Wenn Du Wert auf einen möglichst ökologischen Fußabdruck legst, ist das Fairphone 4 aus recycelten Materialien genau richtig. Insbesondere mit Tarif wird das Fairphone 4 interessant.
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Einschätzung zum Fairphone 4: Neue Technik und (noch) modularer
Nachdem das niederländische Unternehmen Fairphone 2020 mit dem Fairphone 3 Plus ein minimal verbessertes Modell vorstellte, folgt mit dem Fairphone 4 ab 579 € unverbindlicher Preisempfehlung endlich ein grundlegend neues Smartphone. Neben der aktualisierten Mittelklasse-Technik sorgt vor allem der erweiterte modulare Ansatz, die Reparierbarkeit und der ausgebaute Produktionsprozess nach fairen Gesichtspunkten für Aufsehen.
Fairphone betont, dass der Anteil an konfliktfrei(er)en Rohstoffen von bisher 8 auf nunmehr 14 Rohstoffe im Fairphone 4 gesteigert werden konnte. Neu ist unter anderem Fairtrade-zertifiziertes Gold, fair abgebautes Wolfram aus Ruanda, ASI-Performance-Standard-zertifiziertes Aluminium, sowie recycelte Rohstoffe wie Zinn, seltene Erden und natürlich Kunststoff.
Zudem wird bei der Produktion des Fairphone 4 viel Wert auf möglichst konfliktfreie Lieferketten, keine Kinderarbeit und sichere Arbeitsbedingungen für Bergleute und Fabrikarbeiter gelegt. Dies umfasst neben angemessenen Löhnen vor allem Arbeitsschutz. Das von Fairphone selbst gesteckte Ziel sieht vor, bis 2023 etwa 70% aller in der Produktion verwendeten Rohstoffe aus eben diesen fairen Rahmenbedingungen zu beziehen.
Selbst reparieren wird groß geschrieben
Vor allem bleibt der Charakter der Reparierbarkeit auch dem Fairphone 4 erhalten. Wie schon bei den Vorgängern lassen sich zahlreiche Baugruppen ohne großen Aufwand selbst tauschen. Die Kamera ist defekt? Rückseite ab und Modul getauscht. Der Akku nimmt spürbar an Leistung ab? Einfach einen neuen gekauft und eingesetzt. Selbst Display, Lautsprecher und mehr lassen sich selbst tauschen. Dabei kosten die Ersatzteile für das Fairphone 4 keine Unmengen an Geld, wie Fairphone auflistet:
Interessanter wird es da schon mit dem Blick auf das Datenblatt. Neben einem auf 6,3 Zoll angewachsenen FullHD+ IPS-Display sorgen eine Dual-Kamera mit bis zu 48 Megapixel für Weitwinkel als auch Ultraweitwinkel und ein 3905 mAh fassender sowie tauschbarer (!) Akku für Aufsehen. Hinzu gesellen sich eine hochauflösende Selfie-Kamera, Dual-SIM-Unterstützung mittels Nano-SIM + eSIM und ein 5G-Modem.
Als Herzstück dient der Snapdragon 750G von Qualcomm, welchem je nach Ausstattung 6 oder 8 GB RAM zur Seite stehen. Intern ist die Wahl auf 128 oder 256 GB gegeben, wobei sich eine microSD-Speicherkarte mit maximal 2 TB Kapazität einsetzen lässt. Leider hat der Hersteller den 3,5 mm Audioport eingespart, sodass Kopfhörer entweder einen USB-C-Stecker benötigen, oder einen Adapter für USB-C-auf-Klinke.
CPU jetzt Teil des modularen Konzeptes
Wirklich spannend ist jedoch ein kleines Detail bezüglich des Prozessors. Der verbaute Snapdragon 750G ist zwar kein Leistungswunder, soll aber eventuell in Zukunft gegen einen stärkeren Chip ausgetauscht werden können. Die Platine des Fairphone 4 selbst ist entsprechend vorbereitet. Ob davon allerdings später auch Gebrauch gemacht wird, lässt Fairphone offen. Wünschenswert wäre es durchaus, wenn später der Wechsel auf einen Snapdragon 778G oder einen der nachfolgenden Chips möglich wäre.
Längerer Update-Support
Ein Punkt ist bei den bisherigen Fairphones immer so eine Sache gewesen und das ist der Update-Support. Für das Fairphone 4 verspricht der Hersteller Upgrades bis einschließlich Android 15, was 4 Jahre Updates bedeuten würde. Sicherheitspatches soll das Fairphone 4 sogar im Idealfall bis Ende 2027 bekommen, womit der Hersteller satte 6 Jahre Updates liefern will. Ob dies tatsächlich umgesetzt werden kann, bleibt abzuwarten. Aber es unterstreicht den Nachhaltigkeitsfokus umso deutlicher.
Ein Großteil der Bauelemente kann der Nutzer des Fairphone 4 selbst tauschen, wenn mal was defekt sein sollte (Bild: Fairphone)
Die Alternativen zu einem Fairphone 4 Vertrag sind wirklich spärlich gesät. Im Grunde fällt uns da nur der Vorgänger (Fairphone 3 / Fairphone 3 Plus) ein und die Mitbewerber rephone ein. Außerdem kam da schon längere Zeit nichts mehr Neues! Hoffen wir also voll auf den Nachfolger!
Schon seit 2011 ist Steffi als Redakteurin für verschiedene Online-Magazine und -Blogs unterwegs. Für Technik begeistert sie sich jedoch schon viel länger. Ihr erstes Handy? Ein Nokia 3310. Nach einem iPhone und einem Windows Phone (nein, kein Witz!) begleitet sie mittlerweile ein Android-Smartphone durchs mobile Leben.
