Android-Updates: So lange aktualisieren Google, Samsung und andere Hersteller Dein Handy
Wer lange etwas von einem Android-Smartphone haben möchte, berücksichtigt bei der Kaufentscheidung die Anzahl der versprochenen Updates. Die Aktualisierungen sorgen dafür, dass Du auch nach dem Kauf noch neue Funktionen für Googles Betriebssystem erhältst und erkannte Sicherheitslücken geschlossen werden. Früher verhielten sich die meisten Hersteller zugeknöpft und verrieten nicht, wie viele Jahre lang sie Updates liefern. Nach einem oder zwei Jahren stellten sie den Support ein, was Du nur mitbekamst, weil eben kein Update mehr bei Dir ausgespielt wurde.
Inzwischen legen immer mehr Marken die Karten auf den Tisch, bieten längere Update-Zyklen und informieren vor dem Kauf darüber. Damit greifen sie neuen EU-Regeln vorweg. Ab dem Jahr 2027 müssen Hersteller laut Cyber Resilience Act mindestens fünf Jahre Sicherheitsupdates liefern. Ursprünglich waren sogar sieben Jahre geplant. Einige Smartphone-Marken wollen ab jetzt freiwillig länger als üblich updaten. Das variiert aber nicht nur je nach Hersteller, sondern hängt auch von deren Geräten ab.
Handyhase schafft Übersicht und listet auf, wie viele Jahre Android-Vollversionen und Sicherheitsspatches folgende wichtige Marken für ihre Smartphones versprechen.
Android-Updates für Asus
Asus äußert sich gelegentlich bei Produktankündigungen zur Versorgung mit Updates. Die Angaben sind spärlich und nur für wenige Geräte verfügbar.
Für neuere Geräte aus den Reihen Zenfone und ROG verteilt der Hersteller mindestens zwei große Android-Hauptversionen. Zusätzlich ist vier Jahre lang mit Sicherheitsupdates zu rechnen. Das gilt zum Beispiel für einen der jüngsten Neuzugänge, das Zenfone 11 Ultra.
Das ist mehr als früher, als es nicht mehr als zwei Jahre Sicherheitsupdates gab. Insgesamt gilt auch jetzt: Viel mehr als das Minimum der branchenüblichen Softwarepflege ist von Asus nicht zu erwarten. (via Android Authority)
Android-Updates für Fairphone
Die Marke Fairphone setzt auf den nachhaltigen Einsatz langlebiger Technik. Das Konzept beinhaltet auch, die Smartphones durch Updates lange aktuell zu halten. Wie lange, verrät die englischsprachige Support-Seite für Fairphone OS, das markeneigene Kleid, das der Hersteller über Android stülpt.
Demnach erhält das 2023 erschienene Fairphone 5 mindestens fünf Jahre neue Android-Vollversionen – bis zum voraussichtlichen Android 18. Zudem plant der Hersteller, mindestens acht Jahre lang Sicherheitslücken zu schließen. Falls es technisch möglich ist, schließt er auch einen zehnjährigen Support nicht aus. So einen langen Atem hat kein anderer Hersteller zurzeit.
Das 2021 erschienene, noch erhältliche Modell Fairphone 4 läuft nach zwei Versionsupdates derzeit auf Android 13. Der Hersteller beabsichtigt, Android 14 und 15 nachzuliefern, will sich darauf aber nicht festnageln lassen. Dabei muss er nämlich ohne Unterstützung von Chiplieferant Qualcomm auskommen, sodass sich bestimmte technische Hürden womöglich nicht überwinden lassen. Sicherheitsupdates für das Fairphone 4 soll es auf jeden Fall bis 2026 geben.
Für die älteren Modelle Fairphone 3+ und Fairphone 2 ist der Update-Zyklus ausgelaufen. Dafür gibt es keine neue Software.
Android-Updates von und für Google Pixel
Der Hersteller des Android-Betriebsystems liefert für seine hauseigenen Pixel-Smartphones stets sehr früh und vor allem sehr lange Updates aus. Wie viele Jahre Google welches Modell versorgt, listet der Konzern sehr übersichtlich auf einer deutschsprachigen Support-Webseite auf.
Die Pixel-8-Modelle liefert Google mit Android 14 aus. Anschließend sollen sie sieben Jahre lang neue Android-Versionen und Sicherheitspatches erhalten. Sie sollen insgesamt sieben Jahre lang mit Software-Updates versorgt werden. Ältere Modelle ab der 6er-Serie versorgt Google etwas kürzer, nämlich mit Sicherheitspatches fünf Jahre, mit Android-Funktionen zum Teil nur drei Jahre.
Konkret heißt das:
- Google Pixel 9,Pixel 9 Pro, Pixel 9 Pro XL und Pixel 9 Pro Fold: Android- und Sicherheitsupdates bis mindestens August 2031
- Google Pixel 8a: Android- und Sicherheitsupdates bis mindestens Mai 2031
- Google Pixel 8 und Pixel 8 Pro: Android- und Sicherheitsupdates bis mindestens Oktober 2030
- Google Pixel Fold: Android-Updates bis Juni 2026, Sicherheitspatches bis Juni 2028
- Google Pixel 7a: Android-Updates bis Mai 2026, Sicherheitspatches bis Mai 2028
- Google Pixel 7 und Pixel 7 Pro: Android-Updates bis Oktober 2025, Sicherbeitsupdates bis Oktober 2027
- Google Pixel 6 und Pixel 6 Pro: Android-Updates bis Oktober 2024, Sicherheitspatches bis Oktober 2026
- Google Pixel 6a: Android-Updates bis Juli 2025, Sicherheitspatches bis Juli 2027
Android-Updates für Huawei
Huawei macht keine generellen Angaben, sondern entscheidet die Update-Dauer von Fall zu Fall. Verbindliche Aussagen fallen dem Hersteller offenbar auch deshalb schwer, weil er von der offiziellen Android-Versorgung abgeschnitten ist. Google-Services darf Huawei wegen eines US-Embargos nicht einbauen.
Deshalb sind die Geräte unattraktiv geworden. Seitdem hat sich die Marke von einem Bestseller-Garanten zu einer Randerscheinung entwickelt. Huawei sieht offenbar keine Möglichkeiten oder sich nicht in der Lage, genug Ressourcen freizumachen, um mit möglichst aktueller software dagegenzuhalten.
Das jüngste Vorzeigegerät Pura 70 Pro erschien auf Basis des veralteten Android 12. Ob und wann eine Aktualisierung erfolgt, ist unklar. (via Android Authority)
Android-Updates für Honor
Honor hat sich vereinzelt in Medienankündigungen zur Update-Politik des Konzerns geäußert. Bis zu fünf Jahre lang sind Aktualisierungen drin, aber nur für neuere Top-Geräte. Demnach gibt es eine dreistufige Unterteilung innerhalb des Smartphone-Sortiments (via Handytick). Die sieht so aus:
- Honor Magic 6 Pro und Magic V2: 4 Jahre Android-Versionen, 5 Jahre lang Sicherheitspatches
- Honor Magic 5 Pro und Magic Vs: 3 Jahre Android-Versionen, 4 Jahre lang Sicherheitspatches
- Honor 50, Honor 70, Honor 90 und Magic 6 Lite: 2 Jahre Android-Versionen, 3 Jahre lang Sicherheitspatches
Android-Updates für HMD / Nokia
Ein Smartphone möglichst lange zu nutzen und kein neues zu kaufen, tut der Umwelt gut. Das betont HMD ausdrücklich auf der eigenen Nachhaltigkeitsseite. Doch das Versprechen, für Handys eigener Marke HMD und der von Nokia sehr lange Updates zu liefern, ist von der Seite verschwunden. Tatsächlich ist die Dauer auch nur durchschnittlich.
Für die neuen Modelle unter HMD-Label gibt es nur zwei neue Android-Versionen sowie drei Jahre lang Sicherheitsupdates. Das gilt etwa für die Geräte HMD Pulse Pro, HMD Skyline und HMD Fusion.
Bei Nokia-Geräten war das Unternehmen noch etwas großzügiger. Dort gab bis zu drei Jahre Android-Versionen und vier Jahre Sicherheitsupdates. Allerdings auch nur für die X-Serie, die im oberen Preisregal von Nokia liegt. Dazu gehört zum Beispiel das Modell Nokia XR21. Niedriger bepreiste Nokia-Geräte zu, etwa aus den Reihen G und C mussten sich ebenso wie die neueren HMD-Modelle mit „2+3“-Updates begnügen.
Auf dieser Seite Update-Supportseite von HMD kannst Du für jedes Gerät einsehen, wie viele Jahre Softwarepflege noch folgen.
Android-Updates für Motorola
Motorolas Vorzeigegeräte erhalten seit dem Jahr 2022 drei große Android- und vier Jahre lang Sicherheitsupdates. Dazu zählt etwa das Top-Modell Motorola Edge 50 Pro (zum Handyhase-Test).
Günstigere Motorola-Smartphones können aber mit nicht mehr als einem großen Android-Realease und einem Zweijahresfenster an Sicherheitsupdates rechnen. Wie lange genau Motorola die Software pflegt, weist der Hersteller für jedes Modell auf dieser Update-Supportwebseite aus. (via Android Authority)
Android-Updates für Nothing
Der junge Hersteller Nothing hat bisher vier Smartphones auf den Markt gebracht. Für sie alle gilt die gleiche Update-Politik. Der Hersteller versorgt sie drei Jahre lang mit Android-Updates und vier Jahre lang mit Sicherheitspatches. Bezogen auf die Android-Vollversionen bedeutet das:
- Nothing Phone (2a) Plus: 2024 erschienen, läuft die Versorgung bis Android 17
- Nothing Phone (2a): 2024 erschienen, läuft die Versorgung bis Android 17
- Nothing Phone (2): 2023 erschienen, endet der Update-Zyklus bei einschließlich Android 16
- Nothing Phone (1): 2022 erschienen, wird Android 15 noch drin sein
Android-Updates für OnePlus / Oppo
Nach zwischenzeitlichem Verkaufsverbot Geräte der Geschwistermarken OnePlus und Oppo wieder offiziell in Deutschland erhältlich. Wenn Du Dich für eines entscheidest, kannst Du eine überdurchschnittlich lange Update-Versorgung in Anspruch nehmen.
Für Smartphones, die 2023 oder später erschienen, verspricht OnePlus bis zu vier Jahre lang Android-Vollversionen und fünf Jahre Sicherheitspatches. Das verkündete der Hersteller einst auf einer Community-Webseite.
Außer dem Hinweis, dass dies für „ausgewählte Geräte“ gelte, macht OnePlus keine konkreten Angaben zu den betroffenen Modellen. Erfahrungsgemäß ist aber davon auszugehen, dass das Update-Versprechen mindestens die Top-Geräte des Herstellers umfasst. Das sind aktuell:
Für Oppo sind keine derartigen Angaben bekannt. Allerdings verrät die Ankündigung des auf Android 15 basierenden ColorOS 15, welche Oppo-Geräte diese Hauptversion erhalten. Auch welche von OnePlus sind drunter. Die bis März 2025 gestaffelten Veröffentlichungstermine rollen das Update auf 30 Modellen aus. Keines wird zu dem Zeitpunkt älter als 3 Jahre sein. Es fehlt also ein Jahr zum obigen Update-Versprechen. Womöglich liefert der Dachkonzern das Update für weitere Oppo- und OnePlus-Geräte später nach.
Android-Updates für Samsung
Neuere Smartphones von Samsung erhalten besonders lange Android-Updates. Bis zu sieben Jahre sind drin. Das gilt allerdings vorerst nur für die 2024 erschienenen Modelle der Galaxy-S-Klasse. Wie andere Hersteller auch, staffelt Samsung die Versorgungszeiträume abhängig vom Preissegment und nach Alter des Geräts.
Wegen der großen Modellauswahl von Samsung, fällt es da besonders schwer, den Überblick zu behalten. Ein zentrales Webverzeichnis bietet der Hersteller nicht. Stattdessen äußert er sich beim Erscheinen neuer S-Klasse-Geräte per Medienmitteilung zur Update-Politik, wie etwa beim Start des Galaxy S 22, das mit vier Android-Versionen und fünf Jahren Sicherheitsupdates rechnen kann. Hingegen zur A- und M-Klasse macht Samsung keine Serien-übergreifenden, verbindlichen Angaben. Sie sind aber erfahrungsgemäß kürzer.
Zusammengefasst staffeln sich die öffentlichen bekannten Versorgungszeiträume für Samsung-Smartphones wie folgt (via Connect):
- seit Galaxy S20 FE u.ä.: 3 Jahre Android-Updates
- seit Galaxy S21, Z Fold 3, Flip 3 u.ä.: 4 Jahre Android-Updates, 5 Jahre Sicherheitsupdates
- Galaxy S24, Plus, Ultra und Samsung Galaxy S24 FE: 7 Jahre Android-Updates, 7 Jahre Sicherheitsupdates (bis 2031)
- Galaxy A55 und Galaxy A35: Haupt-Updates bis maximal Android 18 und damit bis 2028, Sicherheitsupdates bis maximal 2029
- Galaxy Z Flip 6 und Fold 6: 7 Jahre Updates, voraussichtlich bis Android 21 and One UI 13
Android-Updates von Sony
Sony äußert sich nicht grundlegend zur Update-Politik, sondern nur punktuell zu einzelnen Geräten. Daraus lässt sich ableiten, dass üblicherweise zwei Jahre Android-Updates und Sicherheitspatches, bei neueren Geräten auch drei Jahre Sicherheitsupdates drin sind (via Android Authority). Das ist nicht gerade viel, angesichts dessen, dass Sony-Smartphones zu den hochpreisigeren im Markt zählen.
Bei absoluten Vorzeigeräten gibt sich der Hersteller großzügiger. Das 2024 erschienene Xperia 1 VI wird vier Jahre lang Android- und Sicherheitsupdates erhalten.
Android-Updates von Xiaomi
Xiaomi hat sich in den vergangenen Jahren gesteigert. Bei der 11er-Serie erhöhte der Hersteller die Update-Versorgung auf drei Jahre mit neuen Android-Funktionen und vier Jahre mit Sicherheitspatches. Seit der 13-er Serie von 2023 gelten für beide Kategorien jeweils vier und fünf Jahre. Das trifft auch noch auf das Xiaomi 14 Ultra aus dem Jahr 2024 (zum Handyhase-Test) sowie die neueren Varianten 14T und 14T Pro zu.
Bei den genannten Geräten handelt es sich wohlgemerkt um hochpreisige Flaggschiffe, in deren Verkaufspreise Xiaomi die Kosten für die Softwarepflege leichter einpreisen kann als bei günstigeren Geräten. Den erschwinglicheren Teil des Sortiments umfassen diese Versprechen daher auch nicht.
Wie viele Jahre in der Mittelklasse mit Softwarepflege zu rechnen ist, sagt der Hersteller nur unvollständig. So kannst Du etwa beim Xiaomi Redmi Note 13 drei Jahre Android-Updates und vier Jahre Sicherheitspatches erwarten.
Was bei noch günstigeren Geräten der Submarken Redmi und Poco an Funktionsupdates drin ist, behält Dachkonzern Xiaomi für sich. Klar ist: Mindestens zwei Jahre lang verteilt er Sicherheitsupdates, wie aus dieser Security-Seite von Xiaomi hervorgeht.
iOS-Updates für Apple iPhones
Apple und Android-Updates? Nein, in dieser Hinsicht ist nichts zu erwarten. iPhones nutzen iOS und sonst nichts. Der Vollständigkeit halber erwähnen wir die Marke deshalb, weil so manche Android-Hersteller sich von der Update-Politik Apples eine Scheibe abschneiden können.
Denn seit vielen Jahren gilt: iPhones erhalten bis zu sechs Jahre neue iOS-Versionen. Zwar bestätigt Apple das nirgends offiziell. Doch die Erfahrung zeigt, dass der Hersteller immer so verfahren ist. Daher dürfte dies auf das aktuelle iPhone 16 ebenso zutreffen wie es das auf „betagtere“ Geräte tut. Derzeit ist das Update auf iOS 18 verfügbar, das selbst noch für das iPhone Xr aus dem Jahr 2018 verfügbar ist.
Zwar kommen nicht alle neuen Funktionen bei älteren Geräten an – schlichtweg, weil die Hardware es nicht hergibt. Aber Sicherheitslücken schließt Apple auf jeden Fall so lange. In den von Apple verteilten Softwarepaketen sind Funktions- und Sicherheitsupdates kombiniert, es gibt keine getrennte Auslieferung.
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