Beats Solo Buds im Test: Günstiger Apple-Ohrhörer ohne Akku im Case
Die Solo Buds ergänzen das Beats-Sortiment an True-Wireless-Ohrhörern um eine günstige Alternative. Die neuen kabellosen In-Ears sind preislich unter den Modellen Studio Buds+, Fit Pro und Powerbeats Pro angesiedelt. In der gleichen Preisklasse gibt es keine AirPods von Dachkonzern Apple. Außer beim Preisschild setzt die Sub-Marke Beats auch bei Optik und Klangprofil andere Schwerpunkte. Dennoch fügen sich die Ohrhörer in das vernetzte Bedienkonzept der Apple-Welt ein. Was sie in Sachen Tragekomfort, Bedienung, Klang und Akkuleistung zu bieten haben, müssen die Beats Solo Buds im Test beweisen.
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- Klingt gut fürs Geld
- Trägt sich bequem
- Akkulaufzeit für Modell ohne Powerbank lang
- Schön kleines Case braucht nicht viel Taschenplatz
- Stylische Farboptionen
- Geringe Geräuschabschirmung
- Laden braucht immer externe Stromquelle
Design und Tragekomfort
Bei den Solo Buds handelt es sich um kleine Knubbel mit hohem Aufbau für Akku und Bedientasten, der auffällig aus dem Ohr ragt. Flügelchen brauchen die Knöpfe etwa im Unterschied zu den Fit Pro nicht, um im Ohr zu halten. Ihre Gummistöpsel schmiegen sich tief in den Gehörgang, das reicht. Für schmalere oder weitere Hörkanäle gehören Stöpsel in vier Größen zum Lieferumfang. Die jeweils sechs Gramm leichten Knöpfe sitzen angenehm stabil und drücken nicht. Auch bei Bewegung rutschen die Beats Solo Buds im Test nicht aus den Ohren.
Ausdrücklich schweiß- und wasserfest sind die Ohrknöpfe allerdings nicht. Das IPX4-Siegel der Studio Buds+ und Fit Pro fehlt ihnen. Wer viel schweißtreibenden Sport ausübt, zieht diese Alternativen vor.
In einer anderen Äußerlichkeit haben die Solo Buds dem übrigen Beats-Sortiment etwas voraus. Das Case unseres roten Testmodells ist teilweise transparent und gibt den Blick auf Ladeelektronik frei. Das ist ein origineller Designakzent, den man etwa auch von der Rückseite der Nothing-Smartphones oder der Nothing Ears kennt. Außer in Rot gibt es die Solo Buds in mattem Schwarz, mattem Lila („Polarviolett“) und hellem Grau („Sturmgrau“) – aber ohne Transparenzeffekt.
Unabhängig von der Farbwahl gefällt das Case der Beats Solo Buds im Test durch seine kompakte Größe. Angesichts der Maße von 66 x 24 x 35 Millimetern und einem Gewicht von 22 Gramm trägt es in der Hosentasche nicht dick auf. Diese Miniatur-Bauweise gelingt dem Hersteller, weil er auf einen Extra-Akku im Case verzichtet. Er beschränkt sich auf eine USB-C-Buchse, die die Akkus der ins Case gepackten Ohrhörer mit neuer Energie versorgt.
Einfach vernetzt
Mangels eigener Energieversorgung hat das Case keinen Kopplungsknopf, der ja Strom bräuchte. Stattdessen drückst Du bei geöffneten Deckel eine der B-Tasten auf den im Case eingesetzten Ohrhörern. Dann poppt ein Setup-Fenster unter iOS ebenso wie unter Android auf, und die Ohrhörer stellen eine Verbindung via Bluetooth 5.3 her. So klappt das Pairing der Beats Solo Buds im Test ebenso komfortabel wie bei bisherigen Beats-Modellen.
Gekoppelt mit iOS, teilt sich das Beats-Modell viele Vernetzungsvorteile der Apple AirPods. Außer dem 1-Klick-Pairing via Pop-Up-Fenster zählen dazu:
- Automatische Anmeldung auf allen Apple-Geräten, die via iCloud mit der gleichen Apple-ID verbunden sind
- Automatische Übergabe der Musik an eine Apple Watch, wenn das iPhone außer Reichweite ist
- Per „Wo ist“ den Standort der abhandengekommenen Solo Buds finden
- Automatische Firmware-Updates via iOS
- Alternative Tastenbelegung via iOS-Einstellungen
Anders als bei den Beats Fit Pro kommt dafür in den Solo Buds nicht Apples H1-Chip zum Einsatz. Stattdessen sorgt eine nicht weiter vorgestellte, von „Beats eigenentwickelte Plattform“ für die Vernetzung. Im Praxistest ließ sich kein Unterschied erkennen.
Unter Android bieten die Beats Solo Buds im Test für ein Gerät aus der Apple-Welt ebenfalls erstaunliche viele smarte Features:
- Die 1-Klick-Kopplung klappt ebenfalls, und zwar via Google Fast Pair.
- Die automatische Verbindung mit anderen Android- und Chrome-Geräten klappt, wenn darauf das gleiche Google-Konto angemeldet ist.
- Die Standortsuche ist über Googles „Mein Gerät finden“ möglich.
Nicht direkt aus den Android-Einstellungen heraus gelingen Software-Updates und eine alternative Tastenbelegung. Dafür brauchst Du die separate Beats-App, die es kostenlos im Play Store gibt.
Beats bequem bedient
Auf jedem Ohrhörer gibt es nur eine mit einem B beschriftete Taste, um alle Funktionen für Musik, Anrufe und Sprachassistenzen zu bedienen. Klingt wenig, reicht aber vollkommen, um die Beats Solo Buds im Test bequem zu bedienen.
Musik steuerst Du so:
- Play / Pause – einmal tippen
- Track vor – zweimal tippen
- Track zurück – dreimal tippen
Anrufe bedienst Du so:
- Annehmen – einmal tippen
- Beenden oder Ablehnen – zweimal tippen
- Anruf stumm schalten – einmal währenddessen tippen
Sprachassistenzen rufst Du so auf:
- Beats hat voreingestellt, dass Du dafür eine der beiden B-Tasten gedrückthältst.
- Brauchst Du keine Sprachassistenz, kannst Du diese Taste zum Ändern der Lautstärke verwenden. Diese Option ist bei iOS direkt in die Systemeinstellungen eingebaut. Unter Android geht das in der Beats-App.
- Auf freihändiges „Hey Siri“ reagieren die Beats Solo Buds nicht. Ein Tastendruck muss immer sein.
Zwar haben die Solo Buds auch eine Trageerkennung. Aber sie funktioniert nur in eine Richtung. Läuft Musik oder kommt ein Anruf auf dem Smartphone und Du steckst den Hörer ins Ohr, wechselt der Ton automatisch dorthin. Wenn Du die Hörer aber aus dem Ohr nimmst, unterbricht dies die Musik oder Telefonverbindung nicht. Und: Das klappt im Test nur unter iOS. Android bleibt außen vor.
So klingen die Beats Solo Buds im Test
Für den erschwinglichen Preis klingen die Beats Solo Buds im Test sehr ordentlich.
Bei Musik hinterlassen die Solo Buds folgenden Eindruck:
- Die Höhen geben die Ohrhörer klar wieder, wenn auch nicht allzu detailreich. Die oberen Mitten um 4 KHz sind etwas überbetont, was Gesangstimmen mitunter unangenehm scharf klingend in den Vordergrund drückt.
- Beim Bass halten sich die Knöpfe zurück, übertreiben es also keinesfalls, obwohl der Marke dieses Image immer noch anhaftet.
- Der geringen Größe entsprechend spielen die 8,2-Millimeter-Treiber nicht übermäßig kraftvoll und dynamisch auf. Mit dem Equalizer von iOS oder in Musik-Apps unter Android lässt sich das in Maßen kompensieren. Die „Loudness“-Einstellung auf dem iPhone zu aktivieren, hilft im Test, den Bass im oberen Bereich anzuheben, sodass Musik lebendiger klingt. Die Maßnahme zähmt auch die schrillen oberen Mitten.
- Außer den Audiocodecs SBC und AAC unterstützen die Buds auch 3D-Audio mit in Dolby Atmos abgemischten Tonspuren – ohne dabei allerdings das volle Potenzial der zusätzlichen Räumlichkeit auszuschöpfen. Außerdem fehlt das bei anderen Beats- und AirPods-Modellen damit einhergehende Head-Tracking in der Musik-App. Das ist zu dem Preis aber auch nicht zu erwarten.
Als Telefonhörer können die Solo Buds natürlich auch dienen.
- Die Ohrhörer haben ein Mikrofon auf jeder Seite, aber kein Richtmikrofon wie die hochpreisigeren Studio Buds+ und Beats Fit Pro. Dennoch: Sprache kommt am anderen Ende der Leitung klar und verständlich an.
- Für eine elektronische Geräuschdämmung per Gegenschall sind das zu wenig Mikrofone. Active Noise Canceling bieten die Solo Buds nicht. Abgesehen von der minimalen passiven Abschirmung, haben die Ohrhörer somit Umgebungslärm nicht viel entgegenzusetzen. Es kommt jede Menge Krach durch. In lauten Umgebungen sind die Solo Buds nicht das beste Gegenmittel.
Akku hält lange – auch ohne Case-Reserve
Beats verzichtet auf das stromhungrige ANC und lässt in den ausladenden Ohrhörergehäusen viel Platz für einen ausdauernden Akku. Daher kommen die Beats Solo Buds im Test sehr lange ohne Aufladung aus. Im Handyhase-Test schaffen sie bei mittlerer Lautstärke rund 19 Stunden, eine mehr als Apple in Aussicht stellt.
Diese lange Spieldauer macht es leicht, keinen Reserveakku im Ladecase zu vermissen. Dort holen sich andere True-Wireless-Kopfhörer ihre zusätzliche Energie her. Zum Vergleich: In den Ohrhörern der Beats Fit Pro stecken sieben Stunden Laufzeit und 23 weitere im Ladecase. Bei den Studio Buds+ sind es neun und 27 Stunden. Im Unterschied dazu ist das Case der Solo Buds deutlich kleiner und damit erste Wahl für ein leichtes Reisegepäck.
Kein Reserveakku heißt aber auch: Müssen die Solo Buds neue Energie tanken, ist zwangsweise immer eine externe Stromquelle nötig. Außer um eine Steckdose kann es sich dabei natürlich auch um eine tragbare Powerbank handeln. Alternativ zapfst Du die Energiereserve etwa eines iPhone 15 an, da dieses USB-C und Reverse Charging bietet. Ein Ladekabel und Netzteil steuerst Du selbst bei, im Karton liegt nichts davon.
Die Solo Buds sind laut Beats in einer Stunde und 20 Minuten voll aufgeladen. Im Test klappt das in vier Minuten weniger. Hast Du es viel eiliger, tanken die Ohrhörer per Schnellladefunktion innerhalb von fünf Minuten genug Energie für eine Stunde Spielzeit. Praktisch!
Fazit: Beats Solo Buds im Test
Die Beats Solo Buds erweisen sich im Test als gute günstige True-Wireless-Kopfhörer. Apples Sub-Marke bietet klanglich und funktional einiges, verlangt finanziell wenig. Der Sound ist dem Preis angemessen, der Tragekomfort sogar besser. Die Bedienung fällt dank der Vernetzung mit Apples Ökosystem unter iOS besonders komfortabel aus, unter Android aber nicht viel weniger.
Weil kein ANC drinsteckt, erweisen sich die Beats Solo Buds im Test für die Geräuschblockade in unruhiger Umgebung als nicht ideal. Doch wegen des leichten Cases ohne eingebauten Akku empfehlen sie sich als praktische Immer-Dabei-Kopfhörer, die Du dadurch immer parat hast, ohne es extra einplanen zu müssen. Weil der Energiespeicher in den Ohrhörern so viel Puste hat, fällt der Verzicht auf die Reserve im Case leicht.
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