CES 2020 Nachlese: Untergegangene kleine Highlights
Wie jedes Jahr findet die Consumer Electronics Show im US-amerikanischen Spielerparadies Las Vegas statt. Vom 07. bis 10. Januar 2020 traf sich die Unterhaltungselektronik-Branche und zeigte Neuheiten, Trends und technologische Entwicklungen sowie Konzepte aller Art, die irgendwann Serienreife erlangen könnten.
CES 2020: Das sind kleine Highlights
Eine kleine Anmerkung haben wir noch: Diese Liste hegt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, denn naturgemäß bietet eine solche Technik-Messe mit visionärem Charakter noch viele weitere kleinere und auch versteckte Highlights. Dennoch wollen wir einen kleinen Überblick darüber geben, was in naher Zukunft oder unmittelbar käuflich im Handel zu erwarten ist. Dass sich die ein oder andere Zukunftsvision mit einschleicht, ist da nicht weiter verwunderlich.
Farbiges eInk-Display von HiSense
Displays basierend auf elektronischer Tinte sind bei eReadern wie dem Amazon Kindle nicht mehr wegzudenken. Sie haben einen sehr hohen Kontrast, eine sehr gute Ablesbarkeit auch ohne Hintergrundbeleuchtung und verbrauchen geradezu verschwindend wenig Energie. Nun hatte der vor allem für seine Fernseher bekannte Hersteller HiSense auf der CES 2020 einen Smartphone-Prototypen mit eben solch einem eInk-Display ausgestellt (via GizmoChina).
Das Besondere an diesem Display ist nicht nur die farbige Darstellung, sondern auch die signifikant verbesserte Aktualisierungsrate für Bildinhalte gegenüber herkömmlichen eInk-Displays. Laut den Informationen soll der Herstellungsprozess zudem so weit fortgeschritten sein, dass die Panels kostendeckend in Masse produziert werden können – und damit preislich attraktiv sind. Ob und wann das Gerät in den Handel kommen wird – und vor allem zu welchen Preisen – verriet HiSense allerdings nicht.
Samsung NEON, ein Gesicht für Bixby?
Als im Vorfeld der CES 2020 die ersten Info-Häppchen zu NEON auftauchten, dachten schon viele an einen neuen Versuch für Bixby. Dem ist aber nicht so, denn bei NEON handelt es sich um eine Plattform zum Generieren täuschend echt aussehender digitaler Avatare (via Heise Online). Es werden lediglich ein paar Körperscans benötigt und die Software kann eine digitale 1:1-Kopie errechen, animieren und so zum Leben erwecken. Virtuell, versteht sich.
Einen Haken hat die Sache jedoch und das ist ein nicht gerade kleiner: Menschliche Ethik bezüglich digitaler Kopien von Menschen. Theoretisch betrachtet könnte sich auf diese Weise jeder beliebige Prominente virtuell klonen und Dinge sagen lassen, die er so nie gesagt hat oder sagen würde. Wer würde schließlich einem Uli Hoeneß per Videobotschaft abnehmen, dass er eigentlich BVB-Fan ist?
Zuvor sind schon Google mit Duplex während der Google I/O 2018 oder Adobe mit Voco während der Adobe MAX 2016 arg in Bedrängnis gekommen, aufgrund der (theoretischen) Möglichkeiten.
TCL 10 Serie mit 5G-Unterstützung für unter 500 Euro
Dass dieses Jahr ganz groß im Zeichen der nächsten Mobilfunkgeneration stehen würde, war abzusehen. So richtig in der breiten Masse ankommen wird 5G jedoch erst mit bezahlbaren Geräten. Genau da will der chinesische Konzern TCL ganz weit vorne mitspielen. Zwar soll die erste Modellreihe unter eigener Marke erst zum MWC 2020 Ende Februar offiziell vorgestellt werden (via Notebookcheck.com), aber das Modell TCL 10 5G war schon auf der CES 2020 zu sehen. Zum TCL 10 Pro gab es in Form des seitlich abgerundeten AMOLED-Displays ebenfalls erste Details und komplettiert wird das Trio mit dem TCL 10L – vermutlich einer Art Lite-Variante.
Highlight des TCL 10 5G ist neben der 5G-Unterstützung der Preis. Dieser soll sich den Informationen nach unter 500 US-Dollar befinden, was hierzulande nach Umrechnungskurs mit Stand 10.01.2020 etwa 450 € bedeuten würde. Noch im zweiten Quartal sollen die Geräte erhältlich sein.
Lenovo ThinkPad X1 Fold & Legion Y740S Gaming
Das eigentliche Highlight des chinesischen Konzerns dürfte das Lenovo Legion Y740S sein (via Heise Online). Bei diesem Notebook handelt es sich um ein gerade mal etwa 1,5 cm flaches Gerät mit einer Core-i9-CPU der zehnten Generation, während eine vollwertige Grafikkarte in einem externen Gehäuse untergebracht ist. Für den Alltag kommt die integrierte iGPU des Intel-Prozessors zum Einsatz und in der Pause oder nach Feierabend wird die volle Spiele-Leistung mit der Legion BoostStation entfesselt. Angeschlossen wird das Ganze per schnellem Thunderbolt 3 – alles in einem etwa 1,9 Kilo schweren und sehr flachen Gehäuse verpackt. Beruf und Freizeit perfekt kombiniert, könnte man sagen. Ab 1300 € geht der (Gaming-)Spaß noch im zweiten Quartal 2020 auch bei uns los für das Notebook; die BoostStation soll ohne Grafikkarte etwa 350 € kosten.
Während Samsung und Huawei sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen bei Smartphones liefern und Motorola ebenfalls ambitioniert mitspielt, bringt Lenovo faltbare Geräte in die Notebook-Klasse. Genauer gesagt lässt sich das bereits vergangenes Jahr vorgestellte Lenovo ThinkPad X1 Fold (via Techbook) in der Mitte knicken und zusammenklappen. War bisher nur das Gerät selbst bekannt, hat Lenovo die CES 2020 genutzt und den offiziellen Verkaufsstart verkündet. Wer mindestens 2500 US-Dollar in die Hand nimmt, kann das ungewöhnliche Notebook ohne physische Tastatur ab Mitte 2020 erwerben. Ob nur in den USA oder auch in Deutschland respektive Europa an sich ist indes nicht bekannt.
Outdoor-Smartphone Cat S32
Ein weiteres zur CES 23020 vorgestelltes Outdoor-Smartphone kommt von der Bullitt Group, hört auf den Namen Cat S32 und richtet sich mit 299 € UVP in erster Linie an preisbewusste Käufer (via Notebookcheck.com). Das Outdoor-Smartphone soll dabei mit seinem 5,5 Zoll großen HD-Display und dem 4.200 mAh starken Akku punkten. Vor allem das vorinstallierte Android 10 mit Update-Garantie auf Android 11 lässt gerade bei diesem Gerät aufhorchen. Angetrieben wird es von einem Helio A20 Prozessor, dem 3 GB RAM zur Seite stehen. Fotos werden mit einer einfachen 13 Megapixel Linse geknippst. Ab April ist das Cat S32 im Handel erhältlich.
Rahmenlose Smart-TVs mit Offline-Intelligenz
Ein ständiges Thema auf der CES in den vergangenen Jahren waren wie zu erwarten Fernseher in allen Größen und Preisklassen. Als ein Trend der CES 2020 haben sich vor allem folgende Dinge für Fernseher herauskristallisiert: Enorm flach, fast rahmenlos und mit neuen Bildoptimierungen dank KI-Unterstützung sowie Machine Learning auf den Geräten selbst. Sprachassistenten werden zudem ebenfalls großflächig Einzug halten, in allen Varianten. Einfache Fernseher ohne irgendwelche Netzwerk-Features, die nur zur reinen Bildwiedergabe dienen, haben endgültig ausgedient.
Wahrlich separat genannt werden muss an dieser Stelle der „neue“ The Wall von Samsung. Nicht nur dass Privatkunden endlich auch den auf MicroLED basierenden Fernseher ab Diagonalen von 75 erwerben können, Samsung hat auch ein gänzlich neues Modell auf der CES 2020 gezeigt. Satte 292 Zoll misst der Fernseher und bietet logischerweise 8K-Auflösung. Um sich einen Eindruck verschaffen zu können von der Größe MUSS man einfach den Riesen-The-Wall in Aktion erleben, wie zum Beispiel in diesem Video von CNet.
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