündigen?
Das hängt vom jeweiligen Vertrag ab. Manche Handyversicherungen kannst Du schon beim Abschluss „zum Vertragsende“ schriftlich kündigen; eine E-Mail (mit Bestätigung) sollte ausreichen. Andere haben eine begrenzte Laufzeit und enden ohne automatische Verlängerung.
Fazit: Handyversicherung kann sich lohnen
Bei wirklich hochwertigen und teuren Neugeräten kann die Handyversicherung beim Displaybruch helfen, da Reparaturen inzwischen recht teuer wurden. So wird der finanzielle Schaden etwas abgefedert. Tritt ein ähnlicher Schaden zur Laufzeit ein zweites Mal auf, wird die Versicherung unterm Strich preiswerter gewesen sein. Informiere Dich zuvor aber, wieviel die Reparaturen kosten würden, würdest Du sie selbst bezahlen.
Erhoffst Du Dir jedoch, dass Dich jemand gegen den Bettler-Trick an der Bar versichert, bei dem Dir Dein Handy vom Tisch geklaut wird, gehst Du immer leer aus. Dagegen wird Dich niemand versichern. Manche Handyversicherungen vermeiden inzwischen das Wort „Diebstahl“ und nutzen die genaueren Begriffe „Raub“ und „Einbruch“, die tatsächlich gegen Aufpreis abgesichert werden. Diese sind jedoch deutlich weniger wahrscheinlich als der Displayschaden und womöglich ihren Aufpreis nicht wert.
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