Bewegungsdaten widersprechen: So stoppt ihr die Datensammelei bei eurem Provider
Ein spezielles Feld ist dabei das Sammeln von Bewegungsdaten. Bedeutet: Die Netzanbieter Telekom, Vodafone und Telefónica wissen, wo ihr euch mit eurem Handy gerade aufhaltet und speichern euren Standort auch ab – zumindest anonym, immerhin. Einige Netzbetreiber geben die Daten zur Auswertung sogar weiter. Wie ihr den Bewegungsdaten widersprechen könnt, verraten wir in diesem Beitrag.
Bewegungsdaten widersprechen und Datenweitergabe blockieren
Ihr wollt dem Sammeln bzw. der Weitergabe eurer Bewegungsdaten widersprechen? Das ist wenigstens bei zwei von drei Netzbetreibern möglich: Bei der Telekom und bei der Telefónica. Damit blockiert ihr eben die Datenweitergabe an andere Unternehmen.
Und zwar nicht nur, wenn ihr einen Original-Netzbetreiber-Tarif wie MagentaMobil abgeschlossen habt. Sondern auch, wenn ihr einen Tarif von congstar, Drillisch, ja! mobil, klarmobil, mobilcom-debitel oder eines anderen Providers abgeschlossen habt, der lediglich auf das entsprechende Netz zurückgreift.
Wozu und welche Bewegungsdaten werden überhaupt gesammelt?
Daten werden anonymisiert erhoben, bei der Telekom handelt sich etwa um Alter (in 10-Jahres-Schritten), die ersten vier Ziffern der Postleitzahl sowie das Geschlecht. Aus diesen Daten werden durch die Motionlogic GmbH unter anderem Hochrechnungen erstellt. Die Telekom nennt etwa Verkehrsflüsse als Beispiel. So können Staus etwa vorausberechnet werden.
Sicherlich kennt ihr auch die Anzeigen in den Google-Suchergebnissen zu Geschäften, Arztpraxen oder Cafés: Dort wird euch angezeigt, wann diese Zeiten besonders häufig frequentiert werden. Eben basierend auf Bewegungsdaten.
Auch die Telefónica erklärte im Blog (ehemals → HIER abrufbar), wozu die Erhebung großer Mengen an Daten gut ist. Auch dort werden etwa Staus angeführt, aber auch das Zusenden aktueller Angebote via Push-Nachricht an den Kunden – etwa, wenn ihr euch in der Nähe eines betreffenden Geschäfts befindet. Verantwortlich ist Telefónica NEXT. Auch die Telefónica betont: Alles anonym, Kunden sollen die Hoheit über ihre Daten behalten. Leider wird der Weg, wie genau denn nun der Weitergabe von Bewegungsdaten widersprochen werden kann, nicht näher beleuchtet …
Telekom Opt-Out: Weitergabe von Bewegungsdaten im D1-Netz widersprechen
Bei der Telekom heißt das Widerspruchsverfahren gegen die Datensammelei Opt-Out (nicht zu verwechseln mit dem Opt-In bei der vorzeitigen Telekom-Rufnummernportierung). Nutzt ihr einen Handytarif im D1-Mobilfunknetz, dann könnt ihr das durch den Netzbetreiber bereitgestellte Formular nutzen, um der Weitergabe von Bewegungsdaten bei der Telekom zu widersprechen.
Über den Opt-Out-Service könnt ihr der Übermittlung eurer anonymisierten Daten an die Motionlogic GmbH widersprechen. Das funktioniert über einen Code, der euch via SMS zugesendet wird. Im Prinzip sind also drei Schritte notwendig:
- Opt-Out-Service aufrufen.
- Handynummer hinterlegen und über »Code zusenden« bestätigen.
- Den per SMS erhaltenen Code weiter unten im Opt-Out-Service eintragen und mit »Code abschicken« bestätigen.
Datensammel-Widerspruch bei der Telefónica
Auch die Telefónica erlaubt in den o2-Netztarifen einen Datensammel-Widerspruch. Beim Netzanbieter der o2-Tarife heißt das »Selbst entscheiden«. Bedeutet so viel wie: Ihr dürft selbst über die Verwendung eurer zukünftig erworbenen Daten bestimmen.
Das gilt für die Netzbetreiber-Tarife wie o2 Free ebenso wie für weitere Tarife im Telefónica-Netzverbund. Zum Beispiel für die Drillisch-Tarife (maXXim, smartmobil.de) oder für ALDI TALK.
Bei der Telefónica ist zuerst eine Statusabfrage notwendig. Ansonsten funktioniert es im Grunde wie bei der Telekom:
- »Selbst entscheiden«-Service aufrufen.
- Handynummer hinterlegen und über »Ok« bestätigen.
- Das per SMS erhaltene Passwort eingeben.
- Der aktuelle Status wird euch angezeigt.
- Jetzt könnt ihr den Status der Datenübermittlung ändern.
› Zum Telefónica »Selbst entscheiden«-Service
Kein Widerspruch bei Vodafone möglich?
Bei Vodafone als drittem Netzbetreiber im Bunde ist kein Widerspruch möglich. Vodafone erklärt es im Forum auch nochmal: Bewegungsdaten werden nur intern verwendet, etwa, um den Netzausbau und Empfang zu prüfen. Einen Weiterverkauf der Daten gibt es dementsprechend nicht.
Ob Nutzungsdaten an Vodafone übermittelt werden, könnt ihr über die MeinVodafone-App festlegen. Den entsprechenden Punkt findet ihr in den Einstellungen der App.
Datenweitergabe: Was, wenn Widerspruch nicht funktioniert?
Nicht immer ist der Widerspruch erfolgreich. Solltet ihr eine Fehlermeldung erhalten, dann kontaktiert am besten euren konkreten Provider direkt und teilt diesem euren Widerspruch der Datenweitergabe mit.
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