Wie schlau ist Googles neueste App?

Google Gemini für Android ist da und wir haben die KI getestet

Ab sofort ist Google Gemini, die neue Künstliche Intelligenz von Google, für Dein Android-Mobilgerät in Deutschland verfügbar. Die kostenlose App kann Dir bei Aufgaben helfen, nützliche Informationen beschaffen oder Dich unterhalten. Wir haben sie getestet.
Gemini für Android ist da

Gemini für Android ist da

Google Gemini ist endlich da

KI erfreut sich großer Beliebtheit, reift rasant und wird von immer mehr Unternehmen angeboten. Auch für Smartphones ist KI ein wichtiges Thema. Ist Gemini, so der Name von Googles Produkt, der nächste große Hit für den Suchmaschinenkonzern? Lass es uns gemeinsam herausfinden. Jetzt gibt es die App nämlich endlich für Smartphones und Tablets mit Android-Betriebssystem.

Download Google Gemini

Wir haben die Anwendung auf mehren Smartphones installiert und für Dich getestet. Größtenteils stellt sich die Software ziemlich clever an, hin und wieder gibt es aber einen Blackout im digitalen Gehirn. Außerdem fehlen einige Features noch. In den folgenden Zeilen verraten wir Dir, was Du schon jetzt mit Google Gemini machen kannst, und was es bei der Nutzung zu beachten gilt.

Gemini: Voraussetzungen und Installation

Google hat nichts zu verschenken. Insofern sollte Dir klar sein, dass Du zwar nicht mit Geld, aber mit Daten für die Nutzung der KI bezahlst. Das wird auch direkt nach der Installation deutlich. Folgende Informationen erhebt das Unternehmen während der Nutzung seiner Künstlichen Intelligenz:

  • Chatverlauf (in der Gemini-App)
  • Details über ähnliche von Dir genutzte Produkte
  • Ungefähre Standortangaben über IP-Adresse

Soll der Service der neue primäre Sprachassistent auf dem jeweiligen Smartphone oder Tablet sein, werden diverse Berechtigungen eingeholt. Dazu zählen Zugriffe auf:

  • Telefon-, Anruf- und Nachrichtenprotokolle
  • Kontakte
  • Bestimmte installierte Apps wie die Uhr
  • Die bevorzugte Systemsprache
  • Bildschirminhalte

Aufgrund der komplexen Aufgaben, die sich mit Gemini erledigen lassen, sind die geforderten Zugriffe nachvollziehbar. Du musst aber selbst entscheiden, ob Du Google und der KI diese Daten anvertrauen möchtest. Zwar ist die auf einem großen Sprachmodell (Large Language Model, LLM) basierende App lernfähig, aber noch in einem frühen Stadium.

Deshalb hat sie noch Stützräder vom bisherigen Tool Google Assistant. Für manche Aufgaben, etwa die Smart-Home-Steuerung oder die Einrichtung des Weckers, muss Gemini deshalb auf Assistant-Features zurückgreifen. Mit 6 MB raubt Dir die App nicht viel Platz auf Deinem Android-Smartphone wie Galaxy S24 oder Xiaomi 14. Die Berechnungen finden nämlich in der Cloud statt.

Erste Schritte mit Google Gemini

Unsere Interaktion mit Google Gemini

Unsere Interaktion mit Google Gemini

Wissensfragen beantwortet die KI unserer Meinung nach ziemlich akkurat und schnell. So haben wir uns beispielsweise darüber informiert, wie viele Hasenarten es gibt und welches die größte Rasse ist. Hast Du gewusst, dass der größte Hase der Welt 23 kg gewogen hat? Ein ganz schöner Brummer. Der hier schreibende Autor hat selbst zwei Kaninchen daheim.

Ist Gemini schlau genug, um die Rassen zu bestimmen? Leider nein. Die KI spuckte verschiedene Möglichkeiten aus, die allesamt nicht zutrafen. Lieber Gemini: Felix ist ein Teddykaninchen, Max ein Farbzwerg. Um weiter in hasiger Stimmung zu bleiben, wollten wir, dass uns Googles Tool eine Geschichte über einen Hasen erzählt, der im Wald sein Handy verloren hat.

Bei der Lösung dieser Aufgabe beeindruckte uns Gemini am meisten. Die KI lieferte uns eine schlüssige, humorvolle Story.

Positive Eindrücke von Gemini

Auf lange Wartezeiten musst Du Dich nicht einstellen, die Software agiert durchaus flott. Je nach Komplexität der Aufgabe erhielten wir nach fünf bis zehn Sekunden die Antwort. Die Aufgabenstellung erfolgt entweder per Texteingabe oder per Spracheingabe. Des Weiteren kannst Du Fotos schießen, beziehungsweise welche aus Deinem Album auswählen und Gemini dazu befragen.

Austricksen lässt sich Gemini übrigens nur schwer. Wir haben die KI etwa auf die Probe gestellt, indem wir ihr ein Foto eines Schokoladen-Osterhasen sendeten und wissen wollten, ob das ein Hund oder ein Elefant ist. Die App wies uns dann darauf hin, dass es sich um einen Hasen handelt und erklärte, worin sich Hunde und Elefanten von dem Tier unterscheiden.

Außerdem erhielten wir praktische Tipps zu Geburtstagsgeschenken, Informationen über Produkte wie Smartphones und korrekt gelöste Mathematikaufgaben.

Negative Eindrücke von Gemini

Googles großes Sprachmodell Gemini und der gleichnamige Chatbot wurden letztes Jahr gestartet. OpenAI, der durch ChatGPT bekannteste Innovator auf diesem Gebiet, ist seit 2015 aktiv. Entsprechend fehlt es dem Suchmaschinenkonzern bei Gemini  noch an Erfahrung. Das macht sich durch diverse Probleme und fehlende Features bemerkbar. Beispielsweise gibt es noch keinen Bildgenerator.

Du kannst also derzeit keine Schlagworte eingeben und Dir damit von Gemini ein Bild kreieren lassen. Als wir den Befehl zur Bildgenerierung samt Schlüsselwörtern in Deutsch sendeten, hieß es erst, dass die Erzeugung in dieser Sprache verbessert wird. Nachdem wir den Befehl in Englisch sendeten, meinte Gemini schließlich, dass das Feature noch nicht existiert.

Fotos, die Personen beinhalten, kannst Du ebenfalls vergessen. Die KI ist mit Aufgaben zu solchen Motiven überfordert. Aber auch bei Tieren als Motiv kann es zu Problemen kommen. So sendeten wir etwa ein Foto mit einem gelben Schmetterling und wollten seine Art wissen. Gemini erwiderte, die Art des Schmetterlings mit den weißen Flügeln nicht eindeutig zu erkennen.

Auf einen Blick: aktueller Status von Gemini

Hasige Geschichte, Matheaufgabe und Fragestellung

Hasige Geschichte, Matheaufgabe und Fragestellung

Als Zusammenfassung und Ergänzung der vorangegangenen Zeilen listen wir Dir jetzt kompakt den aktuellen Status der Software. So siehst Du direkt, was die Künstliche Intelligenz kann, was einigermaßen klappt und woran sie scheitert.

Das kann Gemini

  • Gegenstände auf Bildern erkennen und Infos dazu liefern
  • Viele Wissensfragen in einer Zusammenfassung beantworten
  • Geschichten auf Basis von Schlüsselwörtern erstellen
  • Tipps für den Alltag wie Geschenkideen liefern
  • Mathematikaufgaben lösen (auch schwerere)
  • Übersetzungen (mit mehreren Vorschlägen)
  • Den sicheren Umgang mit KI erklären
  • Informationen über und Vergleiche von Produkten
  • Antworten auf Wunsch per deutscher Sprachausgabe ausgeben
  • Gewünschte Videos auf YouTube finden
  • Aktuelle Wetterinformationen einblenden

Da hat Gemini noch Probleme

  • Tiere auf Fotos Bildern erkennen und Infos dazu liefern
  • Text aus Screenshots extrahieren (manche inkorrekte Wörter)
  • Matheaufgaben klappen nicht bei Verwendung eines Fragezeichens
  • Mikrofon-Icon streikt (nutze zur Spracheingabe das Icon der Tastatur)

Das kann Gemini (noch) nicht

  • Bilder aus Schlüsselwörtern erstellen
  • Fotos mit Menschen verarbeiten
  • Informationen auf vorgegebenen Internetseiten finden
  • Auf alle Internetseiten zugreifen
  • Den Standort ermitteln
  • Smart-Home-Geräte steuern
  • Apps auf dem Handy oder Tablet öffnen
  • Anrufe starten

Fazit zu Google Gemini

Gemini ist noch kein guter Hasenkenner

Gemini ist noch kein guter Hasenkenner

Für sein noch junges Dasein macht der Chatbot des Suchmaschinenkonzerns bereits einen ziemlich guten Eindruck. Selbst komplexe Vorgänge wie das Lösen von Matheaufgaben und das Erstellen von Geschichten funktionieren. Wissensfragen in einem Fließtext anstatt einem Ausschnitt einer Internetseite beantwortet zu bekommen, ist zudem deutlich angenehmer.

Bei der Informationsbeschaffung durch Fotos stellt sich Gemini hingegen noch nicht allzu clever an und es fehlen wichtige Funktionen wie ein KI-Bildgenerator. Wenn Du Dir bewusst bist, dass die App noch etwas unreif ist und Du diverse Daten an Google weitergibst, kannst Du dem Tool aber eine Chance geben. Wir sind uns sicher, dass das Entwicklerstudio Gemini weiter verbessert.

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Profilbild von André
Mobilgeräte aller Art sind neben der Fotografie die große Leidenschaft von André. Diese Leidenschaft verbindet er seit 2008 mit einer weiteren Passion, dem Schreiben. Angefangen bei einem US-amerikanischen Android-Blog folgten eine Festanstellung bei einem Technik-Portal und Tätigkeiten bei diversen (Online-)Redaktionen. Mittlerweile selbstständig ist der gebürtige Pfälzer bestrebt, informative und unterhaltsame Artikel aus der Welt der Mobilfunkbranche bereitzustellen.

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