Anker Soundcore C40i im Test: Gute, aber nicht perfekte Open-Ear-Kopfhörer
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Das Wichtigste in Kürze zu den Soundcore C40i:
- Die Anker Soundcore C40i sind Open-Ear-Kopfhörer, die Du ans Ohr steckst.
- Gegenüber dem Vorgänger gibt’s wichtige Verbesserungen.
- Der Sound ist gut, mit Luft nach oben.
Anker Soundcore C40i im Test: Anklippen statt Bügel
Spätestens seit 2024 boomen die Open-Ear-Kopfhörer, die längst von zig Herstellern angeboten werden. Wie der Name verrät, sitzen die Kopfhörer weder in noch auf Deinem Ohr. Stattdessen bringst Du sie gewissermaßen vor Deinem Gehörgang an, zum Beispiel mithilfe eines Bügels.
Bereits bei den Anker Soundcore C30i setzte der Hersteller auf ein abgewandeltes Konzept. Mithilfe einer Clip-Konstruktion befestigst Du die Kopfhörer am äußeren Bereich des Ohrs, oberhalb des Ohrläppchens. Dank mitgelieferter Ohrenklammern in drei Größen sorgst Du dafür, dass die Over-Ears fest sitzen. Genau so ist es auch bei den Nachfolgern, den Soundcore C40i.

Es ist alles dabei, was Du brauchst. Das USB-Kabel ist höchstens etwas zu kurz geraten. (Foto: Sven Wernicke / Handyhase.de)
Zugegeben: Das Anbringen am Ohr ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, denn Du hast bei den ersten Versuchen immer das Gefühl, die Open-Ears würden nicht richtig sitzen. Doch den Dreh hast Du flott raus. Am besten klappt es, wenn Du die kleinen Geräte oben am Ohr „einfädelst“ und dann behutsam Richtung Ohrläppchen schiebst. So findet sich die ideale Position. Und spätestens dann stellst Du fest: ein interessanter Ansatz, der tatsächlich funktioniert.
Das sind die Soundcore C40i: wenige Neuerungen gegenüber dem Vorgänger
Von den C30i zu den C40i dauerte es nicht einmal ein Jahr. Und bei den Nachfolgern hat sich auf den ersten Blick nicht allzu viel getan. Doch die nähere Betrachtung macht’s deutlich: Die feste Gehäuseschale des Vorgängers ersetzte der Hersteller durch flexible Gelenke. Und genau diese machen das Anbringen am Ohr viel angenehmer.
Wer häufig Mützen, Kapuzen oder Caps trägt, wird sicherlich zu schätzen wissen, dass Anker die Touch-Flächen des Vorgängers durch richtige Tasten zum Drücken ersetzt hat. So ist eine sehr gute Bedienung möglich, aus Versehen wirst Du also keine Tasten mehr betätigen oder Funktionen starten. Freilich kannst Du die Belegung für beide Seiten individuell festlegen. Auch Mehrfach-Betätigungen der Buttons sind möglich.

Das Lade-Case verlängert die Laufzeit noch einmal deutlich. (Foto: Sven Wernicke / Handyhase.de)
Ansonsten hat sich bei den Lautsprechern nichts verbessert: Unverändert bekommst Du relativ große (12 mm × 17 mm) und titanbeschichtete Audiotreiber. Die zwei integrierten Mikrofone bieten laut Anker dank KI-Unterstützung eine bessere Verständlichkeit, neu ist auch Bluetooth 5.4 statt Bluetooth 5.3.
Ergänzt wurde der in der App zuschaltbare 3D-Sound für einen räumlichen Klang. Durch einige Optimierungen soll sich die Hörqualität ebenfalls erhöht haben, von einem „klareren Klang“ (im Vergleich zum Vorgänger) ist die Rede.

Die mitgelieferten Ohrenklammern erlauben das Anpassen an größere oder kleinere Ohren. (Foto: Sven Wernicke / Handyhase.de)
Anker gibt es schon selbst an: Zwar darfst Du den Akku etwas schneller aufladen (10 Minuten für drei Stunden Hören statt 2 Stunden bei den C30i), dafür verkürzt sich die Laufzeit um 3 Stunden von 10 Stunden auf 7 Stunden.
Anker Soundcore C40i im Test: Überraschend gut im Alltag
Soweit zur Theorie, doch letztlich zählt die Alltagstauglichkeit. Und hier lässt sich nach ein paar Wochen mit den Anker Soundcore C40i sagen: Das sind gute Open-Ears!
Gerade dann, wenn Du die C40i für ein paar Stunden pro Tag verwendest, merkst Du nicht einmal, dass Du sie trägst. Sie sind angenehm leicht und drücken erst minimal bei sehr langer, intensiver Nutzung. Interessant an den Soundcore C40i ist ohnehin, dass Du sie durchaus vergisst, obwohl sie an den Ohren „hängen“. Das liegt daran, weil Du beispielsweise Umgebungsgeräusche und Gespräche fast ohne akustische Einbußen wahrnimmst. Sollte Dir das wichtig sein, ist das definitiv ein großer Pluspunkt der Kopfhörer.

Ja, sie sitzen gut! (Foto: Sven Wernicke / Handyhase.de)
Grundsätzlich keine Probleme bereiteten im Rahmen des Tests die Bluetooth-Verbindungen zum Smartphone (Samsung Galaxy S23 & S25) und Laptop (Windows 11). Multipoint erweist sich als überaus praktisch. Das bot übrigens schon der Vorgänger.
Stimmig und besser gelöst als bei den C30i ist die Tasten-Steuerung. Du kommst an beide Buttons gut heran, auch das Ändern der Lautstärke (Tasten gedrückt halten) funktioniert tadellos und ohne dass Du Deine Ohren schmerzhaft zusammendrücken musst. Hier hat Anker aus der suboptimalen Bedienung der Vorgänger gelernt.
Hör- und Sprachqualität: Noch Luft nach oben
Da sich die Audiotreiber am Außenohr befinden und nicht im Ohr sitzen (In-Ears) oder den gesamten Gehörgang „blockieren“ (Over-Ears), musst Du auf ein vollständig immersives Hörerlebnis verzichten. Du nimmst also immer Geräusche um Dich herum wahr – von der Straßenbahn bis hin zu Autos, sich unterhaltenden Menschen oder gar dem Bellen von Hunden auf der anderen Straßenseite. Das ist kaum gedämmt, was bedeutet: Genau das solltest Du auch wünschen. Favorisierst Du die vollständige Abschottung nach außen, werden Dich die C40i und Open-Ears grundsätzlich nicht überzeugen können. ANC, also die aktive Unterdrückung von Umgebungsgeräuschen, können die C40i aufgrund ihrer Bauweise gar nicht bieten.
Trotzdem gibt’s guten Sound auf die Ohren. Hier überraschen die Kopfhörer durch einen mehr als nur soliden Klang, dem es höchstens etwas an Bass fehlt. Den kannst Du in der Soundcore-App allerdings individuell justieren und so noch etwas mehr aus den Kopfhörern herausholen. Alternativ wählst Du die Voreinstellung „Soundcore Signature“ oder „Bass“.
Weniger überzeugend ist der 3D-Surround-Sound, der höchstens bei Live-Konzertmitschnitten etwas Atmosphäre erzeugt. Der 3D-Klang der Samsung Galaxy Buds3 Pro erreicht ein gänzlich anderes Niveau, aber das sind eben auch In-Ears.

Auch für Brillenträger sehr gut geeignet. (Foto: Sven Wernicke / Handyhase.de)
Um einen etwas satteren Sound zu bekommen, wirst Du wahrscheinlich die Lautstärke etwas erhöhen. Dann fallen bei hohen Tönen dezente „Kratz“-Effekte auf, die so nicht gewünscht sind. Das kannst Du auch mit dem Equalizer manuell zum Teil korrigieren.
Alles in allem lässt sich sagen: Die Anker Soundcore C40i liefern einen guten Klang. Zwar gibt’s bei Bass und hohen Tönen noch Luft nach oben, aufgrund des Clip-Konzepts ist vermutlich nicht mehr so viel Spielraum vorhanden. Die Mikrofone dürften sich allerdings noch verbessern lassen, die KI-Rauschunterdrückung funktioniert unserer Auffassung nach nicht optimal. Ohnehin bietet die App keine Einstellungen zum Optimieren der beiden Mikros.
Vor- und Nachteile Anker Soundcore C40i
Ein Blick zu Amazon (4.0 von 5) oder Testberichte.de (Durchschnittswertung 1.8) verdeutlicht: Wir sind mit unserer Kritik nicht allein, aber es gibt bei den C40i nicht nur etwas zu nörgeln. Die Vorteile und Nachteile im Überblick:
- angenehm zu tragen – dank Verzicht auf Bügel auch für Brillenträger
- Größe durch mitgelieferte Ohrenklammern anpassbar
- Umgebungsgeräusche sehr gut wahrnehmbar
- solide Akkulaufzeit
- logische Bedienung durch zwei Tasten
- IPX4-Zertifizierung, also vor Spritzwasser wie Regen geschützt
- 3D-Sound nicht überzeugend
- bei hohen Lautstärken und Höhen leichtes Kratzen
- (technisch bedingt) kein ANC vorhanden
- zu leise in lauten Umgebungen
- Rauschunterdrückung bei Mikrofonen könnte besser sein
Fazit: Sinnvoll verbessert, aber noch nicht perfekt
Wichtige Kritikpunkte bei den Soundcore C30i konnte Anker bei dem Nachfolge-Modell beheben: Bei den Soundcore C40i gibt’s nun richtige Tasten zur viel besseren Bedienung sowie ein flexibles, drückbares Gehäuse. Das erlaubt ein einfacheres Anbringen an die Ohren. Und beides ist ein enormer Komfortgewinn für diejenigen, die mit dem Kauf von Open-Ear-Kopfhörern liebäugeln. Das dürften in erster Linie Menschen sein, die mit In-Ears und Over-Ears ihre Probleme haben.
Das Clip-Konzept von Anker funktioniert bei den C40i bestens, Bügel und andere Hilfen braucht es also nicht zwingend. Der Klang lässt sich insgesamt als gut bezeichnen, obwohl der 3D-Sound nicht begeistert und Musik nicht selten einen etwas „dünnen“ Eindruck hinterlässt. Justieren kannst Du dank des Equalizers und vorgefertigter Sound-Profile.
Potenzial für den Nachfolger der C40i ist dennoch vorhanden: Die Rauschunterdrückung der Mikrofone sollte Anker überarbeiten, ebenfalls wäre eine Trageerkennung sinnvoll. Eigentlich spricht nichts dagegen, klarer zu kennzeichnen, welcher Kopfhörer nun fürs linke und welcher fürs rechte Ohr gedacht ist. Und in lauten Umgebungen sind die C40i gefühlt etwas zu leise.
Vor allem dann, wenn Dich In-Ears nerven und Du mit ANC nichts anfangen kannst, sind die Anker Soundcore C40i eine Empfehlung. Sie sitzen auf unkonventionelle Weise am Ohr – dort aber fest und so, dass Du sie gar nicht mehr bemerkst.
tl;dr: Sie sind nicht perfekt, aber trotzdem wirklich gute Kopfhörer.
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