Die beste VR-Brille: Das bringen Dir autarke Standalone-Headsets
Virtuelle Realität begeistert damit, dass Du per Rundumsicht in Spiele, Sportkurse, Filme und künstliche Fantasiewelten so richtig eintauchen kannst. Lange Zeit war das nur was für Technikfans mit großem Geldbeutel und erforderte so manchen Kompromiss. Die nötigen Brillenaufsätze waren teuer, Du brauchtest einen schnellen PC und warst daran wie mit einer Hundeleine per Datenkabel gefesselt. Das ändert sich jetzt.
Eine neue Generation sogenannter autarker oder Standalone-Headsets für die Virtuelle Realität brauchen im normalen Betrieb keine Kabelverbindung und Zuspielgeräte. Spätestens seitdem die preisgünstige autarke VR-Brille Meta Quest 3S erschienen ist, erweist sich der Einstieg als finanziell deutlich erschwinglicher als bisher. Das Meta-Modell kostet so viel wie die mobile Spielekonsole Nintendo Switch, befindet sich also für viele Kaufinteressierte in finanzieller Reichweite. Als Bonus zu Mobilfunktarifen gibt es autarke VR-Brillen zu kleinen monatlichen Raten.
Im Folgenden erfährst Du, was Dir eine autarke VR-Brille ohne Kabel oder mit optionaler PC-Verkabelung bietet. Die derzeit wichtigsten Modelle stellen wir Dir vor und bewerten, für welche Interessen sie sich gut oder weniger eignen.
Was ist und kann eine autarke VR-Brille?
- Unterhaltungsmaschine: Eine autarke VR-Brille ist ein All-in-One-Computer zum auf den Kopf setzen. Gedacht ist er für Spiele, Filme und Fitness, seltener für Produktiv-Apps.
- Komplettsystem: Alle Hardware steckt drin – Display, Prozessoren, Speicher und Akku. Du brauchst weder PC, noch Konsole oder Smartphone, um Programme zu starten oder ein Display in die VR-Brille zu stecken. Du kannst Du die VR-Brille ohne Kabel nutzen. So hast Du mehr Bewegungsfreiheit als mit früheren Modellen.
- Grafikpower für AAA-Titel: Die Rechenarbeit erledigen schnelle Mobilprozessoren. Als Grafikleistung kannst Du die von den besten Smartphones erwarten.
- Apps installieren: Per WLAN installierst Du Apps aus Download-Läden oder streamst Filme und Programme in der Cloud.
- Bedienung: Menü und Apps bedienst Du mit Controllern oder durch Fingergesten in der Luft, seltener durch Augenbewegungen.
- Bewegungserkennung: Damit Du Dich im virtuellen Raum bewegen kannst, registriert die VR-Brille ohne Kabel anhand von eingebauten Kameras und Sensoren Deine Position im echten Raum und überträgt Deine Bewegungen auf die künstliche Welt.
- Mixed Reality: Im Nebenjob zeigen die Kameras Deine Umgebung auf dem Display („Passthrough“). So plauderst Du mit jemanden, ohne die Brille abzunehmen. Zudem blenden Apps für besondere Spiel- oder Fitnesstrainingskonzepte künstliche Elemente in der echten Welt ein („Mixed Reality“, MR).
- Sound kommt aus kleinen eingebauten Lautsprechern. Umstehende können mithören, Du hörst Umgebungsgeräusche. Alternativ ist je nach Modell eine Kopplung mit Kopfhörern via Bluetooth und Kabel möglich.
Wie unterscheiden sich autarke VR-Brillen?
Die wichtigsten Kaufkriterien
- Tragekomfort: Bequem zu tragende Brillen sind leicht und verteilen das Gewicht ausgewogen vorne und hinten. Umgekehrt ziehen Dich manche Modelle wegen ihres klobigen Gehäuses nach vorne oder sorgen für Druckschmerz.
- Displayauflösung: Für ein glaubwürdiges Mittendrin-Gefühl ist eine hohe Anzahl an Bildpunkten wichtig. Sie ist derzeit so hoch, als würdest Du mit jedem Auge auf ein Smartphone-Display der Oberklasse gucken. Wegen des deutlich kürzeren Abstands zum Auge kommt es aber bei gröber ausgestatteten Modellen vor, dass Du einzelne Pixel erkennst („Fliegengittereffekt“).
- Bildwiederholrate: Günstiger ausstaffierte Brillen bieten 72 Hertz, sehr gute bis zu 120 Hertz. Ein möglichst hoher Wert ist wichtiger als auf dem Smartphone, damit Du bei schnellen Bewegungen in Spiele- oder Fitness-Apps ein scharfes Bild ohne Schlieren wahrnimmst. Ein langsamer Bildaufbau bei gleichzeitig flotten Drehungen Deinerseits begünstigt Schwindelgefühle und Übelkeit („Motion Sickness“).
- Linsen: Dass Du durch ein Linsenpaar aufs Display blickst, erzeugt einen stereoskopischen 3D-Effekt und ist für den realistischen Seheindruck wichtig. In günstigen VR-Brillen stecken Fresnel-Linsen, die wegen zu Rillen gefalteten Schichten das Gehäuse klobig machen. Sie neigen zu Randunschärfen. Höherpreisige Pancake-Linsen erlauben schmalere Headsets und oft, aber nicht immer, einen klareren Blick.
- Sichtfeld: Für ein starkes Mittendrin-Gefühl sollten die Linsen möglichst viel von Deinem Sichtfeld abdecken, bevor ein Schwenk Deiner Augen den schwarzen Rand des Brillenpolsters in den Blick rückt. Hersteller beziffern das in Grad für die horizontale und manchmal auch vertikale Achse. Je größer der Wert, desto besser.
- App-Angebot: Als Bezugsquelle gibt es meist nur die Download-Läden der Hersteller. Die Kataloggröße und Anzahl an Exklusivtiteln schwanken. Nachschub per Side-Loading aus anderen Quellen zu beschaffen, ist meist nicht vorgesehen.
- Speicherkapazität: 128, 256 oder 512 GB sind übliche Varianten. Spare nicht daran. Einige Apps sind so groß wie AAA-Titel für PC und Konsole. Sie füllen den Speicher schnell. Den Speicher per Kartenslot zu vergrößern, ist derzeit nirgends möglich.
Spezialwünsche für die perfekte Wahl
- Passthrough und Mixed Reality: Eine farbige Durchsicht ist mittlerweile üblich, Schwarz-Weiß die Ausnahme. Dennoch schwanken Auflösung und Schärfe.
- Sound: Du ziehst externe Kopfhörer den eingebauten Lautsprechern vor? Ob die Kontaktaufnahme per Bluetooth, Klinkenstecker oder USB-C klappt, variiert je nach Gerät.
- Optionaler PC-Kontakt: Meistens ist eine VR-Brille ohne Kabel per WLAN an einen Computer einstöpselbar. Auf Windows-PC spielst Du VR-Spiele in besserer Grafik, mit Macs erledigst Du Office-Arbeiten auf virtuellen Monitoren. Ist Dir das wichtig, achtest Du darauf, nicht eines der wenigen Headsets zu wischen, die das nicht bieten.
- Akkulaufzeit: Die besten integrierten Akkus brauchen nach drei bis vier Stunden eine Ladepause. Je nach Modell können wechselbare Akkus oder zusätzlich montierbare Akkupacks die Laufzeit verlängern.
Die besten VR-Brillen vorgestellt
Meta Quest 3S: Beste VR-Brille in bezahlbar
Zum Preis von 330 Euro ist die Quest 3S (Test) von Facebook-Konzern Meta das derzeit erschwinglichste Modell. Dafür bietet es fast die gleiche hohe Leistung wie die höherwertige Variante ohne „S“-Zusatz. Das Gehäuse wiegt mittelmäßig viel oder wenig (514 Gramm). Es ist mit einer Dicke von 73,9 Millimeter sehr kopflastig. Gegen Aufpreis verteilt ein alternatives Kopfband das Gewicht besser nach hinten.
Auf den Displays erkennen geschulte Augen einzelne der insgesamt 1.832 x 1.920 Bildpunkte. Die einfachen Fresnel-Linsen sind nur in der Mitte scharf, am Rand nicht. Das Sichtfeld fällt mit 96 Grad horizontal und 90 Grad vertikal durchschnittlich aus. Immerhin ist die maximal mögliche Bildwiderholrate hoch (120 Hz). Ansonsten bietet die die teurere Quest-3-Variante eine erkennbar ansehnlichere Bildqualität.
Hingegen das App-Angebot ist hier wie dort riesig. Kein anderer Download-Laden bietet eine bessere VR-Auswahl. Als Exklusiv-Spiel gibt es gratis zum Brillenkauf den AAA-Titel „Batman: Arkham Shadow“. Per PC-Verbindung zu Steam VR locken weitere Grafik-Blockbuster.
Das Angebot an Mixed-Reality-Titeln ist dünner. Dabei ist die Durchsicht durch die Farbkameras ziemlich gut. Sie ist scharf genug, um Schrift abzulesen und so tiefenkorrekt dargestellt, dass wir nirgends danebengreifen.
Menüs und Programme lassen sich mit den Controllern sehr einfach bedienen. Stattdessen die bloßen Hände zu nehmen, klappt schlechter. Die Laufzeit ist mittelprächtig (zwei Stunden). Per USB-C lädt der Akku wieder auf. Alternativ steckst Du in die gleiche Buchse einen Kopfhörer, um die solide, aber nicht überragende Soundqualität der eingebauten Lautsprecher zu ersetzen. Einen Klinkenstecker gibt es nicht. Bluetooth ist eine Alternative.
Statt nur 128 GB Speicher bietet eine besser ausgestattete Variante 256 GB, kostet dann aber 440 Euro. Keine Wahl hast Du bei der Account-Frage: Ohne persönliches Konto bei und Datenübertragung an Meta geht nichts.
Stärken und Schwächen der Meta Quest 3S
- Attraktiver Preis
- Hohe Grafikleistung
- Bester App-Laden
- Einfache Bedienung
- Präzise Erkennung der Controller-Bewegungen
- Fresnel-Linsen nur in kleinem Mittenbereich scharf
- Zwang zum Meta-Account
- Hakelige Handsteuerung
- Kein Klinkenstecker für Kopfhörer
Meta Quest 3: Der beste Mix aus Preis und Leistung
Die Quest 3 kam vor Metas S-Klasse und kann etwas mehr. Die Displayauflösung ist höher. Bei 2.064 x 2.208 Bildpunkten pro Auge stört kein Fliegengittereffekt mehr. Das Sichtfeld ist mit 110 Grad und 96 Grad größer, der unvermeidliche Taucherbrilleneffekt einer VR-Brille ist hier also deutlich weniger aufdringlich. Und nicht zuletzt sorgen die höherwertigen Pancake-Linsen für ein scharfes Bild von Rand zu Rand. Das rechtfertigt den gehobenen Preis von 550 für das einzig mit 512 GB Speicherplatz erhältliche Modell.
Noch mehr VR: Das beste Zubehör für VR-Brillen im Check!
Die meisten anderen relevanten Ausstattungsdetails sind identisch. Der Prozessor vom Typ Qualcomm Snapdragon XR 2 Gen 2 ist stark genug für eine Spielegrafik auf hohem Konsolenniveau. Die Auswahl an attraktiven VR-Titeln ist groß. Als Exklusiv-Spiel gibt Meta eines der besten gratis dazu: „Asgard’s Wrath 2“. Via Xbox Cloud Gaming lässt sich der Katalog von Microsoft anzapfen. Per Kabel zum PC zocken Gaming-Fans Titel bei Steam VR. Die Quest 3 unterstützt einen Bildaufbau von bis zu 120 Hz.
Das Positionstracking funktioniert bei der 3 und 3S gleich gut, obwohl sich die Kamera- und Sensoranordnung beider Modelle leicht unterscheiden. Mit den Controllern klappt die Bedienung super, per bloßer Hand nur mau. Die Systemsoftware ist übersichtlich strukturiert und einfach bedienbar.
Akkulaufzeit (zwei Stunden) und Tragekomfort des kopflastigen Gehäuses (515 Gramm) sind ab Werk Mittelmaß. Mit optionalen Extra-Akkus und besser ausbalancierten Kopfbändern lässt sich mehr bequeme Spielzeit rausholen.
Die durchschnittliche Soundqualität kannst Du mit einem externen Kopfhörer kompensieren. Im Unterschied zur 3S ist ein Klinkenstecker eingebaut. Eine Alternative zum Account-Zwang von Meta gibt es aber nicht. Ohne Konto in der Hersteller-Cloud macht die VR-Brille keinen Mucks.
@handyhase Meta Quest 3 vs Meta Quest 3S – was macht mehr Sinn?! 🤔 Verrate uns doch in den kommentaren, ob auch du dir das VR-Erlebnis nachhause holen wirst! 🏡👀 #metaquest3 #metaquest3s #mixedreality #vrbrille #techtok #technews #techgadgets
Stärken und Schwächen der Meta Quest 3
- Tolle Bildqualität durch scharfe Linsen bis zum Rand
- Hohe Grafikleistung
- Bester App-Laden
- Einfache Bedienung
- Präzise Erkennung der Controller-Bewegungen
- Zwang zum Meta-Account
- Hakelige Handsteuerung
Pico 4 Ultra: Ganzkörper-Tracking und räumliche Videos
Die Pico 4 Ultra ist zum Preis von 600 Euro das nächstattraktivste Modell, wenn keine Meta Quest für Dich infrage kommt. Sie stammt von Tiktok-Anbieter Bytedance. Dass Deine privaten Daten hier gut aufgehoben sind, erfordert also ebenfalls einen Vertrauensvorschuss.
Die Stärke der Pico 4 Ultra liegt in der Hardware. Das Brillengehäuse ist schön schlank, weil es vorne mit Pancake-Linsen bestückt ist und den Akku nach hinten auslagert. Das mitgelieferte Kopfband verteilt das an sich nicht geringe Gewicht (580 Gramm) durch den auf der Rückseite platzierten Energiespeicher besser als die Meta-Modelle. Das sorgt für einen höheren Tragekomfort. Die recht lange Laufzeit von bis zu drei oder gar vier Stunden lässt sich so bequemer ausreizen.
Mit dem hochauflösenden Frontkamera-Duo (32 MP) erstellst Du räumliche Videos und Fotos, was sonst nur Apple für einen deutlich höheren Preis bietet.
Als Besonderheit kann die Pico-Brille nicht nur Hand- und Kopfbewegungen, sondern auch die von Beinen registrieren. Das ermöglicht zusätzliche Spielkonzepte, etwa virtuelle Prügeleien im Kung-Fu-Stil. Allerdings sind die Motion-Tracker nicht inklusive, sondern kosten extra (90 Euro).
Die Auflösung des Displays ist hoch (2.160 x 2.160 Pixel). Das Sichtfeld ist groß (105 Grad horizontal). Allerdings sind die Linsen am Rand nicht so scharf wie bei der Meta Quest 3.
Die Rechenarbeit erledigt wie bei Meta ein Snapdragon XR 2 Gen 2 im Verbund mit zwölf GB Arbeitsspeicher – genug Power für Grafikkracher. Ein Downer ist der auf 90 Hz begrenzte Bildaufbau. Immerhin lädst Du Spiele mit schnellem Wi-Fi 7. Die Speicherkapazität von 256 GB bietet genügend Platz für viele Apps.
Bei der App-Auswahl ist Pico Meta unterlegen. Im Download-Laden fehlen einige große Spieletitel („Assassin’s Creed Nexus“) und bekannte Klassiker („Beat Saber“). Vergleichbar hochkarätige Exklusivspiele wie für die Quests gibt es nicht. Eine Kopplung mit dem PC kann das wettmachen. So gelangst Du an weitere grafisch aufwendige VR-Spiele bei Steam.
Stärken und Schwächen der Pico 4 Ultra
- Optionale Motion-Tracker für die Beine
- Hoher Tragekomfort dank guter Gewichtsverteilung
- Starke Hardware für hohe Bildqualität
- Räumliche Fotos und Videos erstellen
- Linsen mit Randunschärfen – trotz Pancake-Format
- Kleinerer App-Store mit einigen Lücken
- Vertrauensvorschuss in Datenschutz bei Tiktok-Anbieter nötig
HTC Vive XR Elite: Autarke VR-Brille für Hardcore-Fans von HTC
Der Namenszusatz „Elite“ und der hohe Preis von 1.000 Euro sind Indizien für ein Top-Gerät. Doch nicht alle Aspekte erfüllen diesen Anspruch. Dank Pancake-Linsen ist das Frontteil dünn und leicht (240 Gramm). Weil der Akku im Rückteil am Hinterkopf steckt, ist das insgesamt hohe Gewicht (625 Gramm) gut ausbalanciert. Dennoch leidet der Tragekomfort laut redaktionellen Tests und Kundenrezensionen aufgrund des drückenden Brillenrahmens.
Die Displayauflösung (1.920 x 1.920) ist kaum höher als bei der günstigeren Meta Quest 3S. Einzelne Bildpunkte sind bei genauem Blick erkennbar. Der Bildaufbau ist auf 90 Hz begrenzt. Das Sichtfeld ist mit 110 Grad wiederum groß.
Die Rechenarbeit erledigt die erste Prozessorgeneration des Snapdragon XR 2. Trotz zwölf GB Arbeitsspeicher bietet das HTC-Modell damit nicht so viele Leistungsreserven wie die von Meta und Pico. Der Speicherplatz ist mit 128 GB am unteren Ende des derzeit Üblichen.
Die verfügbaren Apps dürften Rechenpower und Speicherplatz nicht so schnell ausnutzen. Denn das mit der XR Elite kompatible Angebot in Download-Quellen wie Viveport ist klein. Es gibt wenige große VR-Titel und noch wenigere für die Mixed Reality. Die beherrscht das Headset auch. Die farbige Durchsicht durch die 16-MP-Kameras gilt als qualitativ hochwertig. Der Haupteinsatzzweck ist derzeit der als Brille für PC-VR.
Das Tracking mit den mitgelieferten Controllern gilt als solide. Seit kurzem lassen sich optional teure Tracker für Beine und Hüfte (560 Euro im 3er Set) und Gesicht (230 Euro) ergänzen. Erst wenige Spiele unterstützen das. Aussagekräftige Testerfahrungen gibt es dazu noch nicht.
Die Akkulaufzeit (zwei Stunden) ist durchschnittlich. Weil der Energiespeicher im laufenden Betrieb wechselbar ist, stören Dich keine Ladepausen, sofern Du Ersatzakkus zur Hand hast. Das ist eine seltene Besonderheit.
Stärken und Schwächen der HTC Vive XR Elite
- Wirkt leicht durch gut ausbalanciertes Gewicht
- Im Betrieb Akku wechselbar
- Interessante Spieleauswahl, wenn als PC-VR-Brille genutzt
- Optionales Körpertracking für Beine, Hüfte, Gesicht
- Hoher Preis für Brille und Zubehör
- Geringes Spiele-Angebot im Download-Store
- Eingeschränkter Tragekomfort
Apple Vision Pro: Die beste VR-Brille – aber für wen?
Die Apple Vision Pro wird als technisch derzeit beste VR-Brille unter den Standalone-Modellen gewürdigt. Das schlägt sich im Preis nieder: Los geht es ab 4.000 Euro (256 GB), weiter mit 4.250 Euro (512 GB) und 4.500 Euro (1 TB).
Als top gilt die Bildqualität. Die Displays lösen sehr hoch auf (3.648 x 3.144 Pixel). Einzelne Bildpunkte sind nicht erkennbar. Der Bildaufbau von 90, 96 und 100 Hz sorgt für einen flüssigen Eindruck. Das Sichtfeld (100 bis 120 Grad horizontal und 90 Grad vertikal) ist groß. Die Passthrough-Qualität gilt als exzellent. Zwei Kameras stellen die Umgebung scharf und flüssig dar. Umgekehrt zeigt ein Außendisplay Umstehenden Deine Augen – aktuell kaum mehr als eine Spielerei.
Controller gibt es nicht. Die Apple Vision Pro steuerst Du rein mit Handgesten und Augenbewegungen. Das Bedienkonzept gilt als makellos umgesetzt.
Klingt toll, doch massentauglich ist das Headset trotzdem nicht – wegen des hohen Preises und der kleinen Software-Auswahl. Zwar kannst Du Dich aus dem großen App-Ökosystem von iPhone und iPad bedienen. Doch die Inhalte sind überwiegend in 2D verfügbar. Wer will, lässt ein MacBook oder iMac links liegen und nutzt Produktivanwendungen als schwebende, in die echte Umgebung eingeblendete Fenster. Echte VR-Titel gibt es noch kaum.
Zusätzlich eignet sich die Vision Pro als sehr teures Streaming-Display. Apple TV+ bietet einige Videos in 3D. Alternativ betrachtest Du räumliche Fotos und Videos, die Du mit dem iPhone erstellt hast. Infrage kommen dafür das iPhone 15 Pro / Pro Max und iPhone 16 / Plus / Pro / Pro Max.
Für lange Einsätze ist das Headset nicht ausgelegt. Mit 650 Gramm ist das Gewicht hoch. Obwohl das Kopfband es gut verteilt, sind die Grenzen einer angenehmen Tragedauer schnell erreicht. Die Akkulaufzeit ist mit zwei Stunden zudem Durchschnitt.
Stärken und Schwächen der Apple Vision Pro
- Sehr hohe Bildqualität
- Sehr präzises Tracking von Hand- und Augenbewegungen
- Interessant fürs Videostreaming in hoher Auflösung
- Alternative zu Mac-Monitor für Produktiv-Apps
- Lebendige Erinnerungen mit 3D-Fotos und -Videos
- Sehr hoher Preis
- Inhalte überwiegend als 2D-Fenster im echten Raum
- Noch wenige Apps für MR und VR
- Hohes Gewicht schmälert Tragekomfort
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