Handy sicher nutzen: Vorsicht vor Betrugsmaschen, Daten-Diebstahl und ungewollten Kosten!
Handy-Sicherheit – Sicher am Handy!
Dieser Beitrag ist das Richtige für Dich, wenn Du …
- … wissen möchtest, wie Du Dein Handy sicher nutzt.
- … Dich über aktuelle Betrugsmaschen informieren möchtest.
- … nachlesen möchtest, wie Du Kostenfallen identifizierst und umgehst.
Handy sicher nutzen: Vorsicht vor aktuellen Betrugsmaschen
Spam ist nicht nur nervig, sondern kann auch zu einem Sicherheitsrisiko werden. Vorsicht ist also bei aktuellen Betrugsmaschen geboten. Informiere Dich am besten direkt, wie Du Betrug am Telefon erkennst.
Aktuellen Telefon-Spam melden wir in einem eigenen Beitrag. Tipp: Bekannte Spam Nummern direkt blockieren.
Gerade wenn die Themen Digitale Identitäten und Digitaler Euro wichtiger werden und Du beispielsweise den Personalausweis auf dem Handy nutzt, ist Sicherheit besonders wichtig.
Achte auf die nachfolgend verlinkten Sicherheitsrisiken und Betrugsmaschen, die zuletzt bekannt wurden:
Aktuelle Betrugsmaschen aufgedeckt
Handy sicher per Update
Achte unbedingt darauf, immer die aktuellste Version des Handy-Betriebssystems inklusive wichtiger Sicherheitsupdates zu installieren.
Mit Android-Updates und iOS-Updates werden nicht nur neue Funktionen auf das Smartphone gespielt. Auch wichtige Sicherheitslücken werden per Update behoben. Nutzt Du also ein älteres Smartphone, stellen Hersteller oft die Unterstützung mit Aktualisierungen ein. Dann gilt es, noch vorsichtiger zu sein.
- Hier gilt (leider), dass der Kauf gebrauchter Handys ein Sicherheitsrisiko darstellen kann. Eben wenn die Software bereits zu alt ist, keine Sicherheitsupdates mehr erhält.
Übrigens hat der Gesetzgeber hier einige Erleichterungen eingeführt: Mit der Update-Pflicht sollen Hersteller bei Smartphone-Updates stärker in die Pflicht genommen werden. Klappt mal mehr, mal weniger gut.
Was für das Betriebssystem gilt, gilt auch für einzelne Apps. Auch diese solltest Du auf dem neuesten Stand halten.
Smartphone sicher machen per Sperrcode
Wenn Du ein neues Handy einrichtest, solltest Du daran denken, einen Sperrcode zu benutzen.
Es gibt unterschiedliche Methoden, das Smartphone zu sperren, also vor unberechtigten Zugriffen, etwa nach einem Diebstahl, zu schützen. Nur wer den Entsperrcode kennt, hat Zugriff auf das Handy und die dort hinterlegten Daten.
Je nach Betriebssystem und Handymodell stehen unterschiedliche Sperrmöglichkeiten zur Verfügung. Die einfachste und bekannteste ist wohl der PIN-Code. Aber auch Muster, Fingerabdruck und Face-ID gehören dazu.
Bei den meisten Handys stellst Du selbst ein, wann das Smartphone gesperrt werden soll. Zum Beispiel eine halbe Minute oder erst zwei Minuten nach Abschalten des Displays. Auch das Sperren des Handys mittels Ein-/Aus-Taste ist möglich. Es gilt: Je kürzer der Zeitraum, desto sicherer die Einstellung.
Du kannst die gewünschten Einstellungen in der Regel unter »Anzeige« und »Sperrbildschirm« vornehmen. Wo genau sich der Eintrag befindet, ist vom jeweiligen Handy-Betriebssystem abhängig.
Sicher am Handy: Daten-Diebstahl vermeiden
Auf dem Handy sind viele sensible Daten hinterlegt. Seien es Zugänge zu Social-Media-Accounts und E-Mails, Online-Banking-Apps oder Onlineshops samt hinterlegten Kreditkarten-Daten. Aber auch private Fotos oder Browser-Verläufe solltest Du vor Zugriff schützen.
Sichere Handy-Passwörter vergeben
Generell gilt für sichere Passwörter: Je länger, desto sicherer. Vergibst Du eine PIN zum Entsperren, wählst Du besser sechs statt vier Zeichen. Falls möglich, solltest Du ein Passwort so abwechslungsreich wie möglich gestalten und neben Zahlen auch Buchstaben und Sonderzeichen vergeben.
Kaufst Du zum Beispiel mobil bei Amazon ein? Hast Du einen Google-Account eingerichtet? Ein ideales Passwort darf nicht zu kurz und möglichst nicht im Wörterbuch zu finden sein. Idealerweise vergibst Du für jeden Login ein eigenes Passwort.
- Tipps zum generellen Passwort-Schutz gibt es auch bei der Verbraucherzentrale.
- Insbesondere Deine Zugangsdaten für den Google- oder Apple-Account sollten besonders sicher sein.
Passwort-Manager verwalten Zugänge
Gar nicht so einfach, sich all die vergebenen Passwörter zu merken. Dafür gibt es Passwort-Manager.
- Diese helfen dabei, sichere Passwörter zu generieren und speichern diese ab.
- Du merkst Dir dann das Master-Passwort für die App oder greifst per Fingerabdruck auf die hinterlegten Passwörter zu.
- Ein Passwort-Manager ist eine sicherere Variante als das Abspeichern der Zugangsdaten im Browser mittels Autosave.
Passkeys als Passwort-Ersatz
Besonders sicher sollen Passkeys sein, wie sie mittlerweile bei Apple und Google, aber auch seit Oktober 2023 bei Amazon oder WhatsApp zum Einsatz kommen. Was hinter der neuen Methode steckt, erfährst Du in einem eigenen Beitrag.
Smartphone aus der Ferne sperren und orten bei Diebstahl
Wurde dein Handy gestohlen? Oder hast Du Dein Handy verloren? In diesem Fall kannst Du das Smartphone orten. Das funktioniert nur, wenn eine Internetverbindung besteht und das gestohlene Handy eingeschaltet ist. Beachte, dass Du die Option Handy-Ortung im Vorfeld aktivieren musst.
Den letzten Standort des Handys kannst Du Dir zum Beispiel über Dein Google-Konto anzeigen lassen. Unter iOS gibt es die Option »Mein iPhone suchen«.
- Darüber hinaus kann ein Fernzugriff auch nützlich sein, um das Handy aus der Ferne zu sperren, eine Nachricht auf dem Sperrbildschirm anzeigen zu lassen oder um Daten zu löschen.
Es kann auch nützlich sein, sich die IMEI-Nummer zu notieren. Allerdings wird die Polizei erfahrungsgemäß keine Fahndung mithilfe der IMEI anstellen …
Sicher auf Social Media: Privatsphäre und Datenschutz
Große Themen sind natürlich auch Privatsphäre und Datenschutz: Wie bist Du sicher auf Social Media? Achte darauf, welche Daten Du online von Dir preisgibst.
Und vor allem: Welche Inhalte, seien es nun Texte, Bilder oder Videos, du bei Instagram, TikTok oder Facebook hochlädst.
- Auch Fake-Gewinnspiele auf Social-Media gehören dazu, diese greifen Plattformen wie mimikama immer wieder auf.
Sind Handy-Apps sicher?
Viele Sicherheitsfragen behandeln den Schutz der auf dem Handy enthaltenen Daten bei einem Diebstahl. Doch was ist, wenn der Angriff über das Internet kommt, Du also schädliche Programme auf dem Handy installierst?
Apps, die Du direkt über den Google-Play-Store herunterladen kannst, sind in der Regel geprüft, dennoch solltest Du Vorsicht walten lassen.
Vor dem Download kannst Du Dich an folgenden Punkten orientieren:
- Ist die App schon länger erhältlich? Gibt es Bewertungen?
- Verlangt die App nach besonderen Berechtigungen oder Zugriffsrechten? Will etwa Zugriff auf Deine Kontakte oder Deinen Standort, obwohl es sich lediglich um ein Tool zur Bildbearbeitung handelt?
Vorsicht vor APK-Dateien und Downloads fern der App-Stores
Kritischer sind dagegen sogenannte APK-Dateien zu sehen. Diese lädst Du frei über das Internet herunter, also nicht direkt über die App-Stores.
- Gerade bei Downloads aus unbekannter Quelle kann sich Schadsoftware verstecken.
- Download und Installation solcher Dateien solltest Du also mit Vorsicht genießen.
Eine solche Schadsoftware kann zum Beispiel im Hintergrund kostenpflichtige Rufnummern anrufen oder ansimsen. Oder etwa Deine Social-Media-Kanäle ausspähen und Nachrichten in Deinem Namen versenden – die ihrerseits Schadsoftware enthalten.
Anti-Viren-Programme für das Handy
Antivirenprogramme bieten einen zusätzlichen Schutz. Natürlich gilt: Halte Dich an die gängigen Sicherheitsregeln. Installiere keine Fremdprogramme und halte beim Surfen im mobilen Internet die Augen offen.
- Mit Google Play Protect werden Apps normalerweise von Google überprüft, bevor diese in den Play Store gelangen.
- Es ist also ein grundsätzlicher Schutz gegeben, doch komplett frei von Sicherheitslücken ist ein App-Store allein durch die Masse an Anwendungen einfach nicht.
- Solltest Du einen Virenschutz für das Handy installieren wollen, dann achte darauf, diesen nur aus seriösen Quellen zu beziehen.
Sicherheit am Smartphone mit WLAN und Bluetooth
Auch offene WLAN-Netzwerke und Hotspots können eine Sicherheitslücke darstellen. So können Hacker über offene WLAN-Netze auf Deine Daten zugreifen. Achte unterwegs darauf, verschlüsselte WLAN-Netze zu nutzen.
Das kann insbesondere beim Roaming kritisch werden. Wenn Du beispielsweise in der Türkei oder in der Schweiz bist und die teuren Roaming-Tarife vermeiden möchtest. Offene WLAN-Netze sind da zwar willkommen, können aber ein Sicherheitsrisiko darstellen.
Auch Sicherheitslücken bei Bluetooth-Verbindungen geistern immer wieder durch die Presse.
- Nutze nur vertrauenswürdige Verbindungen.
- Wichtig ist, Sicherheitsupdates möglichst schnell zu installieren.
- Sei auch aufmerksam, was News rund um Sicherheitslücken betrifft. Dann gilt natürlich besondere Vorsicht.
Smartphone-Sicherheit und Kosten
Du verzichtest auf ein Datenpaket, aktivierest aber versehentlich den Zugriff auf das mobile Internet – das kann schnell zu hohen Kosten führen. Aber es gibt noch einige weitere Kostenpunkte, die ungewollt bei der Handynutzung entstehen können.
Die wichtigsten Kostenfallen zeigt ein eigener Beitrag.
Vorsicht vor versteckten Kosten oder In-App-Käufen
Einige Apps werden kostenlos angeboten, bieten aber die Möglichkeit der In-App-Käufe. Du kannst etwa in vielen Spielen Pakete hinzukaufen, die besondere Gegenstände freischalten oder Dir einen schnellen Aufstieg in höhere Level ermöglichen. Der In-App-Kauf ist natürlich keine Pflicht, Du kannst diese Pakete vermeiden. Wir zeigen Dir, wie Du In-App-Käufe deaktivierst.
Etwas komplizierter sind dagegen sogenannte Drittanbieterdienste. Auf der sicheren Seite bewegst Du Dich, wenn Du eine Drittanbietersperre einrichtest.
Security Apps als Kostenfalle?!
Noch ein Kostenpunkt sind sogenannte Testoptionen, die oft bei Vertragsschluss über Reseller automatisch aktiviert werden.
Damit kannst Du Security-Apps oder Dienste wie save.tv, Gymondo oder BILDplus kostenfrei über einen Testzeitraum von meistens einem Monat nutzen.
- Falls Du innerhalb des Testzeitraums nicht kündigst, kann die Testphase automatisch in ein kostenpflichtiges Abo übergehen – teils mit einer Mindestlaufzeit von bis zu 24 Monaten und Kosten von bis zu rund 5 Euro pro Monat.
- Hier gilt: Das Kleingedruckte aufmerksam durchlesen, um derartige Kostenfallen zu vermeiden.
Weitere Linktipps und Quellen:
- Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI): Überblickspapier Smartphones (PDF)
- BSI: Smartphone und Tablet effektiv schützen
- BSI für Bürger: Informationsseite mit Risiken und Empfehlungen in der digitalen Welt
- mobilsicher
- Verbraucherzentralen, vbzv
- mimikama.at
- klicksafe.de
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