Fiberdays19: Breitbandausbau, 5G, Wohnungsbau & mehr – alle wollen 5G, aber nicht den Mobilfunkmasten vor der Tür
Breitband-Ausbau ist ein Gemeinschaftsprojekt
„Der Breitband-Ausbau kann nur als Gemeinschaftsprojekt gelingen“, wie Norbert Westfal, Präsident des BREKO und Sprecher der Geschäftsführung EWE TEL, die Eröffnungsveranstaltung der Fiberdays19 einstimmt. Für ihn sind Kooperationen mit Herstellern, Netzbetreiber und weiteren Unternehmen eines der wichtigsten Themen, um hohe Übertragungsgeschwindigkeiten flächendeckend in Deutschland zu realisieren. Westfal betont: „Es kann kein Einzelner alleine schaffen!“ Interessanterweise werden 80 Prozent beim Glasfaserausbau von den Netzbetreibern selbst gestemmt.
Pro Förderung, aber keine Förderflutung!
Eine Förderung des Breitbandausbaus ist wichtig, aber Westfal gibt dabei zu bedenken: „Ja, wie brauchen Förderungen. Aber wir brauchen keine Förderflutung!“ Der Breitbandausbau sei keine kurzfristige Sache, sondern ein langfristiges Geschäft und wird über einen langen Zeitraum umgesetzt. Für Westfal sei ein Breitbandausbau in der richtigen Dosierung und im richtigen zeitlichen Ablauf wichtig und meint: „Wir werden es nicht schaffen, in den nächsten 5 Jahren eine Gigabit-Gesellschaft zu erschaffen!“
Doch was sagt eigentlich die Politik zum aktuellen Stand?
Patrick Burghardt, Staatssekretär des Hessischen Ministeriums für Digitale Strategie und Entwicklung spricht über die Digitalisierung und führt für das Bundesland Hessen an, dass man innerhalb von 5 Jahren 1 Milliarde € in den Breitbandausbau in Hessen investiert habe. Dies klingt zunächst viel, ist angesichts der Kosten für die Verlegung eines Glasfasernetzes vergleichsweise wenig.
Zudem sei es laut Burghardt wichtig, Schulen und Gesundheitseinrichtungen zu digitalisieren, was ein wichtiger Punkt für die Zukunft in Hessen ist. Natürlich lässt sich dieser Sachverhalt nicht nur auf Hessen, sondern komplett auf Deutschland transportieren.
Mit 50 Millionen weiße Flecken ausmerzen?
Zudem investiere Hessen künftig 50 Millionen €, um die weißen Flecken auszumerzen. Ob es mit diesem Betrag gelingt, ist fraglich. Dem Staatssekretär ist es zudem wichtig, das Thema Digitalisierung nach Außen bzw. dem Endkunden näher zu bringen. Dabei müssen man wichtige Fragen klären wie: Was heißt das für mein Zuhause bzw. den Arbeitsweg in Bezug auf die Digitalisierung? Wo will man damit hin? Wird das Breitbandnetz flächendeckend ausgebaut, so lassen sich auch neue Anwendungsszenarien in puncto Digitalisierung umsetzen. Der Otto-Normal-Verbraucher kann davon in allen Lebenslagen profitieren.
Breitbandausbau für ein besseres Leben
„Es geht um ein besseres Leben für die Bürger!“ Die Menschen werden ungeduldig, wie Dr. Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer Deutscher Städte- und Gemeindebund, sagt. Die Digitalisierung hat eine große Tragweite und für die Bürger werden digitale Ausweise benötigt. Er betont: „Ohne einheitliche Standards geht es nicht! Der Mensch muss im Mittelpunkt stehen. Es gibt einen Umbruch in der Gesellschaft. Die Leute wollen alle 5G, aber den Mobilfunkmast, den möchte keiner vor der Tür!“ Digitalisierung mit Vorteilen für Arbeitnehmer wie Homeoffice, dafür wird natürlich eine entsprechende Ausbildung und ein gut ausgebautes Netz benötigt.
Deutschlands digitale Zukunft: „Glasfaser made in Germany ist ein Qualitätsprodukt“
Das Schlusswort hat natürlich Dr. Stephan Albers, Geschäftsführer des BREKO. Laut ihm ist die ‚Glasfaser made in Germany‘ ein Qualitätsprodukt und man bekomme es nicht im Primark. Es gibt 10% Glasfaserausbau in Deutschland, was gelinde gesagt bescheiden wäre.
Zudem betont Alberst: „Wir haben hier eine Aufbruchstimmung, auch hier unter unseren Carriern. Die Bereitschaft der Kunden, hochbitratige Anschlüsse zu buchen steigt, die Leute sind bereit dafür zu zahlen.“
Damit waren die Fiberdays19 praktisch eröffnet, allerdings gab es am Ende der Konferenz noch eine Überraschung. So wurde in virtueller Form ein Glasfaserkabel angeschlossen!
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