Hinweis zur Drittimpfung in der App

Corona-Warn-App in Deutschland: Alle Fragen & Antworten zum Download, Datenschutz & mehr!

Corona-Warn-App mit Impf-Update! Was bringt Dir das? Wir beantworten hier alle wichtigen Fragen zur Corona-Warn-App, die Dich im Falle eines Kontaktes mit einem Covid-19-Infizierten benachrichtigt.
Corona-Warn-App in Deutschland: Alle Fragen und Antworten zum Tracking, Datenschutz & mehr!

Mit der Corona-Warn-App lässt sich eine mögliche Infektion nachverfolgen (Bild: pixabay)

Corona-Warn-App: Alle wichtigen Fragen & Antworten - FAQ

Die Corona-Warn-App für die Nutzung auf dem Android-Smartphone oder Apple iPhone ist wichtig, um die Gesundheit der Menschen zu schützen. Doch viele haben Fragen dazu und wir die Antworten.

🤑 Ist die Corona-Warn-App kostenlos?

Ja, die Corona-Warn-App kannst Du vollkommen kostenlos im Google Play Store und im Apple App Store herunterladen.

📱 Kann ich die Corona-Warn-App auf meinem Handy installieren?

Ja, solange Du ein Android-Smartphone mit mindestens Android 6.0 Marshmallow oder ein iPhone 6s mit iOS 13.5 nutzt. Ältere Smartphones und Betriebssystemversionen können die Corona-Warn-App nicht nutzen, da ihnen die für die App notwendige Exposure-Notification-Framework-API fehlt.

📊 Wie hoch ist der Datenverbrauch der Corona-Warn-App?

Die Corona-Warn-App verbraucht nur wenige KB an Daten im Monat, um die jeweils tagesaktuelle Liste an Bluetooth-IDs herunterzuladen.

📈 Wird der Datenverbrauch der Corona-Warn-App von meinem Inklusiv-Volumen abgezogen?

Das von der Corona-Warn-App verbrauchte Datenvolumen wird nicht von Deinem monatlichen Datenvolumen abgezogen. Die deutschen Provider haben sich laut der Telekom darauf geeinigt, die App unter dem sogenannten Zero Rating zu führen.

🔋 Die Corona-Warn-App muss ja ständig aktiv sein, macht das nicht meinen Akku leer?

Nein, die Corona-Warn-App ist so konzipiert, dass sie möglichst wenig Energie verbraucht. Der Anteil liegt unter 0,1 Prozent laut Akkustatistik.

🔐 Wie sicher ist die Corona-Warn-App?

Alle von der App gesammelten Daten verbleiben auf Deinem Smartphone und werden zu keinerlei Server oder anderen Geräten hochgeladen.

🛰️ Warum muss ich auf meinem Android-Smartphone die Berechtigung für GPS gewähren?

Unter Android gehört die Verwendung von Bluetooth zur Kategorie Standort, ebenso wie GPS. Daher musst Du die Berechtigung für den Standort erlauben, damit die Corona-Warn-App funktioniert.

🕵️ Kann ich auch wirklich nicht mit der Corona-Warn-App getrackt werden?

Nein, die App sammelt keinerlei Standortinformationen jeglicher Art. Die Corona-Warn-App ist eine Tracing-App, welche nur über Bluetooth feststellen kann, dass Du mit einem anderen Gerät Kontakt hattest, aber nicht wann und nicht wo.

Corona Warn-App der Bundesregierung Deutschland

An diesem Logo musst Du Dich orientieren in den App Stores (Bild: Handyhase.de)

Auf welchen Smartphones lässt sich die Covid-19-Warn-App verwenden?

Android wird ab Android 6 Marshmallow unterstützt, Du brauchst also nicht zwangsläufig das aktuellste Update auf Deinem Gerät. Der Vorteil von Google ist, dass die nötige API-Schnittstelle für die Corona-Warn-App über ein Update der Google-Play-Dienste verteilt wird, sodass ein Update des Betriebssystems selbst nicht notwendig ist.

Schwieriger sieht es bei iOS aus. Hier werden alle iPhone-Modelle ab mindestens iOS 13.5 unterstützt, was bedeutet, dass theoretisch alle Modelle ab dem iPhone 6s unterstützt werden. Du musst natürlich das aktuellste Update auf Deinem Gerät installiert haben, welches die neue API-Schnittstelle enthält. Wichtig ist, dass Du Bluetooth aktivierst und unter Einstellungen -> Datenschutz -> Health den Zugriff auf das COVID-19-Kontaktprotokoll aktivierst, sofern das nicht automatisch geschieht.

Seit iOS 13.7 ist die API für Contact Tracing – dabei handelt es sich um KEINE Ortungsfunktion, welcher Art auch immer! – auf Systemebene implementiert und erlaubt das Sammeln nicht identifizierbarer Bluetooth-IDs auch ohne installierter Corona-Warn-App in rudimentären Umfang. Die Funktion muss allerdings auch weiterhin vom Nutzer aktiv eingeschaltet werden. Für das Übertragen eines positiven Testergebnisses und dem Abgleich neuer Daten ist weiterhin die Corona-Warn-App notwendig. Des Weiteren ist der sogenannte „Reisestatus“ ein Bestandteil des Updates, um Nutzer in Grenzregionen besser vor unsinnigen Warnungen über eine „nicht installierte Warn-App“ zu schützen.

Die Sache mit der Bluetooth-Funktion

Der Grund, dass Smartphones mit den Betriebssystemen Android 5 sowie iOS 12 und älter nicht unterstützt werden, liegt an der fehlenden Hardware und an der Bereitstellung der genutzten API-Schnittstelle. Da besagte API zwingend die Bluetooth Low Energy Technologie (BLE) voraussetzt und diese erst ab Bluetooth 4.0 Bestandteil der Bluetooth-Spezifikation ist, können entsprechend ältere Geräte nicht unterstützt werden. Da BLE jedoch ein rein optionales Protokoll ist, heißt das noch lange nicht, dass ein Bluetooth 4.0 fähiges Smartphone diesen Standard auch tatsächlich unterstützt.

Hinweis für Huawei-Geräte ohne Google-Dienste

Huawei arbeitet mit den Huawei Mobile Services an einer ähnlichen API, sodass die Corona-Warn-App theoretisch auch mit einem Modell der Huawei-P40-Serie und anderen Geräten ohne Google-Dienste nutzbar ist. Allerdings gibt es gegenteilige Berichte, die ein Nicht-Funktionieren der App mit einem Huawei P40 Lite – ohne Google-Dienste – bescheinigen. Huawei bestätigte, dass an der Kompatibilität der App zur P40-Serie mit Hochdruck gearbeitet wird. Aktuell ist die Huawei Mobile Services mit der Google- und Apple-kompatiblen API-Schnittstelle verteilt und einsatzbereit (Stand: 02.09.2020). Allerdings fehlt noch eine entsprechende Anpassung von Seiten der App-Entwickler, damit Nutzer eines P40 Pro, P40 Lite und weiterer Google-freier Huawei-Modelle die Corona-Warn-App verwenden können.

Willst Du es dennoch probieren, findest Du die APK-Datei zur manuellen Installation unter anderem bei APKPure (Version 1.5.0, Stand: 21.10.2020) – mit dem Hinweis, dass es sich um eine Fremdquelle handelt, die potenziell unsicher sein kann.

Seit dem 09.09.2020 steht zudem ein Update für EMUI 10 basierende Modelle bereit, womit die Corona-Warn-App vom teils sehr aggressiv agierenden Energie-Management für Hintergrund-Apps ausgeschlossen wird. Bisher war die offizielle App der Bundesregierung auf Huawei-Geräten nicht in der Lage, korrekt im Hintergrund zu arbeiten. Das knapp 8,7 KB große Update lässt sich ohne Neustart installieren und steht sowohl für Geräte ohne Google-Dienste, als auch solche, auf denen die Google-Dienste vorinstalliert sind, zur Verfügung, wie der Huawei Blog berichtet.

Wie funktioniert die Coronavirus-App genau?

Apple und Google haben die Exposure-Notification-Framework-API (Programmier-Schnittstelle für Entwickler) veröffentlicht, auf welche die App zugreift. Darüber werden sogenannte Rolling Proximity Identifier gesammelt, eine Art temporäre Bluetooth-ID für Geräte. Diese IDs sind maximal 20 Minuten lang gültig und werden mit anderen Nutzern der App bei Kontakt ausgetauscht.

Ist eine Person positiv auf das COVID19-Virus getestet, muss dies durch die Person selbst in der App eintragen und die gesammelten anonymisierten Daten der vergangenen 14 Tage auf einen Server hochgeladen werden. Die so gesammelten Daten werden in einer Liste zusammengefasst und regelmäßig an alle Nutzer der App verteilt. Liegt ein positiver Treffer vor, wirst Du gewarnt, sofern Du innerhalb der vergangenen 14 Tage Kontakt mit einer am Coronavirus infizierten Person hattest. Die App gibt dazu eine Risikoeinschätzung mit entsprechenden Hinweisen zum weiteren Verfahren.

Warum die App wochenlang nicht korrekt funktionierte

In einem etwas reißerisch verfassten „BILD“-Artikel Ende Juli 2020 wurde berichtet, dass die Corona-Warn-App „wochenlang“ nicht funktioniert habe. Fakt ist: Bei manchen Android-Smartphones (v.a. von Samsung und Huawei) benötigte die App zusätzliche Berechtigungen, um im Hintergrund zu laufen. Ohne diese Berechtigung wurden alle Apps auf dem betroffenen Handy vom System beendet, um Energie zu sparen. Seit dem 22.07.2020 gibt es jedoch eine aktualisierte Version der App, bei der dieses Problem nicht mehr auftritt. Die Tagesschau berichtete kurz danach in ihrer Online-Ausgabe von einem sehr ähnlich gelagerten Problem für iOS.

Ob die Kontaktüberprüfung auf dem Android-Smartphone funktioniert, kannst Du unter „Einstellungen > Google > COVID-19-Benachrichtigungen“ überprüfen. Unter iOS 13.5 und neuer kannst Du die Funktion unter „Einstellungen > Datenschutz > Health > COVID-19-Kontaktprotokoll > Kontaktüberprüfungen“ einsehen.

Außerdem empfiehlt es sich, die App einmal pro Tag aufzurufen und zu überprüfen.

Warum benötigt die App eine aktivierte Standortfunktion?

Bei älteren Android-Versionen war es noch üblich, dass Berechtigungen einen größeren Funktionsumfang besaßen, sprich das mehr Features mit einer Berechtigung abgedeckt wurden. Damals war es eben auch üblich, dass Bluetooth zur Berechtigung für den Standort gehörte. In neueren Android-Versionen ist dies nicht mehr der Fall, bzw. können Berechtigungen viel feiner eingestellt werden. Da die Corona-Warn-App jedoch auch Android 6 Marshmallow unterstützt, muss entsprechend die Standortermittlung aktiviert sein, damit die App funktioniert.

Aber keine Angst: Es werden keine Geodaten wie GPS oder eine grobe Peilung per WLAN und Mobilfunk gesammelt. Google als auch Apple haben die von der App genutzte API-Schnittstelle so ausgelegt, dass ein derartiges Datensammeln gar nicht möglich ist mit der Corona-Warn-App der Bundesregierung. Dies bestätigen unter anderem der TÜV Informationstechnik und der Chaos Computer Club (CCC) (via test.de), welche sich den Quellcode mit Stand der App-Version für den 16. Juni 2020 angeschaut haben.

Viele wundern sich, dass die Android #coronaapp nach Location-Freigabe fragt.
Hintergrund: Ohne diese Freigabe kann Bluetooth nicht genutzt werden.
Der Zugriff auf die Location findet aber NICHT statt und würde auch von Android unterbunden:https://t.co/8XGGE729O9#CoronaWarnApp pic.twitter.com/Blc5cU9XQ7

— linuzifer (@Linuzifer) June 16, 2020

Wie sieht es mit dem Datenschutz aus?

Laut Entwickler ist die Corona-Warn-App gemäß der europäischen Richtlinien zum Datenschutz entwickelt. Die IDs der erfassten Geräte werden verschlüsselt und dezentral auf dem Gerät gespeichert, der zugehörige Schlüssel alle 24 Stunden gegen einen neuen ausgetauscht. Auf diese Weise soll eine gezielte Identifikation nicht ermöglicht werden. Standortdaten (GPS, Funkzellen) sowie persönliche Daten werden von der App nicht gesammelt. Kurzum: Die App stellt nur fest, ob ein Kontakt stattgefunden hat, nicht aber wo genau.

Der Abgleich mit IDs infizierter Personen erfolgt ausschließlich lokal auf dem Smartphone, nachdem eine regelmäßig aktualisierte Liste mit temporären IDs infizierter Personen heruntergeladen wird.

Auf der Website der Corona-Warn-App können sowohl die Nutzungsbedingungen des Robert-Koch-Instituts, die Datenschutzbestimmungen und auf Git-Hub der Quellcode der App eingesehen werden.

Wie sicher ist die Corona-Warn-App?

Um einen Missbrauch der App zu vermeiden, können Ergebnisse ausschließlich mit Hilfe eines QR-Codes erfasst werden, ausgestellt durch den behandelnden Arzt oder der Testeinrichtung. Hast Du keinen QR-Code erhalten, ist das Testlabor nicht an das Serversystem der Corona-Warn-App angeschlossen. In diesem Fall kann ein für die Hinterlegung des Testergebnisses benötigter Einmalschlüssel über die Hotline +49 (0)800 7540002 erstellt werden. Hierbei wirst Du anonym befragt, um einen möglichen Missbrauch der Warn-Funktion vorzubeugen. Ist ein Missbrauchsversuch ausgeschlossen, wirst Du gebeten, Deine Telefonnummer für einen späteren Rückruf zwecks Übermittlung des Einmal-Codes zu hinterlassen.

Unterm Strich gilt ein Missbrauch der Corona-Warn-App in Deutschland als vergleichsweise schwer. In Österreich ist zum Beispiel lediglich die Handynummer zum Nachweis einer Infektion notwendig, was den (theoretischen) Missbrauch ungemein einfacher macht.

Übrigens: Die Corona-Warn-App ist nicht zu verwechseln mit der „Corona-Datenspende„-App des Robert-Koch-Instituts. Diese App sammelt zu Forschungszwecken Daten von Fitnesstrackern und Smartwatches, die freiwillig zur Verfügung gestellt werden. Eine Infektionswarnung leistet diese App jedoch nicht.

Generell hat die Coronavirus-Pandemie einen große Auswirkung auf alle Bereiche wie die Smartphone-Hersteller Apple, Huawei, Samsung und mehr sowie die Mobilfunk und Festnetz-Branche (Telekom, Vodafone, o2 und mehr)!

Verbraucht die Corona-Warn-App viele Daten und Energie?

Wer die Corona-Warn-App installiert, machst sich auch Gedanken über den Daten- und Energieverbrauch. Gerade da die App dauerhaft laufen muss, ist die Frage nicht ganz unberechtigt. Zur Beruhigung: Daten- und Energieverbrauch der App sind minimal und stellen keinerlei negative Beeinträchtigung dar. So werden im Monat nur wenige Kilobyte an Daten verbraucht, die sich kaum auf Dein vertragliches Inklusivvolumen auswirken. Dennoch haben sich die deutschen Provider laut Aussage der Telekom darauf verständigt, die von der Corona-Warn-App als Zero-Rating-Angebot zu führen, sprich, das verbrauchte Datenvolumen wird Dir nicht angerechnet. Übrigens ist der Speicherverbrauch mit knapp 46 MB für die App selbst und gut 3 MB Arbeitsspeicher für die Ausführung sehr gering.

Auch der Energieverbrauch der App ist trotz ständiger Hintergrundaktivität schwindend gering. Unter Android liegt der Energieverbrauch bei unter 0,0 Prozent des gesamten Stromverbrauchs, wenn die App einmal am Tag geöffnet wird.

Corona-Warn-App

Der Daten- und Energieverbrauch ist schwindend gering (Screenshots: Handyhase.de, Stand 02.09.2020)

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Profilbild von Marleen
Die Technik- und Mobilfunk-Expertin Marleen ist bereits seit 2009 kein unbeschriebenes Blatt mehr in der Branche. Nach dem Studium der Information- und Medientechnik absolvierte sie ein Volontariat bei einem großen Telekommunikationsmagazin und verblieb dort auch 9 Jahre. Bereits dort hatte sie ersten Kontakt mit Schnäppchen. Seit November 2017 ist Marleen als Chefredakteurin bei Handyhase.de tätig.
Beteiligte Autoren: Stefan , Marcel