Coronavirus bei Apple, Samsung, Huawei und Co.: Was die moderne Bedrohung für die Handy-Lieferung bedeutet
Coronavirus & Handy: So wirkt sich Covid-19 darauf aus
Nicht nur die Politik und das öffentliche Leben ist fest in der Hand des Covid-19 getauften viralen Erregers. Auch die Smartphone-Branche kämpft mit dem Coronavirus, denn das Virus macht auch vor dem Handy nicht halt. Oder zumindest vor den Herstellern, die ganz unterschiedlich von der Situation betroffen sind.
Smartphone-Verkäufe eingebrochen wie noch nie
Die das zurückhaltende Kaufverhalten und die Verzögerungen bei der Produktion sind die Smartphone-Verkäufe um 38 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zurückgegangen. Neil Mawston, Executive Director beim Marktbeobachter Strategy Analytics, betont, dass es sich hierbei um den „größten Rückgang in der Geschichte des weltweiten Smartphone-Marktes“ handelt, „es ist eine Zeit, die die Smartphone-Industrie vergessen möchte.“
Für Verbraucher könnte dies die Folge haben, dass es zu noch größeren Rabatten und Verkaufsaktionen kommen könnte, um den ABsatz anzukurbeln.
Apple & Coronavirus: Produktionsstopp für iPhone Xs, iPhone Xs Max und iPhone Xr
Mit am stärksten betroffen von den Produktionsausfällen ist der US-Konzern Apple, dessen iPhone-Produktion zum Großteil in China erfolgt. Das Coronavirus hat etliche Fabriken des Auftragsfertiger Foxconn fest in der Hand und das hat dazu geführt, dass die Produktion von iPhone Xs, iPhone Xs Max und dem iPhone Xr komplett stillgelegt wurde. Einer Quelle von uns zufolge soll die Produktion auch nicht mehr gestartet werden, sobald die Ausbreitung von Covid-19 gestoppt ist.
Bist Du an einem der Xs-Modelle oder dem iPhone Xr interessiert, dann beeile Dich, jetzt zuzuschlagen, solange es noch welche im Markt gibt. Derzeit sieht es nach einem Abverkauf wegen des Virus aus.
iPhone 11, 11 Pro und 11 Pro Max: Wie sieht es hier aus?
Auch die Produktion von iPhone 11, iPhone 11 Pro und iPhone 11 Pro Max sind durch das Coronavirus betroffen, sodass es zu schrumpfenden Lagerbeständen kommt. Allerdings ist ein kompletter Produktionsstopp ausgeschlossen, handelt es sich doch um die aktuellen Modelle von Apple. Fraglich ist nur wann mit neuen Lieferungen der Smartphones zu rechnen ist. Daher ist es denkbar, dass es auch hierzulande zu längeren Lieferzeiten kommen kann, wie es in den USA der Fall ist.
iPhone SE2 aka iPhone 9 liegt im Plan
Unterdessen wurde bekannt, dass die Produktion des iPhone 9, bisher auch iPhone SE 2 genannt, wie geplant beginnen könnte, berichtete DigiTimes. Zumindest sei eine Probeproduktion bereits angelaufen und auch Foxconn dementiert eine Verzögerung durch Covid-19 (myDrivers, via GizChina). Vorstellung und Marktstart könnten wie geplant im März erfolgen, allerdings sehr wahrscheinlich ohne März-Event.
Dennoch ist mit einer anfänglich geringen Verfügbarkeit zu rechnen. So berichtet DigiTimes weiter, dass Hersteller von Hauptplatinen in China ihre Lieferungen wahrscheinlich auf das zweite Quartal verschieben müssen. Es ist daher mit einer nicht zu deckenden Nachfrage zum Start des iPhone 9 zu rechnen.
Verzögert sich die Entwicklung des iPhone 12?
Zudem berichtet DigiTimes auch davon, dass sich die Einführung des kommenden iPhone 12 verzögern könnte. Da Apple die Reisebeschränkungen für seine Mitarbeiter nach China um einen Monat auf Ende April ausgedehnt hat, können wichtige Tests der iPhone-12-Prototypen bei Foxconn nicht durchgeführt werden. Hierbei handelt es sich um einen sogenannten Engineering Verification Tests (EVT), bei welchem die Konstruktion auf ordnungsgemäße Funktion getestet wird und darauf, ob der Entwurf den Vorgaben entspricht.
Spielt Huawei die Situation mit dem Coronavirus herunter?
Auch Huawei ist nicht vom Coronavirus verschont geblieben, spielt aber laut einem Bericht des Business Insider die Auswirkungen deutlich herunter. Wie Ryan Ding, Huaweis Präsident für Netzbetreibergeschäfte, gegenüber Business Insider erklärte, sei die weltweite Zuliefererkette für die kommenden drei bis sechs Monate kaum eingeschränkt. Was jedoch bei der Frage nach dem Standort der Fabriken außer Acht gelassen wird: Huawei lässt in der chinesischen Provinz Guangdong produzieren, die an die Hubei-Provinz angrenzt. Hubei ist die am stärksten vom neuartigen Coronavirus betroffene Provinz. Ein Problem dürften daher die Tausenden aus Hubei und anderen Provinzen anreisenden Arbeiter sein.
Analysten sind dem daher Beschwichtigungsversuchen sehr skeptisch gegenüber und führen zu Protokoll, dass Huawei in ganz besonderem Maße vom heimischen Markt abhängig ist und daher durch Covid-19 stärker betroffen sein könnte als sogar Apple. Immerhin ist die Retail-Präsenz von Huawei deutlich größer als von Apple. Analysten zufolge macht Huawei gut 50 Prozent seines Smartphone-Umsatzes im Heimatmarkt.
Kurzfristige Produktionsausfälle bei Honor
Dass Honor als Huawei-Tochter vom Coronavirus-Ausbruch betroffen ist, verwundert wenig. Die Fabriken zur Produktion der neuen Smartphones Honor 9X Pro und Honor View 30 Pro sind zwar teilweise in anderen chinesischen Provinzen angesiedelt, einige allerdings auch in Guangdong. Nach einem kurzfristigen Produktionsstopp Anfang Februar sind gegen Ende Februar die Laufbänder wieder angesprungen. Dem Start der neuen Modelle steht also nur wenig im Wege.
Auch Samsung von Coronavirus betroffen
In Südkorea unterhält Samsung mehrere Fabriken seiner Halbleiter-Sparte, welche auch als Zulieferer für die eigenen Smartphones fungieren. Samsung musste sogar eine Fabrik in der besonders vom Coronavirus betroffenen Region Gumi komplett schließen (via The Independent). In dem Werk wird allerdings weder die S20-Serie noch das Samsung Galaxy Z Flip gefertigt, wie es heißt.
Samsung Galaxy S20 nicht gefährdet
Viel wichtiger für den Konzern ist dagegen, dass die Produktion des Samsung Galaxy S20, Galaxy S20 Plus und Galaxy S20 Ultra sowie deren 5G-Varianten selbst kaum gefährdet ist vom Coronavirus. Samsungs Vorteil liegt darin begründet, dass auch in Vietnam produziert wird, wo mindestens jedes zweite S20 herkommt. Das tröstet jedoch nicht darüber hinweg, dass die ersten Verkaufszahlen aus Südkorea ernüchternd sind – und Samsung die Schuld bei Covid-19 sieht.
Asus fürchtet Engpass & Acer mit Videokonferenzen
Ein weiteres Opfer des Covid-19 Ausbruchs ist Asus, deren Gaming-Smartphone Asus ROG Phone II von Lieferverzögerungen betroffen sein wird. Unter anderem musste eine Fabrik in Indien schließen, während in anderen Märkten, darunter auch Deutschland, bisher noch kein Engpass herrscht. Dies kann sich aber schneller als gedacht wieder ändern.
Selbst Acer hat bereits reagiert und Treffen der Manager-Ebene bis auf weiteres abgesagt. Stattdessen werden die Meetings per Videokonferenz gehalten.
Insider: Zulieferer sind pessimistisch wegen Covid-19
Unterdessen zeigt sich die asiatische Halbleiterindustrie zunehmend pessimistischer, was die Umsatzprognosen anbelangt. So geht ein Großteil der Zulieferer davon aus, dass Hersteller trotz neuer anstehender Top-Modelle eher zurückhaltend mit dem Marketing sein könnten. Grund dafür ist der Lieferengpass einzelner Komponenten, was die Produktion insgesamt spürbar behindere. Ein Engpass der Geräte zum Marktstart will sich kaum ein Hersteller leisten, vermutlich weil es zu Umsatz- und Image-Einbußen kommen könnte.
Coronavirus und das Handy
Welche Frage ganz zwangsläufig aufkommt: Wie desinfiziere ich das Handy richtig? Nicht nur wegen des Coronavirus ist neben dem regelmäßigen Händewaschen auch ein leichtes Desinfizieren der Handyoberfläche ratsam. Am einfachsten gehst Du so vor: Reinige die Oberfläche mit einem fusselfreien Stoff, welcher in warmes Wasser getaucht und ausgewrungen wurde. Anschließend gehst Du mit einem trockenen Putztuch und etwas Desinfektionsmittel drüber.
Keine Gefährdung bei Smartphone-Import
Wer sich ein Smartphone aus China importieren lassen will, weil es hierzulande nicht verkauft wird, braucht sich nicht fürchten. Laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist eine Ansteckung mit dem Coronavirus durch Import-Pakete nahezu ausgeschlossen (Stand: 09.03.2020). Das Covid-19 Virus wird überwiegend per Tröpfcheninfektion übertragen und kann auf trockenen Oberflächen unter Idealbedingungen maximal 9 Tage überleben. Realistischer sind hingegen vier bis fünf Tage, so das BfR. Der Kauf bei TradingShenzhen, GearBest und Co. ist also Stand jetzt nahezu unbedenklich.