Das Apple iPhone SE (2020) im Test: Bärenstarkes Kompakt-Smartphone mit Preisansage
Lang erwartet – überraschend veröffentlicht
Die Gerüchte um einen Nachfolger des sehr beliebten iPhone SE haben sich mit dem iPhone SE (2020) bewahrheitet. Überraschend tauchte das zuvor auch als „iPhone SE 2“ oder „iPhone 9“ bezeichnete Gerät auf der Webseite von Apple auf.
Vorteile | Nachteile |
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Das erste iPhone SE kam Ende März 2016 auf den Markt und wurde bis September 2018 verkauft. Es sah aus wie das 2013 erschienene iPhone 5s, bot aber Hardware und Performance des damals aktuellen iPhone 6s. Noch heute erhält es Software-Updates durch den Hersteller.
Beim neuen iPhone SE (2020) geht Apple ähnlich vor: Es ist äußerlich an das iPhone 8 angelehnt, besitzt im Inneren aber topaktuelle Technik. So verrichtet der Apple-Chip A13 Bionic aus dem aktuellen iPhone 11 seinen Dienst und die Single-Kamera ist auf dem aktuellen Stand.
Technische Daten: Was im iPhone SE (2020) drinsteckt
Hier haben wir alle wichtigen Eckdaten zum iPhone SE (2020) aufgelistet:
Apple iPhone SE (2020) im Test
Mit einem Einführungspreis von 479 € für die einfachste Variante mit 64 GB internem Speicher liegt Apple weit unter den Preisen, die sonst für ein iPhone aufgerufen werden. Der Straßenpreis sinkt sogar langsam unter das von Apple angesetzte Niveau. Wie der folgende Test zeigt, bekommen Käufer eines iPhone SE (2020) die volle Funktionalität eines aktuellen iPhones. Es gibt nur wenige Einschränkungen, die aber zum größten Teil am kleinen Formfaktor liegen. Das Betriebssystem ist jedoch vollkommen unbeschnitten, womit sich das iPhone SE (2020) als vollwertiger und günstiger Einstieg in das Apple-Ökosystem eignet.
Äußerlicher Eindruck
Die Ähnlichkeit des iPhone SE (2020) mit dem iPhone 8 ist sehr deutlich – vor allem wegen des Home-Buttons und den breiten Rändern sowie in der Handhabung, auf die wir weiter unten genauer eingehen. Von einem Fullview-Display ist das iPhone SE (2020) sehr weit entfernt. Immerhin entfällt so die mit dem iPhone X eingeführte und nicht bei allen beliebte Notch.
Umso interessanter sind die Unterschiede, die das iPhone SE (2020) von den älteren Geräten absetzt. Wegen seiner top-aktuellen Technik besitzt das iPhone SE (2020) nämlich Features, die es wie ein iPhone der 11er-Reihe erscheinen lässt.
Handhabung: Mix aus iPhone SE, 8 und 11
Das neue iPhone SE ist zwar nicht so klein wie das iPhone SE von 2016 mit seiner Display-Diagonale von genau 4 Zoll. Dennoch kann beim iPhone SE (2020) der größte Teil des Displays per Einhandbedienung genutzt werden.
Die glatte und spiegelnde Oberfläche der Rückseite verdreckt schnell. Jedoch fühlte sich das neue iPhone SE im Test nicht sonderlich rutschig an. Durch die geringe Breite von gut 6,7 cm liegt es gut in der Hand und ermöglicht einen sicheren Griff.
Wie beim iPhone 8 wird das Kontrollzentrum beim iPhone SE (2020) mit einer Wischbewegung von unten nach oben geöffnet – nicht wie bei den neueren Modellen aus der rechten oberen Ecke heraus. Ebenfalls ein bisschen retro: Screenshots machst Du mit dem iPhone SE (2020) wieder mit dem Powerbutton und der Home-Taste. Einfach beide gleichzeitig drücken.
Bei der Hauptkamera hat Apple gespart: Das iPhone SE (2020) besitzt lediglich eine Linse. Es gibt weder ein Weitwinkelobjektiv noch einen optischen Zoom, sondern nur eine einfache Linse. Aber eine gute, auf die wir weiter unten etwas genauer eingehen.
Homebutton mit Fingerabdrucksensor: Touch ID ist wieder da
Viele Apple-Fans der alten Tage hadern noch mit dem Wechsel von Touch ID auf das neuere Entsperrverfahren Face ID, das mit dem iPhone X Einzug gehalten hat. Bei Geräten mit Face ID kann die Frontkamera nur abgeklebt werden, wenn große Einschränkungen in der Handhabung in Kauf genommen werden. Das iPhone SE (2020) lässt sich hingegen wieder mit dem Finger entsperren – als erstes Gerät seit dem iPhone 8 von 2017. Wer also gerne aus Gründen des Privatsphäreschutzes die Frontkamera abklebt, kann dies beim iPhone SE (2020) ohne Funktionseinschränkungen tun. Denn Face ID wird nicht als alternative Entsperrmethode unterstützt. Anstelle von Touch ID wird aber auch wie üblich der Entsperrcode akzeptiert, der bei der Einrichtung des iPhones definiert wird.
Die Erkennungsrate und Lesegeschwindigkeit des Fingerabdrucksensors war im Test zufriedenstellend. Es bedarf einer gewissen Genauigkeit beim Platzieren des Fingers auf dem Sensor. Mit etwas Übung gelingt das Entsperren des iPhones jedoch schnell und vor allem auch nahezu blind.
Homebutton: Kein echter Knopf
Der Homebutton selbst ist wie bei den älteren Modellen bis zum iPhone 8 kapazitiv. Das heißt, dass es sich nicht um einen rein mechanischen Knopf handelt, sondern um eine Schaltfläche mit Sensoren. Wenn der Homebutton ausgelöst wird, bekommt der Nutzer ein spür- und hörbares Feedback – eine kurze Vibration geht durch das gesamte Gerät und ein Klicken ertönt. Dies nennt sich Haptic Touch und kann in den Einstellungen konfiguriert werden. Schau dafür einfach nach „Haptik der Home-Taste„, wie Apple die Einstellung nennt. Sie lässt sich in dreistufiger Stärke konfigurieren. Unser Test zeigte: Das Feedback des Home-Buttons ist dann tatsächlich unterschiedlich stark.
Dies hat den Nachteil, dass die Home-Taste nicht auf echten Druck reagiert. Es muss schon eine stromleitende Oberfläche sein, die den Button berührt. Ein menschlicher Finger reicht aus. Stoffoberflächen, zum Beispiel ein Handschuh, werden vom Home-Button ignoriert. Der Fingerabdrucksensor funktioniert mit Handschuhen natürlich auch nicht.
Display und Anzeige
Im iPhone SE (2020) ist ein IPS-Display mit hoher Pixeldichte (326 ppi), die Apple „Retina“ nennt, verbaut. Es ist iPhone-typisch brillant und bietet eine hohe Blickwinkelstabilität. Wie erwähnt ist der Bildschirm durch sehr breite Ränder eingefasst. Eine höhere Display-zu-Gehäuse-Rate wäre wünschenswert gewesen.
Im Vergleich zum iPhone 11 Pro wirken die Farben noch etwas lebhafter und kräftiger, mit einem leichten Blaustich. Allerdings lässt sich dieser durch die „Night Shift„-Funktion abmildern, die eine höhere Augenfreundlichkeit bringen soll, indem sie den Blaulichtanteil des Panels reduziert. Auch der mit iOS 13 eingeführte Dark Mode ist auf dem iPhone SE (2020) aktivierbar.
Klein, aber schnell: Hohe Bandbreiten im Test
Vor größeren Geräten braucht sich das kleine iPhone SE nicht zu verstecken: Bei zahlreichen Speedtests maßen wir mit dem iPhone SE über Mobilfunk (LTE) und im WLAN mit einem Testanschluss die gleichen Bandbreiten wie z.B. mit einem iPhone 11 Pro oder einem LG G8s.
Im WLAN konnten wir die vollen 100 MBit/s über Wi-Fi 5 (IEEE 802.11ac) eines Vectoring-DSL-Anschlusses auch im iPhone SE messen. Die Bandbreite wurde über den Standard genauso verlustfrei übertragen wie bei anderen Handys. Laut den Apple-Spezifikationen soll das iPhone SE bis einschließlich Wi-Fi 6 (IEEE 802.11 ax) funken können.
Für lokale Verbindungen hat das iPhone SE (2020) Bluetooth 5.0 und NFC (ausschließlich für Apple Pay) an Bord. 5G unterstützt das neue iPhone SE nicht.
Dual-SIM möglich mit bekannten Einschränkungen
Anders als das iPhone 8 unterstützt das iPhone SE (2020) die eSIM-Funktion, die es seit den 2018er-iPhones (Xr, Xs, Xs Max) bei Apple gibt.
Dank der eSIM ist ein Dual-SIM-Betrieb mit dem iPhone möglich, allerdings gibt es nur einen Slot für eine physische (Nano-)SIM-Karte. Die zweite SIM muss digital als eSIM aktiviert werden. Zum Glück unterstützen dies immer mehr Anbieter. Tarife mit eSIM-Kompatibilität haben wir zunehmend in unserem Tarifvergleich gelistet und weisen in den Tarifdetails darauf hin.
Klein und laut: Stereo-Sound von einer Seite
Trotz seiner kompakten Größe hat das iPhone SE (2020) Stereo-Lautsprecher an Bord. Leider befinden sich beide auf der gleichen Seite (unter dem Home-Button). Dadurch wird der Stereo-Eindruck erheblich geschmälert, wenn ein Video im Landscape-Modus angeschaut wird. Das ist bei den teureren Modellen besser gelöst. Für ein kompaktes Handy geht das aber in Ordnung.
Der Klang ist für ein Handy der Preisklasse und dieser Größe sogar gut. Wirklicher Genuss für die Ohren kommt jedoch nur mit entsprechendem Zubehör, aka Kopfhörer oder Bluetooth Lautsprecher, auf.
Immerhin erhalten Käufer des neuen Geräts ein Jahr lang kostenlos Zugriff auf Apple TV+. Nicht vergessen: Apple Music gibt es derzeit ebenfalls 3 Monate kostenlos – auch ohne Neukauf eines Geräts.
Kleines iPhone – abgespecktes Betriebssystem?
Aufgrund der geringen Größe und des vergleichsweise kleinen Preises beim iPhone SE (2020) könnte man meinen, dass die Grundfunktionen eingeschränkt sind.
Wir haben das installierte Betriebssystem mit einem aktuellen Modell, dem iPhone 11 Pro, verglichen und ein paar Unterschiede gefunden. Diese sind leicht zu erklären: So kann beim iPhone SE Face ID nicht konfiguriert werden, da die Entsperrmethode wie oben beschrieben komplett auf Touch ID (oder den Entsperrcode) fokussiert ist. Folgerichtig wurde dieser Konfigurationspunkt aus den Einstellungen entfernt.
Umgekehrt befinden sich in den Einstellungen des iPhone SE naturgemäß Einträge, um die Home-Taste zu konfigurieren, was bei keinem der anderen iPhones der 11er-Serie auftaucht.
Von der geringen Größe des iPhone SE (2020) darf man also nicht darauf schließen, dass es softwareseitig mit einem geringeren Funktionsumfang ausgestattet ist.
Im Gegenteil: Das neue iPhone SE ist kompatibel mit Diensten wie Siri, Apple Pay, iCloud, AirDrop, AirPlay, der Familienfreigabe etc. Alle Features sind in den Einstellungen konfigurierbar. Das iPhone SE bietet also in dieser Hinsicht einen vollwertigen Zugang in das Apple-Universum.
Unser Testgerät hatte im Auslieferungszustand übrigens iOS 13.4 installiert, also eine sehr aktuelle Version. Zum Veröffentlichungszeitpunkt des Testberichts war iOS 13.5 der aktuelle Stand.
Fazit zum iPhone SE (2020): Handlicher Einstieg mit Power
Apple hat mit dem iPhone SE (2020) ein Smartphone vorgestellt, das enormen Absatz erfahren dürfte. Denn mit dem neuesten iPhone-Modell hat der Hersteller aus Cupertino auf die Wünsche seiner Kunden gehört.
Nicht selten werden die mittlerweile Standard-Modelle iPhone 11 und erst recht das iPhone 11 Pro Max als zu groß empfunden. Die vergleichsweise handliche Größe des iPhones SE (2020), gepaart mit starker Technik für wenig Geld, wird viele Kunden anlocken. Vor allem der Einstiegspreis von 479 € für das Basismodell dürfte das Interesse sehr hoch halten.
Unterm Strich ist das iPhone SE (2020) die Ergänzung der iPhone-Modellpalette nach unten. Auf diese Weise kann Apple auch Kunden erreichen, die keine 800 € und mehr für ein Smartphone ausgeben können oder wollen, aber gern ein technisch aktuelles Apple-Gerät haben möchten.
Jedoch darf nicht vergessen werden, dass es für ein komplett neues Apple-Modell erfreulich preiswert ist. Immerhin gibt es nun auch Wireless Charging, was ein ungemeiner Komfortgewinn ist.
Tolle Deals mit dem iPhone SE (2020)
Das neue iPhone SE ist besonders günstig in Verbindung mit einem Tarif zu haben. Wirf mal einen Blick auf diese Deals, bei denen Du viel Geld sparen kannst:
- Keine aktuellen Angebote gefunden
iPhone SE (2020) auf Basis des iPhone 8
Die Gerüchte um einen Nachfolger des sehr beliebten iPhone SE haben sich bewahrheitet. Das erste iPhone SE kam Ende März 2016 auf den Markt und wurde bis September 2018 verkauft. Es sah aus wie das 2013 erschienene iPhone 5s, bot aber Hardware und Performance des damals aktuellen iPhone 6s. Noch heute erhält es Software-Updates durch den Hersteller. Doch nun ist es an der Zeit für einen Nachfolger.
Beim neuen iPhone SE (2020) geht Apple ähnlich vor: Das iPhone SE (2020) ist äußerlich an das iPhone 8 angelehnt, besitzt im Inneren aber topaktuelle Technik. So verrichtet der Apple-Chip A13 Bionic aus dem aktuellen iPhone 11 seinen Dienst und die Single-Kamera ist auf dem aktuellen Stand. Um das zuvor auch als iPhone SE2 oder iPhone 9 bezeichnete Gerät äußerlich vom iPhone 8 unterscheiden zu können, besitzt es eine mattierte Rückseite.
[caption id="attachment_151662" align="aligncenter" width="700"] So sieht das iPhone SE (2020) aus (Bild: @OnLeaks / @iGeeksblog)[/caption]
Erste Einschätzung zum iPhone SE (2020)
Apple hat mit dem neuen iPhone SE (2020) ein Smartphone vorgestellt, das enormen Absatz erfahren dürfte. Denn mit dem neuesten iPhone-Modell hat der Hersteller aus Cupertino auf die Wünsche seiner Kunden gehört.
Viele Apple-Fans der alten Tage hadern noch mit dem Wechsel von Touch ID auf das neuere Entsperrverfahren Face ID seit dem iPhone X. Bei Geräten mit Face ID kann die Frontkamera nur abgeklebt werden, wenn große Einschränkungen in der Handhabung in Kauf genommen werden. Das iPhone SE (2020) lässt sich hingegen wieder mit dem Finger entsperren – als erstes Gerät seit dem iPhone 8. Wer also gerne aus Gründen des Privatsphäreschutzes die Frontkamera abklebt, kann dies beim iPhone SE (2020) ohne Funktionseinschränkungen tun.
Nicht selten werden die klassischen Modelle iPhone 11 und erst recht das iPhone 11 Pro Max als zu groß empfunden. Die vergleichsweise handliche Größe des iPhones SE (2020), gepaart mit starker Technik für wenig Geld, wird viele Kunden anlocken. Vor allem der Einstiegspreis von 479 € für das Basismodell dürfte das Interesse sehr hoch halten.
Altes Feature mit neuen Möglichkeiten
Die vielleicht größten Neuerungen des handlichen Modells sind die Einführung der Dual-SIM-Unterstützung, des schnellen WiFi6-Standards aka WiFi 802.11ax und NFC für Apple Pay. In Sachen Sicherheit bleibt das von vielen nach wie vor beliebte Touch ID erhalten. Zum Entsperren und Freigeben von Apple-Pay-Zahlungen wird der Fingerabdruck benötigt. Face ID ist bei dem Budget-iPhone nicht an Bord.
So ganz perfekt ist aber dennoch nicht alles. So scheint unter anderem der Nachtmodus zu fehlen, mit welchem iOS 13 fit für die (Party)Nacht gemacht wird.
Fazit: Das perfekte iPhone für Einsteiger?
Unterm Strich ist das iPhone SE (2020) die Ergänzung der iPhone Modellpalette nach unten. Auf diese Weise kann Apple auch Kunden erreichen, die keine 800 € und mehr für ein Smartphone ausgeben können oder wollen, aber gern ein technisch aktuelles Apple-Gerät haben möchten. Die Frontkamera ist auch nur minimal verbessert worden und so mancher dürfte die 64 GB internen Speicher des Basismodells heutzutage kritisch betrachten.
Jedoch darf nicht vergessen werden, dass es für ein komplett neues Apple-Modell erfreulich preiswert ist. Immerhin gibt es nun auch Wireless Charging, was ein ungemeiner Komfortbeginn ist.