Funkloch-App: Jagd nach Funklöchern in den Mobilfunknetzen
Funkloch-App hat jetzt einen Bundesland-Filter
Die vom Entwicklerstudio Zafaco im Auftrag der Bundesnetzagentur (BNetzA) realisierte Funkloch-App hat ein Update erhalten. Sowohl für Android als auch für iOS gibt es die Version 2.5. Im Änderungsprotokoll ist von einer erweiterten Ergebnisdarstellung, von Optimierungen bei Datenschutz und Stabilität sowie von Fehlerbereinigungen die Rede.
Mit der erweiterten Ergebnisdarstellung dürfte der Filter nach Bundesland gemeint sein. Diesen hat die BNetzA jüngst in einer Pressemitteilung vorgestellt. Wenn Dir der Bundesland-Filter noch zu grob ist, kannst Du die Messwerte sogar auf Landkreis- oder Gemeindeebene eingrenzen. Dabei lässt sich die Darstellung bis zu einem 100-Meter-Raster vergrößern.
Smartphone-App mit Optimierungsbedarf
Um von der neuen Filterung der Funkloch-App Gebrauch zu machen, klickst Du auf „Funklöcher erfassen“ und berührst auf der Karte das gewünschte Bundesland. Wir haben das Feature auf einem Honor Magic V3 ausprobiert. Bei diesem Mobilgerät ist hilfreich, dass wir sowohl die Smartphone– als auch die Tablet-Darstellung überprüfen können.
Auf dem Handy-Display ist das App-Design sehr schlecht angepasst. So können wir die Daten zu den 5G-Messungen nicht vollständig lesen. Außerdem überlagern die Ergebnisse einen Großteil der Karte. Wechseln wir zum Tablet-Display, sieht das Ganze schon deutlich besser aus. Dort lassen sich die Messergebnisse sehr gut erkennen. Wir hoffen, Zafaco optimiert die Darstellung.
Der Sinn der Funkloch-App
Obwohl die deutschen Netzbetreiber Telekom, Vodafone und Telefónica mit fast vollständiger 2G- und 4G-Netzabdeckung werben, sieht die Realität gerade in ländlichen Gebieten erschreckend aus. Denn die Angabe der Netzabdeckung bezieht sich auf die von Menschen bewohnten Gegenden, was nun mal überwiegend Städte und Ballungsgebiete sind. Daher klaffen etwa entlang von Autobahnen, Zugstrecken und auf dem Land noch etliche Funklöcher.
Und genau da kommt die App der Bundesnetzagentur für Android und iOS zum Einsatz. Mit dieser übermittelst Du selbst die Mobilfunkversorgung Deines Standortes. Die bereits übermittelten Ergebnisse von Dir und den anderen Anwendern kannst Du auf der Funkloch-Karte der Anwendung sehen. Alternativ lassen sich die Messwerte auch mit einem Browser über diese URL betrachten.
Mit Funkloch-App weiße Flecken im Mobilfunknetz jagen
Andreas Scheuer, ehemaliger Bundesminister für Verkehr und Digitales, sagte zur Einführung über die Funkloch-App:
„Mit der neuen App eröffnen wir die Jagd auf die weißen Flecken im Mobilfunknetz. Ab sofort können uns die Bürger melden, wo sie in ein Funkloch geraten sind. Die App speichert den Standort – und überträgt die Daten, sobald das Handy wieder Internet hat.“
Die Funklochkarte ist eine Ergänzung zur Mobilfunkkarte der Bundesnetzagentur, die den aktuellen Netzausbau zeigt.
Konkret werden Signalstärke und der genutzte Funkstandard (GSM, LTE und 5G) erfasst. Die so gewonnenen Daten werden anschließend anonymisiert an die BNetzA übermittelt. Darauf aufbauend führt die BNetzA schließlich Gespräche mit den vier Netzbetreibern und will die Schließung der „weißen Flecken in der Netzabdeckung“ gezielt vorantreiben. Die Daten der Funkloch-Karte sind vom Zeitraum 1. Oktober 2022 bis 30. September 2024. Trotz bundesweitem Start im Dezember 2023 fehlt das 1&1-Netz in der Übersicht allerdings nach wie vor.
Hier kannst Du die Funkloch-App kostenlos herunterladen:
- Für Android: Google Play Store
- Für iOS: Apple App Store
Unsere wichtigsten Lesetipps zur Mobilfunkversorgung
Bisher stützte sich die BNetzA bei der Erfassung der Netzabdeckung vor allem auf die jährlichen Berichte der Netzbetreiber. Diese müssen regelmäßig dokumentieren, wo und wie die Mobilfunknetze ausgebaut werden. Dazu gehören auch entsprechende Versorgungskarten, die bisher die Grundlage für die Erfassung der Netzversorgung bildeten.
Bundestagsabgeordnete Margit Stumpp (Grüne) sieht die Aktion daher eher „als Nebelkerze“ und einen politischen Versuch zu vertuschen, dass es in Deutschland Netzbetreiber gebe, die angesichts der derzeit herrschenden Rahmenbedingungen ganz einfach die Versorgungsziele nicht erreichen können. Stumpp meint, dass die verpflichtenden Berichte der Netzbetreiber ausreichen würden. Zumal die BNetzA diese Daten selbst stichprobenartig überprüft.
Insofern ist ihrer Ansicht nach die Einbeziehung der Mobilfunkkunden ein Scheinmanöver.