Hertz für Smartphones: Die Aktualisierungsrate von Displays erklärt
Das steckt hinter der Display-Aktualisierungsrate
Die zugrundeliegende Panel-Technologie wie OLED oder IPS sowie die Auflösung sind nicht die einzigen wichtigen Aspekte eines Smartphone-Bildschirms. Wenn Du eine möglichst geschmeidige Bedienung möchtest, ist eine höhere Aktualisierungsrate sinnvoll. Je höher der Wert, desto öfters generiert die Anzeige ihren Inhalt pro Sekunde neu. Definiert wird die Bildwiederholrate als Hertz (Hz).
Sie legt fest, wie viele Bilder pro Sekunde das Betriebssystem, Apps und Spiele maximal darstellen können. Hast Du beispielsweise ein Smartphone mit 120-Hz-Display und spielst ein Mobile-Game, das diese Technologie unterstützt, zockst du mit 120 Bildern pro Sekunde. Im Englischen wird das auch FPS (Frames per Second) genannt. Die Hersteller passen meistens ihre eigenen Apps und die Benutzeroberfläche an die hohe Bildwiederholrate an.
So ist das Scrollen im Menü oder im Browser mit hoher Hertz-Zahl deutlich flüssiger als mit niedriger Hertz-Zahl. Die Bedienung und das Surfen wirken sanfter und angenehmer.
Die Evolution der Display-Aktualisierungsrate
Lange Zeit stagnierte der Smartphone-Bildschirm in puncto Bildwiederholrate. Erst im November 2017 startete dank des Razer Phone die Ära der flotten Handy-Anzeigen. Besagtes Mobilgerät des bekannten PC-Zubehör-Herstellers ließ durch sein 120-Hz-Panel aufhorchen. Knapp ein Jahr später demonstrierte Hardware-Experte Asus mit dem ROG Phone einen Zwischenschritt. Das 90-Hz-Display feierte in diesem Gaming-Smartphone sein Debüt.
Mit dem ROG Phone 3 und dem ZTE Nubia Red Magic 5G wurde 2020 die nächste Ausbaustufe erreicht. Diese beiden Handys bekamen einen 144-Hz-Bildschirm spendiert. Der japanische Konzern Sharp schoss allerdings mit dem im selben Jahr erschienenen Aquos Zero 2 den Vogel ab. Es war das erste 240-Hz-Smartphone.
Immerhin 165 Hz konnte die chinesische und taiwanische Konkurrenz in Form von ZTE und Asus bieten. So erschienen 2022 das Nubia Red Magic 7 und das ROG Phone 6. Das erste Samsung-Smartphone mit 120-Hz-Display war die Galaxy S20-Serie. Das ersten Apple-Produkte hingegen das iPhone 13 Pro und iPhone 13 Pro Max. Das Apple iPad Pro aus 2018 hatte übrigens ebenfalls schon 120 Hertz bei der Bildwiederholfrequenz
Auswirkungen auf den Akkuverbrauch
Weil die Bilder pro Sekunde häufiger berechnet werden müssen, leistet nicht nur das Display, sondern auch der Prozessor mehr. Das belastet die Handy-Batterie. Eine hohe Bildwiederholfrequenz erkaufst Du Dir also durch eine kürzere Akkulaufzeit. Deswegen setzen viele Hersteller auf eine variable Aktualisierungsrate. So kann das Smartphone beispielsweise beim Betrachten von starren Inahlten wie Fotos auf deutlich herunter takten und bei Bewegungen wie dem Scrollen beim Surfen auf 120 Hz erhöhen.
Hochwertige Anzeigen haben LTPO-Panels. Die Abkürzung steht für „low-temperature polycrystalline oxide“, übersetzt „polykristallines Oxid mit niedriger Temperatur“. Das Verfahren schont den Akku noch besser. Es kann nämlich die Bildwiederholrate bei Bedarf auf bis zu 1 Hz reduzieren. Unter anderem bei Standbildern und eBooks ist dieser Wert nützlich. Du findest die Hertz-Optionen in den Display-Einstellungen des Handys.
Achtung: Auflösung wird manchmal reduziert
Manche Smartphones wie das Galaxy S20 wenden einen Trick an, um den Akkuverbrauch bei hoher Aktualisierungsrate zu reduzieren. So musst Du Dich zwischen einer höheren Auflösung und 60 Hz oder einer niedrigeren Auflösung und 120 Hz entscheiden. Neuere Modelle wie das Galaxy S22 Ultra lassen Dir oft die Wahl, ob du auch bei 120 Hz das schärfste Bild zulasten der Ausdauer haben willst. Ab Werk ist möglicherweise die niedrigere Auflösung voreingestellt.
Moderne Displays unterstützen auch eine dynamische Anpassung der Bildwiederholrate zwischen 1 Hertz und 120 Hertz.
Eine gehobene Bildschirmwiederholfrequenz haben zum Beispiel Gaming- oder Highend-Handys:
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