eSIM-Profile im Test: Mit Airalo um die Welt
Das Wichtigste in Kürze
- Airalo ist eine App, die Dir eine große Auswahl an eSIM-Angeboten bietet.
- Die Installation der eSIM-Profile ist recht einfach und schon vor der Reise möglich.
- Wir haben gute Erfahrungen mit Airalo gemacht und viel Geld gespart.
Wer viel in der Weltgeschichte unterwegs ist und auf einen Internetzugang nicht verzichten will, der braucht eigentlich eine alternative SIM-Karte. Das gilt vor allem, wenn Du das EU-Roaming nicht nutzen kannst, Du also beispielsweise in weit entfernten Ländern unterwegs bist. Manchmal ist das Problem aber auch ganz nah: Roaming in Monaco oder auch das Schweiz-Roaming sind solche speziellen Fälle, die nicht alle betreffen, aber nicht immer vom EU-Roaming erfasst werden – weil Du Dich dort zwar in Europa, aber außerhalb der EU befindest.
Die Welt ist also immer noch etwas kompliziert, wenn es um den Empfang von Daten geht. So richtig kompliziert wird es aber, wenn Du zwischen Regionen reist. Der Autor dieser Zeilen ist etwa dienstlich bedingt häufiger in mehreren Regionen unterwegs, die nur wenig miteinander zu tun haben: USA, Taiwan, Südkorea oder Japan. Die USA lassen sich nur schwer mit der Gruppe der ostasiatischen Länder kombinieren.
Es hängt ein wenig von Deinen Konditionen ab. Es gibt manchmal Kombiangebote, wie etwa für Kanada und die USA oder auch Südkorea und Japan in einem Paket. Allgemein würden wir vom Roaming im Ausland mit Deinem Vertrag aber abraten, solange Du Dich nicht genau damit beschäftigst.
Wir haben nämlich auch schon erlebt, dass ein regionales Roaming-Angebot zwar prinzipiell in mehreren Ländern gilt, aber beim Grenzübertritt dieselbe Vereinbarung noch einmal getroffen werden muss. Das passierte uns etwa bei Reisen zwischen Südkorea, Japan und Taiwan. Das Volumen war dann plötzlich futsch, trotz eines regionalen Tarifs.
Eine Lösung für diese Art von Problemen ist Airalo. Die praktische App bietet nämlich alles: Lokale, regionale und globale Tarife.
Eine eSIM für eine Region oder für ein Land?
Mit eSIM-Profilen hat sich die Situation deutlich vereinfacht. Eine SIM-Karte am Flughafen oder an der Grenze kaufen? Das kannst Du Dir in der Regel sparen. Auch will bei eSIM-Profilen – bis auf wenige Ausnahmen (Thailand, siehe unten) – niemand Deinen Ausweis sehen. Bei SIM-Karten wird der Ausweis oft als Antiterror-Maßnahme verlangt. Bei eSIMs ist das offiziell in Deutschland nicht notwendig. Du kaufst sie und lädst sie einfach runter.
Voraussetzung ist allerdings, dass Du ein eSIM-taugliches Smartphone hast. Bei der Mittel- und Oberklasse kannst Du das erwarten. Bei Apple ist das grundsätzlich der Fall. In der Android-Welt musst Du ein wenig recherchieren, ob Dein Smartphone mit eSIM-Profilen zurechtkommt. Wenn nicht: Mit eSIM.me oder 5ber kannst Du die eSIM-Fähigkeit nachrüsten.
Lokale eSIMs
Ist dies gegeben, dann ist Airalo eine praktische App, um Dir verschiedene eSIM-Profile herunterzuladen. Es ist sozusagen ein kleiner virtueller SIM-Karten-Shop. Du gibst das Land ein und bekommst verschiedene Vorschläge. Soweit wir es überblicken, gibt es für jedes Land einen lokalen Anbieter, der verschiedene Paketgrößen bietet.
Meist ist es eine Woche als Minimum. Tagestarife haben wir bei Airalo nicht mehr entdecken können. Es muss aber nicht immer eine Woche als Minimum sein. Thailand fängt etwa bei zehn Tagen an. Die Höchstdauer ist in der Regeln 30 Tage. Danach muss das Profil neu aufgeladen werden, wenn Du etwa mehr Zeit oder mehr Volumen benötigst.
Das geht mit der App sehr einfach. Die zeigt Dir das verbliebene Datenvolumen sowie die verbliebenen Tage für die jeweilige eSIM an. Auch die Verwaltung mehrerer eSIM-Profile ist möglich. Beachte aber, dass es einen gewissen Verzug gibt. Manchmal mussten wir die App neu starten, damit sie ihre Werte aktualisiert. Wenn es zum Ende der Reise knapp wird, musst Du also etwas aufpassen.
Die Installation selbst ist simpel. Du klickst beispielsweise unter iOS auf den Knopf für die eSIM-Installation und folgst den Anweisungen. Du musst normalerweise keine Einstellungen vornehmen, sondern Geduld mitbringen. Wir hatten allerdings vor einigen Jahren auch mal Probleme mit einem eSIM-Profil in einem Land. Der In-App-Support half uns dann aber recht schnell, die korrekte Konfiguration des eSIM-Profils zu finden.
Auch wichtig: Die eSIM kannst Du überall installieren. Du kannst Dich also schon zu Hause vorbereiten, auch wenn das Mobilfunknetzwerk Deines Ziellandes vielleicht noch tausende Kilometer entfernt ist. Pass nur ein wenig auf, was die Aktivierungsrichtlinien angeht. Nicht das Dein Tarif ausläuft, ehe Du ankommst.
eSIM-Profile: Regionale und globale Angebote
Wenn Du mehrere Länder besuchst, dann können sich auch regionale eSIM-Profile lohnen. Die decken dann mehrere Länder ab. Für Asien gibt es etwa das Asialink-eSIM-Profil, das 18 Länder abdeckt. Der Fokus liegt vorwiegend auf Süd-, Südost- und Ostasien und beinhaltet Länder wie China, Indien, Japan, Südkorea, Taiwan, Thailand oder Vietnam, um einige wenige zu nennen. Es ist aber nicht der gesamte Kontinent abgedeckt. Ozeanien sind interessant für den Pazifik sowie Australien und Neuseeland.
Auch für Afrika, Nordamerika oder Lateinamerika gibt es Paketangebote, die eine Rundreise ermöglichen, ohne etwas umstellen zu müssen. Meist sind die Pakete deutlich teurer. Das gilt etwa für Thailand, auf das wir weiter unten noch eingehen. Wir haben uns aber oft für das Asienpaket entschieden, weil das weniger Stress bedeutet. Man landet in einem neuen Land und ist sofort online. Einfacher geht es nicht.
Das globale Discover genannte Paket lohnt sich in unseren Augen nicht. Neun US-Dollar für 1 GB und sieben Tage kostet zwar nicht die Welt. Aber wir würden immer lieber zwei eSIM-Pakete für unterschiedliche Regionen oder Länder installieren. Natürlich ist es schön, zwischen 138 Ländern hüpfen zu können, wenn Du aber nicht gerade ständig zwischen zwei Regionsgrenzen hin- und herfliegst, dann lohnt sich das nicht. Wir können aber nicht ausschließen, dass es vielleicht unter den 138 Ländern ein paar gibt, wo sich das Paket trotzdem lohnt. Also prüfe bei exotischen Zielen erst mal mehrere Optionen.
Wichtig ist, dass die regionalen eSIM-Profile tatsächlich Roaming betreiben. Das sollte also für diese eSIM aktiviert sein, während Du Deiner Heim-SIM das Roaming oder den Zugang zu Daten am besten verbietest.
Telefonieren mit eSIM-Profilen geht auch
In wenigen Fällen bekommst Du sogar ein Angebot für ein eSIM-Profil, das neben Daten auch Telefonie und SMS ermöglicht. Das gibt es etwa für die USA für sieben US-Dollar oder sogar weltweit für 15 US-Dollar und reicht dann für eine Woche. Du darfst aber nur 20 respektive zehn Minuten telefonieren (Stand: Februar 2025). Für den Notfall okay, um seine Reiseerlebnisse nach Hause zu übermitteln, viel zu knapp.
Wir müssen aber zugeben, dass wir einen Telefonietarif noch nie ausprobiert haben. Eine US-Nummer an Kontakte weiterzugeben, ist uns auch zu umständlich. Es gibt genug Apps, mit denen Du über Daten telefonieren kannst, wie etwa Facetime, Signal oder Whatsapp.
50 Gigabyte für zehn US-Dollar: Andere Länder, andere Ansprüche
Was Dir beim Scrollen durch Airalo auch schnell auffällt: In anderen Ländern gibt es ganz andere Ansprüche an Mobilfunktarife. Das bedeutet auch, dass es sich bei der Asienrundreise unter Umständen doch lohnt, regionale Profile zu verwenden. Ein Beispiel ist etwa Thailand.
Airalo bietet hier einen Tarif an, der für zehn US-Dollar stolze 50 Gigabyte und 100 Minuten Telefonie bietet. Wenn Du hiesige Verträge gewohnt bist, dann weißt Du vermutlich erst mal gar nicht, was Du mit so viel Volumen anfangen sollst. Für die thailändische Bevölkerung ist das aber ziemlich normal, in der U-Bahn zu streamen. Gewöhne Dich bei einem Thailand-Urlaub nicht zu sehr an diese ungewohnte Datenmenge. Daheim können viele nur davon träumen.
Das thailändische eSIM-Profil, das Airalo anbietet, ist allerdings mit Aufwand verbunden. Der Anbieter Dtac möchte wissen wer Du bist. Du musst also einen Identitätsnachweis elektronisch bei der Buchung vorlegen. Du brauchst also einen Ausweis oder Pass für das eKYC-Verfahren, das elektronische „Know Your Customer“-Verfahren, was soviel heißt wie: Kenne Deinen Kunden.
Interessant: Das benachbarte Malaysia ist eigentlich für sehr gute Datenverträge bekannt. Das Angebot in Airalo kommt an lokale Verträge aber bei weitem nicht ran. Die Preise sind dennoch relativ gut. 3 GB für 30 Tage sind zwar nicht viel, aber kosten auch nur 10,50 US-Dollar. Wer sparsam ist, bleibt so digital erreichbar. Apps wie TikTok oder Instagram verbietest Du dann aber lieber den Zugang zu Mobilfunkdaten.
Diese speziellen Angebote haben wir bisher nicht ausprobiert, da wir auf die regionalen Angebote gesetzt haben, was wir als einfacher empfinden.
Airalo gegen die Konkurrenz
Beim Herumreisen haben wir schon einige Anbieter ausprobiert: Gigsky, Truphone oder auch RedTeaGo konnten wir in den vergangenen Jahren oft ausprobieren.
Während Gigsky sehr unkompliziert ist, würden wir den Dienst ins Premium-Lager einordnen. Einfach in der Handhabung, aber teuer. Ideal, wenn Du keine Lust hast herumzuexperimentieren oder schlechte Verbindungen nerven, was bei Airalo nicht ganz auszuschließen ist. Truphone und RedTeaGo waren bei uns hingegen nicht immer die stabilsten Lösungen.
Bei Truphone störte uns vor einigen Jahren, dass wir versehentlich in eine Kostenfalle getappt sind. Weil uns ein paar Gigabyte fehlten, hatten wir ein Paket mit 1 GB hinzugebucht. Doch der „Add Data“-Button hat 2023 nicht nur dafür gesorgt, dass man Daten zu einem eSIM-Tarif hinzufügt, sondern auch eine tägliche Erneuerung aktiviert. Unschön. Pass also auf, wenn Du eSIM-Datenpakete zu einem bestehenden „Vertrag“ hinzufügst.
Hierbei ist anzumerken, dass nichts dagegen spricht, sich je nach Region auf einen anderen Anbieter zu setzen. Gigsky ist etwa bei Roaming auf Kreuzfahrten recht stark. Da gibt es nicht viele Anbieter.
Beachte, dass dies persönliche Erfahrungen sind. Wir haben bisher nicht alle Dienste ausprobieren können. Für die Angebote von eSIM Go mit seinem Breeze-Angebot oder bneSIM hatte der Autor noch keine Gelegenheit, diese zu nutzen und daher auch keine praktischen Erfahrungen.
Reise-Tarife für die Weltreise
eSIM-Profile von Airalo: das Fazit
Alles in Allem ist Airalo eine gute App, um sich für eine Reise die passenden eSIM-Profile herunterzuladen. Die App ist schön übersichtlich und die Landesauswahl sehr gut, sieht man mal von dem fehlenden Fürstentum Monaco ab. Die Installation ist auch einfach, und die Angebote sind in aller Regel gut und weitestgehend zuverlässig. Wir können natürlich nicht für alle 138 Länder auf Erfahrungen setzen, aber in Asien und Nordamerika haben wir fast durchweg gute Erfahrungen gemacht.
Und wenn Du Airalo in Betracht ziehst: Frag in Deinem Freundeskreis herum, ob dort jemand schon Airalo nutzt, mit Weiterempfehlungen können nämlich beide Seiten etwas Geld sparen.
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