Apple iPhone 12 Pro im Test: Zurück zum kantigen Design & vorwärts mit 5G
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Diese Specs hat das Apple iPhone 12 Pro
Hier listen wir die Eckdaten des Apple iPhone 12 Pro auf.
Details zum Apple iPhone 12 Pro: Preise und Verfügbarkeit
Welche Speicheroptionen Du hast und wann Du das iPhone 12 Pro in Händen halten kannst erfährst Du auf unserer Übersichtsseite iPhone 12 Pro mit Vertrag!
Apple iPhone 12 Pro Test: Eine erste Einschätzung
Das iPhone 12 Pro hat die selben Abmessungen wie das iPhone 12 (hier unser Testbericht), jedoch die bessere Kamera und höhere Leistungswerte. Ob das „Pro“ verdientermaßen im Namen steht, werden wir hier ergründen.
Aussehen & Handhabung: Rückbesinnung bei Design und Gehäuse
Erster Eindruck: Die Kanten sind zurück! Das Design, das mit dem iPhone 4 bzw. 4s eingeführt und mit dem iPhone 5 bis zum iPhone SE der ersten Generation fortgeführt wurde, ist mit dem iPhone 12 Pro zurück auf der großen Bühne. Es springt auch sofort ins Auge.
Dem glatten Gehäuse aus Glas und Edelstahl wurden beim iPhone 12 Pro jedoch nicht nur zwei, sondern vier Farben spendiert, die sich sehen lassen können: Pazifikblau, Gold, Graphit & Silber. Insbesondere der goldfarbene Edelstahlrahmen sucht seines Gleichen. Leider bedeutet das aber auch das Aus für Nachtgrün.
Die Vorderseite bleibt uns allerdings so erhalten, wie sie mit dem iPhone X eingeführt wurde: Breite Notch mit TrueDepth-Kamera für Face ID und sonst kaum ein Rand zwischen Bildschirm und Gehäuse. Die Verarbeitung wirkt äußerst präzise. Trotz des Metallrahmens, der sich optisch vom Glas-Display abhebt, ist kein Spaltmaß zu erkennen. Alles Andere wäre bei einem 1100-€-Handy auch katastrophal gewesen.
Kanten: Das Runde am Eckigen
Das iPhone 12 Pro ist kein Handschmeichler, lässt sich aber gut greifen. Die Kanten sind leicht abgerundet – wir empfanden es subjektiv als nicht unangenehm oder scharfkantig. Die Rückseite ist griffig genug, dass das iPhone nicht aus der Hand rutscht. Es ist übrigens gerade mal 7,4 mm dick.
Die mattierte Oberfläche der Rückseite lässt zudem Fingerabdrücke nicht so deutlich hervor treten wie auf einer glatten, glänzenden Oberfläche. Reinigen sollte man das schicke Gerät natürlich dennoch regelmäßig. Der seitliche Metallrahmen hingegen ist deutlich pflegehungriger und zeigt Fingerabdrücke sofort an.
Übrigens: Vom neuen MagSafe-Feature ist auf den ersten Blick nichts zu sehen! Keine Markierung weist auf den Magneten unter dem Gehäuse hin.
An der Tasten-Konfiguration hat sich nichts geändert: Alle Tasten (Seitentaste und Lautstärke-Tasten) haben einen festen, gleichmäßigen Druckpunkt, wie man es von Apple gewohnt ist. Auch weiterhin ist der Lautlos-Schalter vorhanden, dessen rote Markierung die Aktivierung anzeigt.
Bloatware von Drittanbietern ist übrigens keine ab Werk installiert. Natürlich ist der Desktop nach dem Erststart nicht völlig leer, jedoch handelt es sich ausschließlich um Apps von Apple, die Du teilweise auch deinstallieren kannst.
Face ID: Rasend schnell, scheitert aber an Masken
Mangels Fingerabdrucksensor lässt sich das iPhone zwar per Code oder Face ID entsperren. Beachte aber, dass die Gesichtserkennung durch Face ID bis iOS 14.4 mit einer Gesichtsmaske nicht funktioniert! Das Problem soll zwar zukünftig gelöst werden. Zum Zeitpunkt des Tests war es jedoch noch nicht soweit.
Immerhin lässt sich Face ID mittlerweile innerhalb einer Minute einrichten. Die Gesichtserkennung arbeitet so schnell, dass der Aufwand kaum noch der Rede wert ist.
Display: Hohe Auflösung trifft Keramikschutz
Das brandneue Super Retina XDR Display mit 6,1″ kann sich sehen lassen. Das OLED-Display kommt mit 2.532 mal 1.170 Pixel Auflösung bei 460 ppi (Pixeldichte). Es wird zudem von Cornings neuestem Glas geschützt, bei dem Keramikkristalle eine zusätzliche Schutzschicht bilden.
Sein Bildschirm erreicht als typische maximale Helligkeit 800 Nits, was deutlich über den 625 Nits des iPhone 12 liegt. Bei HDR-Inhalten kann es sogar 1.200 Nits erreichen.
In der Praxis macht dies all dies bemerkbar: Die Seitenblickstabilität ist dank OLED-Display hervorragend. Selbst im annähernden 90-Grad-Winkel zum Bildschirm lassen sich Text lesen und Bilder erkennen. Das begrenzende Element ist nicht mehr das Display, sondern die Perspektive. Das ist allerdings auch gut für neugierige Zeitgenossen, die in Bus und U-Bahn aufs Display lugen. Nebeneffekt: Wer seine Privatsphäre schützen will, muss wohl eine Blickschutzfolie anbringen.
Das Bild ist dank der hohen Pixeldichte knackscharf und frei von Artefakten. Der TrueTone-Modus wird bereits bei der Einrichtung angeboten. Wir empfanden diese automatische Anpassung an die Lichtverhältnisse der Umgebung als sehr angenehm und passend. Wer einen Dark Mode bevorzugt, kann auch diesen gleich bei der Inbetriebnahme aktivieren. Und auch das bekannte Night Shift ist weiterhin am Start: Durch die Reduktion von blauem Licht erscheint manchen Menschen das Displaylicht angenehmer. Der Modus lässt sich auch auf die Nachtstunden timen.
Kamera: Nachtmodus für alle und Videoaufnahmen in Dolby Vision
Ja, das iPhone 12 Pro hat den LiDAR-Scanner, der zuerst im iPad Pro 2020 verbaut wurde, für Portraits im Nachtmodus, schnelleren Autofokus bei wenig Licht und verbesserte AR (Augmented Realitity).
Außerdem punktet es mit dem Teleobjektiv, 2x optischem Zoom und Videoaufnahmen in Dolby Vision HDR mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde. Das iPhone 12 schafft maximal 30 Bilder pro Sekunde bei dem Aufnahmeformat.
Die Kamera des iPhone 12 Pro kommt wieder mit drei Linsen daher – Weitwinkel, Ultraweitwinkel und Teleojektiv – und die Weitwinkellinse ist mit Blende f/1.6 extrem lichtstark. Den Nachtmodus gibt es nun für alle Kameras außer das Teleobjektiv – die auf der Rückseite und die TrueDepth-Selfie-Kamera auf der Front.
Mit dem LiDAR-Scanner werden auch Portraits bei wenig Licht erfolgreich, er ersetzt im Zusammenhang mit Fotografie quasi einen Laser-Autofokus, wie man ihn von Top-Android-Smartphones kennt. Und auch das macht sich bemerkbar: In einem ersten Test zeigte sich, dass die Auslösegeschwindigkeit auch bei Nachtfotos erfreulich schnell ist. Dank der größeren Blende ist das Bildrauschen bei schwierigen Lichtverhältnissen erheblich reduziert gegenüber den Vorgänger-Modellen:
Und auch bei sehr langer Belichtungszeit ohne Automatikmodus vollbringt die Bildstabilisierung kleine Wunder und lädt zum Spielen mit den Filtern ein:
Mit alltäglichen Schnappschüssen ist das Pro-Modell völlig unterfordert. Wer jedoch genug Leistungsreserven auch bei schwierigen Lichtverhältnissen oder einen echten optischen Zoom zu schätzen weiß, macht seine Privatfotos auch gerne mit dem iPhone 12 Pro:
Apple verspricht auch ein neues, eigenes RAW-Format für Fotos, die mit dem Apple iPhone 12 Pro geschossen werden. Es soll die Vorteile der flexiblen Nachbearbeitung eines RAW-Formates mit den Vorteilen der rechengesteuerten Fotografie „Deep Fusion“ kombinieren. Apple Pro RAW soll später nachgerüstet werden. Bei Deep Fusion und dem Apple iPhone 11 hat es mehrere Monate gedauert, bis dieses angekündigte Feature schließlich per Update in die Kamera-App einfloss.
Zoomstufen: Vernunftgetrieben, aber detailreich
Die Kamera des iPhone 12 Pro trumpft nicht mit gigantischen Megapixel-Werten auf und reizt das technisch Mögliche auch nicht durch einen 20- der 30-fachen Zoom aus. Und das ist auch gut so: Selbst der 10-fache Zoom holt das Motiv sehr nah heran und bietet dabei eine brauchbare Bildqualität. In der vergrößerten Betrachtung – beispielsweise auf dem Desktop-Monitor – wirken mit 10-fachem Zoom aufgenommene Bilder etwas schwammig. Für die Darstellung auf mobilen Geräten reicht es aber allemal aus.
In der folgenden Galerie siehst Du Aufnahmen mit den Zoomstufen: Ultra-Weitwinkel, Weitwinkel, 2-facher (optischer) Zoom, 10-facher (digitaler) Zoom:
Bei Nachtaufnahmen macht das iPhone 12 Pro jedoch nicht in allen Fällen eine bessere Figur als das ältere iPhone 11 Pro. Wer den 10-fachen Digitalzoom verwendet, muss schon ein Stativ oder ein sehr ruhiges Händchen besitzen, um noch ein brauchbares Foto zu schießen.
Zudem wirken auf Fotos vom iPhone 11 Pro, wie man auf diesem Beispiel sieht, bei Nachtaufnahmen im Automatikmodus die Farben lebendiger und satter. Punkten kann das iPhone 12 Pro mit der Lichtausbeute und dem Detailsreichtum der Aufnahme, allerdings unter Inkaufnahme des Bildrauschens.
Leistung: Superschnell & Supersmart
Der brandneue A14 Bionic aus dem Apple iPad Air 12 ist auch im Apple iPhone 12 Pro zu finden. Mit 5-nm-Fertigung ist er immer noch der allererste kommerziell verfügbare Chip aus diesem Fertigungsprozess. Er besteht aus 6 CPU-Kernen, 4-GPU-Kernen und einem KI-Prozessor mit 16 Kernen.
Die integrierte Neural Engine der nächsten Generation kann auch die komplexesten Machine-Learning-Modelle auf seinen 16 Kernen schnell bearbeiten. iOS 14 sollte auf dem neuen System geradezu fliegen.
Im Test gab das iPhone 12 Pro jedenfalls ein gutes Bild ab: Die Bedienung des Menüs und der Standard-Apps lief in der Tat flüssig und vollkommen ohne Stocken. Um wenigstens einen Teil der Leistungsreserven abzurufen, spielten wir den FPS-Shooter Shadowgun Legends, was das Gerät nicht merkbar beeindruckte.
Akku und Konnektivität: 5G, DualSIM & Co.
Mit der Akku-Laufzeit des iPhone 12 Pro waren wir insgesamt zufrieden. Wie gewohnt musste das iPhone erst nach intensiver Standard-Nutzung über mehrere Stunden hinweg an die Ladebuchse. Bei geringer Nutzung hielt der Akku gerne auch mal zwei Tage durch. Zwar hat die Batterie „nur“ 2775 mAh Nennkapazität, jedoch sind iOS-Geräte sehr sparsam im Verbrauch.
Mit der Sprachqualität bei Telefonaten waren wir weitestgehend zufrieden: In unserem Test-Call klang das Gegenüber selbst bei WiFi Calling etwas blechern, beeindruckend war jedoch die Geräuschunterdrückung in einer lauten Umgebung. iPhone-Mikrophone sind bekannt für ihre gute Qualität und auch hier taten sie gute Dienste: Zum Gesprächspartner wurde nur die Stimme übertragen. Lediglich eine leichte Dämpfung verriet, dass auf einer Seite bei Lärm telefoniert wurde.
Das iPhone 12 Pro unterstützt den neuen Mobilfunk-Standard 5G im sub-6-Ghz Band für Deutschland. mmWave wird vorerst nur in den USA angeboten, da dort zumindest Verizon verspricht, mittelfristig in öffentlichen Räumen, wie Stadien, das extra schnelle 5G anzubieten.
Im Telekom-Netz erreichten wir in mehreren Speedtests knapp 500 MBit/s im Maximum. Das ist natürlich nur eine Momentaufnahmen, denn auch in der Praxis kann im 5G-Netz der Telekom eine höhere Bandbreite von deutlich über 1 GBit/s erreicht werden.
Wesentlich wichtiger als die maximale Geschwindigkeit ist jedoch die Verfügbarkeit des 5G-Netzes: Für alle iPhones der 12er-Reihe ist gesichert, dass nicht alle Frequenzkombinationen in den deutschen Netzen unterstützt werden. Das liegt daran, dass sich 5G noch immer im Aufbau befindet und weitere Standardisierungsprozesse durchlaufen muss. Heutige 5G-Nutzer sind also noch immer „early adopter“.
Du kannst eine Nano-SIM und eine eSIM gleichzeitig betreiben. Hast Du eine Apple Watch Cellular, wird die eSIM der smarten Armbanduhr über das iPhone hinzugefügt und verwaltet. Beachte aber, dass 5G nur im Single-SIM-Betrieb funktioniert. Über eine kommende 5G-Unterstützung im DualSIM-Betrieb wird derzeit zwar spekuliert, aber es ist noch nichts spruchreif.
MagSafe
Mit MagSafe werden sämtliche Zubehöre, inklusive der neuen Ladegeräte für kabelloses Laden, auf der Geräterückseite befestigt. Was MagSafe sonst noch kann und wie es funktioniert, haben wir in unserem separaten Ratgeber zu MagSafe aufgeschrieben.
Leider hat sich herausgestellt, dass die Magneten von MagSafe (auch in Kombination mit den Ladespulen) Körperimplantate wie Herzschrittmacher beeinflussen können. Trägst Du ein auf elektrische und/oder magnetische Felder reagierendes Implantat, halte die Geräte und Zubehörteile mindestens 15 cm davon entfernt und mindestens 30 cm, wenn Du Dein iPhone kabellos lädst.
Fazit zum Apple iPhone 12 Pro im Test
Das Apple iPhone 12 Pro ist das heiße Gerät zur Winterzeit. Das neue-alte Design geht über die ganze iPhone-12-Familie und auch die Nachtaufnahmen wurden für alle verbessert. Sein glänzend polierter Edelstahlrahmen strahlt einen gewissen Luxus aus – besonders in Gold – und seine Geschwindigkeit sind mit A14-Bionic-Chip und 5G-Funktionalität gesichert.
Das iPhone 12 Pro wird vermutlich schwerer zu verkaufen sein als das iPhone 12 oder das iPhone Pro Max, das etwas mehr Zoom, einen größeren Bildschirm und die ausgefeiltere optische Bildstabilisierung mitbringt. Foto-Enthusiasten werden daher eher zum großen Bruder, dem iPhone 12 Pro Max, greifen. Wer tolle Fotos schießen will, ist auch mit dem iPhone 12 gut bedient, zahlt aber für das Gerät nicht so viel.
Das iPhone 12 Pro bedient genau die Zielgruppe zwischen den beiden Polen: Wer kein so großes Handy nutzen möchte, aber auf den optischen Zoom nicht verzichten kann, dürfte sich von dem Gerät angesprochen fühlen.
Seine zusätzlichen HDR-Videofunktionen und das künftige Apple ProRAW-Format machen das iPhone 12 Pro zum perfekten Begleiter für Foto- und Video-Enthusiasten, die noch mehr aus ihren Werken herausholen wollen, als nur den perfekten Schnappschuss.
Wir haben diesen Bericht um erste eigene Eindrücke erweitert und werden sukzessive Ergebnisse aus weiteren Testläufen ergänzen.
Eine Übersicht mit allen iPhones erhältst Du auf unserer Herstellerseite von Apple!
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