So schützt Du Dein Handy im Winter
Handy im Winter: Viele Handys sind nicht gegen extreme Temperaturen geschützt
Die meisten beliebten Smartphones, wie das Samsung Galaxy S23, das Apple iPhone 15 oder das Xiaomi 13, besitzen kein sogenanntes Rugged-Gehäuse. Solche Gehäuse kommen bei Outdoor-Smartphones zum Einsatz, sind oftmals nach dem Militärschutzstandard MIL-STD810G/H konstruiert und schützen die Hardware gegen extreme Temperaturen.
Bei allen anderen Mobiltelefonen – und das ist der Großteil des Marktes – musst Du also selbst aufpassen.
Wie wirkt sich die Kälte auf das Handy aus?
Samsung und Apple empfehlen, ihre Smartphones in einem Bereich zwischen 0 und 35 Grad zu verwenden. Im Winter kann es außerhalb der Untergrenze zu einer Beeinträchtigung des Geräts kommen. Besonders der Akku und das Display reagieren empfindlich auf niedrige Temperaturen.
Mögliche Akkuprobleme beim Handy im Winter
Die Lithium-Ionen-Akkus moderner Smartphones generieren Strom, indem sich Ionen und Elektrolyte bewegen. Eine frostige Witterung führt dazu, dass die Ionen entschleunigt werden und der Widerstand steigt.
Infolgedessen vermindert sich die Ausdauer des Stromspeichers. Außerdem steigt die Gefahr einer Tiefentladung, welche das Telefon dauerhaft schädigt. Sollte es zu kritisch für den Akku werden, schaltet sich das Handy gegebenenfalls auch ab.
Mögliche Display-Probleme bei kalten Temperaturen
Ist es sehr kalt, kann es vorkommen, dass Dein Display nicht mehr so gut reagiert. In Smartphones finden grundsätzlich zwei Bildschirmtypen, nämlich welche mit Flüssigkristallen (LCD) und welche mit organischen Leuchtdioden (OLED), Verwendung.
- Eisige Umgebungen bremsen die Flüssigkristalle von LCDs. Eingaben werden dann nicht mehr akkurat erkannt.
- OLED-Panels sind hingegen kälteresistenter. Dennoch kann es auch hier zu Touchscreen-Problemen kommen.
Das Handy im Winter warm halten
Es klingt simpel, ist aber die effektivste Möglichkeit für den Smartphone-Schutz bei niedrigen Außentemperaturen. Halte Dein Handy dicht an deinem Körper. Am besten in der Jackeninnentasche oder der Hosentasche. Dein Körper produziert Hitze, die das Handy zumindest etwas wärmt. Eine isolierende Tasche ist ebenfalls Gold wert. Beispielsweise die Firma kwmobile hat diverse Exemplare mit Neopren-Polsterung im Sortiment.
Das Handy aber nicht ZU warm halten
Wenn sich das Mobilgerät wie ein Eisklotz anfühlt, ist die Verlockung groß, es möglichst schnell von dieser Misere zu befreien. Das ist keine gute Idee. Ein Ablegen auf der Heizung oder ein Föhnen des Smartphones schädigt mehr, anstatt zu helfen.
Die extremen Temperaturunterschiede begünstigen die Entstehung von Kondenswasser. Tritt dieses ins Innere des Handys, kann es durch einen Kurzschluss im schlimmsten Fall unbrauchbar werden.
Was tun bei plötzlichen Temperaturunterschieden?
Selbstredend lassen sich rasche Temperaturänderungen nicht vollends vermeiden. Wenn Du von einem Spaziergang im Winter in die Wohnung kommst, kann sich die Temperatur beispielsweise schnell von minus fünf Grad zu plus 23 Grad verändern.
Um den Schock für das Telefon möglichst zu minimieren, solltest Du es deshalb erst einige Minuten in der Hosen- oder Jackentasche lassen. Außerdem ist es ratsam, das Smartphone zunächst auszuschalten, bis es sich akklimatisiert hat.
Ruhephase für die optimale Akku-Ausdauer
Niedrige Temperaturen wirken sich nicht nur auf die generelle Laufzeit des Stromspeichers, sondern auch auf den Aufladeprozess aus. Um eine hohe Ladeeffizienz zu erreichen, solltest Du deshalb nach einem Ausflug in der Kälte einige Minuten warten, bevor du das Smartphone an das Netzteil anschließt. Tipps. falls der Akku nicht lädt, findest Du in einem weiteren Beitrag.
Keine ausufernde Nutzung bei niedrigen Temperaturen
Du solltest das Smartphone unterhalb von null Grad nur dann verwenden, wenn es sich nicht vermeiden lässt. Video-Streaming oder Mobile-Games beanspruchen den Prozessor stark, was wiederum den Akku schnell entlädt. Da dieser unter Extrembedingungen ohnehin nicht wie gewohnt agiert, verlierst Du mehr Prozent, als es normalerweise der Fall ist.
Besonders im Winter bietet sich die Mitnahme einer Powerbank (externer Akku) für den Notfall an. Wie Du die Akkulaufzeit verbesserst, liest Du in einem eigenen Beitrag nach.
Schlechte Aufbewahrungsorte für das Handy bei Kälte
Manche Nutzer verstauen ihr Mobilgerät gerne in Rucksäcken oder Handtaschen. In der kalten Jahreszeit ist dies nicht ratsam. Lose herumliegend haben die Smartphones kaum eine Chance, sich aufzuwärmen.
Die Aufbewahrung im verlassenen Auto ist ebenfalls eine schlechte Idee. Ohne eingeschaltete Heizung kann es im Fahrzeug ebenfalls sehr kalt werden.
Besondere Handschuhe für besondere Witterung
Um der eingangs erwähnten potenziellen Verschlechterung der Touchscreen-Bedienung entgegenzuwirken, eignen sich spezielle Handschuhe. Hersteller wie Unigear haben Exemplare, die sich für berührungsempfindliche Bildschirme eignen, im Sortiment. Die Handschuhe haben leitfähige Fingerkuppeln. Damit verbesserst Du nicht nur die Smartphone-Nutzbarkeit bei kaltem Wetter, sondern hältst auch Deine Hände warm.
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