Beste D-Netz-Qualität: Was ist das D-Netz? Telekom oder Vodafone?
Wir verraten Dir, in welchem Handynetz ein D-Netz-Handyvertrag tatsächlich unterwegs ist – und warum nicht D-Netz gleich D-Netz ist …
Was heißt D-Netz?
Gute Frage: Wenn ein Handytarif im besten D-Netz abgeschlossen und genutzt wird, heißt das etwa, dass der gewählte Tarif stets das beste, also das Netz, das gerade den besten Empfang bietet, nutzt und hin- und herspringt? Dass also der Tarif beide D-Netz-Signale (D1 und D2) auswertet und dann entscheidet?
Nein, mitnichten.
Wenn Du einen »Tarif in bester D-Netz-Qualität« abschließt, legst Du Dich tatsächlich auf ein Netz fest, das den D-Buchstaben im Netzkürzel trägt. Entweder also D1 oder D2. Im Klartext entscheidest Du Dich also für die Netzabdeckung und -qualität von Telekom oder Vodafone – Du bekommst keinen Tarif mit zwei D-Netzen.
Was ist eigentlich das D-Netz?
Technisch gesehen handelt es sich bei der Netzinfrastruktur um ein digitales Mobilfunknetz im 900-MHz-Übertragungsbereich nach dem europäischen GSM-Standard (mehr dazu in der Wikipedia), das 1991 erstmals eingerichtet wurde. Auf das D-Netz folgten das E-Netz (1993), UMTS und LTE.
In Deutschland nutzen nur zwei Netzbetreiber das D-Netz, nämlich die Telekom (D1) und Vodafone (D2, früher Mannesmann). Die Aufteilung in D1 und D2 ist so gesehen also historisch bedingt.
Die sehr gute Qualität der D-Netze D1 und D2 wird Jahr für Jahr von den Netztests relevanter Instanzen (CHIP-Netztest, CONNECT, Stiftung Warentest) bestätigt. Vor allem in puncto LTE-Netzausbau waren die D-Netze dem o2-Netz stets überlegen und auch beim 5G-Ausbau setzt sich das weiter fort.
D-Netz-Qualität prüfen
Sodass es am Ende dann doch irgendwo stimmt: Das D-Netz ist das beste Netz. Man sollte aber nun mal eben wissen, dass es zwei unterschiedliche D-Netze gibt und nicht ein gemeinsames D-Netz.
Da so mancher Tarifanbieter aber mit den Schlagwörtern bestes D-Netz oder Top D-Netz-Qualität wirbt, ist vielen gar nicht klar, um welches D-Netz es sich handelt. Bzw. dass es nicht ein D-Netz gibt. Denn es gibt qualitativ durchaus Unterschiede zwischen den beiden Netzen.
Welches D-Netz ist das beste?
Welches Mobilfunknetz allgemein das beste ist, erfährst Du in unserem Netzanbieter-Vergleich, in dem wir führende unabhängige Netztestberichte zusammengefasst haben.
Das Ergebnis ist eindeutig: Das beste D-Netz bietet die Telekom (D1), Vodafone (D2) folgt auf Platz 2, dahinter reiht sich traditionell o2 ein. Das E-Plus-Netz ist ja mittlerweile im Telefónica-o2-Netz aufgegangen, stattdessen könnte mit 1&1 Drillisch ein viertes Netz dazukommen, das aber nur am Rande.
D-Netz: Netzbetreiber = Telekom (D1) oder Vodafone (D2) möglich
Halten wir also fest: Wenn Du ein Angebot in bester D-Netz-Qualität siehst, dann solltest Du Dich schon fragen, um welches D-Netz es genau geht. Denn wie beschrieben gibt es durchaus Qualitätsunterschiede zwischen D1 und D2 – und folglich solltest Du auch die Preisunterschiede einordnen.
Tarife von Klarmobil oder freenetmobile sprechen häufig von D-Netz-Qualität – und meinen damit oft (aber längst nicht immer!) das Vodafone-Netz. Aber auch congstar spricht interessanterweise vom D-Netz, geht in den Tarifdetails nicht explizit auf die Telekom-Zugehörigkeit ein.
Was ist das D-Netz bei Klarmobil, freenetmobile, congstar & Co.?
Was nun die beste D-Netz-Qualität bedeutet, das ist manchmal nur über Umwege zu erfahren. Entweder über die Fußnoten, in den Preislisten und Produktinfoblättern (und dort mitunter sehr gut versteckt) oder aber anhand der Handy-Vorwahl, die bei Neuabschluss vergeben wird (Rufnummernvorschlag).
Ein weiteres Indiz stellte in der Vergangenheit die maximale Bandbreite dar (glatte Mbit/s.-Zahlen statt Komma-Angaben). Dieser Tipp bietet aber aktuell keine Unterscheidung mehr, im Gegenteil. Laut Produktinfoblättern werden alle drei freenet Mobil-Tarife im Vodafone-D2-Netz umgesetzt, wobei nur die beiden größeren Tarife einen glatten MBit/s.-Wert ohne Komma aufweisen:
Augen auf also, was das Kleingedruckte angeht.
Oder such einfach hier beim Handyhasen nach dem einen oder anderen Tarif, um einen Netz-Hinweis zu erhalten. Wir belassen es nämlich nicht beim nebulösen D-Netz-Qualität-Begriff, sondern sorgen für Tatsachen – Du willst ja schließlich nicht (vor allem bei 24 Monaten!) die sprichwörtliche Katze im Sack kaufen.
Beste D-Netz-Qualität statt D1 / D2 – warum so kompliziert?
Warum arbeiten viele Anbieter trotzdem mit dem Prädikat »beste D-Netz-Qualität« und nennen nicht einfach gleich das konkrete Netz?
Während es durchaus vorstellbar ist, den positiven Abstrahleffekt des Testsieger-Netzes (D1) auch auf D2-Tarife übertragen zu wollen (vgl. bestes Netz vs. beste D-Netz-Qualität), sind es durchaus auch vertragsrechtliche Aspekte, die zu der unterschiedlichen Bewerbung führen.
Denn Anbieter besonders günstiger Mobilfunkleistungen (Discounter wie Drillisch, aber auch Provider wie freenet (ehemals mobilcom-debitel)) betreiben ja keine eigenen Handynetze, sondern kaufen Netzkapazitäten direkt bei den jeweiligen Betreibern ein – also o2, Telekom oder Vodafone. Im direkten Preisvergleich ziehen die Netzbetreiber-Tarife häufig den Kürzeren.
Würde nun auch noch das Marketing der Discount-Tarife deutlich machen dürfen, dass es hier Handytarife mit Telekom-Netz-Qualität gibt, würde der höhere Preis für Original-Tarife kaum längerfristig durchsetzbar sein.
Ohne die genauen Vertragsklauseln zu kennen: Kooperationen zwischen Netzbetreiber und Mobilfunkanbieter unterliegen vertraglichen Regelungen, das konkrete Netz nicht offensiv nennen zu dürfen. Bestes D-Netz oder beste D-Netz-Qualität sind somit vertraglich mögliche »Floskeln« zur Bewerbung der entsprechenden Handyverträge.
D1-Netz = D1-Netz-Qualität, D2-Netz = D2-Netz-Qualität
Schaust Du Dir zum Beispiel an, dass selbst die Telekom-Tochter congstar nicht offensiv mit der Telekom-Netzqualität wirbt, sondern den allgemeinen D-Netz-Begriff wählt (und eigentlich macht congstar den Tarif damit kleiner, als er ist), zeigt, wie gut Telekom und Vodafone dieses Thema schützen.
Denn es gibt ja keine unterschiedlichen D1-Netze oder D2-Netze für die einzelnen Marken, die sie nutzen – Netzabdeckung und Sprachqualität sind im jeweiligen Netz untereinander identisch, nur die Tarif-Leistungen und vereinbarten Handy-Geschwindigkeiten variieren (LTE Max, 5G-Verfügbarkeit).
So wird aber gewährleistet, dass die Original-Netzbetreiber-Angebote Premiumprodukte im Mobilfunksegment sind, während Discounter-Tarife aus Preis-Leistungs-Sicht für viele wohl die günstigere Wahl sind, wie Du auch im Handytarife-Vergleich sehen kannst.
Fazit: D-Netz-Wahl immer eine gute Entscheidung
Grundsätzlich kannst Du Dir also merken, dass Tarife mit D-Netz-Qualität in Sachen Netzabdeckung sowie Verbindungs- und Sprachqualität Angeboten in o2-Netzen vorzuziehen sind. Bei der Unterscheidung zwischen D-Netz-Angeboten solltest Du aber nachsehen, welches der beiden D-Netze konkret genutzt wird.
Kommentar verfassen