Die 12 besten Foto-Apps für Dein Smartphone: Android oder Apple iOS

Foto-Apps für iOS (Foto: Handyhase.de / Michael Spieler)
Mit der Leica-Lux-iPhone-App gibt es den Leica-Foto-Look nun auch für Dein Smartphone.
Foto-Apps für iOS und Android: Einführung
Foto-Apps sind das Brot und die Butter von Smartphones. Es ist also kein Wunder, dass die Apps der Smartphone-Hersteller selbst (oder im Falle von Android auch die Apps des Betriebssystem-Entwicklers) auf der jeweiligen Plattform versuchen, alle Funktionen abzudecken. Mit je einer Kamera-App und einer Foto-App soll eine gute Basis für den Alltag gelegt werden. Gerade Handys mit sehr guter Kamera erzielen besondere Ergebnisse.
Vielleicht sind ja auch gute Tipps für Fotos mit dem Handy auf Festivals dabei?
iOS-App für die Fotografie
Einige Highlight-Features sollen dann die Enthusiasten unter den Smartphone-Fotografen auf die jeweiligen Plattform locken. Apple hat mit iOS 14 und dem iPhone 12 Pro oder Pro Max zuletzt einen Move zu den Videografen gemacht, indem sie 10-bit HDR Dolby Vision Videorecording (in 4K bei 60fps) eingeführt haben. Das Apple ProRAW-Fotoformat ist inzwischen auch verfügbar.

mit Apple ProRAW Fotos aufnehmen (Bild: Apple)
Android-App für erstaunliche Nachtaufmahmen
Bei Google begann alles mit einfach erstaunlichen Nacht- und Portraitaufnahmen mit dem Pixel 3/XL. Die Google Camera lieferte Ergebnisse mit nur einer Kamera-Linse, die andere nicht mit zwei oder drei Linsen hinbekamen. Es folgte die Astrofotografie, die es besonders einfach macht, den Nachthimmel zu fotografieren und die sogenannte „Duale Belichtung„. Mit ihr stehen Dir nun zwei getrennte Schieberegler für die Helligkeit und HDR zur Verfügung, um das Bild live anzupassen, bevor ein Foto geschossen wird.
Die jeweilige beste Foto-App ist nicht nur ein Organisations-Werkzeug für Dich, um die Übersicht über Deine Kamerarolle zu behalten und die Verbindung zu jeweiligen Cloud. Sie bringen auch Post-Bearbeitungsfunktionen mit, in denen sich erstaunlich viel und meist auch ausreichend nachregulieren lässt. Ebenso dürfen Filter natürlich nicht fehlen und die Werkzeuge für Zuschnitt und Drehen.
Grundsätzlich hat natürlich jede App, die davon lebt, dass man in ihr Fotos teilt, selbst auch Filter und Bearbeitungstools. Hier gibt es wiederum auch Apps von Dritten, die durch tolle Vorlagen oder Machine-Learning die perfekte Story, Reel oder Fleet vorproduzieren.
Beste Foto-App für iOS
NeuralCam NightMode
NeuralCam NightMode brachte die Funktionalität von Googles „Night Sight“ aus dem Google Pixel 3 zu iOS. Die Kamera-App von Apple hatte zu dem Zeitpunkt noch keinen Nachtmodus und NeuralCam war der perfekte Ersatz. Immer noch bietet NeuralCam NightMode deutlich mehr Kontrolle über die Einstellungsmöglichkeiten für eine Nachtaufnahme, als die Foto-App. Der einmalige Preis von 3,49 € lohnt sich auf jedem Fall.
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Halide Mark II
RAW-Fotografie schon vor Apple ProRAW (inzwischen aber auch mit)! Schon vor der Ankündigung zum iPhone 12 gab und gibt es Halide auf iOS. Eine App, die Fotos im RAW-Format („digitales Negativ“) schießt und so den Weg frei macht, für die kreative Bearbeitung und Entwicklung. Diese ist dem Prozess in einem analogen Fotolabor (deshalb heißt Adobes Lightroom ja auch Lightroom) nachempfunden, aber natürlich viel umfangreicher und zeitsparender. Vom Negativ (RAW) zum Abzug (JPEG/PNG…) ist es deutlich kürzer und auch zerstörungsfrei jederzeit änderbar.
Am 26. Oktober 2020 erschien Mark II der manuellen RAW-Kamera. Für alle Nutzer bzw. Besitzer der Mark I war die neue App kostenfrei, für alle anderen gibt es weiterhin eine 7-Tage-Testphase nach der man sich für ein jährliches Abo für 13,49 € oder einen einmaligen Kauf für 43,99 € entscheiden kann (In-App).
Wie eingangs erwähnt, soll es hier tatsächlich um die besten Kamera-Apps gehen und nicht um die besten kostenlosen Foto-Apps. Die sieben Tage reichen i.d.R. auch aus, um festzustellen, ob Du eine App wirklich intensiv nutzen willst oder kannst. Wie alle Pro-Apps bringt auch Halide natürlich eine Lernkurve mit und Du musst Dich etwas darauf einlassen. Mit Halide musst Du das manuelle Fotografieren schon wollen.
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Microsoft Pix
Microsoft Pix wurde gerade erst komplett für iOS 14 überholt und kann jetzt auch Dokumente scannen. Als kompletter Gegenentwurf zum Beispiel zu Halide ist Microsoft Pix die Speerspitze von Microsofts Machine Learning im Bereich Fotografie. Hier gibt es tatsächlich nur einen Auslöser und der Rest passiert komplett automagisch durch die „computational Phototgraphy“ in der App.
Erinnerst Du Dich noch an Microsoft Photosynth? Das war die Technologie die Einzelbilder automatisch zu Panoramen bzw. 360°-Aufnahmen zusammengefügt hat und die als eigenständiges Produkt 2016 eingestellt wurde. Ebenso gab es im Videobereich Microsoft Hyperlapse, das es noch als Pro-App für Windows und macOS und als Mobilversion für Android gibt. Beide Technologien sind in Microsoft Pix für iOS aufgegangen und Teil der Foto-App.
So gelingen Fotos nach dem eigenen Motto: „Draufhalten. Auslösen. Perfekt.“
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Focos
Focos ist die App fürs iPhone für Tiefenschärfe/Schärfentiefe und den dadurch erzielbaren Bokeh-Effekt in Deinen Portrait-Fotos. In der Foto-App selbst kannst Du Fotos machen, bei denen Du zunächst überhaupt nichts einstellen musst. So lässt sich im Nachhinein den Fokuspunkt ganz beliebig ins Bild setzen und alles andere stufenlos weichzeichnen.
Virtuelle Pro-Objektive geben dir kreative Tools an die Hand, um alle möglichen Effekte zu erzeugen (z.B. radial und Wirbel). Besonders interessant ist der 3D-Modus, in dem Du sehen kannst, welche Tiefeninformationen das Kamerasystem Deines iPhones tatsächlich mit den Bildinformationen zusammen aufgenommen hat. In dieser 3D-Umgebung lassen sich auch nachträglich virtuelle Lichtquellen setzen. Auf dem iPad wird der Apple Pencil für die exakte Nachbearbeitung unterstützt und Tutorials helfen Dir die Benutzung zu erlernen.
Focos kostet Dich entweder 1,99 €/Monat, 8,99 €/Jahr oder einmalig 13,99 €.
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Hipstamatic Classic
Hipstamatic ist ein bisschen aus der Zeit, in der die analoge Fotografie mit Pinhole-Kameras und Lomografie in den „Hipster-Sphären“ der Großstädte ein Revival erlebte. Die digitale Version der Sofortbild- oder Filmkamera kommt, wie schon das App-Icon vermuten lässt, vollgestopft mit skeumorphischem Design, das sonst – fast überall in digitalen Benutzerschnittstellen – durch ein flaches oder materielles Design abgelöst wurde. Wisst ihr noch als das Instagram-Icon aussah wie eine Polaroid?
Hipstamatic Classic simuliert die vielen klassischen Linsen und analogen Filmrollen mit der eingebauten Classic Camera, kann aber auch Perspektiven korrigieren und Mehrfachbelichtungen nachahmen. Zusätzlich gibt’s im integrierten Shop nicht nur unendlich weitere Packs mit Filmen und Kameras (Retro, Hipsta & Snap), sondern auch die Möglichkeit, über das Drucklabor, Abzüge (mit oder ohne Rand, auf Papier, Holz oder Metall) Deiner besten analog-aussehenden Fotos zu bestellen.
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Beste Foto-App für Android
Google Camera
Unter Android gibt es das „Problem“, dass oft die Kamera-App des Smartphone-Herstellers die beste Foto-App für Dein Smartphone ist. Googles eigene App „Google Camera“, gilt als beste App für Fotografie unter Android, wird offiziell aber nur noch den Nexus- und Pixel-Geräten zur Verfügung gestellt.
Dritte Kamera-Apps sind oft nicht auf jedem Smartphone gleich gut zu gebrauchen. Selbst bei Kauf-Apps wie Pro Cam X oder Camera ZOOM FX fehlen zwar grundsätzlich keine Features, aber es gibt halt immer wieder Probleme, wie ein Zwang zur Internetverbindung um Pro-Features freizuschalten. So können wir diese Apps einfach nicht unumwunden für jedes Android-Smartphone empfehlen.
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Ähnlich schade steht es um die Updatepolitik selbst beliebter Kamera-Apps aus bekannten Software-Schmieden. So mag Camera MX von MAGIX noch funktionieren, aber das letzte Update behob Probleme mit Android 10 und ist über 14 Monate alt. Ist die App jetzt Abandonware (also vom Entwickler aufgegeben) oder lassen die sich nur Zeit? Wir wissen es nicht. Genauso steht es auch mit A Better Camera von Almalence, die scheinbar auch im letzten Jahr endgültig aufgegeben haben, um sich auf ihre SuperZoom-Technologie und ihre Desktop-App PhotoAcute zu konzentrieren. 2017 gab es hier noch regelmäßig Updates.
Die einzige und beste Foto-App die tapfer durchhält und aktuell bleibt, ist das Open-Source-Projekt Open Camera vom Mark Harman.
Open Camera
Open Camera ist das Herzensprojekt von Mark Harman aus England. Sie ist Open-Source, kostenlos und werbefrei und dennoch keine sinnlose App. Sie ist vollgepackt mit einer Tonne von Features, die Mark en détail auf seiner Webseite erklärt. Sie eignet sich für den schnellen Schnappschuss genauso, wie für manuelle Kamerakontrolle, die mit der Camera2-API mit Android 5.0 „Lollipop“ (2014/15) möglich wurde.
Das genialste Feature ist die Auto-Wasserwaage, dadurch ist Dein Foto/Horizont immer waagerecht, auch wenn Du das Smartphone leicht schief hältst. Wenn Du gern manuell die Voreinstellungen vornimmst, gibt die Open Camera alle Optionen Deiner Smartphone-Kamera an die Hand. Szenenmodi, Farbeffekte, Weißabgleich, ISO und Belichtungszeit sind einstellbar. HDR-Unterstützung gibt es genauso, wie die Ausgabe von RAW-Dateien und Stimmenkontrolle für den Auslöser.
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Kuji Cam
Kuji Cam von GinnyPix ist die wohl umfangreichste Vintage-Kamera für Android. Über 180 Fotofilter und Fotoeffekte warten auf Dich und Deine Kreativität. Ob 3D-Effekt, künstlicher Filmstaub, Rahmen oder Light-Leak-Effekte – hier gibt es fast alles.
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Foto Mate R3
Foto Mate R3 ist das wohl umfangreichste Tool zur Bearbeitung und Entwicklung von Fotos – inklusive einer extrem langen Liste unterstützter RAW-Formate und zur Verwaltung und Aufbewahrung von Fotos. Wir kennen keine App, in der sich Bilddateien nach so vielen unterschiedlichen Charakteristika filtern lassen – sei es nun die Brennweite oder Blendenöffnung. Außerdem ist die App auch für Android-Tablets perfekt, bei denen Du auch eine Tastatur mit Tasten-Shortcuts zur Bedienung der App verwenden kannst.
Die App sieht jetzt nicht megahübsch aus, ist aber extrem funktional. Wenn man was erledigt bekommen will ist sie genau richtig. Eine umfangreiche Bedienungsanleitung für dieses umfangreiche Programm gibt es online (auch als PDF). Mit Stacking und Stitching lassen sich aus unterschiedlichen Belichtungszeiten eines Motivs eigene HDR-Fotos erzeugen bzw. Panoramen aus beliebig vielen Einzelbildern zusammenfügen.
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Die Vollversion für 9,99 € entfernt die Werbung und schaltet folgende Features frei:
- Ebenen (Verlauf, Pinsel, Lasso & mehr)
- Eigene Export-Presets
- Bilder in der App-Bibliothek filtern & verwalten
- Batch-Umbenennen und Batch-Export
- Eigene Wasserzeichen
- Display-Kalibrierung
- Bilder vergleichen
- Bilder mit Geotag auf Karte anzeigen
Cross-Plattform
Lightroom, VSCO und Snapseed sind wohl die Standard-Apps auf Smartphones zur Nachbearbeitung von Fotos. Sie gibt es für beide Plattformen und sind bis auf Snapseed nicht kostenlos.
Lightroom
Lightroom von Adobe bietet einen kostenlosen, immer verfügbaren Teil und ein Abo für die Premium-Version. Das kostet Dich im Monat 4,99 € (59,88 €/Jahr) und dafür muss man die App schon wirklich ausgiebig nutzen. Beim Erstabschluß des Abos kannst Du die Premium-Version sieben Tage lang testen und immer noch aussteigen. Im Abo sind 100-GB-Speicherplatz in der Creative Cloud enthalten.
Komplett kostenlos, aber auch nur mit Voranmeldung mit Adobe-Konto, sind 10 Features der App nutzbar. Presets versuchen Dir mit einem Klick professionelle Ergebnisse zu liefern, mit Profilen lassen sich die immer gleichen Änderungen auf viele Bilder anwenden und Fotoversionen zeigen Dir Deine Edits im Vergleich mit dem Original, ohne dieses zu zerstören.
Mit Kurven kannst Du in die professionelle Fotobearbeitung einsteigen, denn sie erlauben Dir Farbe, Belichtung, Farbton und Kontrast anzupassen. In der Farbbearbeitung stehen Dir alle Tools zur Farbkorrektur zur Verfügung und mit Kameratools lassen sich zum Beispiel Dunstschleier entfernen und Strukturen hervorheben. In Tutorials lernst Du den Umgang mit den Funktionen der App und in der Community kannst Du Dich inspirieren lassen.
Lightroom hat auch eine eigene Kamera eingebaut, mit der sich direkt RAW-oder HDR-Aufnahmen machen lassen und weitere manuelle Einstellungen vornehmen lassen. Außerdem ist es ein Organisations-Werkzeug zur Verwaltung Deiner Fotos. Eine der besten Foto-Apps für Android und iOS!
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VSCO
Die App der Visual Supply Company (VSCO) ist ein anspruchsvoller Fotoeditor für die Enthusiasten unter dem Smartphone-Fotografen. VSCO-Edits sind für ihren künstlerischen Anspruch bekannt und zieren schon mal das ein oder andere Werbeplakat. VSCO funktioniert ähnlich wie Lightroom und setzt inzwischen vollständig auf das Abomodell für die Vollversion und kostet dort 21,99 € im Jahr. Sobald Du der VSCO-Mitgliedschaft beitrittst, läuft wie bei Lightroom eine 7-Tage-Testversion, in der Du alle Funktionen ausprobieren kannst. Du kannst auch hier jeder Zeit das Abo beenden.
Leider musst Du schon direkt ein VSCO-Konto anlegen, wie bei Lightroom, um den kostenlosen Teil des Fotoeditors nutzen zu können. Es dient außerdem als Eintrittskarte zum Sozialen Netzwerk, das man bei VSCO auch angebaut hat. Es ähnelt Instagram, aber hat natürlich bei Weitem nicht dessen Nutzerzahlen. In dieser „kreativen Gemeinschaft“ geht es etwas elitärer zu, als bei Instagram.
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Snapseed
Snapseed begann 2011 als reine iPad-App und wurde prompt durch Apple zur iPad-App des Jahres 2011 gekürt. Kurz darauf erschien die iPhone-Version. Google schnappte sich die App ein Jahr später und so folgte Ende 2012 die Android-Version. Die Desktop-App für Windows wurde indes eingestellt. Heutzutage findest Du viele Features von Snapseed direkt in der Foto-App von Google wieder, so dass sie zumindest unter Android etwas überflüssig geworden ist.
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Snapseed hat 29 Tools und Filter, um das Beste schnell aus Deinen Fotos herauszuholen. Die App kann sowohl JPG- als auch RAW-Dateien öffnen. Du kannst eigene Looks abspeichern und später auf andere Fotos anwenden. Jeder Stil lässt sich präzise anpassen und es gibt Pinsel mit selektivem Filter. Hier findest Du Hilfestellungen zur App.
BONUS
Affinity Photo auf dem iPad
Für uns hat sich das Apple-Pro-Tablet in den letzten Jahren als das Tool zum Nachbearbeiten von Fotos gemausert. Nicht nur ist hier Lightroom einfach größer und leichter zu bedienen, es gibt auch fantastische Konkurrenz in Form von Affinity Photo. Aufgrund des Preises ist auch Affinity Photo natürlich nichts für Gelegenheits-Fotografen, die nur einen Filter über ihr Foto legen wollen, sondern ein ernsthaft mächtiges Werkzeug, das RAW-Fotos bearbeiten kann, unbegrenzt viele Ebenen a la Photoshop zulässt, Live Effekte und Unterstützung für den Apple Pencil bietet.
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Das sind die nach unserer Meinung besten Foto-Apps für Dein Smartphone mit Android oder Apple iPhone. Nutzt Du noch ein andere Kamera-App? Dann teile uns es gerne unter diesem Artikel als Kommentar mit. Was ist für dich die beste Foto-App?
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