5G im Roaming: In diesen Ländern ist es möglich!
5G im Roaming: Im Urlaub surfen wie zu Hause
Am 1. Juli 2022 hat die Europäische Kommission ein neues Gesetz für die europaweite Nutzung Deines Mobilfunktarifs verabschiedet. Dieses besagt, dass Du den gleichen Netzstandard im Ausland wie Zuhause nutzen kannst.
Bedeutet: Wenn Dein Vertrag 5G hat, kannst Du 5G auch im EU-Ausland nutzen. Zumindest, wenn die fünfte Mobilfunkgeneration im betreffenden Mitgliedsstaat zur Verfügung steht. Unabhängig davon, ob Du bei einem Netzbetreiber oder Provider bist.
5G Roaming – Das sind die Partner der Netzbetreiber
In Deutschland offerieren die Telekom, Vodafone und Telefónica (o2) den Zugang zum Mobilfunknetz. Egal, welchen Handyvertrag Du hast, Du bist über einen dieser drei Netzbetreiber verbunden. Zwar will 1&1 ein viertes Mobilfunknetz etablieren, der Anbieter hat aber noch große Probleme, weshalb das noch eine Weile dauern dürfte.
In den folgenden Abschnitten haben wir die 5G-Roaming-Situation in der EU für die Netzbetreiber Telekom, Vodafone und o2 einmal genauer angeschaut. Dabei fällt auf: So richtig ins Detail geht dabei nur die Telekom. Über die anderen Anbieter sind bislang lediglich Länderlisten einsehbar, ohne dabei noch einmal nach genauem Partner bzw. Auslandsnetz aufzusplitten.
Deutsche Telekom: Detaillierte Informationen über 5G-Roaming per Suche möglich
Der Bonner Anbieter gibt an, mit Partnernetzen in über 40 Ländern 60 Ländern 5G-Roaming zu realisieren. Hierfür wurden 63 Kooperationen (Stand: April 2023) über 120 Kooperationen (Stand: Juni 2023) abgeschlossen. Über eine spezielle Webseite kannst Du bei der Telekom überprüfen, ob bei Deinem Reiseziel Internetbesuche via 5G möglich sind.
Wir haben ein paar Länder und deren Partnernetze überprüft:
- Österreich: 5G mit T-Mobile A, A1 Telekom und Drei
- Schweiz: 5G mit Swisscom, Sunrise und Salt
- Frankreich: 5G mit Orange, Bouygues und SFR
- Italien: 5G mit TIM
- Spanien: 5G mit Orange und Telefónica Movistar
- Großbritannien: 5G mit Telefónica UK, Vodafone und EE
- Griechenland: 5G mit Cosmote und Wind Hellas
- Niederlande: 5G mit T-Mobile NL und Vodafone
- Dänemark: 5G mit Telenor und Telia
Vodafone: 5G-Roaming in 87 Ländern möglich
Vodafone betrieb lange Zeit eines der größten 5G-Roaming-Netze, wurde erst im Spätsommer 2024 durch die Telefónica abgelöst, die drei Länder mehr in der 5G-Liste verorten kann. In 87 Ländern weltweit haben Vodafone-Kund*innen jedenfalls seit Juli 2024 Zugriff auf das 5G-Netz. Neuzugänge sind 2024 etwa die USA, Malaysia, Sri Lanka, Tansania und Uruguay. Du hast dabei Zugriff auf bis zu 134 5G-Netze in eben 87 Ländern. Insgesamt ist Roaming in über 200 Ländern möglich.
Es wurden entsprechende Partnerschaften mit Netzbetreibern getroffen. Allzu detailliert äußert sich das Unternehmen nicht zu den Kooperationen. Innerhalb der EU ist 5G im Roaming mit einem Vodafone-Vertrag in diesen Ländern laut eigenen Angaben möglich:
- Australien
- Österreich
- Schweiz
- Frankreich
- Italien
- Spanien
- Griechenland
- Niederlande
- Dänemark
- Bulgarien
- Finnland
- Irland
- China
- Kroatien
- Lettland
- Luxemburg
- Polen
- Malediven
- Portugal
- Rumänien
- Vereinigte Arabische Emirate
- Schweden
- Slowenien
- Tschechien
- Ungarn
- Türkei
- Zypern
5G-Roaming bei der Telefónica (o2)
Vom Münchner Anbieter Telefónica und deren Mobilfunkmarke o2 gibt es ebenfalls 5G-Roaming.
Stand September 2024 kannst Du mit diesem Netzbetreiber in 90 Ländern (Februar 2023: 10 EU-Länder) mit der fünften Mobilfunkgeneration surfen. Kooperationen wurden im Laufe der Zeit immer wieder ergänzt, insgesamt kannst Du Dich weltweit in bis zu 170 5G-Netze in 90 Ländern einwählen.
In diesen europäischen Ländern ist 5G im Roaming bei o2 möglich, in der Liste sind aber auch Staaten weltweit zu finden. Darunter seit Spätsommer 2024 nun auch Japan, Südkorea, Neuseeland, Tansania, Chile und Mauritius.
- Österreich
- Schweiz
- Italien
- Spanien
- Belgien
- Polen
- Niederlande
- Tschechien
- Slowakei
- Rumänien
Verfügbarkeit und Performance innerhalb Europas
Wie sieht es mit der 5G-Verfügbarkeit überhaupt in Europa aus?
Dass Du ohne Mehrkosten 5G auch in den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union nutzen können sollst, ist generell ein großer Vorteil. Dieser Vorteil bringt Dir aber nur etwas, wenn das Mobilfunknetz im entsprechenden Land ausreichend ausgebaut ist. Von Ookla, dem Entwicklerstudio des beliebten Speedtest, gibt es diesbezüglich eine Studie von Ende 2022.
Hier die Verfügbarkeitsanalyse des Speedtest von zehn EU-Ländern:
- Österreich 13,1 Prozent
- Schweiz 46,1 Prozent
- Frankreich 21 Prozent
- Italien 14 Prozent
- Spanien 18,8 Prozent
- UK 18,4 Prozent
- Griechenland 37,3 Prozent
- Niederlande 34,8 Prozent
- Dänemark 42,7 Prozent
- Deutschland 19,2 Prozent
Weltweit ist laut den Messdaten von Ookla die Verfügbarkeit in den USA am besten. Dort sollst Du in 56 Prozent des Landes 5G bekommen. Die Benutzererfahrung beim Speedtest ist als Durchschnittswert des Empfangs zu verstehen.
Laut Bundesnetzagentur soll es Stand Januar 2023 in Deutschland eine 5G-Flächenabdeckung von 84,9 Prozent geben.
Geschwindigkeit von 5G in beliebten EU-Ländern
Selbst wenn Du 5G empfängst, heißt das nicht automatisch, dass Du schnell im mobilen Internet surfst. Ookla hatte Anfang des Jahres auch die Benutzererfahrung hinsichtlich der Handy-Geschwindigkeit erörtert. So schnell haben Anwender im Schnitt in den beliebten EU-Ländern Daten über das Mobilfunknetz der fünften Generation empfangen:
- Österreich 158,86 MBit/s
- Schweiz 139,30 MBit/s
- Frankreich 198,45 MBit/s
- Italien 125,87 MBit/s
- Spanien 98,01 MBit/s
- UK 130,64 MBit/s
- Griechenland 165,10 MBit/s
- Niederlande 143,95 MBit/s
- Dänemark 220,56 MBit/s
- Deutschland 139,12 MBit/s
Den aktuellen Rekordwert bei der 5G-Download-Geschwindigkeit erzielen der Analyse zufolge Nutzer in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Dort wurden im Schnitt 549,71 MBit/s übertragen.
Außerhalb Europas kann es teuer werden
Eigentlich ist die Schweiz kein EU-Mitgliedsstaat, dennoch gilt für das 5G-Roaming dort dasselbe wie in den der Europäischen Union zugehörigen Ländern – 5G ist verfügbar. Achte jedoch unbedingt auf die Kosten: Willst Du außerhalb der EU (inkl. Schweiz) surfen, telefonieren oder simsen, kann es unter Umständen sehr teuer werden. Standardmäßig berechnen die Netzbetreiber und Betreiber verbrauchte Megabyte und Einheiten zu hohen Konditionen. Anders also als beim klassischen EU-Roaming.
Falls verfügbar, solltest Du deshalb ein Roaming-Paket für den Auslandsaufenthalt buchen. Sonst kann der Urlaub zur Kostenfalle werden. Neben der Schweiz sind hier auch das Westbalkan-Roaming und natürlich Roaming in der Türkei zu nennen. Trickreich: Einige Provider (Telekom, fraenk, ja! mobil) erlauben die Datennutzung in der Schweiz ohne Zusatzkosten. Bei anderen wird es teurer. Alle Details liest Du in unserem Beitrag zum Roaming in der Schweiz nach.
Sofern der Kooperationspartner Deines Handyvertrags außerhalb Europas Dein Nutzungsverhalten in Echtzeit protokolliert, gibt es aber immerhin einen Kostenairbag. Eine Preisobergrenze von 50 Euro muss laut Bundesnetzagentur in diesem Fall angeboten werden. Deshalb: Unbedingt noch vor dem Auslandsaufenthalt informieren!
Und ein letzter Hinweis: Auch das Roaming auf Schiffen ist eine Sache für sich. Der Satellitentarif ist nochmal deutlich teurer, als das reguläre Auslandsroaming!