Schicke Open-Ear-Kopfhörer für Sport und Büro

Shokz OpenFit 2 im Test: Offene Ohren, bebende Bässe

Für mehr Tragekomfort krallen sich Shokz' neue Fitness-Lauscher hinter die Ohren statt in den Nacken. Für mehr Bass gibt es zwei Lautsprecher statt einen pro Seite. Fühlt sich das gut an, klingt das „bässer“? Der Test klärt das.

Shokz OpenFit 2 kaufen

Shokz OpenFit 2 in Beige, ein Hörer liegt neben der geöffneten Hülle

Ist die Neuauflage der Bluetooth-Kopfhörer ein gutes Upgrade zur Premiere vor zwei Jahren? Das müssen die Shokz OpenFit 2 im Test beweisen. (Bild: Berti Kolbow-Lehradt / Handyhase.de)

Das Wichtigste in Kürze

  • Schweissresistenter Sportkopfhörer ohne Nackenbügel, der die Gehörgänge für Umgebungsgeräusche freilässt
  • Die Neuauflage hat Shokz bei Klang, Bedienung und Akkulaufzeit überarbeitet
  • Das vorherige Modell ist nicht viel schlechter und zum Schnäppchenpreis zu haben

Wie gut ist der Shokz OpenFit 2 im Test?

Die Marke Shokz hat Bluetooth-Sportkopfhörer für freie Ohren populär gemacht. Sie verstopfen nicht die Gehörgänge. Dadurch verpasst Du keine wichtigen Geräusche um Dich herum, während Du Musik oder Podcasts damit hörst. Für festen Sitz trotz heftiger Bewegungen sorgt bei Modellen wie dem OpenRun Pro 2 (Test) ein Nackenbügel. Weil diese Art Hautkontakt und das höhere Gewicht nicht allen Sportfans gefällt, setzt die Marke inzwischen auch auf kompaktere Kopfhörer, die eine ums Außenohr geschnallte Kralle in Position hält. Das gilt auch für den OpenFit 2, eine verbesserte Neuauflage der Premiere von 2023.

Shokz hat am Klang, Bedienkonzept und Look gefeilt. Jedes Ohr beschallen nun zwei statt ein Lautsprecher. Sie kümmern sich separat um tiefe und hohe Töne. Kraftvollerer und klarerer Sound soll das Ergebnis sein. Damit Du die Kopfhörer treffsicherer bedienst, gibt es neben einer rutschigen Touchfläche einen leichter zu erfühlenden Knopf an jedem Ohrknopf. Der Neuzugang hat zudem einen ausdauernderen Akku und ist besser gegen Feuchtigkeit abgedichtet. Reichen die Neuerungen für eine Kaufempfehlung des 190-Euro-Geräts, dessen Vorgänger aktuell schon für 90 Euro weniger zu haben ist? Das muss der Shokz OpenFit 2 im Test beweisen.

Design und Tragekomfort: Schick und anschmiegsam

Beim Shokz OpenFit 2 handelt es sich um einen D-förmigen True-Wireless-Kopfhörer, der in Beige oder Schwarz erhältlich ist. Ein Kabel gibt es nicht. Vor dem Ohr hängt ein länglicher Lautsprecher, der nicht in den Gehörgang ragt, sondern sich sanft in die Ohrmulde bettet. Shokz spricht von einer „Open-Ear“-Bauweise. In Position hält das Konstrukt eine Kralle, die sich von oben über und hinter die Ohrmuschel schmiegt.

Der Tragekomfort des Shokz OpenFit 2 im Test erwies sich als hoch. Der Hersteller kleidet die Kopfhörer wie gehabt in weiches Silikon. Das fühlt sich auch bei längerer Tragedauer angenehm an. Im Innern der Ohrkralle steckt ein Metallbügel aus Nickel-Titan, der im Test genug Halt bot, ohne dabei auf die Haut zu drücken. Mit unserem Brillengestell vertrugen sich die Shokz OpenFit 2 im Test gut. Ein Druckschmerz im Gehörgang ist sowieso kein Thema, weil nichts hineinragt. Auch ohne die bei In-Ear-Kopfhörern übliche Verankerung in den Ohrmuscheln sitzen die Kopfhörer stabil. Selbst bei sportlichen Bewegungen verrutschte nichts.

Ein Ohrhörer der Shokz OpenFit 2 in einer Handfläche

Dank des weichen Silikonkleids trägt sich die Metallkralle der Shokz OpenFit 2 im Test angenehm am Ohr. (Bild: Berti Kolbow-Lehradt / Handyhase.de)

Dass an jedem Ohr nun 9,4 statt 8,3 Gramm hängen, fiel buchstäblich nicht ins Gewicht, war nicht spürbar. Damit gehört das Shokz-Modell weiterhin zu den leichteren Kopfhörern. Das geht zum Glück nicht zulasten eines Wasserschutzes. Statt wie das Original nach IP54 ist das neue Kopfhörer-Modell nach IP55 zertifiziert. Dadurch widerstehen die Dichtungen Trainingsschweiß und Regenschauern noch etwas besser. Der Staubschutz bleibt gleich. Wichtig: Das mitgelieferte Ladecase (51 Gramm) ist unverändert gegen nichts abgedichtet, sollte stets im Trocknen bleiben.

Die beige Oberfläche unseres Testgeräts verleiht ihm einen schicken, auf angenehme Weise „unsportlichen“ Look. Statt als musikalische Trainingshilfe punktete der Shokz OpenFit 2 im Test auf diese Weise auch als modisches Accessoire.

Einrichten und Bedienen: Einfach und treffsicher

Kontakt zu einem Smartphone oder einem anderen Zuspielgerät nimmt das Kopfhörer-Modell mit Bluetooth 5.4 statt 5.2 auf. Die Verbindung soll dadurch noch etwas stabiler sein, gab aber auch schon beim ersten OpenFit keinen Anlass zur Kritik.

Um die Kontaktaufnahme zu starten, reicht es beim ersten Mal, die beiden Kopfhörer aus dem Ladecase zu nehmen. Das Zusammenspiel mit weiteren Geräten initiiert ein langer Knopfdruck am Case. Bis zu zwei Spielpartner gleichzeitig akzeptiert der Shokz OpenFit 2 im Test.

An den beiden Lautsprechergehäusen gibt es nun einen Knopf für die wichtigsten Steueraktionen. Dieser ist einfach zu erfühlen und reagiert präzise. Per einfachen, zweifachen oder dreifachen Druck kannst Du Tracks pausieren und fortsetzen, in der Playlist vor- und zurückwechseln, die Lautstärke ändern sowie Anrufe annehmen, ablehnen und beenden. Zwar bietet der ShokzOpen Fit 2 ebenso wie das Vorgängermodell auch eine Touchfläche auf jeder Ohrseite. Aber sie ist ab Werk funktionslos.

Der Multifunktionsknopf der Shokz OpenFit 2

Der neue Multifunktionsknopf lässt sich treffsicherer bedienen als die Touchfläche, auf der das Markenlogo steht. (Bild: Berti Kolbow-Lehradt / Handyhase.de)

Per Hersteller-App für Android und iOS lassen sich die Touchflächen aktivieren, jedoch nur mit einer einzigen Aufgabe betrauen. Ein langer Druck startet dann die Sprachassistenz, also Google Assistant oder Siri. Es ist gar nicht verkehrt, dass Shokz nicht mehr erlaubt. So vermeidest Du, mit unabsichtlichen Berührungen eine unerwünschte Aktion zu starten. Die anderen Kommandos des Multifunktionsknopfes auf jedem Lautsprecher sind flexibler belegbar, etwa so, dass sich an einer Seite die Lautstärke erhöhen, an der anderen verringern lässt.

Screenshots der Shokz-App mit Ansichten zum Shokz OpenFit 2

In der einfach bedienbaren App von Shokz, passt Du den Klang an, aktivierst die Touchfläche und belegst sie mit einem Befehl für Sprachassistenzen, und lässt einen Klingelton dudeln, um verlegte Kopfhörer zu finden. (Bild: Berti Kolbow-Lehradt / Handyhase.de)

Die App bietet weitere Extras. Eine Anzeige verrät den Akku-Reststand für Ohrhörer und Case. Per Equalizer wechselst Du auf Knopfdruck vom Standard-Klangprofil zu solchem für Telefongespräche, mit mehr Bass oder mit mehr Höhen. Alternativ passt Du den Ton mit fünf Frequenzreglern Deinem Geschmack an. Hast Du die Kopfhörer verlegt, lässt Du sie Klingeltöne spielen, die das Suchen erleichtern. Damit ergänzte die einfach zu bedienende App das runde Bedienkonzept im Test gut.

Sound: Kräftiger Bass, windige Telefoniefunktion

In den rechteckigen Ohrknöpfen stecken anders als beim Vorgänger nicht mehr je ein Breitbandlautsprecher, sondern zwei getrennte Treiber auf beiden Seiten. Einer ist für Höhen und Mitten, der andere für Tiefen zuständig. Alle übertragen den Schall klassisch per Luft. Den Weg über den Schläfenknochen nehmen sie im Unterschied zu anderen Shokz-Modellen nicht.

Ferner legt der Hersteller beim Sound-Tweaking wie schon beim ersten OpenFit den Fokus auf die Anhebung tiefer Frequenzen, will den entsprechenden Algorithmus bei Neuzugang abermals gepimpt haben. Das ist sinnvoll. Denn der Bass ist bei Open-Ear-Kopfhörern traditionell eher schlapp. Schon beim OpenRun Pro 2 hat Shokz gezeigt, dass der Einsatz von zwei Lautsprechern pro Seite diese Problemzone beseitigen kann. Beim OpenFit 2 setzt sich das fort.

Sicht auf die Lautsprechergrills

In den Ohrgehäusen stecken je zwei Lautsprecher. Einer kümmert sich um die hohen und mittleren Töne, einer um die Tiefen. (Bild: Berti Kolbow-Lehradt / Handyhase.de)

Bei den tiefen Frequenzen konnte zwar auch schon der Vorgänger überzeugen – damals wegen eines unüblich großen Lautsprechers. Das Upgrade auf zwei getrennte Lautsprecher sorgt für eine weitere Verbesserung. Für ein Modell der Offen-Ohr-Bauweise klang der Shokz OpenFit 2 im Test erstaunlich kräftig und klar. Wüssten wir es nicht besser, würden wir glauben, ein In-Ear-Modell in den Ohren zu haben. Die Bassschwäche früherer Shokz-Modelle ist wie verflogen.

Als Telefoniehilfe hinterließ der Shokz OpenFit 2 im Test einen gemischten Eindruck. Im Normalfall, also im Schritttempo oder beim Sitzen, bot er eine untadelige Sprachqualität. Hingegen bei heftigen Bewegungen mit Wind, etwa bei einer Fahrradfahrt, war er nicht zu gebrauchen. Der Ton war abgehackt, kam nur lückenhaft an. Das lag womöglich an den beiden mit künstlicher Intelligenz aufgeschlauten Mikrofonen. Sie sollen Hintergrundgeräusche herausfiltern, waren aber offenbar vom Fahrtwind überfordert. Bei einem Produkt, das für sportliche Aktivitäten konzipiert ist, ist das zu ärgerlich.

Längere Akkulaufzeit, bisschen schneller laden

Ausdauernd trainieren, ausdauernd Musik hören? Das geht. Shokz hat die Kapazitäten der Akkus in den Kopfhörern und im Case zwar unverändert gelassen, holt aus ihnen im OpenFit 2 aber dennoch deutlich mehr Spielzeit raus. Die Kopfhörer dudelten im Test auf halber Lautstärke mit einer Aufladung neun Stunden und 20 Minuten. Das sind nicht die versprochenen elf Stunden, aber immerhin mehr als beim ersten OpenFit, der Energie für sieben Stunden hatte. Die Reserve im Case erhöht die Laufzeit nun auf bis zu 48 Stunden. Zuvor waren es 20 Stunden.

Die LED des Ladecases der Shokz OpenFit 2

Der Akku des Ladecases hat viel Ausdauer. Anhand einer Status-LED siehst Du, wie viel Reserve noch drinsteckt. (Bild: Berti Kolbow-Lehradt / Handyhase.de)

Die Kopfhörer tanken im Case neue Energie, die Ladedauer ist unverändert. Zehn Minuten Rast reichen für zwei Stunden Spielzeit, voll war der Akku im Test nach 55 Minuten, fünf weniger als erwartet. Das Case selbst zieht sich per USB-C-Buchse schneller neue Energie als das des ersten Modells. Nach 100 Minuten ist es aufgeladen, braucht also 20 Minuten weniger. Ein Ladekabel liegt im Karton, ein Netzteil nicht. Wie viel Energie noch gespeichert ist, zeigt außer einer Anzeige in der Shokz-App eine LED am Case an.

Das ist insgesamt eine gute Akkuausstattung. Im Vergleich zu günstigeren Alternativen fehlt dem Shokz-Modell allerdings kabelloses Laden des Cases.

Fazit zum Shokz OpenFit 2 im Test

Der Open-Ear-Kopfhörer Shokz OpenFit 2 überzeugte im Test mit einem angenehmen Tragegefühl und einem guten und vor allem bassstarken Klang – leichten Schwächen in der Telefonie zum Trotz. Design und Sound waren schon beim Vorgänger gut. Der Neuzugang gefiel im Vergleich mit einer besseren Bedienung am Gehäuse sowie einer längeren Akkulaufzeit. Wer darauf verzichten kann, landet mit dem ersten OpenFit ein Schnäppchen.

Das Gesamtpaket des Shokz OpenFit 2 im Test stimmt. Der Preis ist jedoch gehoben. Wer beim Sport oder im Büro die Ohren auch beim Musikhören freihaben will, findet inzwischen einige günstigere Alternativen mit ähnlicher Ausstattung.

Vorteile
  • Hoher Tragekomfort dank weicher Silikonhülle
  • Ohr verträgt sich mit Brillengestell
  • Klarer und für ein Open-Ear-Modell kräftiger Klang
  • Lange Akkulaufzeit
  • Gute Bedienung am Lautsprecher
Nachteile
  • Telefonieprobleme bei Fahrtwind
  • kein kabelloses Laden
  • gehobener Preis

Shokz OpenFit 2 kaufen

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Profilbild von Berti Kolbow-Lehradt
Berti ist freier Technikjournalist mit einem Her(t)z für Smartes - vom Smartphone bis zum Smart Home. Weil er dazu gerne Tipps gibt, trägt er den Beinamen "RatgeBerti" und schreibt darüber außer für die Handyhasen für viele weitere große Magazine. (Foto: Daniel Kunzfeld)

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