Die "Messaging-Option" für Reisetarife

eSIM Go rollt Unlimited-Tarife für Reisende aus

Flatrates sind bei eSIM-Tarifen noch etwas Ungewöhnliches. eSIM Go hat nun angefangen, über diverse Partnershops Tarife ohne Volumenbeschränkung einzuführen. Vor allem über Fluggesellschaften, aber auch Flughäfen lassen sich diese Unlimited-Tarife mit Laufzeiten zwischen einem und 30 Tagen buchen und sind für Poweruser attraktiv. Allerdings gibt es eine Falle.
Reisetarife als Flatrate. (Bild: eSIM Go)

Reisetarife als Flatrate. (Bild: eSIM Go)

Der Anbieter von Reisetarifen eSIM Go hat seit Juni 2024 damit begonnen, über sein Partnershop-System eSIM-Tarife auch als Surf-Flatrates anzubieten. Diese Unlimited genannten Tarife erlauben Dir für einen gewissen Zeitraum, ohne Volumenbegrenzung im Ausland zu surfen – vorausgesetzt, Du hast ein eSIM-taugliches Smartphone, Tablet oder auch Notebook.

Für solche Geräte bietet eSIM Go über diverse Partnerplattformen Tarife, die bei einem Tag anfangen und in weiteren Abstufungen bis hinauf zu 30 Tagen reichen. Insgesamt gibt es sieben Tariflängen. Volumenbasierte eSIM-Tarife gibt es natürlich weiterhin auch.

Eine kleine Falle im Kleingedruckten

Während Du formal unbegrenzt surfen kannst, gibt es aber eine kleine Falle bei dem Angebot. Pro Tag wird das Angebot nämlich ab einem Datenvolumen von einem Gigabyte gedrosselt. Bis zu dieser Grenze kannst Du laut eSIM Go mit 5G-Geschwindigkeit surfen, also dem, was aus der Antenne herauskommt. Danach wird die Geschwindigkeit reduziert. Wie stark, sagt eSIM Go allerdings nicht.

Für einen Streaming-Abend mit Netflix und Co. dürfte das Gigabyte durchaus knapp werden. Aber immerhin verlierst Du nicht komplett das Netz, ein Vorteil verglichen mit den volumenbasierten Angeboten. Allerdings kostet Dich das Angebot der Unlimited-Tarife auch einiges mehr.

In Deutschland ist diese Art von Tarif unter dem Begriff Messaging-Option bekannt geworden, die zeitweise bei congstar buchbar war. Schlicht, weil mit stark gedrosseltem Internet lediglich noch Textnachrichten verschickt werden können. Aktuell ist solch ein Tarif noch über WhatsApp SIM buchbar. Die o2-Prepaid-Tarife machen sich derweil eine sanfte Drosselung unter dem Stichwort Weitersurfgarantie zunutze.

Überschaubare Kosten im Urlaub (Türkei/USA)

Die Kosten für die Flatrates sind dabei durchaus attraktiv. So starten die Tages-Flatrates beispielsweise bei rund drei Euro. Beispielhaft wollen wir hier einmal auf die Kosten für einen Türkeiurlaub eingehen, um das Türkei-Roaming zu vermeiden:

Tarifbeispiel für die USA. (Bild: eSIM Go)

Tarifbeispiel für die USA. (Bild: eSIM Go)

Hier geht es bei rund vier Euro für einen Tagespass los. Eine Woche kostet rund 19 Euro und 30 Tage überbrückst Du für 55 Euro. Vor allem der Tagespass ist allerdings schwierig, wenn man bedenkt, dass er ab einem Gigabyte gedrosselt wird. Denn für denselben Preis bekommst Du bei eSIM Go auch eine Woche mit einem Volumen von einem Gigabyte. Seltsamerweise kostet der Tarif für zwei Gigabyte über 15 Tage genauso viel. Wenn Du also sparsam mit Daten umgehen kannst, ist der Volumentarif eigentlich besser.

Attraktiv werden die Flatrates also erst ab einem längeren Aufenthaltszeitraum. Bei einer Woche sind wir im Unlimited-Tarif bei 19 Euro. Für zwei Euro mehr gibt es aber 20 Gigabyte über einen Zeitraum von 30 Tagen. Erst beim jeweils höchsten Tarif nähern sich die Preise an. Die Flatrate für 30 Tage gibt es für 55 Euro. 50 Gigabyte im Volumentarif für 30 Tage kosten 10 Euro weniger, also 45 Euro in der Türkei.

In den USA sehen die Preise ähnlich aus, daran zeigt sich auch, dass die Distanz zu Deutschland eigentlich nicht so relevant ist, wenn der Tarifanbieter global arbeitet.

Tarife in den USA. (Bild: eSIM Go)

Tarife in den USA. (Bild: eSIM Go)

Wie Du siehst, unterscheiden sich die US-Tarife für Deine Reise über den großen Teich um maximal zwei Euro verglichen mit dem Türkeiangebot. Bei den Unlimited-Tarifen sind die USA also minimal günstiger als die Türkei. Die volumenbasierten Tarife sind hingegen weitestgehend gleich, außer dass der Tarif mit einem Gigabyte bei drei Euro startet.

Die Türkei und die USA sind innerhalb des Angebots von eSIM Go eher günstige Tarife. Teurer wird es hingegen in Richtung Ostasien. Nach Südkorea oder Japan sind die Preise fast doppelt so hoch. Hier lohnen sich aber regionale Tarife, denn auch für die gibt es Flatrates. Es gibt übrigens auch eine globale Flatrate. Die ist allerdings auf eine Woche beschränkt und ist mit 90 Euro auch recht teuer. Der Tagespass (15 Euro) lohnt sich eigntlich global nicht, es sei denn Du reist innerhalb eines Tages zwischen zwei angrenzenden und teuren Regionen.

Wir haben sie dem Wing-Shop des Flughafen Frankfurts entnommen. Du kannst die Tarife freilich auch bei Austrian, Brussels Airlines, Swiss oder Wizz Air buchen. Soweit wir das überblicken, gibt es preislich keine Unterschiede. All diese Shops unter dem Markennamen Breeze werden von eSIM Go verwaltet und sehen sich daher im Aufbau auch sehr ähnlich.

Tarife können sich temporär sogar in Deutschland lohnen

Wenn Du mal temporär eine Flatrate in Deutschland brauchst, kann eSIM Go durchaus auch einen Blick wert sein. Damit überbrückst Du dann etwa Probleme mit einem Umzug, wenn Du das Festnetz noch nicht angeschlossen hast oder auch bei größeren Netzstörungen. Die eSIM-Tarife von eSIM Go arbeiten in Deutschland mit zwei Netzen: Vodafone und Telefónica. Es gibt also eine gewisse Ausfallredundanz, schon innerhalb des eSIM-Tarifs.

Auch hier musst Du natürlich an die Drosselung ab einem Gigabyte denken. Die Vorteile liegen vor allem bei der Ungebundenheit und der einfachen Beschaffung der virtuellen SIM-Karte. Es reicht das WLAN im Hotelzimmer.

Größter Nachteil der Angebote ist aber das Fehlen einer Telefoniefunktion. Damit können Kurznachrichten auch nicht per SMS verschickt werden. Dienste wie RCS oder iMessage oder alternative Messenger wie Signal und Whatsapp funktionieren aber, da sie datenbasiert arbeiten.

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Profilbild von Andy
Andy ist seit September 2023 ein kleines Teilzeit-Rädchen (Häschen?) im Handyhase-Team. Bereits seit 2005 ist er schon als IT-Journalist tätig und war mal Sysadmin. Er hat einen Hang zu sehr besonderen Themen und Gesellschaft. Durch viele Reisen sind aber auch das Thema Flug und Zug zum Spezialgebiet geworden, das er in anderen Publikationen abdeckt.

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