Viele Android-Handys gefährdet: Qualcomm meldet Sicherheitslücke in mehreren Chips
Qualcomm machte jüngst auf ein Sicherheitsproblem aufmerksam, das eine Reihe seiner Chipsätze betrifft. Nach eigenen Angaben wurde der kalifornische Prozessor-Hersteller, dessen Chips in einer Vielzahl mobiler Geräte stecken, von Google-Sicherheitsforschern auf das Problem aufmerksam gemacht.
Betroffen sind unter anderem die schon älteren Highend-Chips Snapdragon 865, 870, 888 und Snapdragon 8 Gen 1. Auch Modems und aktuellere Chips wie der Snapdragon 660 und 685 sind von der Schwachstelle betroffen.
Qualcomm verteilt Patch an Hersteller
In den vergangenen Tagen hat Qualcomm für verschiedene Schwachstellen bereits Patches herausgebracht, darunter auch für jene als besonders schwerwiegend gekennzeichnete Lücke CVE-2024-43047. Hierbei soll es sich um eine Use-after-free-Lücke handeln. Die Existenz des Sicherheitsrisikos ist Qualcomm offenbar bereits seit Ende Juli bekannt. Nun wurden bereits Fixes verteilt, Qualcomm empfiehlt den Herstellern nachdrücklich, sie an ihre Endgeräte auszuliefern.
Viele Android-Handys dürften allerdings ungepatcht bleiben, da die Chips, die betroffen sind, teilweise schon fünf Jahre alt sind. Daher bleibt offen, wie viele Hersteller die Patches noch an ihre Kunden weiterreichen. Android-Geräte haben viele Jahre lang kaum ein bis zwei Sicherheitsupdates erhalten, nachdem sie veröffentlicht wurden. Erst seit Kurzem beginnt auch hier die Praxis einer deutlich langfristigeren Versorgung, nicht nur mit kritischen Sicherheitsupdates, sondern auch mit Funktionserweiterungen zu verbreiten.
Aber selbst, falls Updates verfügbar sein sollten, müsstest Du diese Aktualisierungen auch einspielen, es lohnt sich also immer von Zeit zu Zeit, einen Blick auf verfügbare Updates zu werfen und diese gegebenenfalls manuell anzustoßen. Wie viele Geräte das Update tatsächlich erhalten werden, ist aber unklar.
Qualcomm bestätigt: Sicherheitslücke wird aktiv ausgenutzt
Laut Qualcomm wurde die Schwachstelle bereits aktiv ausgenutzt, jedoch offenbar nur in begrenztem Umfang. Konkreter wurde Qualcomm gegenüber TechCrunch aber nicht und verwies auf die Experten von Google, die die Anfälligkeit entdeckt hatten. Von dort wurde der Sachverhalt allerdings auch nicht konkretisiert.
Aller Wahrscheinlichkeit nach wird es nicht zu großflächigen Attacken auf Basis dieser Schwachstelle gekommen sein. Eher dürften gezielte Angriffe auf Geräte bestimmter Personen erfolgt sein. Für Dich also erst einmal kein Grund zur Panik, sofern Du noch ein älteres Modell haben solltest.
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