Google Pixel 4 im Test: Bestes kompaktes Power-Smartphone mit Motion Sense und etwas Fuchtel-Frust
Google Pixel 4 Test & Daten
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Diese Specs hat das Google Pixel 4
Details zum Google Pixel 4: Preis, Verfügbarkeit und kaufen
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Wann wurde das Google Pixel 4 vorgestellt?
Die Vorstellung des Google Pixel 4 erfolgte am 15.11.2019 im Rahmen eines Made-with-Google-Events.
Wie ist der Preis für das Google Pixel 4?
Der Startpreis für das Google Pixel 4 mit 64GB Speicher beträgt 749 €, während das Modell mit 128GB Speicher einen Aufpreis von 100 € hat. Damit ist die vierte Pixel-Generation günstiger als seine Vorgänger zum Start.
Wann kommt das Google Pixel 4 in den Handel?
Der Marktstart für das Google Pixel 4 ist am 24.10.2019 in Deutschland.
Welche Farben hat das Google Pixel 4?
Zu haben ist das Google Pixel 4 einmal mehr in den Standardfarben Schwarz und Weiß, Orange in der witzigen Bezeichnung „Oh so Orange“ ist die dritte und exklusiv dem Pixel 4 mit 64GB Speicher vorbehaltene Farbe im Bunde. Alle Modelle haben eine farblich abgehobene Power-Taste.
Google Pixel 4 Test, Bewertungen, Meinungen & Erfahrungen
Das Google Pixel 4 könnte das beste kompakte Top-Smartphone 2019 werden. Es sieht nicht nur schick aus, passt gut in den Handy, sondern hat auch noch ordentlich Leistung zu bieten. Doch es gibt auch Schattenseiten, wie wir im ersten Google Pixel 4 Test festgestellt haben.
Google Pixel 4 Test: Alles neu macht der Oktober?
Seit einigen Jahren stellt Google die eigene neue Hardware auf einem Oktober-Event vor. Neben smarten Gadgets, wie den neuen Lautsprechern der Nest-Reihe mit eingebautem Google Assistant, sind das Google Pixel 4 und dessen XL-Zwilling der Star des 2019er Events. Wir haben das Smartphone von Google in der kleinen Variante und in der exklusiv dem Pixel 4 mit 64GB Speicher vorbehaltenen Farbe ‚Oh so Orange‘ bekommen. Wie der Größenunterschied zwischen der XL-Version und dem Pixel 4 ist, lässt das nachfolgende Foto gut erahnen.
Display: Hell, knallig, fluffig
Mit 5,7 Zoll in der Diagonale lässt sich zweifelsfrei sagen, dass das Google Pixel 4 im Test zu den aktuell handlichsten Top-Smartphones mit Android gehört. Das OLED-Display besticht hierbei mit einer ordentlichen Farbwiedergabe, einer für die Größe angemessen Bildschärfe mit FullHD+-Auflösung und guten Blickwinkeln. So wie man es von OLED-Panels gewohnt ist. Was das Pixel 4 Display jedoch besonders macht, ist die Nutzung von einer 90-Hertz-Bildwiederholfrequenz. Google befindet sich damit in bester Gesellschaft zu OnePlus und dessen aktuellen Modellen. Razer mit seinen zwei Smartphone-Modellen und das Asus ROG Phone II sind nur bedingt vergleichbar, da sie sich zum einen gezielt an Mobile-Gamer richten und zum anderen 120 Hertz Bildwiederholrate für das Display nutzen.
Design: Alles fest im Griff
Ein Punkt fällt beim Design des Pixel 4 direkt positiv auf, neben der Größe: Der Aluminiumrahmen ist mattiert. Tatsächlich liegt das Google Pixel 4 im Test sehr ordentlich in der Hand, ist durch den Rahmen aber deutlich sicherer zu halten, als vergleichbare Smartphones. Einhändiges Bedienen des Gerätes ist so deutlich einfacher, was auch dem kompakten Format geschuldet ist. In diesem Punkt macht Google eigentlich alles richtig mit dem Google Pixel 4. Generell sind das Design und die Bauform schlicht, aber dennoch sehr klar und modern. Im Vergleich zum Vorgänger geht der Hersteller wieder weg von einer allgemeineren Optik, zu einer Google-typischen Optik, was uns sehr gefällt.
Die farbige Taste
Die Tasten sind beim Google Pixel 4 im Test schnell erreichbar und haben einen guten Druckpunkt, auch wenn der Tastenhub für unseren Geschmack etwas kurz geraten ist. Witzig ist, dass die Power-Taste farblich aus dem Rahmen hervor sticht, dieses Designelement macht das Pixel 4 zu einem echten Google-Smartphone, da es bereits seit einigen Generationen existiert. Lautstärkewippe ist direkt darunter und reagiert präzise. Im Fall der Farbversion von „Oh so Orange“, welches unser Testgerät hat, waren wir zunächst skeptisch. So wirkt die Farbe auf den Produktbildern etwas zu knallig, was allerdings nicht der Fall ist, wenn das Modell in der Hand gehalten wird. Die Farbe ist wirklich sehr angenehm und ausgefallen, ohne überspitzt zu wirken. Die
Handy-Kamera: Auch für Nachtschwärmer
Schon das Pixel 3 / Pixel 3 XL galten als Kamera-Smartphones allererster Güte. Obwohl nur mit einer einzigen Linse ausgestattet, knipsen die Smartphones hervorragende Fotos. Das Google Pixel 4 bekommt nun eine zweite Linse dazu. Genauer gesagt eine bis zu 16 Megapixel auflösende Kamera mit Teleobjektiv für einen verlustfreien optischen Zoom. Vergrößerte Fotos sehen damit noch besser aus als ohnehin schon, denn auch in der aktuellen Pixel-Generation kommen wieder spezielle Algorithmen und ein auf KI-Anwendungen spezialisierter Chip zum Einsatz. Doch wie schneidet die Smartphone-Kamera des Google Pixel 4 im ersten Test ab?
Wenn die Nacht zum Tag wird
Die ersten Ergebnisse der Kamera des Google Pixel 4 sprechen im Test für sich: Der dedizierte Nachtmodus kann enorm viel aus einer Aufnahme herausholen, wenn die ohnehin schon sehr gute Automatik nicht ganz das gewünschte Foto liefert. Hier könnt ihr ein erstes Testfoto mit dem Nachtmodus anschauen. Im Gegensatz zu Apples iPhone-11-Dreiergespann – hier unser iPhone 11 Pro Max Test – kommt der Nachtmodus nur manuell zum Einsatz und nicht komplett abhängig von der Software-Automatik. Die Aufnahmen bei Low Light oder Nacht mit dem Pixel 4 sind aber wirklich spektakulär. So kommen teils Objekte oder Details zum Vorschein, die sich sonst nur schwer abbilden lassen. So wie ein Sternenhimmel.
Die Reaktionszeit der Kamera-Sensoren waren im Google Pixel 4 Test flott und direkt. Zudem lässt sich schnell zwischen beiden Sensoren der Hauptkamera hin- und herschalten.
Hier noch der kurze Überblick zur Kamera-Hardware des Google Pixel 4 (XL):
- 12,2 Megapixel, Weitwinkel mit f/1.7 Blende, OIS/EIS und 77 Grad Sichtfeld
- 16 Megapixel, Teleobjektiv mit f/2.4 Blende und 52 Grad Sichtfeld
- Selfie-Kamera mit bis zu 8 Megapixel
Was uns bei der Frontkamera des Google Pixel 4 gefehlt hat, ist die Möglichkeit, für Weitwinkelaufnahmen. Ein mittlerweile gängiges Feature in der Oberklasse, um auch Gruppen auf ein Foto zu bekommen.
Leistung & Prozessor: Kleines Powermonster
Streitpunkt am Google Pixel 4 könnte der Prozessor werden, aber vor allem wegen des Preises für das Smartphone. Bei 749 € unverbindliche Preisempfehlung ist „nur“ der Snapdragon 855 verbaut, ein knapp 1 Jahr alter Spitzen-Chip. Unserer Meinung nach reicht dieser aber locker aus! Zusammen mit 6GB RAM kommt das kleine Power-Smartphone im Test kaum ins Schwitzen, selbst bei heftigem Multitasking mit mehreren Apps oder leistungsfordernden Spielen. Ein Snapdragon 855 Plus wäre hier fehl am Platze gewesen, denn dieser ist mit Blick auf Gaming-Smartphones vor allem im Grafikbereich optimiert worden. Andererseits hätte Google damit auch für Google Stadia ein wenig Werbung machen können, dem kommenden Streaming-Dienst von Google für Videospiele.
Jedenfalls lässt sich festhalten: In Sachen Leistung gibt es beim Google Pixel 4 im Test keine Abstriche. Das Smartphone schafft alle Aufgaben im Alltag und darüber hinaus ohne mit der Wimper zu zucken.
Software & Updates: Pures Android by Google
Auf dem Google Pixel 4 ist natürlich Android 10 vorinstalliert, mit dem aktuellen Sicherheitspatch vom 05.10.2019. Hinzu kommen die üblichen Standard-Apps von Google, aber eben nicht alle. Wer die Office-Apps von Google nutzen möchte, muss diese erst herunterladen. Das Thema Bloatware hält sich auf dem Google Pixel 4 ganz typisch in Grenzen, gut so!
Motion Sense: Neue Gestensteuerung zum „Fuchteln“
Auf die Neuerungen von Android 10 wollen wir an dieser Stelle nicht eingehen, aber auf einige der neuen Funktionen, darunter vor allem Motion Sense. Dahinter verbirgt sich nichts anderes als eine Art Gestensteuerung, die auf Radarerkennung basiert. Habt ihr eine von zum Start 23 unterstützten Musikstreaming-Apps in Gebrauch – Spotify, Google Play Musik, YouTube Musik, Deezer und weitere – könnt ihr per Wischgeste den Titel wechseln.
Das funktioniert auch im Standby des Google Pixel 4, allerdings im ersten Test nicht ganz hunterprozentig zuverlässig. Oft genug braucht es drei oder vier Anläufe, bis das Pixel 4 flach auf dem Tisch vor uns liegend zum nächsten Titel springt, oder zum Anfang des Titels. Ob Motion Sense aktiv ist, erkennt man an einem leichten Schimmer am oberen Bildschirmrand.
Gut möglich, dass dies an der Vorserien-Firmware des Pixel 4 liegt und Google bis zum Start ordentlich nachbessert. Immerhin haben wir bereits kurz nach der Inbetriebnahme ein erstes kleineres Update angeboten bekommen. Motion Sense ist trotzdem ein beeindruckendes Feature, dass sich sehen lassen kann.
Ein anderes Thema ist die Gestensteuerung zur grundlegenden Bedienung des Google Pixel 4 an sich. Diese ist ab Android 10 fest vorgeschrieben. Alleingänge und eigene Umsetzungen der Hardware-Partner wie Huawei, OnePlus, Samsung und Co. soll damit Einhalt geboten werden. Google will quasi einen Standard über alle Android-Smartphones hinweg durchsetzen. Aber: Die Zurück-Geste, mit dem hereinwischen von der Seite, ist arg gewöhnungsbedürftig. Oft genug gibt es Probleme bei Apps, die ein Seitenmenü haben, welches von der Seite „hereingeschoben“ wird, was mit der Zurück-Geste von Android 10 kollidiert. Dies hat sich im Google Pixel 4 Test vor allem auch bei alternativen Homescreen-Launchern wie Nova, Apex, Evie, Go und weitere bemerkbar gemacht: Google hatte kurzerhand bei Alternativ-Launchern die gewohnte Tasten-Bedienung zwangsaktiviert. Für alle, die bislang noch nichts mit einer Gestensteuerung zutun hatten, dürfte der Umstieg gewöhnungsbedürftig, wenn auch lohnenswert sein.
Akku: Sprinter mit kurzer Puste
Was direkt auffällt, ist der im Vergleich zum Vorgänger geschrumpfte Akku des Google Pixel 4 im Test. Statt 2900 mAh Kapazität gibt es nur noch 2800 mAh, das bei einem Display mit 50% höherer Bildwiederholrate. Google verspricht einen ganzen Tag Nutzung, was wir im ersten Test nicht ganz bestätigen können.
Wir haben bei für uns normaler Nutzung – Messenger, Mails, News lesen, Spotify-Streaming und einen Fitnesstracker – bereits am Spätnachmittag die ersten Blicke in Richtung Netzteil und Steckdose geworfen. Bei anderen Smartphones ist das nicht der Fall. Bleibt nur zu hoffen, dass sich die Akku-Automatik von Android 10 mit der intelligenten Anpassung bald bemerkbar macht. Anderenfalls wird das Pixel 4 ein vergleichsweise vernichtendes Urteil in Sachen Ausdauer bekommen.
Vorläufiges Fazit zum Google Pixel 4 Test
Das Google Pixel 4 im Test hinterlässt nach den ersten Tagen der täglichen Nutzung einen widersprüchlichen Eindruck. Die Leistung ist spitze, das Display hervorragend, die Kamera wie zu erwarten ein Traum und das Smartphone insgesamt sehr handlich und unerwartet griffig. Dem stehen allerdings eine mutmaßlich nicht ganz ausgereifte Gestensteuerung gegenüber, ein Akku mit zu kurzer Puste und auch Motion Sense ist eine witzige Spielerei, die nicht für jeden Nutzertypen interessant sein dürfte.
Bleibt zu hoffen, dass Google mit den ersten Updates die von uns angedeuteten Kritikpunkte erfolgreich beheben oder zumindest weniger störend machen kann. Allerdings muss an dieser Stelle auch betont werden, dass das Pixel 4 gute Chancen hat, das beste, kompakte Highend-Smartphone 2019 im Android-Bereich zu werden.