Faltbares ASUS Zenbook 17 Fold OLED im Hands-on: It doesn’t jiggle-jiggle, it folds!
ASUS Zenbook 17 Fold OLED im ersten Test
Wenn Du die Laptop-Landschaft grob mitverfolgst, wirst Du hier ein kleines Déjà-Vu erleben. Ende 2020, also vor nicht ganz zwei Jahren, hat Lenovo mit dem ThinkPad X1 Fold G1 ein faltbares Gerät auf den Markt gebracht, dass Vielen den Kopf verdreht hat, aber von dem es nie (bisher) eine zweite Generation gab und dessen Nachfolger, das next-gen Thinkpad X1 Fold mit 16,3″, auch zur IFA 2022 (Halle 7.2a, Stand 101) vorgestellt wird!
Damals glänzte der faltbare 2-in-1 mit einer Bildschirmdiagonale von 13,3 Zoll, krankte aber an einer miserablen Laufzeit und war für den hohen Einstiegspreis (2.800 €) zu schwachbrüstig unterwegs. Auch die Varianten nördlich der 3.000 € waren kaum zum Arbeiten geeignet.
ASUS versucht es nun eine Nummer größer und verbindet zwei 12,5-Zöller zu einem 17,3-Zoll-Gerät im Tablet- oder Desktop-Modus. Von Außen sehen sich die faltbaren Laptop-Tablets zum verwechseln ähnlich und zusammengeklappt wie ein Buch aus. Wir wünschen ASUS auf jeden Fall einen langen Atem, der sich z.B. bei Samsung ja inzwischen scheinbar auszahlt.
Die Grundlage allen Zen
Die Basis des Designs stammt aus einer Studie und Spezifikation von Intel, die ASUS weitestgehend übernommen und ausgestaltet hat. Das Scharnier und die gleitende Abdeckung sind in Zusammenarbeit mit dem OLED-Panel-Hersteller entwickelt worden.
Das große OLED-Panel wird eher sehr eng gewölbt als wirklich gefaltet. Wie so oft bei besonderen Geräten, ist in das Scharnier sehr viel Entwicklungszeit geflossen und beim Zuklappen werden eher die „Buchseiten“ aus der Falz geschoben um Platz für das Panel zu machen.
Als Anschlüsse finden sich zwei Thunderbolt 4-Ports in Form von USB Typ-C und ein 3,5-mm-Audioport. Die eingebaute 5-MP-Webcam hat einen Infrarotsensor zur Seite gestellt bekommen, der messen kann, ob und wie Du auf den Bildschirm schaust. Wendest Du Dich ab, kann er durch abdunkeln des Bildschirms Strom sparen und wenn Du weggehst, das Zenbook sperren.
Schau mir in die biologischen LEDs, Baby
Mit 500 nits max. Helligkeit, gehört das Display sicher nicht zu den Hellsten am Markt, aber gesellt sich zum fabulösen Durchschnitt. Abgesehen davon ist es deutlich größer als gängige Tablet- oder Notebook-OLED-Displays – vom Verbiegekunststück mal völlig abgesehen.
Im Vergleich sind z.B. die XDR-Displays von Apple im iPad Pro 12,9″ (5. Gen) + 16″ MacBook Pro (2021) mit 1.000 bis 1.600 nits doppelt so hell, aber die aktuellen Apple-M2-Notebooks und die aktuelle Generation von iPad und iPad Air kommen auch mit 500 nits aus.
Nach diesen ganzen Zahlen können wir sagen, dass das Display in der Tat kaum Wünsche offen lässt. Wer natürlich auf mehr als 60 Hz Bildwiederholrate pocht, muss sich dann wieder an die genannten XDR-Displays (und Vergleichbare) und die Geräte, in denen sie stecken, wenden.
Wie klingt das Zenbook 17 Fold OLED?
Seine vier Lautsprecher sorgen für Stereoklang von Harman/Kardon, egal in welcher Orientierung Du das Gerät hältst. Nach dem Dolby-Atmos-Standard für Mobilgeräte wurden sie auch zertifiziert.
In der recht lauten Umgebung der Präsentationsräume war das Erlebnis okay. Es ist sicher angenehmer, wenn Du bei Dir zu Hause bist und Deine Lieblingsserie streamst, was auf 17″ einfach mal noch sehr viel schicker ist, als auf kleineren Tablets.
Technologie-Chic von ASUS
Das Zenbook 17 Fold OLED (UX9702) hat nicht nur einen elend langen Namen, es versucht auch sehr deutlich als High-Fashion-Accessoire verstanden zu werden.
Sein edler Look, die Leder-Tasche und das glänzende neue Monogramm (Logo) von ASUS, das ein wenig stark an Star Trek erinnert, sind keine Zufälle. Hier soll das Beste vom Besten vereint werden und am Ende den Preis rechtfertigen.
Preis & Verfügbarkeit des ASUS Zenbook 17 Fold OLED
Der Preis ist heiß und nicht wenige Pressevertreter haben bei den „3.999 €“ vom ASUS-EMEA-Chef lauthals gestöhnt. In Deutschland wird das Zenbook 17 Fold OLED noch im 4. Quartal 2022 ab 3.699 € (UVP) zu haben sein.
Ein stolzer Preis, den Kunden wie Du ersteinmal bereit sein müssen zu zahlen. Der halb-aufgeklappte Modus (ohne physische Tastatur) ist für das Lesen von News sicher nicht verkehrt und wirkt zunächst auch als der Futuristischste, aber sonst bringt er wenig echte Vorteile.
Der große Vorteil ist indes der Desktop-Modus, bei dem das Zenbook in seinen vollen 17,3 Zoll und mit Tastatur verwendet wird. In kurz: Du kannst hier einen großen Laptop dabei haben, ohne einen große Laptop dabei haben zu müssen.
Eine Stifteingabe gibt es im Übrigen nicht. Lenovo hatte bei seinem Foldable noch eine an Bord.
weiterführender Link: ASUS-Produktseite
Neben dem Spitzenmodell hat ASUS etliche weitere OLED-Modelle der Zen- und Vivobook-Familien vorgestellt (Zenbook Pro 14 Duo OLED, Zenbook S 13 Flip OLED, Zenbook Pro 16X OLED und Vivobook Pro 16X OLED), die eher traditionell daherkommen und nicht die Bank sprengen. Diese und weitere Topgeräte für Firmen (ExpertBooks) und Gamer (unter dem ROG-Label) sind auf der IFA 2022 in Halle 11.2, Stand 101 vom 2. bis 6. September 2022 zu sehen und auszuprobieren!
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