Google Pixel 9 Pro im Check: Neues Design, viel KI und eine verbesserte Kamera
Google Pixel 9 Pro mit neuem, handlichem Design
Seit dem Pixel 6 führt der Suchmaschinenkonzern seine High-End-Handys in zwei Varianten – Standard und Pro. Dabei lässt sich die Standardvariante dank kleinerem Display besser in der Hosentasche verstauen, hat aber eine schlechtere Kamera. Vielleicht kannst Du Dich noch an das Pixel 4 erinnern. Dieses kam zusätzlich in einer XL-Variante daher. Hier waren die Kameras identisch.
Eine ähnliche Strategie fährt Google nun mit dem Pixel 9 Pro. Anstatt die normale Pro-Version nur mit einem riesigen Bildschirm zu offerieren, sind Pixel 9 Pro mit kleiner Anzeige und Pixel 9 Pro XL mit großem Display ausgestattet. Abseits dieser Wahlfreiheit fällt das pillenförmige Kameraelement an der Rückseite auf. Außerdem ist der Rahmen des Handys flach.
Das Handy misst übrigens jetzt 152,8 mm × 71,9 mm × 8,5 mm. Zum Vergleich: Das Pixel 8 Pro kommt auf 162,6 × 76,5 × 8,8 mm, da hier noch ein richtig großes Display verbaut ist. Dieses fällt im kleineren Pixel 9 Pro natürlich weg, was ein handlicheres Format mit sich bringt.
Display der absoluten Extraklasse und krasse Spitzenhelligkeit
Die vorherigen Iterationen, Pixel 6 Pro, Pixel 7 Pro und Pixel 8 Pro haben allesamt eine Bildschirmdiagonale von 6,7 Zoll. Weil Google diese Displaygröße in der zusätzlichen Variante Pixel 9 Pro XL verbaut, schrumpft das Display des Pixel 9 Pro auf 6,3 Zoll. Die weiteren Spezifikationen des Handy-Displays sind eine sehr scharfe 2K-Auflösung, dynamische 1 bis 120 Hertz sowie HDR10+ und eine enorme Spitzenhelligkeit von 3.000 Nits.
Die Spezifikationen zeigen durchaus, dass Google sich hier mit den besten der Klasse misst und damit auch Samsungs Galaxy S24-Serie angreift. Das Panel dürfte zu den besten auf dem Markt zählen, was die Anzeigequalität betrifft und hat vor allem bei der Helligkeit einen deutlichen Vorteil. Samsungs Galaxy S24 Ultra bietet beispielsweise „nur“ 2.600 Nits maximale Helligkeit.
Kamera: Wenig Änderungen, an der Software umso mehr
Laut den Fotografie-Profis von DxOMark ist die Kamera des Pixel 8 Pro genauso gut wie jene des iPhone 15 Pro. Ist es Dir wichtig, geniale Schnappschüsse mit Deinem Handy zu machen, bist Du bei Google also an der richtigen Adresse. Im Google Pixel 9 Pro sind dieselben Objektive und Sensoren wie im Pixel 9 Pro XL verbaut. Kompromisse trotz kleinerem Display gibt es also nicht.
Der Hauptsensor ist mit 50 Megapixel ausgestattet und ist bereits aus dem Pixel 8 Pro bekannt. Das gilt auch für den 5x Periskop-Zoom mit 48 Megapixel. Die Daten sind identisch zum Vorgänger. Lediglich die 48 Megapixel Weitwinkelkamera hat eine mit f/1.7 wesentlich lichtstärkere Blende und einen etwas größeren Sensor erhalten. Das fängt mehr Licht und damit auch Details ein. Die Schärfe profitiert ebenfalls.
Das Zugpferd der Kameras sind aber definitiv die neuen KI-Funktionen, die Dich nicht nur beim Schießen von Fotos unterstützen, sondern auch bei der nachträglichen Bildbearbeitung. Egal, ob das Zusammenfügen zweier Fotos, das Erweitern von Bildern oder gar generative Funktionen für zusätzliche Details. Google spendiert der Pixel-9-Serie Features, die vermutlich nicht in den Vorgängern zum Einsatz kommen werden.
Google Pixel 9 Pro bekommt mehr Rechenleistung
Bis zum Pixel 5 setzte Google noch auf die schnellen und effizienten Snapdragon-Chipsätze von Qualcomm. Im Herbst 2021 erschienen mit Pixel 6 und Pixel 6 Pro die ersten Produkte der Serie mit Tensor-Chipsatz. Dabei handelt es sich um einen SoC, den Google von Samsung fertigen lässt. Das Problem: Samsungs eigene Exynos-Chipsätze, welche der Konkurrenz hinterherhinken, dienen als Basis. So konnte auch der aktuell im Pixel 8 (Pro) werkelnde Tensor G3 im Vergleich zum Preis nicht vollends überzeugen.
Auch der neue Tensor G4 hat hier seine Schwächen. Erste Tests auf Geekbench zeigen, dass er aktuellen Spitzenprozessoren unterlegen ist, was reine Rechenleistung und Grafikbeschleunigung betrifft. Wir reden hier von rund anderthalb Generationen an Leistungsunterschied im Vergleich zu Top-Modellen wie dem Xiaomi 14 Ultra oder dem iPhone 15 Pro.
Das ändert natürlich an der alltäglichen Performance eher wenig. Aufgaben wie Social Media, Webbrowsing oder auch der Einsatz der Kamera werden ohne Leistungseinbußen laufen. Hast Du allerdings höhere Leistungsansprüche, wie zum Beispiels sehr anspruchsvolles Mobile Gaming (Call of Duty Mobile, Genshin Impact und Co. in den höchsten Grafikeinstellungen), kann Google hier nicht mithalten. Die Android-Spiele laufen natürlich, allerdings mit grafischen Abstrichen.
Akkulaufzeit im Google Pixel 9 Pro deutlich höher
Wenn Dein Smartphone möglichst lange ohne Steckdose auskommen soll, ist nicht nur die Akkukapazität wichtig. Weitere essenzielle Faktoren sind ein ressourcenschonendes Betriebssystem und ein effizienter Chipsatz. Bei letztgenanntem Merkmal patzt das Pixel 8 Pro. Der Tensor G3 ist ziemlich stromhungrig. Das Google Pixel 9 Pro hat hier aber nun den effizienteren Tensor G4.
Ein neuer Fertigungsprozess verbessert den Energiebedarf und die Wärmeentwicklung. Weil der Tensor G4 mit dem Exynos 2400 von Samsung verwandt ist, dürfte es beim Sprung von Pixel 8 Pro auf Pixel 9 Pro eine ähnlich verbesserte Ausdauer wie beim Sprung von Galaxy S23 auf Galaxy S24 geben.
Zudem hat Google beim Pixel 9 Pro den Akku aufgewertet. Hier sind nun 4.700 mAh verbaut, was ebenfalls zu einer Verbesserung der Laufzeit beiträgt. Ist das Handy mal leer, kannst Du per Netzteil mit bis zu 27 Watt und kabellos mit bis zu 21 Watt wieder aufladen. Letzteres allerdings erst einmal nur auf dem Pixel-Stand-Zubehör von Google. Qi-kompatible Geräte laden das Pixel 9 Pro lediglich mit bis zu 15 Watt.
Google Pixel 9 Pro: Android 15 und KI
Die Pixel-Reihe kann als direkte Konkurrenz zu den iPhones betrachtet werden. Wie bei Apple kommen das Gerät und die Software aus einer Hand. Entsprechend kannst Du sicher sein, dass das vorinstallierte Android 15 Update stark auf die Hardware des Pixel 9 abgestimmt ist. Unter anderem wird die Software von der KI Google Gemini Gebrauch machen und auch weitere KI-Features enthalten.
Da das Pixel 9 Pro leistungsfähiger als der Vorgänger ist, können mehr Berechnungen des KI-Handys unter Android 15 direkt auf dem Pixel-Smartphone stattfinden. Ein Umweg über die Cloud ist für viele Features also nicht mehr nötig. Generell bietet Android 15 Neuerungen wie gezielte Bildschirmvideos einzelner Apps, einen besseren Desktop-Modus und einen hochauflösenden Webcam-Modus.
Eine Berechtigung, die Du einer App geben musst, damit sie Benachrichtigungen anderer Apps lesen kann, ist auch an Bord. Außerdem verbindet sich das Pixel 9 Pro automatisch mit Satelliten für Notrufe, wenn Mobilfunk und WLAN nicht erreichbar sind. Mit einer Steigerung der Akkulaufzeit und der Performance ist mit Android 15 ebenfalls rechnen.
Was kostet das Google Pixel 9 Pro?
Vielen Interessenten des Pixel 8 Pro fiel wahrscheinlich bei Bekanntgabe der unverbindlichen Preisempfehlung (UVP) die Kinnlade runter. Google erhöhte den Einstiegspreis um satte 200 Euro. Kostete das Pixel 7 Pro noch mindestens 899 Euro, waren es beim Pixel 8 Pro plötzlich mindestens 1.099 Euro. Da lohnt es sich, für dieses tolle, aber teure Smartphone, nach einem guten Handyvertrag zu schauen.
Da das Pixel 9 Pro an sich ein völlig neues Gerät in der aktuellen Serie darstellt, waren wir gespannt, wie sich der Preis im Vergleich zum Anstieg vom Pixel 8 zum Pixel 9 verhält. Letzteres wurde nämlich im Vergleich zum Pixel 8 satte 100 € teurer! Das Pixel 9 Pro kostet vom Start weg heftige 1.099 Euro UVP in der kleinsten Speichervariante, was ein enormer Einstieg ist.
Zum Vergleich: Das Pixel 8 Pro mit riesigem 6,7-Zoll-Display kostete bereits 1.099 Euro UVP. Setzt man dieses in Relation zum neuen Modell, kann man durchaus von einem Preisanstieg sprechen.