So erhöhst Du die Akku-Lebensdauer Deines Smartphones
Optimales Aufladen und Entladen für längere Akku-Lebensdauer
In modernen Handys stecken entweder Stromspeicher auf Basis von Lithium-Ionen oder auf Basis von Lithium-Polymer. Die elektrochemischen Prozesse in diesen Modulen reagieren empfindlich auf manche Umwelteinflüsse. So ist weder ein volles Aufladen des Akkus auf 100 Prozent noch ein volles Entladen auf null Prozent förderlich, wenn Du die Akku-Lebensdauer erhöhen möchtest.
Möchtest Du möglichst lange ohne einen Batterieaustausch auskommen, solltest Du Dich deshalb in einem Bereich zwischen 20 und 85 Prozent bewegen. Das reduziert den Verbrauch eines Ladezyklus. Je nach Hersteller kann das Handy unterschiedlich oft geladen werden, bis es nur noch 80 Prozent Kapazität hat. Bei Apple werden in der Theorie 500 und bei Xiaomi 800 Aufladungen angegeben.
Begrenzung der maximalen Akku-Aufladung
Die Hersteller sind sich bewusst, dass es sich negativ auf die Akku-Lebensdauer auswirken kann, wenn das Modul stets zu 100 Prozent geladen wird. Manche Hersteller haben deshalb spezielle Verfahren ausgeklügelt, um die maximale Aufladung zu beschränken oder zu optimieren. Folgende Maßnahmen sind uns bekannt:
- Samsung Galaxy: Navigiere in den Einstellungen zu „Geräteverwaltung“ / „Akku“ / „Weitere Akkueinstellungen“. Aktiviere im Abschnitt „Aufladen“ die Option „Akku schützen“. Das Aufladen stoppt anschließend bei 85 Prozent der Kapazität.
- Apple iPhone: Schalte die Option „Optimiertes Laden der Batterie“ in den Einstellungen im Bereich „Batterie“ / „Batteriezustand“ an. Zwar begrenzt das nicht die Maximalladung, führt aber dazu, dass der Akku nach 80 Prozent schonender lädt. So wird das Laden während dem Schlafen gestoppt und kurz vor dem Aufwachen auf 100 Prozent fortgesetzt.
- Google Pixel: Bei diesen Telefonen ist ab Werk ein Schutzmechanismus aktiv, der unter bestimmten Voraussetzungen die Aufladung bei 80 Prozent stoppt. Das kann beim Spielen von Mobile-Games während des Ladevorgangs oder zu häufigem Aufladen innerhalb kurzer Zeit passieren.
- OnePlus: Der Mechanismus dieses Herstellers ähnelt jenem von Apple. Es wird also ebenfalls eine Schlaferkennung genutzt. Nachts verweilt der Akkustand dann bei 80 Prozent und ist kurz vor dem Aufwachen wieder bei 100 Prozent angekommen.
- Huawei: Das Unternehmen lässt Dir bei einigen neueren Smartphones die Wahl, bis zu welcher Prozentzahl die Batterie geladen werden soll. Navigiere in den Einstellungen zu „Akku“ / „Weitere Akkueinstellungen“ und lege die gewünschte Maximalladung fest.
- Sony: Hast Du ein Handy dieses Herstellers, führt Dich Dein Weg zum Menü „Akku“ in den Einstellungen. Dort gibt es den Eintrag „Akkuschutz“. Ist diese Funktion aktiv, verlangsamt das Mobilgerät die Ladegeschwindigkeit ab 90 Prozent Kapazität.
Extreme Temperaturen vermeiden
Die Akku-Lebensdauer hängt auch von den Umgebungstemperaturen ab. Eine aufladbare Batterie fühlt sich bei Zimmertemperatur (circa 20 Grad Celsius) am wohlsten. Bei zu hohen oder zu niedrigen Temperaturen entlädt sich der Stromspeicher schneller. Das kann über längere Zeit zu Schäden an dem Modul führen.
Am besten lädst Du Dein Handy bei Temperaturen zwischen fünf Grad und 35 Grad Celsius. Des Weiteren sollte das Smartphone unterhalb von 0 Grad Celsius nur im Notfall benutzt werden. Weiterführende Informationen für den Umgang mit dem Telefon bei Kälte bzw. für das Handy bei Hitze haben wir in eigenen Ratgebern festgehalten.
Schnellladen ist nicht immer empfehlenswert
Das Schnellladen von Smartphone-Akkus ist ein zweischneidiges Schwert. Mittlerweile sind die Verfahren wie Quick Charge, die benötigten Netzteile und die Kühllösungen der Handys ausgereifter. Vor allem bei älteren Mobiltelefonen mit Schnelllademechanismus solltest Du aber Vorsicht walten lassen. Ineffiziente Mechanismen können die Akku-Lebensdauer reduzieren.
Überprüfe, ob das Smartphone oder das Netzteil während des Schnellladens sehr heiß werden. Ist dies der Fall, deutet das auf eine ungenügende Kühlung des Handys respektive schlechte Wärmeabfuhr des Ladegeräts hin. Greife dann lieber auf ein Netzteil zurück, welches den Akku langsamer aber schonender mit Energie versorgt.
Handynutzung während des Aufladens
In der Elektronikwelt gibt es den Begriff „Parasitäre Last“. Damit wird der Umstand beschrieben, wenn ein Gerät während des Aufladens genutzt wird. Die Batterie lässt sich in einem solchen Szenario nur ineffizient laden. Es entsteht eine erhöhte Spannungsbelastung, was für mehr Hitze sorgt und den Alterungsprozess des Akkus beschleunigt.
Nutze deshalb das Smartphone während des Aufladens nur für anspruchslose Aufgaben. Ein kurzes Telefonat oder ein paar Nachrichten in WhatsApp sind vertretbar. Vermeide aber lange Internetbesuche, Mobile-Games und die Nutzung anderer Prozesse, welche den Chipsatz fordern, wie Video-Streaming und Google Maps. Dadurch entsteht nämlich noch mehr Abwärme.
Gesundheitszustand des Akkus überprüfen
Es ist auf jedem Smartphone mit Android oder iOS möglich, den Gesundheitszustand des Akkus auszulesen. Je nach Hersteller gibt es einen integrierten Check für die aufladbare Batterie oder Du musst einen Umweg gehen.
- Samsung Galaxy: App „Samsung Members“ öffnen. Auf „Diagnose“ und anschließend „Akku“ klicken
- Andere Android-Smartphones (Code): Starte die Telefonie-App und gebe den USSD-Code *#*#4636#*#* ein. Eventuell erscheint das Menü „Akkuinformation“
- Andere Android-Smartphones (App): Der obige Code führt nicht bei allen Android-Telefonen zum Erfolg. Eine Alternative sind Apps wie CPU-Z oder AccuBattery
- Apple iPhone: In den Einstellungen den Menüpunkt „Batterie“ und dann „Batteriezustand & Laden“ wählen. Dort siehst Du die „maximale Kapazität“, also die Batterieleistung im Vergleich zum Neuzustand des Akkus. Außerdem kannst Du auch die Anzahl der Ladezyklen auslesen.
Netzteil: Spare nicht am falschen Ende
Oftmals locken äußerst günstige Ladegeräte für Dein Handy. Diese sind aber nicht empfehlenswert. Hochwertigere Exemplare haben Schutzmechanismen, welche intelligent die Stromübertragung überwachen. Billige Exemplare verzichten auf solche Vorsichtsmaßnahmen und können nicht nur den Akku, sondern auch das Handy schädigen.
Richtiger Ladestand bei Nichtgebrauch
Falls Du Dein Handy über eine längere Zeit nicht mehr benutzen willst, sollte es zuvor auf 50 Prozent geladen werden. Von einer vollständige Aufladung wird abgeraten. Ein Akkustand von 100 Prozent ohne Nutzung kann dazu führen, dass mit der Zeit Kapazität verloren geht. Eine halbe Aufladung beugt der Gefahr vor, dass sich die Batterie nach längerer Nichtnutzung nicht mehr erholt.
Smartphone-Software aktuell halten
Handy-Updates bringen neben neuen Features und mehr Sicherheit häufig auch Optimierungen für den Umgang mit dem Akku. Teilweise verwenden die Hersteller mittlerweile sogar eine dedizierte KI, die sich um den Gesundheitszustand des Stromspeichers kümmert. Überprüfe also regelmäßig, ob es für Dein Smartphone ein neues Update gibt.
Wir hoffen, dass wir Dir mit unseren Tipps für eine längere Akku-Lebensdauer helfen konnten. Übrigens: Diese Handys haben eine besonders gute Akkulaufzeit.
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